Beiträge von *Waldi*

    Erzähl doch mal was von deinem Hund, liebe/r TE - weiß man, warum er bei Hundebegegnungen unruhig wird, ist es Frust, Artgenossenaggression usw.? Gibt es weitere "Baustellen" ?

    Unser Hund ist generell sehr verträglich er hat weder ein Problem mit Rüden o.ä.

    Er rastet auch nicht auf 10 Meter völlig aus.

    Gehen wir seitlich auf Hunde zu ist auch alles cool. Es dreht sich nur um das frontal aufeinander zugehen mit freier Sichtweite - wenn nicht früh genug ein Bogen gemacht wird.

    Er läuft auch bis er auf gleicher Höhe ist friedlich auf den anderen zu, beschwichtigt , schnüffelt aber sobald wir in gleicher Höhe sind/merkt wir gehen vorbei bellt er und hopst in die Leine. Er hat normalerweise kein Problem mit Artgenossen auch haben wir keine gravierenden anderen Probleme .

    Ich muss sagen, da würde ich lieber konsequent an der Leinenführigkeit arbeiten.


    Wie du ja aus den vielen Bsp hier entnehmen kannst, ist dieses Absitzenlassen kein Training, sondern halt die einzige/letzte Möglichkeit, den Hund zu managen, wenn Training nicht erfolgreich war. Besser wird davon aber eher nicht.


    Ich würde sehr genau darauf achten, dass der Hund auf der abgewandten Seite bleibt, konsequent NICHT zum anderen Hund hinkann (auch nicht ein bisschen) und auch nicht auf ihn zu laufen kann, sondern zügig und aufmerksam bei und mit dir läuft. und wenn ihr vorbei seid, belohnen.


    Bellen würde ich ignorieren, Bogen laufen (ggf angedeutet) beibehalten, auf der abgewandten Seite führen.

    Puh, also sogar mein völlig untraumatisierter Hund sträubt sich, mit Fremden mitzugehen... und zwar massiv.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Gassi-Gehen mit Tierheim-Hunden immer so sinnvoll finde, zumindest wenn sie ängstlich sind. Wenn, dann sollten es regelmässig dieselben Menschen sein, mMn.


    So richtig scheint der Funke doch nicht übergesprungen bei dir, oder? Wirklich kennenlernen kann man einen Hund in so einer Ausnahmesituation eh nicht.


    Und dieser Hund - Angsthund, hat schon gebissen und akzeptiert den Maulkorb nicht - das ist schon ne Aufgabe.

    Ich hoffe mal die wird nur an jemandem mit sicher eingezäuntem Garten vermittelt, damit sie erst mal nicht Gassi Gehen MUSS.

    Ich finde es ausgesprochen unangenehm, da vorbei zu gehen, vor allem, wenn ich die Leute nicht sehen kann vorher und der Hund dann auch noch hochgeht.


    Ich sehe das als letztes Mittel, wenn du deinen Hund nicht anders kontrollieren/halten kannst, oder wenn es einfach zu eng ist. Training im Sinne von "dadurch wird das Verhalten besser" ist es mMn nicht.

    Ich handhabe solche Dinge mit Annäherung - Rückzug.


    Heisst: Ganz ganz genau hinschauen, wenn sich die Hand, die Bürste, die Schere dem Hund nähert, und bei Anspannung (aber bevor der Hund anfängt, sich zu wehren!) wieder etwas Druck weg nehmen. Hund kurz entspannen lassen, dann wieder Annähern. Immer wieder. Ganz ganz ruhig, aber auch konsequent.


    Das ist als wenn man dem Hund sagen würde: Ich sehe, dass du das blöd findest, ich gebe dir einen Moment Zeit, aber ich gehe nicht weg, wenn du dich wehrst.


    Dann in einem guten Moment, wenn der Hund entspannt ist, auflösen.

    Ganz oft schafft man damit viel schneller einen Durchbruch, als man anfangs denkt.


    Die Methode kenne ich eigentlich von den Pferden (wo man echt keine Chance hat, wenn das Tier nicht mitmacht..).

    Bei Hunden klappt das aber auch und ist ungeheuer vertrauensbildend, weil es, wie auch das Medical Training, dem Hund Mitspracherecht einräumt, wann er eine Pause braucht, oder wie schnell es gehen darf.


    Maulkorb finde ich auch unerlässlich - der Hund hat schon nachhaltig gelernt, dass man euch mit Beissen auf Distanz halten kann.

    Dieses "Kleiner Hund mit Größenwahn" - ding ist halt einfach so ziemlich das gängigste Klischee überhaupt. Eds wirkt ja auch so. Der kleine Hund versucht ja genau diesen Eindruck zu erwecken DAMIT er in Ruhe gelassen wird.


    Es wird ihm ja keine andere Wahl gelassen.


    Dasselbe hast du mit "Die Spielen so schön" und "Ach, der freut sich so", das sind auch so Klassiker.


    Dass Menschen Hundeverhalten falsch einordnen, ist extrem häufig. Wir Primaten kommunizieren halt auch anders als Caniden... Hunde können Menschen oft viel besser lesen als andersrum (wenn sie mit Menschen sozialisiert wurden).


    Das saublöde an der Dominanztheorie ist, dass sie so eingängig ist, so logisch klingt. Oberflächlich betrachtet. Wenn man den ganzen Alpha-Omega Kram auf Gorillas anwendet, klappt es sogar einigermassen. Bei Hunden (oder Wölfen) passt es einfach nicht.

    Seit das aufkam ist das echt zum Totschlagargument geworden. Im Pferdebereich war das noch viel schlimmer... Jedes Ausbildungsproblem wurde einfach zu "Dominanz" erklärt.


    Blöd halt, dass es keine Lösung bietet. Selbst wenn der Hund "dominant" wäre - was macht man dann? Den dominanten Hund unterbuttern, bis er nicht mehr dominant ist? Bitte nicht ausprobieren, führt einfach nur zu einer ganz schlechten Beziehung, Vertrauensverlust und Angst, sonst nix.


    Ich finde, am besten hilft es, wenn man sich in die Lage des Hundes versetzt. Wenn du in einer fremden Umgebung ohne Ausweichmöglichkeit gefangen bist und dich dann ganz allein mit 10 Leute, die allesamt größer (viel größer!) sind als du, auseinandersetzen müsstest, vielleicht sind welche dabei, die sich aufregen und rumbrüllen, oder dich schubsen oder Streit mit dir anfangen - was würdest du machen? wenn man dich nicht das weite suchen lässt?


    Du hast viele Situationen beschrieben, in denen Lui wegläuft, auf Distanz gehen will etc. Alleine das ist doch ein Zeichen, dass er keinen Streit sucht, dass er echt nur weg will.

    Schau, es geht ja gar nicht darum, uns hier zu überzeugen.


    Mehr als dir zu spiegeln, was bei euch, laut deinen Beschreibungen, ein Problem sein könnte, kann man nicht tun.


    Natürlich gehen die Katzen auch mal ins Hundezimmer kann ja schlecht Lui oder die anderen Tiere wegsperren, Katzenklappe oder Ähnliches geht nicht da ja dann Texas nicht mehr zu seinem Futter kann woanders hinstellen geht nicht weil im Flur wird Texas gestört weil es ein durchgangsbereich ist.

    Lui hat aber im Hundezimmer seine eigene Ecke da geht Texas nicht hin und weil er die unsichtbare Grenze gelernt hat und da hat Lui volle Ruhe außer es geht mal eine Katze hin aber das kann ich nicht anders machen.

    Lui kennt übrigens Katzen auch er hat mit einer zusammen gelebt.


    Ich hab jetzt auch kein Patentrezept, wie du das handhaben sollst. Fakt ist, dass es für Lui eben nicht so ungestört ist, wie du meinst. Das muss kein Problem sein. Da Lui aber die Katzen und Texas "massregelt" etc. könnte es eins sein.


    Also die Katzen gehen kaum zu ihm da fast nie Daheim.

    Das ist das gleiche. Mal so, mal so. Um gestresst zu sein, z.B. weil er Angst hat vor dem Kater, der ihm eine gewischt hat, reicht ja die Möglichkeit, dass der um die Ecke kommt, um stressig zu sein.

    Versuch dich mal reinzuversetzen. Jemand hat dich geschlagen, und du liegst in deinem Bett und weisst, der könnte jeden Moment reinkommen. Das ist kein sicheres Gefühl.


    Lui orientiert sich auf der großen Wiese aber schon an Texas und läuft ihn über all nach ?

    Ja, normalerweise ist es am Besten, man gibt den Hunden draussen Gelegenheit, sich kennenzulernen, in Ruhe, auf Distanz.

    In geschlossenen Räumen sieht das alles ganz anders aus.


    Lui ist super aufgeregt wenn Leute kommen und stürmt auf dem Besuch zu und schleckt den ab und springt hoch und lässt sich kraulen.

    Das ist ganz klassisches Unsicherheitsverhalten.


    Lui durfte als erstes von der Leine und sich quasi jemanden aussuchen den er zuerst beschnuppert dann durfte der Hund von der Leine und so ging das weiter bis alle dran waren. Lui ist immer woanders hingegangen und hatte wenig Interesse an den Hunden bis auf besteigen und Maßregeln.

    Das zeigt enormaen Stress. Wenn so ein kleiner Zwerg größere Hunde besteigt und massregelt - da muss er schon echt nicht mehr aus und ein wissen.


    Ich würde meinen Hund dieser Situation nicht aussetzen wollen.

    Alleine schon, dass dein Hund angeleinte Hunde beschnuppern soll, finde ich komplett daneben.

    Wenn ich mal vergleiche was man ja nicht sollte aber Texas bellt fast die ganze Stunde durch, machst stresshecheln und ist angespannt.

    Und das gibt dir nicht zu Denken? Ich glaube, das passt für beide Hunde nicht.

    Nach allem was du schreibst, gibt es auch bei Texas noch einiges, was nicht so richtig gut ist. Bitte behalte im Hinterkopf, dass Stress Hunde dauerhaft krank macht.

    Mit Welpen oder unsicheren Hunden übe ich das ganz gezielt.


    Eine Hilfsperson mit oder ohne Hund steuert den Hund an, und der HH soll ganz betont dazwischen gehen und abwehren. So richtig mit groß machen, Handfläche ausstrecken - STOPP!


    Da gehen den angeblich so dominanten Leinen"kläffern" echt Lichter auf und sie lernen ganz schnell, sich lieber hinter Frauchen zu verstecken.

    Aber es muss eben konsequent sein. Man darf den Hund nicht alleine lassen. Nie. Vertrauen ist schwer zu gewinnen und leicht zu verlieren.

    Alleine die vielen aufgezwungen Kontakte und Konflikte (Katzen verscheuchen müssen, Texas aus dem Weg gehen müssen, fremde Menschen fassen ihn an, Hundegruppe auf dem Platz) würden mMn schon reichen, um massiven Stress auszulösen - der eben auch eine Weile anhält.