Beiträge von Nyriah

    Den Teil muss ich überhört haben.

    Sei froh, ich hab da echt Puls gekriegt. Die Hündin hat, immerhin mit Maulkorb, ein Kind angesprungen und nach dem Gesicht geschnappt. War grade so eine nette Kaffeerunde oder so. Allein das hätte schon zu massiven Verletzungen führen können. Ist gsd gut gegangen, nur kleine Schramme und alle fanden es nicht so schlimm. Deswegen wird nun fröhlich weiter getestet, ob sie bei Kindern ruhig bleibt. Ohne Maulkorb, man hat ja Leine dran...

    Ich versteh auch gar nicht, was da immer für ein Drama aus Maulkorbtragen gemacht wird.

    Sowohl bei der Schäferhündin als auch bei Carly.


    Vor allem bei der Schäferhündin und den Kindern. Mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich da von diese Experimenten höre. Als wenn die die rechtzeitig halten können, wenn die zuschnappt. Hat denn das erste mal nicht gereicht? Kind wurde nicht ernsthaft verletzt oder traumatisiert, also kann man fröhlich weiter testen? Dann sollen sie wenigstens einen riesen Bogen um alle Kinder machen, wenn sie den Maulkorb schon verweigern.

    Etwas was mir noch einfällt ist: die eigene Erwartungshaltung spiegelt sich auch sehr im Hund wieder.


    Ich weiß nicht, wie du an Spaziergänge oder was auch immer herangehst, aber wahrscheinlich hast du eine gewisse Erwartungshaltung, wie das ablaufen sollte. Nun erfüllt Dein Hund diese zur Zeit nicht immer. Was eventuell dazu führt, dass Du schon mit dem Gedanken losgehst: bohr, hoffentlich bleibt er heute mal ruhig. Hoffentlich haben wir mal einen guten Tag. Hoffentlich bellt er nicht blöd xyz an, etc. pp.


    So war das z.B. bei uns, als bei Bucky in der Pubertät die Rüdenaggressivität aufkam. Das hatte ich mir beileibe auch anders vorgestellt mit meinem Hund. Ich wollte auch so einen "überall mit"-Hund, einen everybodies Darling. Stattdessen gibt es da einige auf der Liste, da ist so gar nichts mit Darling. Vor jedem Spaziergang hab ich gedacht. Hoffentlich kommt uns kein anderer Rüde entgegen. Hoffentlich tickt Bucky nicht aus. Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich...


    Damit haben wir beide uns so richtig schön gegenseitig hochgepuscht. Kam uns ein anderer Hund entgegen, ging bei mir das Geratter im Hirn los. Das merkt der Hund natürlich und rattert mit, denn wenn der Mensch das aufregend findet, dann muss es das wohl sein, also ist mitmachen die Devise.


    Was ich sagen will, versuch auch mal Deine Erwartungshaltung runter zu schrauben und Dein inneres Ohmmmm zu finden.

    Und ganz, ganz, ganz, ganz wichtig: hab Spaß mit Deinem Hund! Mach mal ein zeitlang das, was er kann, was er gern macht, pfeif mal ab und zu auf das Training und macht woran ihr beide Spaß habt, damit du wieder auf eine positive Schiene kommst und nicht immer nur im Trainingshamsterrad bist.


    Das war damals für mich auch sooo wichtig. Mich an den positiven Sachen zu erfreuen. Ja und dann ist er halt auch mal ausgerastet, wenn ein anderer Rüde ums Eck kam. Shit happens, abhaken, weitermachen. Im Jetzt leben, nicht immer nur denken, bohr, wenn er jetzt wieder so wie neulich...

    Und auch einfach mal manche Sachen als gegeben hinnehmen. Weiter dran arbeiten, aber auch mal sagen, okay, das kann er halt einfach noch nicht, wird schon werden. Vielleicht lernt er es mit der Zeit, vielleicht bleibt es immer so, weil es einfach sein Charakter ist.


    Und guck Dir andere Hunde an. Den von Deinen Freunden, der immer so gechillt ist. Frag mal Deine Freundin, ich bin sehr sicher, der hat auch irgendeine Baustelle, die sie nervt. War er mit 1,5 auch schon so gechillt? Oder erst jetzt, wo er älter ist. War bei uns mal hilfreich, also wir einige Tage einen Gasthund hier hatten. Ja, der konnte das und das toll, da war ich sehr neidisch drauf. Aber ich hab dann gemerkt, okay, DAS kann er vielleicht toll, aber dafür kann er anderes nicht, was meiner toll macht.


    Unser ist jetzt knapp vier und so langsam denke ich: JETZT ist er erwachsen. Trotzdem endet das Training nie.

    Welpenzeit fand ich easy, Pubertät (und in der steckt Deiner halt noch) manchmal die Hölle.

    Nur mal mitfühlen....


    Schlafmangel macht böse. Unser Sohn hatte mal als Kleinkind eine Phase, wo er meinte um halb vier startet der Tag.

    Kinder können da ja auch sehr "schlafstörend" sein. Es war leider eine sehr lange Phase, die direkt an die "ich brauch Nachts noch 2 mal Milch"-Phase anschloss.


    Mein Mann und ich hatten dann aber die Marschroute, dass am WE immer einer ausschlafen darf (innerhalb der Woche nicht, wenn er arbeiten musste, bin immer ich aufgestanden) und der andere steht mit dem Kind/Katze/Hund/whatever auf.

    Vielleicht eine kleine Idee für Euch, damit Du wenigstens einmal die Woche etwas ausschlafen kannst. Das macht echt soooo viel aus, man glaubt es kaum.

    Danke für die tolle Erklärung!

    Ja, was heißt langfristig. Üben tun wir es durchaus schon seit vielen Monaten, allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht immer die Zeit habe, ewig mit ihm stehen zu bleiben. Oft haben wir das halt morgens auf der ersten Runde. Vor der Arbeit. Das heißt, irgendwann muss ich halt auch mal wieder zu Hause ankommen. Ich schätze da fehlt dann die Konsequenz. Es ist natürlich auch so ein unplanbarer Faktor, weil es nun nicht so ist, dass wir immer morgens um 7 ein Zusammentreffen haben, sondern das zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet, ohne Regelmäßigkeit. Ich denke, da liegt auch etwas (bei mir) das Problem, dass ich eben nicht so kontinuierlich daran arbeiten kann, wie ich gern wollte.


    Aber ich versuche das mal besser hinzubekommen und probiere auf jeden Fall auch Deinen Tipp mit dem Umorientieren mit Berührung aus. Ich hab allerdings mit isometrischen Berührungen beim Hund überhaupt keine Erfahrungen. Hast du da einen Tipp? Bereitet man das irgendwie vor, damit der Hund das in der Situation dann auch kennt? Erzeuge ich einfach nur einen sanften Gegendruck, damit er anders belastet? Wenn er es nicht kennt, wird er ja wahrscheinlich einfach ausweichen.


    Und Halstuch mit Entspannungsduft, kannst du da auch mehr zu erzählen? Welchen Duft nimmt man da, wie baut man das auf?


    Danke Dir!!


    Ich hab das damals das erste mal gehört von "Rabaukenglück" die für ihren sehr reaktiven Hund ne Schnüffelbox (bzw nicht nur eine) angelegt haben und die auch ins Sortiment genommen haben.

    Rabaukenglück kenne ich. Allgemeine Geruchsboxen denke ich sind aber nicht das richtige für uns, er löst ja nicht bei jedem Hund aus, sondern nur bei den 3 speziellen. Also muss der Duft schon auch speziell sein.

    Nein, nein, hab Dich schon richtig verstanden :winking_face:


    Meinst Du wirklich mit Haarbüscheln üben bringt was? Also die könnte ich zumindest zwei von dreien vielleicht abschwatzen.

    Ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass das hilft :thinking_face:

    Geruch ohne Sichtkontakt ist nochmal was anderes. Warum auch immer, kickt das besonders rein. Das merke ich sofort. Rute geht hoch, Bürste ist bis zum Arsch, aufplustern usw. Ihr wisst was ich meine :ugly:

    Oh ja! Ich weiß genau was Du meinst :woozy_face:


    Vielleicht muss ich es echt noch mehr "aussitzen". Ich traue mich auch nicht so richtig unser Abbruchsignal zu nutzen, welches wir genau für Hundebegegnungen etabliert haben, weil ich angst habe, das abzunutzen, wenn er in so Extremsituationen nicht drauf reagieren kann.


    Das Ganze ist ja nun auch nichts, was mich nervös macht oder mir tiefgehende Sorgen bereitet oder so, es ist einfach nur maximal nervend so einen 35 kg Proll in der Leine hängen zu haben.

    Ich akzeptiere das total, dass er die doof findet. Und es ist ja nicht so, wie zu Beginn der Pubertät, dass ich schon nervös die Haustür verlasse, weil... könnte ja ein Hund kommen. Da bin ich echt relaxed. Früher war es ja.... wir sehen Hund, ich werd nervös.

    Heute weiß ich, ich hab das im Griff und selbst wenn er mal eskaliert, krieg ich ihn gut gehalten und schnell wieder runter gefahren.


    Jetzt kriege ich da ja gar nichts von mit, außer aus Buckys Reaktion. Also reagiere eindeutig ich auf ihn und nicht umgekehrt.

    Ach keine Ahnung

    Ja, das mit dem Stehenbleiben hab ich ja auch schon versucht. Hilft aber langfristig irgendwie nicht. Vielleicht muss ich das doch nochmal intensiver üben.

    Bisher war das immer so: ich bin stehen geblieben, hab gewartet bis Hund sich sammelt und irgendwann mal per Blick nachfragt, was denn wohl los ist. Ich hab dann noch etwas gewartet um wirklich sicher zu sein, dass er wieder bei mir ist. Hab auch mal kleine Gehorsamsübungen gemacht um ihn runterzufahren.

    Aber sobald ich dann einen Schritt weiter gegangen bin, fing alles wieder genauso an wie vorher. Ich hab das Gefühl, das bringt uns nicht weiter.



    Mit dem Üben mit dem anderen Hund hab ich oben schon auf Yelly beantwortet

    Tatsächlich sind die Besitzer der anderen Hunde sehr unterschiedlich. Der eine hasst selbst auch alle Menschen, den würde ich niemals nicht ansprechen. Der kastrierte Rüde wäre eine Option, wenn die bereit wären das zu üben obwohl sie selbst ja null Stress mit uns haben. Allerdings treffen wir die auch nur sehr selten.

    Und der dritte, ja, der dritte, die Top Nr. 1 auf Buckys Liste, dem wir auch am häufigsten begegnen, mit dem haben wir tatsächlich schon öfter mal geübt, da der Bucky genauso sch... findet. So Art sozial Walk zu zweit. Hat nicht viel geholfen, außer das ich schweißgebadet war, weil 35 kg, die mit hochgekrempelten Ärmeln zum anderen wollen echt anstrengend sind und Herrchen meinte, wir müssen die Hunde einfach mal laufen lassen "die regeln das dann schon unter sich", so ein Männerding halt (und keine Option für mich). Frauchen wiederum rennt direkt weg, weil sie wohl Angst hat den Hund nicht halten zu können, wenn der steil geht, keine Ahnung.


    So richtig vorwärts bringt uns das also eher auch nicht.


    Das kuriose ist, dass Bucky grundsätzlich gar nicht so Nasenfein ist. Manchmal hab ich eher den Eindruck, seine Nase ist nicht besser als meine. Wild wird (gsd!) nur auf Sicht beachtet und wenn wir mal Futtersuchspiele machen, schrappt der 10 mal mit der Nase drüber, "findet" es aber erst, wenn er es auch sieht. Neulich sind wir im Wald an einer Wegkreuzung an einer Hundeschule o.ä. vorbei gekommen, zig Hunde saßen da 5 Meter von uns entfernt und Bucky hat die nicht gesehen, da er mit den Augen woanders war. Null Reaktion von ihm, obwohl die ganz sicher Düfte von sich gegeben haben.


    Auch andere Hunde, solange er sie nicht sieht, tangiert ihn das null. Sozial walks mit fremden Hunden, auch potenten Rüden, klappt wunderbar.

    Wirklich nur bei diesen dreien setzt alles aus.