Beiträge von Der olle Hansen

    Falls sich das mal jemand anschauen und mir seine Meinung / Verbesserungsvorschläge senden möchte, würde ich mich freuen ♥

    Unter dieser Prämisse gebe ich mal meinen Senf dazu.

    Altes Sprichwort: "Die besten Kapitäne stehen an Land" (und geben ihre oberschlauen Kommentare ab ...) :D


    • Ab 0:54 fixiert er irgendetwas. Du weisst doch schon was dann kommen wird, oder? Genau, das Vorpreschen ab 1:10!
      Du hättest also 16 sek Zeit gehabt, deinem Hund zu helfen, ein "guter Hund" zu sein und zu vermeidern, dass er vorprescht.
      Das wäre eine gute Gelegenheit für "Zeigen & Benennen" gewesen". Daneben hocken, am Geschirr oder Halsband sichern. Wenn du merkst, das er nach vorn will, kannst du das gut bereits im Ansatz verhindern, du hast ihn ja direkt in der Hand. Ruhig bleiben, ruhig sagen, das du das nicht willst und wenn er es gut macht, loben, loben, loben - vielleicht sogar Keks. Möglichst keinen scharfen Ton (sondern so, wie dein "hey!" bei 1:12) - Hund wird dich trotzdem verstehen. Erst, wenn du denkst, es kann ruhig weitergehen, Hund loslassen, aufstehen weiter. (Ja, ich weiß, ist 'ne blöde Jahreszeit für so langes Rumhocken in der Kälte.)
    • Bei 3:17 fixiert Nero etwas (hörst du die Zahnräder in seinem Kopf rattern? :D ), dann hat er das für sich abgeklärt (uninteressant) und läuft weiter. Ich hätte das mit einem kleinen Lob beiläufig kommentiert. Ich bin davon überzeugt, Hunde "sammeln" solche kleinen Kommentare und "basteln" sich daraus ein Gesamtbild davon, was ihre Menschen von ihnen erwarten. Braucht halt seine Zeit ...

    Ich sehe einen Hund und ein Verhalten, zu dem ich an anderer Stelle schon mal Nina Hagens altes Lied "Ich glotz TV" zitiert habe:

    "Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!"

    Ansonsten wirklich "verhältnismäßig ruhig". Nach deinen Schilderungen hatte ich deutlich Heftigeres verwartet. ;)


    Das hätte auch mein Hund sein können (der ist jetzt 9 Monate), mit dem Unterschied, das meistens seine Rute steil nach oben zeigt - also deutlich mehr Aufregung.

    Ich sehe das vielleicht gelassener als du und versuche die mutige Gratwanderung zwischen "er soll sich austoben können" und "ich möchte ihn zur Ruhe bringen". Das Ergebnis fällt von Tag zu Tag anders aus, je nachdem, wie Hund drauf ist - aber natürlich auch, wie ich drauf bin. Ich breche z.B. das Rennen an der Schleppleine früher ab oder es fällt komplett aus, wenn ich denke "der Schuß geht heute nach hinten los". Aber alles in nettem Tonfall, nicht etwa mit Groll oder "zur Strafe gehen wir jetzt heim".

    Podencos sind Sensibelchen, habe ich mir sagen lassen. ;)


    Und ich sehe, du hast ja so eine verstellbare Leine! :bindafür: Probiere mal, ab du Nero den Unterschied beibringen kannst zwischen langer Leine am Geschirr (ziehen und rennen erlaubt) und Leine auf kürzeste Länge gestellt am Halsband ("ordentlich" bei dir gehen). Letzteres ist unglaublich schwer bei soviel Ablenkung! Mache das also nur immer ganz kurz (die ersten/letzten 50 m (oder weniger) am Haus, beim Überqueren einer Straße, etc.)

    Ist es sinnvoll, die Anleitung mit dem Leine straffen und darauf warten dass er sie lockert, erstmal in der Wohnung zu machen?

    Du kannst alles auch in der Wohnung probieren, selbst das Leinentraining. Vor allem, wenn dein Hund in der Wohnung ruhig und ansprechbar ist, hat er ja die Möglichkeit, zu verstehen, was du von ihm willst. Dann wird es ihm draussen leichter fallen, sich daran zu erinnern.


    Ich finde, es ist wichtig, wie man aus der Tür geht, erst aus der Wohnungstür, dann aus der Haustür. Damit legt man den Grundstein für alles, was danach draußen pasiert. Ist der Hund dabei schon aufgeregt und hibbelig und zieht aus der Tür, kann es draußen nur schlimmer werden ... Es gibt ja Menschen, die heizen ihren Hund dabei noch so richtig an, weil sie wollen, dass er sich aufs Rausgehen freuen soll ...

    Ich gehe ganz langsam als erster aus der Wohnungstür. Jetzt bei dem Wetter stehen meine matschigen Stiefel draußen auf der Fußmatte. Wenn ich sie anziehe, blockiere ich automatisch die Tür und Hund muss warten. Weil ihm das im Stehen zu blöd ist, setzt er sich eigenständig hin - prima. Ich muss ihn sogar einladen, mir zu folgen und dann gehen wir ruhig die Treppe runter. Da er dabei noch etwas ängstlich ist, leine ich ihn erst unten an, dann kann er Stufe für Stufe so nehmen, wie er sich das zutraut. Dann Tür auf, ich als Erster raus, Hund ruhig hinterher.

    Das mit "ruhig" ändert sich mehr oder weniger schnell ... :woozy_face: Aber diesen Anfang finde ich triotzdem wichtig.

    Ich würde mindestens eine 3 Meter Leine nehmen

    Nicht ohne Grund werden die meisten festen Leinen in 2 oder 3 m Länge angeboten ... scheint sich bewährt zu haben. :winking_face:


    Einige dieser Leinen kann man durch Umhaken des oberen Endes 2fach verstellen, dann hat man wahlweise 3 m, 2 m, 1,5 m.

    Welche Länge für deinen Hund am Besten ist, musst du ausprobieren und beobachten. Kann sein, dass er sich sicherer fühlt, wenn du ihn dicht bei dir führst, kann sein, dass er etwas mehr Raum braucht, um sich nicht von dir bedrängt zu fühlen. Die Länge, mit der ihr es am einfachsten schafft, dass die Leine so oft wie möglich locker durchhängt, ist die richtige. Kann auch sein, dass du dass je nach Situation variieren musst. Schau einfach auf die Reaktionen deines Hundes.


    Und wegen deiner Überlegung, den Hund wieder abzugeben: Ich wohne neben einem Tierheim und habe mir früher viele Tipps dort geholt (mein damaliger Hund war auch von dort) und habe oft mit dem leitenden Pfleger gesprochen. Der war ausgebildeter Tierpfleger und bot privat Kurse für schwierige Hunde an. Er selbst hatte einen massiven "Kampfhund" adoptiert, der sehr viele "Baustellen" hatte. Dieser Pfleger hat mir einmal gesagt, er sei manchmal derart gefrustet, dass er schon in seiner Verfzweiflung dem Hund gesagt hat: "Ich bring' dich in den Wald und dann häng' ich dich am höchsten Baum auf!" Das hat er natürlich nie getan! Er hat geduldig weitergemacht mit seinem Hund.

    Aber es soll dir zeigen: selbst Profis stoßen manchmal an ihre Grenzen. Und dann geht es doch weiter! Oft hilft tief durchatmen!

    Wenn man eine flexi vernünftig benutzen kann

    Wenn ...

    Ich habe noch niemanden gesehen ... Und du scheinst da eine rühmliche Ausnahme zu sein.

    wie die Leute ihre Umgebung nicht im Blick haben

    Wie auch wenn das Blickfels auf die Größe des Handy-Displays beschränkt ist ...


    Aber zurück zu diesem Hund: "flexibel" halte ich generell für nicht angebracht, weil es zu wenig Orientierung und Halt gibt.

    Feste Leinenlängen, fixe Routinen und Abläufe und feste Regeln und Grenzen, die mit liebevoller Konsequenz immer durchgesetzt werden.

    Das gibt dem Hund einen festen Rahmen für sein neues Leben.


    Beispiel für "liebevolle Konsequenz": Ich war in den ersten Tagen mit meinem neuen Podengo derart erkältet, dass ich kein Wort rausgebracht habe - also war nichts mit Kommandos oder mit dem Hund reden. Ich habe meinen Hund oft ertappt, wie er es sich in meinem Bett auf meinem Kopfkissen bequem gemacht hatte. Ich habe ihn jedesmal wortlos (zwangsweise) und ohne bösen Blick, sondern mit freundlichem Gesichtsausdruck so, wie er zusammengerollt lag, vorsichtig aufgenommen und auf seinen Platz "umgebettet", dort gestreichelt. (Lob ging ja auch nicht)

    Das habe ich keine 10 mal wiederholen brauchen, dann hatte mein Hund diese Regel verstanden und durch mehrmaliges Ausprobieren auch festgestellt, dass ich es wirklich immer so meine.

    Natürlich hätte ich auch einfach die Schlafzimmertür schließen können, aber ich möchte gern offene Türen haben und bei geschlossener Tür kann der Hund nichts lernen - wenn ich die Situation eliminiere, ist ja das "Problem" nicht beseitigt.


    Beim Sofa, gab es das gleiche Problem die gleiche Situation. Also das gleiche Spiel nochmal von vorne, Ablauf und Ergebnis wie gehabt.

    Eine gute Woche später konnte ich diese Regel "aufweichen": Auf Einladung darf mein Hund zu mir aufs Sofa und sogar zu mir ins Bett. Er "fragt" jedesmal nach, ob er das tatsächlich darf. Ich war erst skeptisch, ob ich mir das gerade Gelernte damit nicht gleich wieder kaputt mache, aber es ist gutgegangen.

    Das Risiko würde ich aber bei dem Hund, um den es hier geht, nicht eingehen: Feste Regeln, bis er sich deutlich weiter entwickelt hat.

    Das Wichtigste wurde ja schon gesagt und ich habe bei den Tipps, die ich wichtig und richtig finde einen Pokal hinterlassen.

    Trotzdem hier nochmal das, was mir besonders am Herzen liegt:

    Im Grunde braucht dein Hund ganz klare Führung, Konsequenz, Grenzen.

    Es braucht Geduld, viel Geduld und absolut keinen Druck. Ich habe anfangs nur wenige Regeln aufgestellt damit das Zusammenleben klappt, aber nie Druck gemacht. Es hat Jahre gedauert.

    Generell würde ich auch sagen: Weniger ist mehr! Viel Ruhe, wenig Kommandos trainieren. Mir scheint es, dein Hund ist noch nicht bei dir "angekommen" und hat noch nicht verstanden, dass für ihn ein viel besseres Leben angefangen hat. Lass ihm viel Zeit.


    Stell dich doch mal mit ihm irgendwo hin, wo er Hunde von Weitem beobachten kann und warte ab, bis er sich zu dir wendet. Dann großzügig belohnen.

    Kennest du "Zeigen & Benennen"? Tante Google weiß mehr darüber. In Kürze: Auf einer Entfernung, bei der dein Hund schon etwas entdeckt hat, aber noch nicht ausrastet, sichere ihn, hocke dich möglichst zu ihm runter (er braucht dann nicht zu dir hochspringen), zeige und benenne das, was er sieht und bleib ruhig neben ihm, bis er es "verstanden" hat. Das dauert die eine oder andere Minute ... aber du merkst, wie es in seinem Kopf rattert. Gib ihm diese Zeit! ... Du merkst auch, wenn es für ihn genug ist. Dann weiter.

    Bei deiner geschilderten Situation (erst Dogge, dann Schäferhund, ...) könnte das helfen. Einziger Nachteil: man kommt nicht wirklich voran - an "Strecke machen" ist nicht zu denken, aber das in dabei ja auch völlig egal.


    Nach 3 Terriern habe ich nun auch einen Podengo (meiner mit "g", weil er aus Porugal ist. :smirking_face:), aber einen kleinen, ca. kniehoch. Alles, was du schilderst, habe ich auch, aber nur in ganz kleinen Ansätzen. Ich wohne am Stadtrand und direkt hinterm Haus fangen Wiesen und Wälder an. Ich lasse meinen Hund dort eine Weile an 20 m Schleppleine laufen, wie er will - und wie er dann läuft: das ist die pure Freude an der Bewegung! Und körperliche Aktivität baut Stress ab. Anfangs ist er voll in das Leinenende gebrettert, nun weiß er langsam, wie lang 20 m sind und seine neue Taktik ist es, mich zu umkreisen, da bleibt die Leine locker. Und überall riecht es nach Reh, Wildschwein, Karnickel, Schaf, Maus und sonstwas ... Es ist mir klar, dass das auch total spannend und aufregend ist und dass ihn das aufputscht und wieder Stress aufbauen kann, aber er muss ja auch seinen Bewegungsdrang ausleben können und das Rennen über Stock und Stein (die Wiesen sind von Wildschweinen aufgewühlt) trainiert sein Körpergefühl, fördert seine körperliche Entwicklung.

    Er orientiert sich dabei inzwischen nach mir und ist dann bei Blickkontakt gut abrufbar. Dann hole ich zu mir, lasse ihn etwas zur Ruhe kommen, belohne den Abruf und die Ruhe. Dann darf er wieder laufen und das wird bald weniger wild, mehr Schnüffeln bei lockerer Leine. Ich lasse meinen Hund dabei nicht allein, ich beobachte ihn, kommentiere sein Tun (wenn nötig), rufe ihn zurück, wenn er zu intensiv einer Spur folgt oder "falsch abbiegen" will. Ich sehe, dass es meinen Hund glücklich macht, wenn er sich so austoben und seine Instinkte ausleben darf.


    Zuhause ist er ein komplett anderer Hund: ganz ruhig, kuschelig und anhänglich, immer ansprechbar. Und soweit ich das nachlesen konnte, ist das ein typisches Wesensmerkmal der Podecos: Drinnen ruhig und lieb - draußen der wilde Jäger. Bei Allem sagt man diesen Hunden aber eine hohe Sensibilität nach und mit Druck, wie ihn dein merkwürdiger Verhaltenstrainer aufgebaut hat, kommen sie sehr schlecht klar - die entprechenden Reaktionen deines Hundes hast du ja geschildert.

    Drinnen könntest du auch mit "Denksport" und Schüffelspielen arbeiten, um deinen Hund geistig zu forder, fördern und auszulasten. Ich habe mal gelesen, 15 min "Nasenarbeit" sei so anstrengend wie 1 Stunde laufen.


    Ich arbeite draussen mit Geschirr und Halsband:

    • Halsband mit kurzer Leine (1 m): auf dem kurzen Weg zur Wiese oder wenn wir nur schnell zum Pinkeln vor die Tür gehen. Da erwarte ich "ordentliches" Gehen neben mir (klassisches "Fuß" mit Kopf an meinem Knie braucht es bei mir nicht sein) und bei der kurzen Leine kann er auch kaum in die Leine springen - er lässt sich gut "führen" (und "Führung" gibt Halt).
    • Geschirr mit Schleppleine: da darf gezogen werden - aber: wenn ich die Leine einkürze auf 1-2 m, dann ist eine "Sondersituation", z.B. einen Feldweg queren, über einen ungefallenen Baumstamm klettern, ... dann muss Hund sich mal für 1 min darauf konzentrieren, danach darf er wieder.
    • Auf den letzten 2-300 m Umleinen auf Halsband und kurze Leine, "runter kommen" und "gesittet" heim.

    Dieses Leinenkonzept klappt jeden Tag besser. Es ist auch für den Hund gut nachvollziehbar, weil es sich am Körper unterschiedlich anfühlt.

    Das ist einer der Gründe, warum ich Flexi-Leinen für sehr problematisch halte: Hund lernt nur das Ziehen an der Leine, ist bei maximaler Länge nicht mehr führbar, kaum haltbar. Bei deinem Hund halte ich eine Flexileine sogar für kontraproduktiv! Kann sein, dass das in ein paar Jahren mal eine Option sein könnte.


    Vielleicht könntest Du damit anfangen Dir Webinare anzuschauen, weil man Dir ja vermutlich keinen guten Trainer hinzaubern kann.

    Zum Thema Trainer/in: Ich kann dir die Österreicherin Brigid Weinzinger sehr empfehlen. (http://www.denktier.at) Du kannst ihren Newsletter abonnieren, dann bekommst du jeden Sonntag einen kurzen Blog-Artikel per Mail und recht häufig ist eine Einladung zu einem kostenlosen Live-Webinar dabei. Das ist eine gute Möglichkeit, diese Trainerin kennenzulernen und zu schauen, ob ihre Herangehensweise etwas für dich und deinen Hund ist.

    Auch wenn diese Webinare gratis sind, kannst du zwischenfragen und Nachfragen per Mail werden auch beantwortet.

    Wenn dir das alles gefällt, kannst du Online-Kurse und weitere Webinare buchen, dann gibt es Trainings- und Übungspläne, die durch eine Facebook-Gruppe unterstützt wird.

    Mir habe bisher die Gratis-Webinare gereicht, ich habe viel dabei gelernt und meien eigene Einstellung hat sich positiv weiterentwickelt. MAl sehen ob das auch für meinen kleine Podengo reicht, oder ob ich voielleicht doch ein Anti-Jagd-Training buchen muss ... :upside_down_face:

    Aber es ist nunmal nicht von der Hand zu weisen, dass Terrier eher mal geneigt sind, auch im Erwachsenenalter Dinge zu hinterfragen und Signale kreativ zu interpretieren.

    Ja ok, das muss ich einräumen ... :smirking_face:

    Aber mein letzter Terrier, den ich im zarten Alter von gut 6 Jahren übernommen hatte, hat das auf eine unglaublich charmante Art gemacht. Ich hatte den Fehler gemacht, mit ihm genauso weiterzumachen, wie mit seinem verstorbenen Vorgänger und hatte dabei verkannt, dass jeder Hund einen eigenen Charakter und eine eigene Persönlichkeit hat.

    • Bei unwichtigen Dingen wie "Stöckchen werfen" hat er mich angesehen, als wolle er fragen
      "Hä??? Was soll das denn? Hol doch selber, wenn du den haben willst."
      Dann drehte er sich um und schüffelte oberwichtig an irgendeinem Mauseloch in der Wiese.
      Ok, haben wir dann eben nichts apportiert. :rolling_on_the_floor_laughing:
    • Bei wichtigen Dingen, wie "Rückruf" habe ich - wie beim Vorgänger - eine Pfeife benutzt, denn das hatte super funktioniert.
      Reaktion: "Hä??? Was soll das denn?" Dann kam aber gleich sein Gegenangebot:
      "Ruf doch einfach meinen Namen, ich komm dann schon zu dir. Ach so ... schrei nicht so, ich bin doch nicht taub."
      Später haben wir uns auf eine Kompromiss geeinigt: 2x Klatschen und Hund kam sofort zu mir. :smiling_face:
    • Auch bei anderen Gelegenheiten hat er mir Alternativen aufgezeigt, zu denen ich schmunzelnd sagen musste:
      "Ja ok, so geht's auch." :winking_face:

    Insgesamt durchaus "kreativ", aber immer "konstruktiv", weil er erkannt hatte, was ich eigentlich erreichen wollte. Schlauer Hund! :smiling_face_with_hearts:

    Also nie wie die negativ besetzten Eigenschaften "stur", "eigensinnig", "unerziehbar", "frech", ...

    Daher kann ich die typischen stereotypen Vorurteile (einmal googeln und es werden diese Vorurteil gelistet bis zum Abwinken :face_vomiting:) gegen Terrier nicht bestätigen! Keine Probleme, (außer "junger Hund", "Pubertät" und "Jagdtrieb" (der sich aber gut abtrainieren ließ) - und das betrifft nicht nur Terrier), sondern Terrier sind ganz tolle Hunde!


    Aber um aufs eigentliche Thema zurück zu kommen: Liebevolle(!) Konsequenz und das deutliche Aufzeigen von Grenzen sind bei Terriern so wichtig wie bei bei allen Hunden, denn an solchen klaren Vorgaben kann sich ein Hund orientieren - schwammige Regeln (heute so, morgen anders) führen nur dazu, dass Hund sich denkt: "Überleg dir erst mal, was du eigentlich von mir willst. Bis dahin mache ich die Dinge so, wie ich sie für richtig halte - ich kann das nämlich besser." :smirking_face:

    Und das hat dann nichts mit den genannten Vorurteilen zu tun, sondern ist auf inkompetentes Verhalten der Menschen zurückzuführen.


    Beim Begriff "Terrier" möchte ich die Rassen ausschließen, die zum Hundekampf gezüchtet wurden, denn bei denen hat man durch Selektion Eigenschaften verstärkt, mit denen ich mich nicht auskenne. Ich vermute aber, dass dadurch das gesamte Wesen dieser speziellen Terrier verändert wurde und sie sich daher vom Rest der Terrier-Rassen im Verhalten unterscheiden.

    Hunde verstehen kein "Nein". Daher hilft nur: Rechtzeitig(!) ein alternatives Verhalten einfordern, wie diese Kommentare zeigen:
    (Die Hervorhebungen sind von mir.)

    Meine Lösung: vorher Leine und neben mir laufen, anders geht es nicht. Aber hey, dafür frisst er keine Pferdeäpfel mehr

    besser Vorsorgen als Nachsorgen (Schleppleine dran, verbieten und verhindern, bevor er wo rein läuft, wo er nicht rein soll)

    Wenn er jemanden nicht begrüßen soll, dann einfach sagen, er soll sich setzen - setzen und Leute anspringen ist nicht so verträglich miteinander, d.h. Du verhinderst damit ein nicht gewünschtes Verhalten effektiv und zeigst dem Hund damit die Alterntive, die für Dich ok wäre.

    Du hast es versäumt, rechtzeitig(!) dafür zu sorgen, dass dein Hund "ein guter Hund" sein kann.

    Wenn du dich genötigt siehst, "Raus da!" zu rufen, ist es bereits zu spät! Wieso konnte es zum "rein da" kommen?

    Das soll jetzt auf gar keinen Fall ein Vorwurf sein (denn wer hat diesen Fehler nicht schon selbst gemacht? :smiling_face_with_halo: ), sondern aufzeigen, wo und wie du ansetzen solltest.



    je nach Hundetyp (also falls du nen Terrier hast :pfeif: ) bleibt das sogar in gewissen Teilen so.

    Nach 3 Terriern in Folge muss ich dem "generellen Terrier-Bashing" :winking_face: widersprechen!

    Nichts blieb so, alles wurde irgendwann wunderbar.

    Geduld, Geduld, Geduld, liebevolle Konsequenz und reichlich vorausschauen und aus der Erfahrung vorausahnen, was Hund wohl gleich tun wird.

    Zudem wurde über ihn gesagt, dass er problemlos alleine bleibt.

    Verantwortungsloses "Verkaufsargument" des Tierheims!

    Leider kein Einzelfall, besonders bei annoncierten "Auslandshunden". Da heißt es dann oft "Zuckersüßer Anfängerhund, kann problemlos allein bleiben." Und dann landet ein verängstigtes Tier aus einer Tötungsstation nach einem gruseligen Transport im LKW oder Flieger (auch wenn alles bestmöglich für die Hunde gestaltet ist) als Ersthund bei einem Menschen, der es zwar gut meint, der aber keine Ahnung hat (nicht haben kann, weil ja Anfänger) und der Alleinbleiben für normal hält - weil es ja auch so in der Anzeige stand.

    Ja, die Tierheime müssen zusehen, dass sie ihre Tiere schnell vermitteln. Aber mit ehrlichen Aussagen, Unterstützungsangeboten und Trainingsansätzen wäre allen Beteiligten mehr geholfen!


    Hunde sind hochsoziale Wesen, die die Nähe anderen Hunde oder ersatzweise Menschen zum (emotionalen) Überleben brauchen!


    Wenn du "Alleinbleiben" von deinem Hund verlangst, ist das so ziemlich das Schrecklichste, was sich der Hund vorstellen kann.

    "Sitz", "Platz", bei "Fuß" gehen, irgendwelche Tricks und Kunststücke ... alles lächerlich dagegen. Sei dir dessen bewusst beim Üben!


    Beispiel: Meine Nachbarn haben sich vor Jahren einen Welpen zugelegt, aber der extra dafür geplante Urlaub musste verkürzt werden. Da ich damals Zeit hatte, habe ich "eingehütet". Noch heute, Jahre später, himmelt dieser Hund mich an, wie keinen anderen "Fremden" - ich habe ihn aus der Einsamkeit gerettet (aus seiner Sicht).


    Bei unserer Hündin hat es 9 Monate gedauert, bis sie überhaupt richtig bei uns angekommen war.
    Bis dahin war an Alleine-bleiben nicht im Ansatz zu denken.

    Das passt ja zu meiner oben genannten "Theorie": Als der Hund "angekommen" war, konnte er sich seiner Menschen sicher sein: "Die lassen mich nicht allein, die kommen wieder." Und dann hat er auch dieses emotionale Kunststück geschafft.


    Er hat im Tierheim sehr darunter gelitten, zurückgelassen worden zu sein und ohne groß menschenkontakt zu sein.

    Murphy hat also schon negative Erfahrungen gemacht. Da braucht es nochmal mehr Zeit, bis er das überwindet.


    in seinem Alter noch lernen?

    Mein 15½ Jahre alter Hund konnte noch lernen: da er die Treppe hoch nicht mehr schaffte, musste ich ihn tragen. Wenn er mit den Vorderpfoten auf die erste Stufe stieg (das hat er noch gut geschafft), konnte ich ihn leichter hochheben. Nach ein paar mal Üben hat er das vertanden und gelernt. (Er war so Einer, der nur etwas gelernt hat, worin er einen Sinn erkannte.)

    Also: Ja, Lernen geht bis ins hohe Alter!


    vermutlich, weil ich mich einfach normal verhalten habe und nicht groß darüber nachdachte.)

    Mit diesem Ansatz habe ich auch beste Erfahrungen gemacht! Meistens irgendwo unterwegs, in unvorhergesehenen Situationen: Ich war selber überrascht, es ging nicht anders, musste halt so sein und siehe da: es hat wunderbar geklappt!

    doch stellt sich mir die ganze Zeit die Frage: Sind diese (Masse an) aversiven Korrekturen schädlich für die Bindung?

    Die erschreckende Antwort lautet: Nein!

    Hunde als hochsoziale Wesen sind derart abhängig von der Bindung zu einem anderen Lebewesen, dass sie selbst schwere Misshandlungen in Kauf nehmen. (Es gab in der Vergangenheit ganz gruselige Experimente dazu, die heute allesamt verboten wären.) So erklärt sich auch, dass Hunde bei Menschen bleiben, die sie misshandeln, bis Polizei und/oder Ordnungsamt einschreiten.

    Diese Bindung beginnt bereits nach 15 min bei einem wildfremden Menschen, wenn die Alternative wäre: allein bleiben.


    Wenn man sich das einmal verinnerlicht, sollte einem klar werden, welche moralische und emotionale Verantwortung man seinem Hund gegenüber hat!


    Statt DVDs und Videos von "angesagten" Trainern zu schauen, empfehle ich "moderne" Dokumentationen (also max. 4-5 Jahre alt) über Hunde. Die öffentlich rechtlichen Sender bringen da manchmal etwas und wenn es von der britischen BBC stammt, ist es meistens gut. Wichtig ist, zu schauen, wie Hunde ihre Jungen aufziehen. Das ist in erster Linie liebevoll und fürsorglich, aber auch konsequent und - wenn erforderlich - mit kurzen, knappen "Ansagen". Danach ist aber die Welt sofort wieder in Ordnung, denn wenn eine Situation einmal geklärt ist, sind Hunde nicht nachtragend - im Gegensatz zu uns Menschen.


    Wenn über allem die Frage steht: "Was muss ich tun, um meinem Hund zu helfen, ein "guter" Hund zu sein?", ist man eigentlich schon auf dem richtigen Weg. Im Umkehrschluss heißt das, wenn der Hund kein "guter Hund" war: Wo habe ich mit meiner Hilfestellung versagt, was muss ich beim nächsten Mal besser machen, früher erkennen, wo muss ich früher reagieren? Gerade letzteres ist unglaublich wichtig, denn nichts ist so wichtig, wie "Timing":

    • Eine Sekunde zu spät und mein Hund macht etwas, das ich nicht möchte!
    • Im rechten Moment richtig reagiert und mein Hund ist ein "guter Hund"!

    Dieses "Timing" lernt man nur, wenn man seinen Hund intensiv beobachtet und versucht, sein Verhalten, sein Wesen, seinen Charakter zu verstehen. Daraus erwächst automatisch eine immer engere Bindung, denn der Hund spürt natürlich, dass da ein Mensch versucht, ihn zu verstehen und ihm gerecht zu werden, ihm auch seine Freiräume zu gewähren - und sei es nur, ihn 3 Sekunden länger schnüffeln zu lassen, statt ihn weiterzuzerren.

    Da braucht man dem Hund kein Verhalten aufzwingen mit irgendeiner "Trainingsmethode".

    Jeder Hund hat einen "will-to please" (der eine mehr, der andere weniger) und wird versuchen, es uns recht zu machen, wenn er kann ... und nicht gerade die Hormone, der Jagdtrieb, ... ihn daran hindern ... Hier ist Mensch wieder gefragt: Wie kann ich meinem Hund dabei helfen, ...


    Rütter, Balser, "den kleinen Mexikaner", und wen sonst noch braucht man eigentlich nicht - schadet aber auch nicht, wenn man seeeeehr kritisch hinschaut. Und wenn man genau hinschaut, sieht man: Meistens geht es nicht um den Hund - sondern um die Hundemenschen!

    Die richtige Einstellung und Geisteshaltung der Hundemenschen ist schon mal "die halbe Miete".

    Es mag sein, dass Frau Balser mit den "Bildern" im Kopf der Menschen (nichts anderes sind z.B. die Ampelfarben) den Hundehaltern hilft, Zusammenhänge und Situationen besser zu verstehen und aus diesem Verständnich heraus "richtiger" zu handeln - mag sein, aber ich weiß es nicht.


    Letztlich liegt der Grund dafür, dass es so viele "Trainer/innen" und "Methoden" gibt, darin, dass wir alle anders verstehen und anders lernen. Diese Trainer/innen und Methoden vermitteln doch das ewig Gleiche - aber immer auf andere Art, durch die sich andere Menschen angesprochen fühlen, weil sie es besser verstehen können.