Guten Abend,
Ich habe zwei schlimme Wochen hinter mir, ich versuche, mich kurz zu fassen:
Vor einer Woche erhielt ich die Nachricht vom Tierarzt: „Ihr Hund schwebt in akuter Lebensgefahr,“
Ich habe gemerkt, dass er schlapper war und dass es ihm nicht so gut geht. Dazu sei gesagt, dass man ihm sonst nie etwas anmerkt. Er kompensiert immer alles mit Albernheit und albern ist er eh immer.
Der normale Wert der Thrombozyten liegt bei 150-500.
eine akute Lebensgefahr besteht ab 60 und drunter.
Mogli hatte 3 ( nein, dahinter fehlt nichts)
Er hatte dann plötzlich folgende Symptome:
- plötzlich Zahnfleischbluten, Nasenbluten, Zungenbluten, später auch an Pfote und Bein, obwohl keine Berührung stattfand.
Der Verdacht war Rattengift.
In einer Woche sollte nochmal ein Blutbild gemacht werden, damit habe ich mich aber nicht zufrieden gegeben und bin am Mittwoch zu einem anderen Tierarzt gefahren, um ein Ultraschall zu machen, um einen geplatzten Tumor oder Flüssigkeit im Bauchraum auszuschließen.
Gleichzeitig wurde die Zecke im Blut als Ursache noch ausgeschlossen.
Bei diesem zweiten Tierarzt konnte dies alles ausgeschlossen werden, aber es kam auch die immunbedingte Thrombozypenie ins Gespräch gebracht, weshalb ich die parallele Behandlung mit Cortison begonnen habe.
zuerst schien es ihm besser zu gehen, er war nur schlapper.
Am Wochenende ging es ihm schlechter, am Sonntag hatte er dann Teerstuhl.
Ich bin am Montag sofort wieder zum Tierarzt, dieser hatte schon Angst, ihm eine Spritze zu geben wegen der Blutungsgefahr.
Ich telefonierte mit sämtlichen Tierkliniken, aber die wollten alle erst das Blutbild sehen.
Dieses kam Dienstag, mit etwas Blödem hin und her bin ich dann in eine Tieruniklinik gefahren, wir kamen sofort auf Intensivstation.
Die Zeit war so furchtbar, ich wusste, dass es für Mogli furchtbar wird, weil er Angst hat vor Fremden. Aber es ging ums Überleben!
Jeden Tag habe ich mit der Klinik telefoniert- ein Zimmer nehmen in der Nähe hätte nichts gebracht weil ich ihn nicht besuchen durfte.
Was wurde als Therapie gemacht (neben sämtlichen Diagnostik—Untersuchungen):
- Transfusion sofort
- immer weiter mit Cortison
- weil es kaum griff entschied ich mich für eine einmalige Chemotherapie
- dann eine zweite Transfusion
Ich konnte es kaum glauben- diese Kombi hat ihm das Leben gerettet! Gestern war ich davon ausgegangen, die schlimmste Entscheidung. Meines Lebens treffen zu müssen, aber er hat es geschafft!
Die Thrombozyten sind im unteren Normalzustand, bei 157, dies ist für 7 Tage gesichert wegen der Chemo.
Ich konnte ihn nach Hause nehmen, die Ärztin sagte, dass er die ganze Zeit unruhig und ängstlich gewesen war (ich sehe es an seinen Krallen und Pfoten) und dass er nichts gefressen hatte.
In der Klinik hätte er definitiv nichts mehr gefressen.
Zuhause hat er sofort geschlafen, so fix und groggy war er.
Nach eineinhalb Stunden kam der Kopf auch innerlich an und er hielt den Kopf hoch.
Ich habe ihm Ruhe gegeben aber war immer bei ihm.
Er kommt langsam an. Er ist ganz wackelig (kein Wunder bei Chemo plus seit Montag nichts gefressen).
Und dann versuchte er doch tatsächlich gestern Abend, in seiner Schwäche sich im Garten im Schnee zu wälzen- etwas, was er nur zuhause macht, wenn er sich wohl fühlt. Ich merke- so langsam kommt mein Mogli wieder an.
Dies ist quasi die Vorgeschichte ohne große Erklärungen ins Detail.
Nun kommen meine Fragen im nächsten Beitrag, damit es nicht hier überhand nimmt: