Beiträge von Jelsa

    Liebes Forum,


    vorgestern war es soweit und ich durfte den Wurf beim Züchter kennenlernen, auf den ich schon seit einer Weile sehnlichst gewartet haben.

    Das Telefonat vorab war sehr nett, es wurde gefragt, was ich charakterlich suche, welches Geschlecht, ich habe kurz meine Lebensumstände beschrieben und auch, dass der Hund später tendenziell als Therapiehund eingesetzt werden soll (Psychotherapie). Dann waren wir am Samstag also da und ich sitze aktuell mit einem etwas zwiegespaltenen Bauchgefühl hier. Kurz zu den Gründen


    Was ich toll fand:

    - natürlich die Welpen! Sie waren alle aufgeweckt, sauber und natürlich furchtbar süß. Mir hat direkt auf Anhieb ein Welpe des Wurfes besonders gut gefallen. (Es waren zwei Würfe im Welpenzimmer, beide Mamas vorort)

    - das Welpenzimmer war sauber, es gab Spielzeug

    - die Mama ist charakterlich wirklich ein Traum von Hund

    - der Züchter hat jahrelange Zuchterfahrung, positive Rezensionen, hat bereits viele Therapie-/Schul-/Begleithunde vermittelt, ausführliche Untersuchungsergebnisse der rassetyp. Erbkrankheiten liegen vor


    Was mich trotzdem stutzig macht:

    - meine Fragen wurden alle beantwortet, aber eher kurz und knapp. Ich fragte, ob er denn ab einer bestimmten Lebensswoche charakterliche Tendenzen feststellen könnte und mir auf Basis dessen eine Empfehlung für die (freie) Wahl des Welpens geben könne, woraufhin er meinte, dass alles so toll sind und sie sich alle für die von mir angestrebte Tätigkeit eignen würde, das habe er in den Würfen davor bereits gesehen.

    - ich wurde bei dem Treffen nichts zu mir/den späteren Lebensumständen des Welpens gefragt, außer noch einmal, welches Geschlecht ich wolle

    - es erfolgt keine großartige Sozialisierung der Welpen i.S.v. Auto fahren, Leine kennenlernen usw., Aussage des Züchters war, dass alle Welpen aus den vorherigen Würfen das gut hinbekommen haben nach Auszug (also wieder eher unklare Aussagen)


    Ich habe noch Bedenkzeit vor der festen Reservierung erbeten und bin wirklich hin- und hergerissen. Da der Welpe wirklich eine ganze Stange Geld kostet, habe ich mir vorher vorgenommen, nur zuzusagen, wenn wirklich ALLES passt. Wie das natürlich so ist, bin ich nun doch schon ganz verliebt in den Welpen und die Aussicht, dass dieser bald einziehen könnte, möchte aber dennoch mit Vernunft an die Entscheidung herangehen. Da ich selbst Ersthundhalterin wäre, würden mir hier die Meinungen von Menschen mit Züchtererfahrungen sehr bei der Entscheidung weiterhelfen.

    Ich lese hier nur still mit und drücke euch unheimlich die Daumen, dass ihr eine gute Lösung für die angespannte Situation aktuell finden könnt! Ich weiß nicht, ob du Instagram hast, aber ich habe gerade bei einer Nutzerin namens alittlebigchaos, die selbst einen GSS hat, in der Story gesehen, dass ihre Hündin 1x im Sommer und 1x im Winter immer Jan-Feb extreme hormonelle "Hochphasen" (so schreibt sie) hat, in denen sie unglaublich rastlos und gefrustet ist inkl. starkes fiepen und jaulen. Da scheint es Ähnlichkeiten zu deiner Hündin zu geben und vllt wäre da ein Austausch möglich?

    flying-paws stimmt! Danke für den Tipp, über eine rassenspezifische Tierschutzorga zu gehen. Wir sind da vermutlich zu naiv/gutgläubig rangegangen und konnten das Risiko, was eine Privatabgabe so birgt, nicht realistisch abschätzen. Ich habe immer mal auf den einschlägigen Verkaufsplattformen geschaut, ob Hunde im näheren Umfeld inseriert werden (TS/privat war dabei erstmal zweitrangig), um diese auch ausführlicher kennenlernen zu können. Das hat in dem Fall ja leider eher suboptimal geklappt.


    Lachmöwe Auslandsdirektimporte kommen nicht in Frage, da gab es schon einige Fälle im Bekanntenkreis, die den freundlichen und verspielten Welpen aus Rumänien adoptiert haben und dann einen Angsthund in einer Wohnung im Stadtzentrum sitzen hatten. Wir werden also zukünftig nach Hunden auf PS Ausschau halten und uns ganz doll in Geduld üben

    Schäferterrier lieben Dank für die sehr hilfreiche Auflistung, was man bei der Übernahme eines Hundes aus privater Hand alles beachten sollte. Auch der Tipp mit dem Trainer ist super. Das (sowie alle weiteren Kommentare hierzu) gibt uns definitiv Sicherheit, in einigen Punkten lieber beharrlich zu sein und auf unser Bauchgefühl zu hören. Wenn man sich einmal in einen Hund verliebt hat, dann wird man eben doch sehr ungeduldig und überstürzt ggf. so einiges.

    MoniHa den Gedanken hatte ich auch schon, aber ich könnte mir mittlerweile leider vorstellen, dass die Halterin garnicht möchte, dass es groß zu einem Kennenlernen und Herausfinden von eventuellen Ungereimtheiten in der Haltung (die man dann ggf. auch anzeigen könnte) kommt. Sie hat zumindest in der letzten Nachricht bereits vorweg genommen, dass sie gesundheitsbedingt nicht für ein langes Kennenlernen in Stande ist und ihre Krankheitsgeschichte wiederholt detailliert geschildert, um dies zu untermauern. Aktuell antwortet sie eh nicht (mehr?), deshalb gehe ich auch davon aus, dass sich die Möglichkeit des Besuchs garnicht mehr ergibt

    Vielen lieben Dank für eure raschen Antworten und Gedanken diesbezüglich. Das hilft mir enorm weiter. Ich finde das Ganze auch total seltsam, denn wenn unser Treffen am Sonntag geklappt hätte, hätte die Hündin am Montag bei uns einziehen können. Mittlerweile ist Mittwoch und die Halterin hat das Inserat nun mit "DRINGEND" ergänzt, möchte uns aber immer noch keine Nacht Bedenkzeit einräumen. Dies scheint definitiv das Zeichen dafür zu sein, weiterzusuchen....


    Lucy_Lou es wurde eine "Schutzgebühr" von 400,- aufgerufen


    Shiri ich mag mir auch garnicht vorstellen, was hinter der ganzen Story steckt und wie der Hund ggf. zur Zeit gehalten wird. Ich hoffe wirklich das Beste - sie ist eine ganz hübsche Maus und ich denke sie wird schnell Interessenten finden, die sie auch sofort ohne Bedenkzeit mitnehmen, wo sie dann hoffentlich ein gutes Hundeleben erwartet

    Die Hündin ist ein Mischling, ein kleiner Münsterländer steckt wohl mit drin (über diese Rasse und entsprechendes Jagdverhalten haben wir uns auch umfassend informiert). Sie ist 2 Jahre alt.

    Ist es denn so, dass man einen Hund gleich immer mitnimmt? Ich hab mittlerweile schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mir diese Bedenkzeit wünsche.

    Hallo liebe Forenmitglieder,


    mein Partner und ich befinden uns seit einigen Wochen auf der Suche nach einem hündischen Familienmitglied. Wir möchten ungern einen Welpen oder Junghund vom Züchter und halten deshalb Ausschau nach einem älteren Hund (1J.+) in verschiedenen Tierschutzorgas oder von privat. Wir hatten beide noch nie einen eigenen Hund, sind also blutige Anfänger.


    Vor wenigen Tagen dann der Volltreffer: eine Hündin, mittelgroß, 2 Jahre, sollte aufgrund veränderter Lebensumstände der Halterin unweit unseres Wohnortes abgegeben werden. Sie wurde als sehr verträglich und menschenbezogen beschrieben und entsprach auch optisch genau unseren Vorstellungen - kurzum ein Traumhund. Ich schrieb der Halterin, wir vereinbarten für vergangenes Wochenende einen gemeinsamen Kennenlern-Termin. Bis hier hin lief alles super.


    Wenige Stunden vor dem Termin schrieb die Halterin mir dann, ob sie bereits alle Sachen der Hündin zusammenpacken soll und wir sind gleich mitnehmen können, wenn alles passt. Ich antwortete ihr, dass wir gern heut ein Kennenlernen machen können mit einer gemeinsamen Spaziergehrunde, wir aber gern danach noch eine Nacht über die Entscheidung schlafen würden und die Hündin dann am nächsten Tag abholen könnten oder sie sie auch bringen könnten, um dann zu schauen, wie sie bei uns leben würde (es sind ja nur 15 min. Autofahrt zwischen uns). Kurze Zeit danach verschob die Halterin aufgrund plötzlicher Krankheit diesen Termin und antwortete nicht mehr auf Alternativvorschläge meinerseits.


    Gestern schrieb sie mir dann einen sehr langen Text, dass sie sehr schwer erkrankt sei und deshalb die Hündin abgeben müsse. Laut ihr starte Ende dieser Woche ihre Behandlung, weshalb der Hund so schnell wie möglich ein neues Zuhause bräuchte. Sie sei körperlich so geschwächt, dass sie nicht mehr für den Hund sorgen könne und deshalb auch keinen Spaziergang anbieten könne, das Treffen könne nur zuhause stattfinden. Ich antwortete ihr, dass dies kein Problem sei, wir könnten am Abend vorbeikommen und würden den Hund dann am nächsten Morgen nach positiver Entscheidung mit zu uns nehmen. Darauf antwortete sie, dass sie dieses Hin und Her nicht akzeptieren könne, da dies für den Hund als auch für sie alles noch schwerer machen würde. Wir sollen sie gleich mitnehmen und diese Entscheidung vorher treffen.


    So toll ich die Hündin von der Beschreibung und den Bildern finde, kommt mir dies alles sehr seltsam vor. Dies ist auch der Grund, weshalb ich ratsuchend in das Forum schreibe. Mein Partner und ich waren total Feuer und Flamme, aber unser Bauchgefühl sagt uns, dass da etwas nicht stimmen kann, wenn man seinen (mehrmals betont) so geliebten Hund einfach "wildfremden" Leuten schnellstmöglich mitgeben möchte und auch keine Bedenkzeit/Spaziergang einräumt. Wir wissen aktuell garnicht was wir machen sollen. Hinfahren und sie bei positiver Entscheidung mitnehmen? Oder die Finger davon lassen? Was meint ihr?


    Liebe Grüße und vielen Dank