Also so ganz verstehe ich nicht, was genau in Deinem Beitrag diskutiert werden soll , aber was mir zu dem Thema Hundeführerschein einfällt:
Ich finde die Aussage "Hundeführerschein sollte Pflicht sein" ist nur bedingt hilfreich.
Ich komme aus NRW und habe für meinen Hund den Sachkundenachweis machen müssen. Umgangssprachlich der Hundeführerschein hier. Da hab ich also einen Haufen Multiple Choice Fragen beantwortet, tatsächlich VOR Kauf des Hundes, und war also theoretisch gut vorbereitet. Auch wenn ich heute noch bei einigen Fragen darin den Kopf schüttel.
Dann kam der Hund und die Lücke zwischen Theorie und Praxis war gigantisch.
Von daher würde ich gerne mal dieses Konzept sehen, was Rütter da vorgestellt hat, denn anscheinend geht es bei seiner Variante des Hundeführerscheins ja über Fragen, wie sie beim Sachkundenachweis gefragt werden, hinaus (kann man das irgendwo nachlesen?)
Seine Idee, diese Sachen in Tierheime zu verlegen, finde ich grundsätzlich gut, vor allem, wenn von dem dabei eingenommenen Geld auch entsprechend viel im Tierheim hängen bleibt. Allerdings frag ich mich, ob die bei der derzeitigen Überforderung überhaupt Zeit dafür haben.
Jetzt erzählt Rütter ja zudem er ist für den Führerschein VOR Anschaffung eines Hundes. Natürlich ist auch die Theorie durchaus hilfreich, aber die Umsetzung in der Praxis ist mMn das, was viel wichtiger ist. Und das ist natürlich VOR der Anschaffung des Hundes (also auf den eigenen Hund bezogen) etwas schwierig zu bewältigen.
Körpersprache besteht teilweise aus so feinen Nuancen, dass es für einen Laien, und der Großteil der Hundebesitzer ist das ja, schwer ist in Situationen, in denen Hunde aufgeregt miteinander agieren, alles im Blick zu behalten und auf feine Körpersignale zu achten.
Dazu kommen unzählige Hunderassen, die gar keine Rute haben, oder andere Körpereigenschafften, die ein Lesen erschweren (Thema Qualzucht). Da fällt es ja sogar dem eigenen Hund manchmal schwer den Gegenüber zu entziffern.
Als Durchschnittshundebesitzer bist du da schnell raus.
Auf Deine Frage bezogen, ob man die Menschen nicht überfordert, wenn man ihnen die Hundewelt in ihrer ganzen realen Vielschichtigkeit darlegt, würde ich mal sagen: das wird selbst der beste Hundeführerschein nicht können.
Denn wir alle wissen am Besten, dass Theorie und Praxis einfach zu weit auseinander liegen, als dass man auf jede Charaktereigenschaft, die der einzelne Hund hat, eingehen kann. Und zudem ist ja die praktische Umsetzung von theoretischem Wissen auch nicht so einfach wie bei einer Maschine. Sitzt Schraube A fest, machste das und das. Das funktioniert halt beim Hund nicht.
Von daher ja, Hundeführerschein ist durchaus wichtig, aber die Welt rettet der auch nicht. Und man sieht ja, allein das Wissen darum, dass manches falsch ist, ändert nichts daran, das es weiterhin falsch gemacht wird (auch Thema Qualzucht).
Aber hey, besser weniger als gar nichts. Und wenn es auch nur bei einem Bruchteil der Menschen hilft.
So ein Benimmknigge in dem Hundeführerschein fände ich auch gut, denn daran hapert es auch bei vielen.