Ich drück die Daumen, dass es dabei bleibt und für euch funktioniert!
Beiträge von 15027
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@Atrevido Danke für deine Erklärung. Dann gehen die Meinungen einfach auseinander. 100% der aufgenommenen Katzen waren, mit Eingewöhnungszeit, völlig in Ordnung mit der Umsetzung ins Haus (Pflegezimmer). Die hier beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten haben wir bisher nicht erlebt. (Kann natürlich noch kommen.)
Natürlich ist eine Versorgung vor Ort oft angestrebt, aber in den allermeisten Fällen nicht möglich. Auf die Katzen wird ja meist erst aufmerksam gemacht, wenn es eben nicht mehr funktioniert. Bei meiner Nr. 2 wäre es ggf. möglich gewesen, aber es waren (und sind) zu viele wildlebende Katzen im Ort, die sich alle von einer Stelle ernähren, nämlich einem Hafen. Die Angler treten die Katzen meist weg und wie gesagt, beide Katzen von dort hatten/haben Schrot im Körper. Die von meiner Mutter etablierte Futterstelle wurde durch eine riesige Baustelle irgendwann abgeschirmt.
Bei meiner Nr. 3 ging es um zurückgelassene Katzen in einer Kleingartenkolonie, die wurden jahrelang versorgt und durchkastriert, war prima. Aber Baustelle Nr.1 ist natürlich, dass an solchen Stellen auch immer noch mehr Tiere auftauchen und Rangkämpfe entstehen und dann kam Problem Nr. 2, dass die Leute vor Ort Giftköder und Tretfallen auslegten – und dann wurde meine Mutter angefragt. Die Stelle wurde von der Betreiberin aufgelöst, sie hat einige Katzen reingenommen, die eh bei ihr fest assoziiert waren. Meine Mutter hat ein Dreibein und drei Jungkatzen übernommen (und vermittelt), ich Nara.
Die vom Tierheim vor Ort betriebene Futterstelle ist super: das ist ein richtiges Haus mit Schlafplätzen etc. Wurde leider abgefackelt. Menschen sind einfach unglaublich scheiße. Mittlerweile ist es wieder aufgebaut, aber parallel ist daneben das Einkaufszentrum erweitert worden, sodass das kleine Waldstück, wo die Katzen leben, nun schon extrem verkleinert ist. Bald soll noch ein Parkhaus gebaut werden, dann wird die Futterstelle aufgelöst. Wohin mit den Katzen?
@Kleenes87 Solensia kenne ich auch als richtiges "Wundermittel". Es kann aber zu allergischen Reaktionen/ Nebenwirkungen kommen.
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Ich gebe zu, ich habe die Nerven nicht für Freigang und deshalb lebt ganz bewusst der Invalidentrupp in der Wohnung. Ataxisten, Allergiker und Ähnliches brauchen auch ein zu Hause und ich habe kein schlechtes Gewissen. Win-Win-Situation für alle.
Falsch verstandene Tierliebe!!
Das klingt toll bei Dir!
Bei mir gibt es auch viele Catwalks. Isabelle, also die aus dem Wald, nutzt die zum großen Teil aber gar nicht. Sie hat einen Platz oben auf dem Kleiderschrank, der für sie Safeplace ist, und ansonsten liegt sie im Bett oder irgendwo bodennah.
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Und die Moral von der Geschicht? Kennen oder nicht Kennen ist nicht ausschlaggebend.
Das denke ich auch nicht. Aber deine Geschichte heißt ja auch wiederum nicht, dass die Kätzin unzufrieden im Haus gewesen wäre, wenn sie immer drinnen geblieben wäre. Weiß man ja nicht.
Und: mal abgesehen von den Gefahren, die draußen lauern (können), kommt es natürlich auch sehr darauf an, wie viele Tiere im Umkreis noch ihr Revier haben; wie die Menschen drauf sind uvm. -
Ich mag auch gar nicht total generelle Aussagen treffen. Meine Mutter hat nun circa 40 Katzen vermittelt, davon bestimmt die Hälfte in Wohnungshaltung, und die sind alle glücklich – soweit man das sagen kann (keine Verhaltensauffälligkeiten jedweder Art, sondern fröhliche und aufgeweckte Katzen). Meine Mutter ist noch mit einer Pflegestelle befreundet, die das in sehr viel größerem Stil macht und auch nochmal viiiiel länger und die berichtet ähnliches. Sehr sehr viele Katzen machen einen großen lauten Seufzer, wenn sie drin sind, weil sie keine Angst mehr haben müssen. Und gehen nie wieder raus.
Natürlich kommt es auch drauf an: wenn eine Katze an einer gut etablierten Futterstelle lebt und kastriert ist, kann das gut funktionieren. Aber Katzen sind keine Wildtiere, die in wilder Natur einfach klarkommen, zumal sie eben meist nicht in wilder Natur leben, sondern vom Menschen bestimmt sind. 4 der 40 Katzen hatten Diabologeschossen/ Schrot im Körper, weitere wurden andersweitig vom Menschen misshandelt. Ein Kater lebt im Dachgeschoss eines verlassenen Supermarktes auf Dämmwolle – bis der Markt abgerissen werden sollte. Ein weiterer lebte mit offener Wunde am Bein in einem Abflussrohr. Diese Tiere wären elendig verreckt, hätte man sie nicht gerettet. Und sorry, aber da lasse ich mir nicht sagen, dass das falsch verstandene Tierliebe ist!
Ich weiß nicht, auf was du deine Meinung aufbaust und warum du das hier so kund tun musst, wenn ich lediglich gesagt habe, dass (gesicherter) Freigang vs. Wohnungshaltung eine ewig existierende Frage ist, auf die man selbst eine Antwort finden muss. Du musst Katzen ja nicht (so) halten. Aber Tierschutzarbeit als falsch verstandene Tierliebe zu bezeichnen, in einem Hundeforum, in dem ja auch TS betrieben wird von vielen, puh, das finde ich schon echt unangebracht.
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Wie erklärst du dir dann, dass diese Katzen nicht mehr rausgehen wollen?
Vielleicht könnte es damit zusammen hängen, dass sie Schrot im Körper haben, weil Menschen auf sie schießen... Man weiß es nicht.
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Das Thema Freigang vs. Wohnungshaltung ist so alt wie die Menschheit. Dahinter steht letztlich die Frage, was ein schönes Leben ist: ein ggf. deutlich verkürztes Leben in "Freiheit" oder ein langes, meist gesünderes Leben in der Wohnung (mit artgerechter Bespaßung!).
Es gibt ja zum Glück nicht nur schwarz oder weiß. Für mich geht beispielsweise beides genanntes dort so überhaupt nicht (mehr).
Es gibt ja zum Glück auch verschiedene Varianten von gesicherten Freigang. Auch kann man sich aus Tierliebe gegen ein Tier entscheiden, wenn die artgerechte Haltung nicht möglich oder auch gewollt ist.
Nunja, es gibt halt tausende von unter prekären Bedingungen/ wildlebenden Katzen in Deutschland. Ich finde es dann schon "Tierliebe", die einzusammeln und ggf. in Wohnungshaltung zu vermitteln. Es gibt eben auch wirklich viele Katzen, die nicht mehr raus können (wg. den genannten Behinderungen oder Traumatisierungen) oder wollen. Isabelle will sicher nicht raus; ihre Mutter (bei meiner Mutter) hätte rausgekonnt und ist nicht mehr rausgegangen; wir haben auch schon eine Katze vermittelt, bei der wir sicher gedacht hätten, dass sie rausgeht und das jetzt kann und es nicht tut (wenn beides möglich ist: absoluter Jackpot).
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Und ich mache mal eine kleine Vorstellung :)
Das ist meine älteste Katze, Rosa (*2012). Sie stammt aus einem "Ausversehen"-Wurf, eigentlich sollte sie eine Freundin nehmen und das ging dann aber nicht. Ich habe sie mit 14 Wochen abgeholt und dann sehr naiv in eine EInraumwohnung gesperrt, in Einzelhaft. Sie ist zum Glück wirklich gut sozialisiert, und ist durch fast fünf Jahre in dieser Haltung nicht verkorkst und eine für-immer-Einzelkatze. Es war mir relativ schnell klar, dass das so nicht in Ordnung ist. Rosa ist sehr verspielt, noch jetzt, mit 12 Jahren. Aber eine Katzenzusammenführung in einer Einzimmerwohnung erschien mir nicht machbar. Zudem war die Wohnung zu klein für mehrere Katzen. Ich fragte sogar eine Katze aus dem TS an, aber nachdem mir die VK/Pflegestelle kaum Infos zu einer möglichen Zusammenführung machen konnte, habe ich doch einen Rückzieher gemacht. Aber es stand fest, dass ein zweite Katze dazukommt, sobald ich eine größere Wohnung bewohne.
Als ich dann umzog, zog auch meine Mutter um, aufs Land. Dort lebten zwei herrenlose Katzen: die eine gebahr jedes Jahr im Carport der Nachbarn Kitten, die leider alle starben, weil sie sie nicht versorgen konnte. Die Nachbarn scherte das aber nicht. Die einzige, die überlebte war die zweite Katze.
Meine Mutter beschloss dann kurzerhand und mit Unterstützung des Ordnungsamtes, die beiden zu fangen und zu kastrieren. Und ich verliebte mich unsterblich, anhand einer s/w-Nachtaufnahme einer Wildtierkamera
Ich nannte sie Isabelle und bekam sie dann kurz nach der Kastra: eine Katze, 1 Jahr alt, komplett fernab vom Menschen im Wald aufgewachsen. Meine Mutter meinte, sie würde für immer scheu bleiben, ich bewies ihr innerhalb von recht kurzer Zeit das Gegenteil. Auch ihre Mutter ließ sich irgendwann anfassen – zumindest von meiner Mutter (oder wenn sie uns beide verwechselte), und lebte bei ihr bis zu ihrem Lebensende 2022.
Isabelle ist sozial etwas inkompetent ggü. anderen Katzen, und bei vielen Menschen braucht sie erstmal, um sich blicken zu lassen. Bei meinem Freund und mir merkt man von ihrem Scheukatzendaein aber nichts mehr.
Die letzte im Bunde ist Naranja, kurz Nara. Sie ist Anfang 2022 eingezogen, eigentlich als Pflegekatze, aber sie erfüllte bei mir irgendwie einen Herzenswunsch – sie ist für mich genauso frech, schmusig, ulkig, sozial, wie ich mir Katzen immer vorstellte. Das klingt fies den beiden anderen gegenüber, aber so fühlt es sich an. Rosa begleitet mich nun schon so ewig und "wacht" immer über mich, Isabelle ist mein kleines Baby, und Nara ist wohl sowas, was man Seelentier nennt.
Optimal ist die Dreier-Gruppe nicht, aber es passt mit meiner "Moderation". Nara macht mit mir häufiger Ausflüge und besucht bspw. meine Großmutter, sie ist gerne in neuen/anderen Orten und fährt problemlos Auto.Isabelle legte quasi den Grundstein der Pflegestelle meiner Mutter. Sie hat mittlerweile rund 40 Katzen vermittelt, alle wurden draußen eingefangen, waren wild oder halbwild; teilweise an Futterstellen assoziiert und teilweise nicht. Im letzten Herbst habe ich selbst eine kleine Familie entdeckt, die eingefangen werden konnte. Die Mutter und die beiden mittlerweile etwa 5 Monate alten Kitten warten noch auf Vermittlung. Wenn jemand einen Link zur Pflegestelle haben will, schicke ich den gerne zu!
(Ich stelle mich etwas doof an mit der Platzierung der Bilder im Text. Sorry – ich hoffe, das passt jetzt so.)
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Das Thema Freigang vs. Wohnungshaltung ist so alt wie die Menschheit. Dahinter steht letztlich die Frage, was ein schönes Leben ist: ein ggf. deutlich verkürztes Leben in "Freiheit" oder ein langes, meist gesünderes Leben in der Wohnung (mit artgerechter Bespaßung!). Es erleidet in D leider circa jede dritte Katze einen Autounfall, bei dem sie entweder sofort verstirbt oder an den Folgen dessen eingeschläfert werden muss.
Ich bin im Katzenschutz sehr aktiv, meine Mutter hat eine Pflegestelle und ich helfe ihr dabei. Da stößt man auf Katzen, die definitiv wieder in den Freigang müssen: die sitzen viel am Fenstern, tigern herum, sind unzufrieden, können/möchten nicht spielen und so Jagdtrieb ausleben etc. Da ist das total klar, wohin sie vermittelt werden.
Es gibt aber auch Katzen, die – aus unserer Perspektive – gar nicht mehr in den (ungesicherten) Freigang sollten, da sie bspw. Behinderungen haben oder traumatisiert sind.
Und dann gibt es auch viele, wo es offen ist. Und wenn Freigang geplant ist, schauen wir halt, dass es nicht gerade am Zubringer zur Autobahn liegt (und auch, wie die Katze so drauf ist). In Berlin würde meine Mutter nirgendwo eine Katze in den Freigang lassen. In Potsdam kommt es drauf an.
Ich habe vor zehn Jahren einen Kater als Kitten auf der Straße gefunden, der bei meiner Mutter lebt. Sein Gesundheitszustand ist deutlich bestimmt davon, dass er seit acht jahren im Freigang ist und sich zum Haudegen entwickelt hat. Durch Gräseallergie und Cortisonnahme ist er aufgeschwemmt und kommt mit den Katerkämpfen nicht mehr so gut zurecht; nun hatte er einen Sturz – Brustbein ist gebrochen. Wäre er in Wohnungshaltung verblieben, wäre sein Gesundheitszustand sehr viel besser! Nur mal als Beispiel.
Ich habe dazu keine gefestigte Meinung. Lange habe ich gesagt, dass meine Katzen niemals in den Freigang gehen, bis ich ein Exemplar bekommen habe, bei der ich weiß, dass sie a) sehr viel besser ausgelastet wäre, der ich das b) zutraue und c) sie auf ihren Namen hört und auf mich sehr bezogen ist. Leider wohne ich halt in Berlin, Innenstadt, und kann das auch nicht so einfach ändern.
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Hm, also so zerstörerische Handlungen und wenn es dann noch andauernd ist, da würde ich schon mal raufgucken. Und man kann auch Katzen ein Stück weit erziehen. Meine Katzen zerfetzen zB. keine Pappe (mehr!) und klauen auch kein Essen (wobei ich das jetzt auch nicht ewig unbeobachtet stehen lassen würde).
Kommt ja auch drauf an, inwiefern es die Katze tatsächlich stresst und wie es ihr geht.