Beiträge von Der olle Hansen

    Übrigens auch gar nicht draußen beim spazieren gehen oder so, witzigerweise - aber in gewohnter Umgebung, zu Hause

    Ja, so war es beim einem vorigen Hund auch. Wir haben eine Schießanlage der Sportschützen im Ort und wenn der Wind ungünstig steht, hört man eine gute Stunde am späten Nachmittag die Schüsse. Mein Hund hat draußen noch nicht mal aufgemerkt - und drinnen ängstliches Zusammenzucken.

    Mein "Plan B": Da mein Hund bequem in einen Umzugskarton passt und ich etliche davon auf dem Dachboden habe, werde ich eine schallgedämmte "Höhle" vorbereiten: Karton seitlich auf den Liegeplatz des Hundes legen, außen dick mit Decken/Bettzeug/Winterjacken polstern, innen die Liegefläche bequem auslegen, aber auch die Seiten möglichst abpolstern - sonst kann es zur "Echokammer" werden. (kann man selber testen: einfach den Kopf reinhalten)

    Bei größeren Hunden kann man einen Tisch zur Höhle umbauen.

    • Höhle an sich wird vom Hund als sicheres Versteck akzeptiert
    • durch Schallschutz sind die Geräusche nur noch dumpf wahrnehmbar

    Um 12 wurde es meinem letzten Hund definitiv zu viel und dann hat das mit dem Umzugskkarton gut funktioniert.

    Wenn es ganz schlimm kommt: daneben setzten und "Händchen halten"


    Schwierig finde ich die Balance zwischen trösten und Halt geben und verstärken/loben des ängstlichen Verhaltens.

    So, jetzt habe ich ein wenig üben können, denn "Einkaufen gehen" steht auch auf dem Trainingsprogramm (ein Weg 1,5 km zu Fuß).

    Ich trage dann einen kleinen Rucksack (Daypack), aber mit Hüftgurt. Habe einfach eine vorhandene 2m-Leine vorne in den Hüftgurt eingehängt.

    Ergebnis: na ja ... :woozy_face: Hund findet alles am Wegesrand genauso aufregend, wie einst Nina Hagen in ihrem legendären Lied "Ich glotz TV":

    "Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!"

    Er wuselt also von rechts nach links (das würde mit den Wanderstöcke kollidieren), bleibt auch zum Schnüffeln zurück, prescht dann vor, bis die Leine ihn einbremst (auf der "falschen" Seite) und wickelt meine Beine ein. Das passt dazu, dass er noch nicht gelernt hat, auf "meiner" Seite an einem Hindernis (Laterne, Straßenpoller, Baum, ...) vorbeizugehen. Daher denke ich, das wird sich beides demnächst "von selbst" erledigen. Das "Vorpreschen, bis die Leine ihn einbremst", bedarf allerdings noch mehr Übung unter dem Thema "Leinenführigkeit".


    Unter dieser Voraussetzung erscheinen mir 2 m Leinenlänge ganz gut für "nah bei mir gehen". 3 m würden dem Hund längeres Schnüffeln hinter/neben mir erlauben - wenn er denn auf der "richtigen" Seite wieder aufholt.

    Da ich in dieser Länge noch nichts Fertiges gesehen habe, werde ich mir eine entsprechende Leine aus dünnem Bergsteigerseil basteln - also verstellbar von 2 auf 3 m. Dazu werde ich mir Zangenhaken besorgen, die ich für viel praktischer halte, als die üblichen Karabiner; mit denen ist es doch immer Fummelkram und wenn Sand hineingerät, dann klemmen sie. Die Zangenhaken - meist als Jagdzubehör zu finden - lassen sich sehr leicht ein-/ausklinken, je mehr der Hund zieht, desto fester schließen sie und sie können nicht klemmen, wenn sie verschmutzen. Wieso nur haben sich die blöden Karabiner durchgesetzt? "Billiger in der Herstellung" kann kein Argument sein.


    Zum Thema "Leinenführigkeit" beim Wandern:

    Ich übe derzeit im Alltag:

    • kurze Leine (1 m) am Halsband: nah bei mir, "diszipliniertes" Gehen ("Fuß" finde ich im Alltag nicht notwendig und werde es nur kurz benutzen, um Gefahrenstellen oder schwierige Situationen zu bewältigen.)
    • lange Leine am Geschirr: fast wie "offline", Hund darf schnüffeln wie er mag und sich im Radius der (20 m Schlepp-)Leine frei bewegen.

    Beim Wandern vermischt sich beides: Ich würde den Hund mit Geschirr führen, die Leine ist (relativ) lang, aber er soll sich trotzdem nicht "frei" bewegen, sondern mir (möglichst nah) folgen - kurz hier und da schnüffeln zulässig. Kollidiert das nicht im Training?

    Pepper ist eh etwas gestresst, immer wenn man ihn unter dem Bauch anfasst zum hochheben, manchmal auch beim Anziehen einer seiner Mäntelchen


    weil ich auch Sorge habe, dass er das doof findet, und dann eben darauf reagiert


    Deine Gefühle übertragen sich IMMER auf deinen Hund - ob du willst, oder nicht.

    Mit meinen Hunden sah ich mich aufgrund meiner Freizeitaktivitäten immer wieder dazu genötigt, unvorhergesehene Situationen gemeinsam zu meistern, nach dem Motto: "Da müssen wir jetzt durch!" Und siehe da: wir haben die entsprechende Situation auch geschafft. Oft hilft mir dabei meine innere Einstellung "Das ist jetzt ganz normal und muss halt so sein." (anstatt "Oh je, kann ich das meinem armen Hund jetzt zumuten?")


    Daher mein Rat: Bei aller Vorsicht und Rücksicht auf den Hund - mach dir diese Einstellung zu eigen: "Das ist jetzt ganz normal und muss halt so sein." Mir (bzw. meinen Hunden) hat es oft geholfen und ich musste im Nachhinein manchmal darüber schmunzeln, was Hund sich hat gefallen lassen bzw. was er tolles geschafft hat.


    Ich habe festgestellt, dass Hunde ihren Menschen am liebsten alles nachmachen würden - was ja nur begrenzt möglich ist.

    Daher beim Rausgehen und Heimkommen:

    • Rausgehen: Erst lege ich Jacke und Halband (Schal) an - dann bekommt Hund Halsband und je nach Witterung seine Jacke an.
      Das bringt auch Ruhe in die Situation und Hund stürmt nicht aus der Tür, sondern folgt mir ruhig.
    • Heimkommen: Erst lege ich Jacke und Halband (Schal) ab - dann Hund auch. Solange muss er warten, "angezogen" geht es nicht in die Wohnung.

    IcCh kommentiere das bei mir und bei Hund mit "Jacke an-/ausziehen" und "Halsband". Klappt prima!


    Aber ich könnte mir vorstellen, dass eine Bandage bei deinem Hund unterstützend wirken kann: Hund hat dann ja bereits etwas am Körper, was er auch noch angenehm findet. (hoffentlich ...) Zusätzliche Berührungsreize nimmt er also nur noch "gefiltert" wahr.


    Mein neuer Hund kannte das Hochheben noch nicht und fand es dementsprechnd "doof". Auch, um die Treppe hinunter zu kommen (fand er anfangs ganz gruselig), habe ich ihn getragen - fand er auch doof.

    Aber er ist als junger Hund total neugierig. Das habe ich ausgenutzt und ihn ein paar mal hochgehoben, damit er über das Balkongitter oder aus dem Fenster schauen kann, wenn es unten auf der Straße etwas zu sehen gab. Schnell hat er erkannt: "Aha, das doofe Hochheben hat auch seine Vorteile!" Nach wenigen Tagen akzeptiert er nun das Hochheben, aber ich muss ihn so locker halten, dass er sich selber eine bequeme Position für Arme und Beine suchen kann, dann ist ok.

    Wollte jetzt ein Thundershirt testen, leider kann man sie echt nur online bestellen. Ich meine, wir haben hier diverse Tierfachgeschäfte, und in KEINEM bekommt man ein Thundershirt

    Der Hersteller sagt: "Das ThunderShirt übt einen sanften, beruhigenden Druck auf den Oberkörper deines Hundes aus und hilft so, seine Ängste zu lindern". Diese Wirkweise des Thundershirts kann man auc nachahmen:

    • Je nach Größe des Hundes funktioniert ersatzweise ein Schlauchschal.
    • Man kann ein Handtuch in entsprechender Größe um den Oberkörper des Hundes wickeln und mit Verbandklammern fixieren. (Falls nicht im Verbandkasten enthalten, schnell noch in der Apotheke/Drogerie besorgen - oder per Amazon prime schnell noch liefern lassen.)
    • Eventuell kommt man auch mit einer sebstklebenden Bandage weiter.

    Das Anlegen einer selbstgemachten Bandage wird hier erklärt, auf einer Seite zum Thema "Tellington Touch". Die Wirkungsweise des TT und der Körperbandagen wird hier erklärt. Darüber hinaus weiß Tante Google noch mehr darüber.

    Mein Hund darf in meinem Bett schlafen!

    (Im Gegensatz zu altherkönmmlichen Meinungen beeinflußt es das Verhalten des Hundes nicht negativ, wenn er im Bett schlafen darf! Wenn Mensch hygienische oder andere Bedenken hat, ist das auch ok, sofern man dem Hund ein Gefühl von Nähe vermitteln kann. Beim jungen Hund heißt "Nähe" wirklich räumliche Nähe! Je älter der Hund wird, desto mehr kann er auch "emeotionale Nähe" verstehen.)

    • Mein 1. Hund, weil ich es angenehm fand. Hund hat das verstanden und hat dann immer abgewartet, bis ich eingeschlafen war. Dann hat er sich auf seinen Schlafpltz neben meinem Bett gelegt. ("Der Alte schläft endlich, brauche ich nicht mehr auf ihn aufzupassen." :rolling_on_the_floor_laughing: )
    • Mein 2. Hund hatte schwere soziale Defizite und ich wollte ihm Geborgenheit und damit Sicherheit bieten. Das hat er auch gerne angenommen. Aber später hat er auch den Schlafplazt neben meinem Bett bevorzugt.
    • Mein 3. Hund war Epileptiker, daher wollte ich unbedingt merken, wenn er vielleicht nachts einen Anfall bekommen sollte. Auch dieser Hund schlief gerne in meinem Arm ein, hat sich dann aber im Laufe der Nacht lieber an meine Füße gelegt oder irgendwo im Abstand von 50-100 cm.
    • Mein aktueller und 4. Hund ist erst 9 Monate alt und aus dem Tierschutz, wo er zusammen mit seinen Geschwistern gelandet ist. Natürlich schläft er in meinem Bett und bereits nach wenigen Tagen zeigt sich: nach anfänglichem Kuscheln bevorzugt er bald etwas mehr Abstand. Ich kann mir vorstellen, dass er demnächst ebenfalls den Schlafplatz neben meinem Bett bevorzugt - ganz, wie er es mag.
      Bei deinem jungen Hund würde ich die Box - wenn es denn unbedingt diese aus USA importierte "Methode" sein soll - tagsüber üben und nachts zu freien Wahl stellen.

    Alle meine Hunde sind im Laufe der Nacht wach geworden und haben etwas getrunken und/oder etwas von dem ständig vorhandenem Trockenfutter gefressen. Voraussetzung: freier Zugang zur Küche

    Nur ein in der Bewegung nicht eingeschränkter Hund kann dich auch wecken, wenn du lange schläftst und er raus muss.


    Zum Thema "Unruhe und Aufdrehen":

    Ich denke, dass die eigene innere Einstellung dabei wichtig ist. Wenn ich selber völlig entspannt bin, überträgt sich das ebenso auf den Hund, wie umgekehrt - wenn ich immer damit rechne "bestimmt geht es gleich wieder los", dann wird genau das passieren! Es ist nicht immer leicht, das bei sich selber festzustellen - was immer hilft, ist enspannendes, tiefes Durchatmen, um sich selber in einen Ruhemodus zu bringen, der nach außen strahlt.

    Mein Jungspund läuft aus tiefster Ruhe gern zu Balkontür (auf dem Balkon könnte er die Umgegung einsehen), wenn er irgendein unbekanntes Geräusch hört. (und im Moment ist fast alles "unbekannt") Ich nehme ihn dann ruhig und kommentarlos auf und lege ihn zurück auf seinen Ruheplatz. Dort gibt es Zuwendenung und Lob. Ich bin mir sicher, irgendwann wird er es verstehen. "Steter Tropfen ..." :winking_face: Man braucht halt viel gelassene Geduld.


    "Auslastung" ist auch ein Thema - aber es ist wichtig, die richtige Dosis zu finden, sonst schlägt es ins Gegenteil um und der Hund wird mit Stresshormonen überflutet, die sich nur sehr, sehr langsam wieder abbauen! Man muss lernen, die entsprechenden Anzeichen von "zu viel" zu erkennen, und das kann sehr schnell erreicht sein. Ich wohne in den letzten Häusern der Stadt, neben dem Haus beginnen Wiesen und Wälder. Ideal für Toben an der Schleppleine, aber wenn ich erkenne, es wird zu viel, dann wechsle ich die Leine von Schlepp am Geschirr zu 1 m am Halband (schon das ist inzwischen das Signal zum "runterfahren") und dann gehen wir immer ruhiger heim. Dabei fordere ich immer mehr zur Aufmerksamkeit auf mich anstatt auf Umweltreize auf. Wenn wir heimkommen, ist der Hund schon in einer ruhigen Grundhaltung.

    Zuhause geht alles nur ruhig. Abwarten, bis ich Jacke und Schuhe ausgezogen habe (umgekehrt auch, damit Hund ruhig und gelassen aus dem Haus ins Freie tritt), dann Leine weg und Freigabe. Keine Spiele direkt im Anschluss. Später nur ruhige Suchspiele oder Apportieren und Zerren extrem gering dosiert - dann Ruhe, die belohnt wird. Kauspielzeuge wirken beruhigend, manchmal spiele ich mit, indem ich ganz wenig zerre, oder das Spielzeug verstecke - nur als Bestätigung, dass ich dieses ruhige Spiel gutheiße.


    "Stalking": Dreh den Spieß einfach um: Fordere deinen Hund auf, dir überall hin zu folgen. Vielen Hunden wird das dann bald zu blöde.

    Aber gib deinem Hund auch die Chance, zu lernen, was du so machst, wenn du dich entfernst: ins Bad gehen, Müll wegbringen, Post holen, ...

    Du kannst das auch benennen, sodass Hund später weiß, was du tun wirst: "Ach, "Müll" ... laaangweilig, da bleib ich lieber liegen."

    In einzelne Aktivitäten kannst du den Hund auch einbinden: "Post holen" und lass den Hund die Briefe in die Wohnung tragen - dann "Tausch" gegen Leckerli üben. (Nutze solche Situationen des Alltags, um mit dem Hund etwas zu üben.) Der Lerneffekt wäre dann: bei einigen Aktivitäten soll Hund mit, vielleicht sogar, um zu "helfen". Bei anderen Aktivitäten kann Hund auf seinem Platz bleiben - ist sowieso langweilig.

    Ich denke ich habe nach den ersten Eingewöhnungstagen etwas zu viel trainiert und ihn möglicherweise etwas überfordert.

    Wie gut, dass du das bereits erkannt hast! :winking_face:

    So ein junger Hund muss erst mal gar nichts. Gewünschtes Verhalten kann man gerne belohnen, um dann ganz langsam darauf aufzubauen.

    Welpen und junge Hunde erkunden ihre Welt mit dem Maul - sie haben außer der Nase ja auch keine andere Möglichkeit.

    Soweit ich mich dazu informieren konnte, ist es eine natürliche Entwickliungsphase, die irgendwann endet - weil uninteressant geworden.


    Bisher hatte ich nur Hunde, die anfangs schon etwas älter waren, sodaß sich mir diese Problematik nicht stellte. Nun, mit einem Junghund sehe ich das gelassen, aber beobachte es kritisch, um Schaden abzuwenden.

    Ich habe im Hintergrund immer die Frage: Wie würde eine Hundemutter oder die erziehenden Hunde eines "Rudels" in freier Wildbahn (wenn es denn so etwas gäbe) reagieren? Die Antwort ist einfach: Liebevoll, aber konsequent.

    "Konsquent", weil Hund mehrmals probiert, ob ich es ernst meine - ja, ich meine es wirklich so, wie ich es ansage.

    Ich sehe bei meinem Hund nur Neugier bei den gefundenen Dingen: geflügelte Samen und Blätter von Bäumen, Stöckchen - aber auch Dinge, an denen er nicht herumlutschen oder auf denen er nicht herumkauen soll ("Zivilisationsmüll"). Mit einem liebvollen "Nein, nein" (je nach Situation beiläufig oder "scharf") spuckt er es entweder sowieso aus (weil er in dem Moment auch festgestellt hatte, dass es uninteressant ist) oder ich kann es problemlos aus seinem Maul nehmen. Oft habe ich keine Leckerlis zum "Tauschen" dabei, aber ein dickes Lob gibt es dann allemal.

    Ich habe den Eindruck, wir verstehen uns.

    Das ist auch mein Ziel:

    • Hund versteht, warum ich etwas mache oder von ihm fordere oder warum ich etwas verbiete,
    • ich verstehe, was mein Hund möchte, was in diesem Moment seine Bedürfnisse sind.

    Dabei kommt mir immer wieder die Frage in den Sinn, wie Menschen mit mehreren Hunden das machen, denn ich fühle mich schon bei 1 Hund mit diesem Ansinnen gut ausgelastet und könnte mir nicht vorstellen, meine Aufmerksamkeit auf mehrer Hunde aufzuteilen. Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.

    steter Tropfen höhlt den Stein

    Zitat von der Seite www.steine-und-minerale.de: "Ein Vorgang, der mitunter viele Jahrmillionen Zeit braucht, bis man sehen kann, dass kontinuierliches Wassertropfen tatsächlich Gesteine aushöhlt und sogar begehbare Höhlen gebildet werden."


    Von diesen Zeitrahmen kann man wohl als einigermaßen realistisch annehmen, bis sich an der Knallerei etwas ändert ...