Hallo,
ich finde diesen Beitrag wirklich spannend. Und um mal FrauZerb zu zitieren. Es gibt nicht einfach nur schwarz und weiß.
Es gibt bestimmt Menschen, die ohne Sinn und Verstand Hunde kaufen, egal wie viele und dann gibt es welche, die sich auch beim 8. oder 10. vorab Gedanken machen, ob sie das leisten können und in allen Lebenslagen damit klar kommen.
Aber das gibt es bei Einzelhunden genauso wie bei Vielhunden. Deswegen finde ich das schwierig zu sagen, wird man allen gerecht. Was für den einen der Horror ist, mag für den anderen die Lebenserfüllung sein.
Ich für mich kann sagen: ich hätte sehr, sehr gern einen Zweithund zu meinem. Ich fände es toll, wenn er auch zu Hause soziale, hündische Kontakte hätte. Aber ich mache mir da durchaus Gedanken und bin ehrlich zu mir und zur Zeit muss ich klar sagen, dass ich selbst das einfach nicht leisten könnte. Ich bin immer noch Hundeanfängerin und muss einfach noch mit dem einen zu viel lernen. Ich krieg seinen Jagdtrieb nicht ausreichend in Griff, dass er dauerhaft frei laufen kann und seine Rüdenaggressivität klappt zwar inzwischen an der Leine gut, aber im Freilauf leider nicht so (deswegen dauerhaft Schlepp dran, was bei mehr als einem Hund nicht möglich ist, wenn man keine 20 Arme hat).
Für mich wäre die Voraussetzung für eine Mehrhundehaltung, dass man soviel Hundeverstand besitzt, dass eine zuverlässige Erziehung ALLER Hunde gewährleistet ist, sie ausreichend in den Freilauf können und ich sie alle zu allen Zeiten entsprechend so gut im Griff habe, dass kein anderes Lebewesen oder meine eigenen Hunde gefährdet werden. Dass ausreichend Futter, medizinische Versorgung und hundegerechte Auslastung, die bei allen unterschiedlich aussehen kann, gewährleistet ist, ist selbstverständlich. Wer das leisten kann, hat meine Bewunderung. Und dann mag derjenige so viele Hunde halten, wie Geld und Raum und Wille es zulassen.
Für mich selbst wäre 2 das absolute Maximum. Einfach, weil mein Leben auch noch aus anderen Dingen als Hunden besteht. Ich habe Kinder, die auch mal Dinge ohne Hund machen wollen. Schwimmen gehen, Freizeitpark oder ähnliches. Einen Hund bekomme ich da im privaten Netzwerk gut unter, zwei ginge auch noch. Bei dreien wird es schon kompliziert.
Ebenso im Urlaub. Ich möchte meinen Kindern nicht sagen müssen, das und das ist nicht drin, weil... die Hunde.
Es ist nun mal eine finanzielle, logistische und zeitliche Herausforderung Hunde zu halten. Und nicht jeder kann und will das leisten.
Dann kommt dazu... der Dreck. Ich bin jetzt echt nicht super pingelig, hab einen Kurzhaarhund, aber manchmal könnte ich ausrasten, wenn ich den Dreck sehe, den der rein bringt. Vor allem grade bei dem jetzigen Wetter könnte ich gefühlt 5 mal am Tag wischen. Da hilft es auch wenig, dass er vor der Tür erstmal grob sauber gemacht wird und wir die Brause direkt neben dem Eingang haben. Der Eingangsbereich sieht einfach immer dreckig aus. Dann dieses gesabber beim saufen. Einmal die Schnauze im Wasser und zack, ganze Küche nass. Und das Ganze bei x Hunden?
Ich brauch zum säubern, abrubbeln, Beine/Bauch abbrausen, trocken rubbeln ca. 15 Minuten. Das mal x... da mach ich mehr Hundereinigung als Spazieren gehen. Und nicht jeder hat da den beruflichen Hintergrund, wie z.B. Fuchshexchen, bei der das wahrscheinlich alles easy ist.
Klar, ich kann nun sagen, ich ziehe ihm so Ganzkörperstrampler draußen an, dann hab ich nur Wäsche, aber nicht diesen Dreck und klar, ich könnte auch so Näpfe kaufen, die nur begrenzt Wasser durchlassen, weiß grade nicht, wie die heißen. Oder Erziehung reinstecken und ihm beibringen, sich das Maul auf nebenliegendem Handtuch abzuputzen. Gibt sicher viele Möglichkeiten.
Aber hier ist zum einen jeder anders und zum anderen sind die örtlichen Gegebenheiten sicher auch bei jedem anders.
Es ist halt alles Geschmacks- und Willenssache. Von daher könnte ich keine Zahl benennen, ab wann man Hunden in der Anzahl gesehen nicht mehr gerecht werde kann. Weil einfach jeder anders ist und andere Ziele mit seinem Hund hat.
Nur Grunderziehung, die wäre für mich ein absolutes Muss.
Ich hab mal eine Frau mit haufenweise Möpsen gesehen (Insta, kennt bestimmt der ein oder andere), die sich alle nur ständig angegiftet haben und wo es ständig zu Auseinandersetzungen im Rudel kam. Gehört hat da keiner, alles sind gerannt, wie es ihnen in den Sinn kam. Glaub nur der Hunger hat sie irgendwann nach Hause getrieben. Das geht für mich gar nicht. Und ich bezweifel auch sehr, dass allein vom finanziellen Aspekt (Thema Gesundheit) da auch nur einem Hund wirklich gerecht wird.
Aber wenn ich dann hier in der Ecke die junge Frau sehe, die mit 4 Malamutes und einem ebenso großen Mischling, alle top gepflegt, ganz entspannt und gechillt an lockerer Leine durchs Dorf läuft... dann bin ich voller Bewunderung auf so tolle Erziehung und Verbindung zum Hund. Das kann ich einfach (noch) nicht.