Für mehr Kontext gerne meinen Vorstellungsthread lesen :))
(Die Jagdhundfrage steht weiter unten)
Kurz: mein Name ist Melanie und bis vor Kurzem hat mich unser sehr unkompliziertes Windhundmädchen Ivy aus Spanien begleitet (adoptiert allerdings via deutsches Partnertierheim).
Ganz ehrlich? Ich kann mir nach Ivy nichts anderes mehr vorstellen als einen Windhund, obwohl ich vorher absolut keinen Plan hatte was mir eigentlich wichtig bei einem Hund ist. Bei Ivy und uns hat es einfach gepasst da kannte ich das Wort Galgo noch nicht einmal, im Nachhinein vielleicht ein bisschen naiv ich weiß. Aber seit ich sie hatte spricht mich einfach nichts anderes mehr an (allein optisch).
Dass Windhund nicht gleich Windhund ist weiß ich mittlerweile auch, von der Rassebeschreibung her klingt der Whippet für mich toll da dieser angeblich draußen enger mit dem Menschen zusammenarbeitet und mit viel Training ggf. sogar abrufbar wird. Aber nach unzähligen Galgomärschen und Infos im Netz aufsaugen wird es wohl vom Gefühl her beim spanischen Tierschutz und damit vorrangig dem Galgo Espanol (Mix) bleiben ❤️ (Podencos sagen mir leider gar nicht zu). Gerne auch wieder einen Senior.
Soll ja auch Galgos geben die man mit genug Know How abgerufen bekommt von Wild (keine Erfahrungswerte).
Aber ganz ehrlich? Mit dem Jagdverhalten kann ich total leben. Wir haben hier sporadisch nur Wild deshalb hab ich es auch nie wirklich geübt mit Ivy. Sie hatte ihr riesengroßes Grundstück und oft waren wir unterwegs mit ihr in Auslaufzonen und am Strand. Das Tierheim hat mir von anfang an die "Hoffnung" auf den artigen freilaufenden Hund zerschlagen und damit haben wir uns einfach abgefunden ohne Probleme. Ansonsten war sie super leinenführig und bewegte sich sowieso nie weit weg von mir (außer alle 6 Wochen mal wenn ein Hase vor uns wegsprang).
Im Alltag war sie einfach eine Seele von Hund, typisch Windhund fast schon unsichtbar im Haus, immer irgendwo am schlafen und einfach nur lieb. Sie konnte weder Sitz noch Platz sondern war einfach nur da und mein bestes tollstes Mädchen. Besonders hab ich auch ihre Verträglichkeit mit anderen Hunden geschätzt, was ja auch keineswegs selbstverständlich ist wie ich nun weiß (ja ich war früher eine von diesen unbehelligten "alle Hunde lieben sich und müssen immer miteinander spielen" Personen).
Man soll ja nicht vergleichen aber nach etlichen Gesprächen mit Windhundbesitzer*innen: das alles ist wohl Windhundeinzigartig (sagt vermutlich jeder über seine Rasse).
Trotz all der (viel zu wenigen) Jahre mit ihr würde ich mich aber weiterhin als blutige Anfängerin beschreiben da (wie jetzt tausendmal erwähnt) Ivy einfach ein Glückstreffer war. Und nun nach etlichen Tierschutzseitenquerlesen schlägt das Zerdenken zu... Direktadoption? Warten bis wieder ein Windhund im Partnertierheim sitzt? Pflegestellen besuchen? Galgo in Einzelhaltung eigentlich auch eher suboptimal, also gleich zwei adoptieren?!? Was wenn Ivy DIE eine war und ich eigentlich viel zu naiv und unwissend an die Sache herangehe?
Man liest so unterschiedliches zu Galgos... Einerseits seien sie so so unkompliziert und super verträglich und katzenartig im Haus und nie aggressiv und und und (klingt immer fast alles schon zu schön) andererseits schreibt eine beträchtliche Anzahl Tierschutzorgas dass Galgos ABSOLUT keine Anfängerhunde seien v.a. natürlich wegen dem krassen Jagdtrieb. Je mehr ich lese desto verunsicherter bin ich und glaube, dass ich damals einfach nur Glück hatte...
Vielleicht kann mir hier jemand eine objektive bzw. gern auch subjektive persönliche Sichtweise schenken. Alle Galgobesitzer*innen die ich kenne reden ähnlich wie ich und gefühlt gibt es nur Happy Ends (außer dass manche Hunde unsicherer geblieben sind als andere) während hier im Forum v.a. vor Direktadoptionen dringend gewarnt wird (was ich verstehen kann).
Je mehr ich lese desto überforderter bin ich. Ich saß schon an so vielen Adoptionsanfragen für tolle Hunde und hab sie dann doch nie abgeschickt... denn damit wird es so real.
Und hier noch eine allgemeine Frage zum Thema Jagdhunde (nicht jetzt unbedingt auf den Galgo bezogen und auf den typischen Retriever auch nicht), ich hoffe es ist okay wenn ich die in diesen Thread mit einbette:
In meiner Recherche zum Thema "was sind die verträglichsten Rassen" (wow, da hatte aber jemand Ahnung von Hunden und Pauschalisierungen haha), bin ich immer wieder drauf gestoßen, dass die meisten in der Jagdhundsparte zu finden sind da diese darauf selektiert wurden v.a. natürlich bei Meutehunden (Beagle etc). Ich las mich interessehalber weiter zum Thema Jagdhund ein und eine Sache irritierte mich immer wieder:
Bspw Dackel seien ja so stur und besser in Jägerhänden aufgehoben weil Dickschädel und Jagdtrieb wie sau, nicht abrufbar, am Ende kämpft der noch mit Dachs und Co und stirbt im Erdloch weil man ihn von der Leine lies (ja solche Dinge gabs da zu lesen und natürlich bestreite ich nicht dass das passieren könnte).
Und da stellte sich mir immer wieder eine (wahrscheinlich sehr dumme) Frage: Wäre es nicht enorm kontraproduktiv wenn der Hund eines Jägers nicht kontrollierbar wäre? Also warum wird bestimmten Jagdhunden immer nachgesagt sie seien nix für Privathände und/oder stur und nie 100% abrufbar etc etc aber andererseits sollen sie zuverlässig bei der Jagd sein? Ich muss zugeben die Frage mag wirklich sehr sehr beschränkt klingen aber ich weiß es WIRKLICH nicht und vielleicht mag mir das jemand beantworten. Liegt es daran weil die Hunde in Jägerhand ihrer Rasse entsprechend ausgelastet sind und damit das Bedürfnis selbst loszuziehen brach liegt? Liegt es an bestimmten Erziehungsmethoden der Jäger? Sollen manche Rassen eh selbstständig arbeiten und daher ist es egal ob sie hören oder nicht? Oder sind Jäger einfach nur sehr versiert in Hundeerziehung und ein Normalo kriegt das auch hin (gibts ja eh genug die das schaffen mir klar) und nur Anfänger sollen von "diesen" Rassen die Finger lassen?
Die Frage ist übrigens völlig unabhängig von meinem Rassewunsch Galgo (wie dieser eingesetzt wurde weiß ich natürlich), ich wollte nur nicht gleich zwei Threads aufmachen ich hoffe das war I.O. so.
So, man sieht, Kurzfassung ist nicht meine Stärke ich danke von Herzen jedem der bis hier hin durchgehalten hat und freue mich auf jede Antwort zu egal welchem der beiden (evtl. auch irgendwo zusammenhängenden) Themen!
Melanie