Hallo und einen schönen Abend euch allen :)
Der Titel fasst es kurz: Mein Hund bleibt nicht alleine - darum soll es in diesem Thema gehen und ich weiß, dass ich mit dieser Thematik nicht alleine bin und sicher gibt es unzählige Beiträge und Informationen dazu zu finden.
Bereits beim googeln bin ich in erster Linie auch auf dieses Forum gestoßen.
Wir haben seit Ende Oktober unsern Hund bei uns. Es ist ein Pinscher-Mix aus dem Tierheim, er heißt Murphy und ist 8 - 10 Jahre alt (ich sag immer, er ist 4 er benimmt sich zumindest so, absolut fit und ein richtiger Kasper und Quatschkopf) .
Beschrieben wurde er als unkomplizierter Familienhund und Wegbegleiter, mag Katzen aber Artgenossen findet er oft nicht so toll.
Zudem wurde über ihn gesagt, dass er problemlos alleine bleibt. Über seine Vorgeschichte ist nicht so viel bekannt, er dürfte in seinem alten Zuhause eher einfach nebenher existiert haben, bekam liebe, futter, gassigänge und war sonst einfach nur da. Er hat im Tierheim sehr darunter gelitten, zurückgelassen worden zu sein und ohne groß menschenkontakt zu sein.
Bei uns ist er regelrecht aufgeblüht, es hat ein bisschen gedauert, aber er, unsere Katzen und mein Mann sind nun ein gutes Team geworden. Nun ist die Problematik die, dass er bei uns nicht alleine bleibt, aus diesem Grund nehmen wir ihn einfach überall hin mit und leben mit den Einschränkungen - so groß sind sie zum Glück nicht, unser Leben ist nicht so turbulent, dass wir ständig dinge tun, wo ein Hund unpassend wäre, aber auch in unserem Haushalt ist es so, dass es manchmal praktisch wäre, könnten wir den Hund einfach hier lassen, aber es geht nicht.
Sobald wir aus der Türe gehen, wird er nervös. Er bellt, fiept und heult/jault, je nach dem wie lange wir ihn alleine lassen. Da er direkt zu beginn des alleine seins dieses Programm startete, denken wir nichtmal daran, ihn einfach hier zu lassen und unsere Wege zu gehen, aber versucht haben wir es (ihm das alleine sein beizubringen).
Was habe ich gemacht:
Zuerst: ich setze voraus, dass ich das alleine sein mit einem entspannten hund übe, der sich gelöst hat und auch schon bisschen was erlebt hat, sodass er dann müde sein sollte, aber ich lasse ihn nicht nach einer wilden spielrunde völlig aufgedreht und drüber alleine.
- ihm einen kleinen kausnack gegeben + ein kommando das auf seinem platz zu essen, so dass er lernen kann, er bleibt und ich gehe. Er nimmt den Snack, geht auf seinen Platz, sieht, wie ich die Wohnung verlasse. Frisst seinen snack (ohne zu schlingen), ich schließe die tür, er beginnt zu bellen (geben wir ihm was größeres oder bisschen härteres zu kauen, bellt er wenn er aufgegessen hat, aber so sachen wo er richtig mit beschäftigt wäre wie ein Kauknochen, trau ich mich nicht ihm zu geben wenn er unbeaufsichtig ist, eher was, was er gut zerkauen kann)
- Immer wieder nur zur türe gehen, sie öffnen, rausschauen und wieder reingehen. Türe von aussen schließen, sofort wieder kommen etc. Dieses spiel hat dazu geführt, dass er nun erstmal lauscht ob wir "noch da sind" - ich denke er hört die schritte im treppenhaus, aber er bellt dennoch nach wenigen Minuten und ich bekomme das nicht verzögert. Wenn ich weiß, er bellt nach 30 sekunden, komme ich nach 20 sekunden rein, wenn er das aushält, mach ich 25 draus usw. der Plan ist, dass wir so ein Zeitfenster hinbekommen, aber wir kommen nicht weiter und treten auf der stelle - er Kann einfach nicht zuverlässig alleine bleiben.
Er bleibt im Auto problemlos alleine, er bellt nichtmal wenn wir uns vom auto entfernen (hab mein handy mal drin liegen gelassen und auf dem Handy meines Mannes angerufen und wir sind ausser höhrweite vom auto gegangen: keinen mucks gab er von sich, eine Stunde, dann wurde der Anruf getrennt. Wir kamen zurück und der Hund hat geschlafen. Warum klappt das im auto, nicht aber in der Wohnung?
In der Wohnung selbst bleibt er in den jeweiligen räumen problemlos alleine. Mit einsperren in einem anderen raum hat er probleme, aber er verfolgt uns nicht, wenn wir uns durch die wohnung bewegen. Manchmal kommt er irgendwann ins Büro nach, wenn er nach dem Schlaf merkt, im Wohnzimmer ist keiner mehr, aber stalken oder ziellos nachrennen tut er nicht. AUch hat er kein Problem damit, wenn ich türen zu Räumen schließe und dahinter verschwinde. Offenbar versteht er den Unterschied zwischen "nicht sichtbar" und "weg".
Was kann ich noch machen? Muss ich damit leben, dass er es einfach nicht kann oder kann er das alleine bleiben in seinem Alter noch lernen? Ich erwarte nicht viel und er muss im Alltag sehr wenig alleine bleiben. Alles was länger dauert als 2 Stunden kann ich ihn anderstwo unterbringen. Es geht sich wirklich nur darum, kurze Zeiten zu überbrücken, wie Einkauf, oder falls ich doch mal ins Büro muss, (ich arbeite im Homeoffice) dass er ein, zwei stunden alleine ist, bis ihn jemand aus der Wohnung holen kann, damit ich ihn nciht um 5 in der Früh wo hin führen muss und solche Dinge eben.