Boshaftigkeit würde ich niemals nicht annehmen. Naivität und Wunschdenken, ja. Oft genug auch zuwenig Informationen oder falsche Annahmen.
Ja, aber auch andersrum: im TS gibt es doch gar nicht die Möglichkeiten, ein Tier richtig gut einzuschätzen. Tierheim, egal wie groß oder klein, ist immer Stress für die Tiere. Sie leben dort nicht in der Familie. Schon alleine deswegen kann doch gar keine gute Einschätzung darüber erfolgen, wie ein Hund dann in einer Familie und ohne Stress drauf ist? Das geht eigentlich nur in Pflegestellen (wo die Tiere höchstens in kleiner Gruppe leben, weil der Durchschnittshundebesitzer auch keine fünf Tiere hat).
Als ich mir das ganze mit Hund und Pflegestelle etc. überlegt habe, habe ich ewig über die "Katzenverträglichkeit" recherchiert, um das mal als Beispielskriterium zu nehmen (was jetzt auch nicht total rassespezifisch ist). Die Katzenverträglichkeit wird in Tierheimen meist bescheinigt, wenn der Hund entweder im vorherigen Zuhause mit Katzen zusammengelebt hat oder, in Sonderfällen, aus irgendeinem Grund viel Kontakt zu den Katzen im Tierheim hat (Unterbringung im Zwinger direkt neben Katzenhaus, dort lebende freilaufende Katzen kommen immer mal vorbei o.ä.). Manche THs geben eine Katzenverträglichkeit an, wenn der Hund mal durchs Katzenhaus geführt wurde und dort kein auffälliges Verhalten gezeigt hat.
So. Für meine Begriffe bescheinigt nichts von diesen Dingen eine Katzenverträglichkeit. Im vorherigen Zuhause lebten vielleicht Katzen, die Freigänger waren und kaum anwesend bzw. wenn, dann vorwiegend schlafend, sodass sich Hund und Katze gar nicht groß miteinander auseinandergesetzt haben. Wenn ich den Hund jetzt zu meinen Wohnungskatzen setze und die dem auf der Nase rumtanzen, wird der Hund vielleicht doch nicht so katzenverträglich sein. Also auch da ist eigentlich wieder eine kleine Pflegestelle von Vorteil.
Wenn der Hund durchs Katzenhaus geführt wird und dort nicht schreiend und sabbernd am Fenster hängt beim Anblick einer Katze, ist klar, dass man den nicht zu einer Katze vermittelt. Aber eine "Katzenunverträglichkeit" wird selten angegeben.
Und dann kommt noch der Faktor Mensch: hat der einfach Katzen, weil man die so hat, ohne groß mit denen zu interagieren oder kann er die Katze-Hund-Begegnung managen? Und wie sollen diejenigen, die die Vermittlung machen, das einschätzen können?