Zu der Frage, was "normal" ist:
- mein erster Hund: aus dem Tierheim. Da frisch eingelieferter Fundhund, musste ich 14 Tage warten, durfte ihn aber tagsüber "ausleihen", zum Feierabend musste er zurück. Mit null Erfahrung war das für mich eine sehr gute Möglichkeit, den Hund kennenzulernen. Hund wollte bereits nach dem 2. Tag nicht mehr zurück ins Tierheim ...
- der Zweite auch aus dem Tierheim. Mehrmals zum Kennenlernen dort und dann die Entscheidung getroffen.
- der Dritte von Privat wegen beruflicher Veränderung, absolut glaubhaft. (ehem. Medizin-Studentin, jetzt Schichtarbeit im Krankenhaus) Ausgiebiges Gespräch im Hause der Halterin, Hund war anwesend (und hat sich heimlich schon für mich entschieden). 2. Termin: eine lange Runde Gassi gehen (ich allein mit Hund); ich hatte die Möglichkleit, durch die sehr belebte Innenstadt zu gehen (Markttag), um zu sehen, wie der Hund damit klarkommt. 3. Termin: Abholung. Hat insgesamt knapp 2 Wochen gedauert. (Termine müssen ja beiderseits passen)
- der Vierte: Auslands-Tierschutz, aber der Hund war schon auf einer Pflegestelle in Deutschland. Langen, detaillierten Fragebogen ausfüllen, dann wurde ein Besuchstermin vereinbart. Langes Gespräch bei der Pflegefamilie (junge Eltern, 2 kleine, "wuselige" Kinder, andere Kinder klingelten an der Haustür), wobei ich auf dem Boden saß, und beobachtet habe, wie der Hund auf mich und alle Situationen reagiert. Beim 4. Hund hat man ja schon Erfahrung und ich konnte mich direkt für den Hund entscheiden. Hund Nr. 3 war auch mit und hat signalisiert: ist ok. Dann Vorkontrolle bei mir zuhause mit noch längerem Fragebogen. Dann Zusage vom Verein, dann Übernahmetermin. Insgesamt ging es überraschend schnell: knapp 2 Wochen.
Ich habe mich nur für einen Auslands-Tierschutzverein entschieden, weil der Hund schon in meiner Nähe auf einer Pflegestelle war.
Eine "Wundertüte" als Direktimport würde ich auch nicht nehmen wollen. Da ist mir das Risiko zu groß, selbst wenn es sehr viele positive Beispiele gibt - auch in meinem Haus wohnen 2 solche Hunde:
Eine extrem ängstliche Hündin aus Rumänien, die durch eine Horror-Reise (Transport war ok, aber alles, was dann in Deutschland passierte ...) traumatisiert ist und 3 Jahre lang nur mit ausbruchsicherem Geschirr unterwegs sein konnte. Jetzt taut sie so langsam auf. Die hundeerfahrenen Halter haben sich aber dieser Aufgabe gestell und machen das prima.
Ein "Traumhund", als Welpe aus Russland, lebt als erster Hund bei einer Familie - Glücksgriff!
Hunde sind extrem gut im Erkennen menschlicher Emotionen!!! Wenn euer Bauchgefühl zweifelt, werdet ih das nicht so schnell ablegen können. Der Hund merkt das und verhält sich eventuell anders, als wenn er von euch eine 100% positive Ausstrahlung spürt. Wenn sich der Hund anders verrhält, wächst vielleicht eure Skepsis ... und die Spirale beginnt sich zu drehen ...
Findet also einen Hund, bei dem ihr beide aus tiefstem Herzen sagen könnt: Ja! Das solle er sein!
Man muss ziemlich viele Frösche küssen, bevor ein Prinz dabei ist ...