Beiträge von Nono

    Unser nächster gamechanger: Fuß.


    Gegen das Ziehen an der Leine kamen von den verschiedenen Trainern auch die verschiedenen Empfehlungen.


    Wenn sie zieht soll ich jedes Mal umdrehen und die Richtung wechseln. Führte bei ihr eher zu Stress und sobald es in die gewünschte Richtung weiter ging, zog sie wieder. Egal wie oft man die Richtung wechselte (womit ich nicht meine, dass ich das nur 5x gemacht hätte)

    Der letzte Trainer/in meinte das Richtung wechseln wie auch das wohl oft geratene Stehenbleiben würde gar nichts bringen. Man soll ihr einen Keks hinhalten dem sie folgt und dabei "fuß" sagen.

    Von Rütter kenne ich wiederum die gegenteilige Aussage, dass man genau das nicht machen sollte, sonst würde der Hund nur lernen dem Keks zu folgen. Jetzt such dir was davon aus...


    Kann man auch so sehen, dass man es je nach Meinung des jeweiligen Trainers wohl immer falsch macht, egal welche Vorgehensweise man letztlich anwendet. Irgendein Trainer wird es falsch finden.


    Da ich mit dem 1. Hund vor etwa 15 Jahren Begleithundetraining bis zur Prüfung gemacht hatte (was man schon als sehr streng und konsequent bezeichnen kann; Hund klebt ohne Leine maximal auf Schulterhöhe und guckt bestenfalls dabei durchgehend hoch zum Mensch, usw.) hatte ich das Programm mal bei ihr abgespult (ich schalte da um in den Arbeitsmodus und bin da sehr genau). Ich kenne ja die Übungen und Trainingsschritte noch von damals.


    Alter Falter hab ich blöd geguckt... Sie ist Fuß gelaufen, als ob wir das schon ein halbes Jahr geübt hätten. Jetzt nicht an lockerer Leine das hätte ich auch nicht erwartet, aber ohne Diskussion und ohne auf Ablenkung zu reagieren. o.O


    Unterwegs von einem Chihuha beleidigt worden, sie ist auf der anderen Straßenseite Fuß weiter gelaufen. Bisschen geschnaubt, aber ohne auszurasten und/oder sich dort hin zu wenden. Später 2 Spaziergänger entgegen gekommen, sie ist Fuß weiter gegangen und hat sie nicht beachtet. Noch etwas später bei den Feldern ein Hund an langer Leine vor uns Gassi gewesen, mit etwa 70m Abstand (trotzdem sicht- und riechbar) sind wir dahinter gelaufen. Sie ist Fuß gelaufen.

    (Das war jeweils nicht durchgehend Fuß. Ich hätte aber nicht gedacht dass sie so ohne Probleme im Fuß bleibt)


    Ich habe daher angefangen, auch die anderen (nennen wir es mal) Module aus dem Begleithundetraining einzubauen. Bleib, absitzen und bleiben, usw. So, dass ich zum Beispiel wenn ich stehen bleibe nicht einfach stehen bleibe, sondern ihr dazu "bleib" sage und wieder "fuß" sobald wir weiter gehen.

    Auch so, dass wenn ich bleib sage sich kein Schritt mehr in irgendeine Richtung bewegt wird. Und ich daneben auch den Hampelmann machen oder um sie herumlaufen könnte (letzteres mache ich auch) und sie verlässlich an Ort und Stelle stehenbleibt. Wenn ich sie mit "lauf" an langer Leine freigebe kann sie entscheiden (Wegseite, Dauer des Schnüffelns, etc.) und wenn es eine Vorgabe von mir gibt, dann gilt das bis ich was anderes sage oder es auflöse.


    Faszinierend fand ich, dass ihr das abgesehen von vermutlich einem sehr klaren aber einfach gestrickten Rahmen scheinbar auch Spaß gemacht hat das umzusetzen. Sie war konzentriert dabei, reagierte sehr zeitnah als ob sie darauf warten würde was ich als nächstes sage.


    Ich bin echt am überlegen, ob ich jetzt schon nach einem Verein mit Begleithundetraining gucke und sie darüber auch lernt, dass die anderen anwesenden Hunde (die ja währenddessen auch alle kontrolliert geführt werden) nichts von ihr wollen. Vielleicht sinnvoller als die willkürlichen Hunde und Halter bei den Gassis.



    Es ist ja echt nicht so, dass mir schnell langweilig werden würde. Aber die bisherigen Baustellen würden schon reichen...


    Gestern Vormittag ist sie bei der Futterbeutel-Suche ins Schlafzimmer abgebogen. Da ist vom dementen Vorgängerhund noch ein Türgitter, ist aber auch ganz gut um im Sommer bei offener Zimmertür durchzulüften. Das Türgitter kennt sie seit sie hier ist, es war halb angelehnt, sie hat es aufgestupst und es war ein Stück zurück geschwungen... Sie traute sich danach nicht mehr daran vorbei, auch bis zum nächsten Abend war es noch seltsam/gruselig.


    Futterbeutel-Suche war dann auch erstmal nicht mehr, der Beutel lag zwar nicht dort aber nach dem Schreck hatte sie erstmal genug von dem Spiel. Versuche es ihr nochmal schmackhaft zu machen (mit einfacher Suche) stressten sie zu sehr. Gegen Abend fing sie etwas verhalten wieder von selbst an zu suchen, da ich ehrlicherweise den Futterbeutel im Versteck im Flur vergessen hatte.


    Es war total interessant zu sehen, wie sie arbeitet wenn sie keine Stressfaktoren hat. Sie ging sehr systematisch und konzentriert vor, checkte die Verstecke vom Vortag mit ab. Wenn sie es nicht direkt fand kam sie zurück, nahm die Spur wieder auf und ging nochmal suchen. Sie brauchte auch nur ein paar Mal, bis sie verstanden hatte das es sich lohnt den Beutel zu mir zu bringen.


    Mir war aufgefallen, dass sie gar nicht den Beutel sucht, sondern meiner Spur folgt. Ich hatte den Beutel wohin geworfen und war zur Ablenkung wo anders abgebogen. Sie ging genau den Weg ab den ich gegangen war (sie konnte mich nicht sehen) unabhängig ob dort der Beutel tatsächlich zu finden war.


    Ich muss gucken, ob es hier Hobbie-Mantrailing Kurse im Wald oder zumindest abseits im Grünen gibt.


    Der letze (und einzige) Besuch bei dem Tierarzt der sie mit der Leine maßzuregeln versuchte hat mir immerhin gezeigt, dass es überraschender Weise doch auch TA gibt, mit denen es zwischen Hund und TA zu funktionieren scheint. Was ich vorher aufgrund der Erzählungen des Tierheims nicht für möglich gehalten hätte.


    Also ist meine neue Aufgabe ab sofort Tierärzte in der Gegend durchzuprobieren und einen zu finden, den sie von der Person her nicht blöd findet. Einfach um für die basics (Impfen, Untersuchungen, etc.) überhaupt einen zu haben, von dem/der sie sich anfassen lässt. Was ja offenbar nicht so ganz unmöglich zu sein scheint.


    Und dann auch mal checken zu lassen, ob körperlich alles in Ordnung ist. Zumindest die wichtigsten Laborwerte mal zu haben. Hätte auch gesagt, dass man mal auf Verdacht 1 Woche Schmerzmittel gibt um damit mögliche Schmerzen konfliktfrei abzuklären. Ich habe den Eindruck, dass sie an der Hinterhand empfindlich reagiert (nicht blöd wird oder rumlangt, aber wenn man sie berührt geht der Kopf nach hinten als ob sie da was stört. Hüfte, Schwanzwurzel, Biceps femoris die Gegend.


    Ist die Frage ob sie dort aus psychischen Gründen (schlechte Erlebnisse) reagiert, und/oder ob es eine Verletzung gab. Physiotermin ist auch vereinbart, ob was sie von der Frau hält und sich von ihr anfassen lässt wird sich zeigen.

    Wenn er Kohlenhydrate wie z. B. Nudeln, Reis oder Süßkartoffeln unter seinem Futter hat reagiert er nach ein paar Tagen mit Erbrechen.

    Habt ihr mal die Verdauungsenzyme checken lassen? Die Amylase ist z.B. für die Verdauung von Stärke/KHD zuständig. Oder auch mal ein komplettest Gastro-Profil dazu machen. Was ich sehr empfehlen kann, falls es das bei euch in der Gegend gibt, ist ein Tierarzt der auf Gastro spezialisiert ist. Auch was die Futterfrage angeht.


    Wenn er Kohlenhydrate wie z. B. Nudeln, Reis oder Süßkartoffeln

    Was mir da aufgefallen ist, das sind alles schnell verfügbare Kohlehydratquellen. Nudeln/Kartoffeln enthalten weniger Stärke, wenn sie gekocht über Nacht im Kühlschrank waren; Macht das bei euch einen Unterschied? Vollkorn? Püriert?


    Da Gemüse auch Kohlehydrate enthält, bist du sicher dass es an der KHD liegt? Oder macht vielleicht die Gesamtmenge oder die Verdaulichkeit der Kohlehydrate einen Unterschied? Wie oft am Tag wird gefüttert? Ist unverdautes im Output? Wird das Futter (auch nach einiger Zeit) unverdaut erbrochen? Kann es eine altersbedingte Erkrankung/Schwäche sein? (z.B. Magen-Darm Mobilität, Verdauungsenzyme, etc.)


    Unabhängig von der Futtersuche wären das Punkte, wo ich ansetzen würde. (Nicht um das hier zu beantworten, eher Punkte die du für dich selbst, falls noch nicht gemacht, vielleicht durchgehen könntest)


    Wir hatten damals Vetconcept vom Tierarzt empfohlen bekommen, bei altersbedingt nachlassender Verdauung. Das geht mit 6€/KG auch preislich finde ich und man bekommt 800g große Dosen.

    Muss sie umbenennen...in Wundertüte...


    Seit neustem steht sie total auf den Futterbeutel, seit sie das Prinzip verstanden hat findet sie das mega super. Auch in höherer Schwierigkeitsstufe aka sie wartet auf dem Platz (was sie drinnen ohne Stress strebermäßig richtig gut kann) während ich den Futterbeutel irgendwo in der Wohnung verstecke. Ich komme zurück, sie wartet immernoch bis ich sie suchen schicke.


    Es war total interessant zu sehen, wie sie arbeitet wenn sie keine Stressfaktoren hat. Sie ging sehr systematisch und konzentriert vor, checkte die Verstecke vom Vortag mit ab. Wenn sie es nicht direkt fand kam sie zurück, nahm die Spur wieder auf und ging nochmal suchen. Sie brauchte auch nur ein paar Mal, bis sie verstanden hatte das es sich lohnt den Beutel zu mir zu bringen.


    Ich war mal beim Hobbie-Mantrailing, das war aber leider in der Innenstadt an langer Leine. Wenn sie nicht so ein Problem mit fremden Menschen und Hunden hätte, wäre das Mantrailing ein super Job für sie.


    Ja, der Gedanke kam schon auf, ob der Futterbeutel für sie ggf. auch draußen wichtiger sein könnte als andere Hunde anzugehen. Das könnte man bei weitläufiger Entfernung (da ohne Laubfangkorb) mal ausprobieren. Habe ich innerorts nicht vor, aber damit sie generell die Erfahrung macht dass überhaupt nichts schlimmes passiert wenn da irgendwo ein anderer Hund ist.


    Und heute Nachmittag Gassi gewesen... sie hat kein Problem mit fremden Hunden, wenn sie diese einfach nicht sieht. Hund hinter einem parkenden Auto, hat sie nicht gecheckt. Insgesamt 4 Hunden quasi über den Weg gelaufen, bei keinem hatte sie reagiert weil sie die jeweils einfach nicht gesehen hatte. (Wenn sie einen Hund sieht ist das aber immernoch Thema, also kein spontanes Wunder passiert)


    Bisschen geschmunzelt hatte ich da aber schon, dass sie es nicht checkt wenn sie einen Hund zwar riecht, aber ihn nicht sieht.

    Letztendlich hat ja jeder so ein bisschen sein eigenes Konzept. Einer arbeitet nur Positiv, einer mehr über Körpersprache und der nächste nur über Bindung, der nächste über Gehorsam. Da schau, was du überzeugt am besten mitgehen kannst. Denn jeder wird von seinem Konzept sagen es hilft und ist der für sie erfolgreichste Weg

    Das ist auch ein Punkt, den ich scheinbar bis heute nicht verstehe. Es geht doch, oder sollte nicht, darum gehen was man selbst für richtig hält sondern die Fähigkeit zu haben zu erkennen, welche Hilfen braucht der Hund und/oder der Leinenhalter, für das gewünschte Ziel. Gerade oder zumindest bei einem Hund, wo standardtipps sage ich mal an ihre Grenzen kommen. Weil z.B. nicht ansprechbar, weil hoher Stresspegel draußen, weil Maulkorb manches nicht ermöglicht (z.B. Futterbeutel) usw.


    Ich denke die meisten Trainer sind schon ok, für eben halbwegs normale Probleme. Hund zieht, hund kläfft, Hund kommt nich auf Abruf und solche Sachen. Dass das bei uns vielleicht Bisschen was anderes ist wie Hund bellt andere Hunde an, merken sie dann während dem Ersttermin. So richtig nen Fahrplan gibts dann nicht mehr von Trainerseite, es wird ein Bisschen was herum probiert und der Termin endet dann wieder mit wenn Sie wollen, können Sie sich ja nochmal melden.


    Ich weiß das Training dauert, aber was soll ich mich nochmal bei einem Trainer melden der beim Ersttermin schon deutlich gezeigt hat selbst nicht so wirklich einen Plan für unser Problem zu haben. Sobald sich was passendes gefunden hat kann es gerne losgehen, ich hab aber aus den Reinfällen auch was für den zukünftigen Kontakt mit Fachpersonen gelernt.

    Der Trainer nahm die Leine und versuchte mit Zwicken in die Flanke zu korrigieren und ihn damit unter Kontrolle zu bringen. = er versuchte es mit einem "krasseren Mittel"

    Yoshi deutete dann einen Schnapper Richtung Trainer an = "wenn du mich so anpacken willst, dann gucken wir doch mal wer sich durchsetzt." Es war dann allerhöchste Eisenbahn das abzubrechen.


    Ich gehe davon aus das die Kombi "Fremder" und "greift mich körperlich in einer Stresssituation an" das Problem war.

    Wtf wow. Das mit dem Schnapper hätte ich beim Lesen auch in Betracht gezogen, dass das der weitere Verlauf sein kann, je nach Hund. Dann schnappt der Hund, was muss dann aus Sicht dieses Trainers als Antwort folgen? Nochwas stärkeres und der Hund antwortet dann auch deutlicher?


    Ich würde davon ausgehen, dass der Trainer das einschätzen können sollte oder wenn nicht und die Situation entstanden ist, dass der Trainer merkt wann man das Ganze abbrechen sollte.


    hattest du mal im Forum nach Trainertipps gefragt? Wobei ich persönlich jetzt auch nicht heiß darauf wäre, den Hund mit Trainer Nummer 4 (?) zu konfrontieren.

    Es war schonmal am Rande Thema, nur dass ich mit jedem Mal auch vorsichtiger werde wen ich an die Sache ranlasse. Ich hätte an sich noch 2 auf der damals angelegten Liste.


    Der eine ist ein Rütter franchise da weiß ich nicht ob da unsere Thematik zu komplex für Rüttermethoden wäre. Den hatte ich damals wo es um Hütehund Erfahrung ging rausgesucht, weil er laut Webseite zumindest dieselbe Rasse hat und daher vermutlich mit Hündehunden zutun. Die andere ist eine Trainerin, die auf ihrer Seite eine Vorliebe für schwierige Fälle beschreibt. Kann aber auch wieder Definitionssache sein und sagt nichts über die angewendeten Methoden aus.

    weil es dir nicht schnell genug geht? Verstehe ich das richtig?

    Nein. Denkst du generell so über Psychopharmaka, oder deren Anwendung? Müsste man ja schlussfolgern, oder weißt du dass sie psychisch gesund ist und kein unterstützdes Medikament braucht?


    Es gibt auch die Seite der Medaille, dass es eben nicht um mich geht, sondern dass man dem Hund das Leben damit leichter machen kann und ihr damit helfen kann mit ihren Belastungen selbst besser klar zu kommen. Solche Medikation ersetzt oder vereinfacht auch nicht das Training für mich, aber es macht es ihr einfacher das ist eben der Punkt.


    Vielleicht habe ich in den Monaten auch zunehmend den Eindruck gewonnen, dass sie Medikation braucht weil es ihr hilft. Ich fände es verwerflicher, einen Hund aus Prinzip ein Jahr (oder wie lange auch immer das erwartet wird) durchs Training zu drücken, obwohl man gemerkt und gesehen hat das sie an den Grenzen ihrer eigenen Leistungsfähigkeit ist.


    Psychopharmaka finde ich für Hunde genau so sinnvoll wie für Menschen, ich brauche das nicht für mein Ego später sagen zu können "hab ich in einem Jahr hartem Training selbst hinbekommen" wenn man es ihr leichter machen kann.


    Schnell genug finde ich irgendwo unsinnig das überhaupt zu denken, zum Einen weil immer Training oder zumindest die Auffrischung und Erinnerung an gelerntes und immernoch geltende Regeln nötig ist. Ich hatte nie einen Hund der irgendwann "fertig" war, sodass man den Rest seines Lebens nichts mehr machen musste.


    Zum Anderen bin ich mir auch bewusst, einen Hütehund-Mischling zu haben und auch einen Hund wollte, der salopp gesagt Arbeit macht. Ich trainiere gerne, sonst hätte ich genau sie nicht adoptieren brauchen.

    Es bleibt mir überlassen, ob ich das diy anwende. Ich kann wenn ich mag nochmal eine Einzelstunde nehmen, oder das in Zukunft diy beim Gassi nach ihren Ratschlägen und Beispielerzählungen selbst anwenden.


    Dass das so mehr schaden als nutzen kann weiß ich selbst, abgesehen davon werde ich es bei ihr generell nicht machen. Ich habe an sich nichts grundsätzlich gegen deutliche Ansagen, wenn es sein muss, angemessen/angebracht ist und davon abhängig wie der Hund drauf klarkommt. Ich habe seitdem einen Hund, die sich nun gar nichts mehr traut und selbst zu Hause bei allem unsicher geworden ist. Da ich in der Situation zwischen ihr und dem anderen Hund stand, die Trainerin wendete das Wasser an, kann es wohl auch sein dass meine Hündin das Fehlverknüpft hat und mich mit dem Schreckmoment in Verbindung bringt. Da das Wasser kam, als sie nach rechts den anderen Hund fixierte. Sie kommt nicht mehr kuscheln, sie geht mir aus dem Weg, ist generell verhaltener geworden.


    Ich dachte lass mal drüber schlafen, vielleicht legt sich das am nächsten Tag auch wieder aber ich muss ihr jetzt kleinschrittig zeigen das ich wirklich nich so doof bin wie sie mich seitdem findet. Wir waren heute früh Gassi und die frisch ausgeschlafene Morgenrunde ist eigentlich die entspannteste. Sie hat nun wieder angefangen gestresster auf Mitmenschen draußen zu reagieren. Sie ist nicht generell gestresster draußen, es ist selektiert nur gegenüber Menschen schlechter geworden.


    Gegenüber Hunden hat sich im Vergleich zu vorher nichts geändert. Wir waren vorher ja schon so weit, dass sie nur noch blubberte und erregt war, aber nicht mehr ausrastete. Vielleicht hätte man an der Impulskontrolle oder einer für sie besseren Ablenkung arbeiten können, dachte die Trainerin wird die Situation und Maßnahmen wohl schon passend einschätzen.


    Wir waren ja davor auch bei dem oben erzählten TA mit Zusatz Verhaltenstherapie/beratung, von dem es auch kam die Leine lang zu lassen und sie zu ignorieren. Der (wie eine andere Tierärztin auch) auf nochmal Training bestand und mir die letze Trainerin empfohlen hatte. Sie hätte Erfahrung mit "schwierigen Hunden" und hätte schon jeden Hund hinbekommen.


    Achtung, Aufreger.


    In der eskalierenden Situation mit de Sprechstundenhilfe hatte der TA die Leine. Meine Hündin ging insgesamt mehrfach auf die Sprechstundenhilfe los, da der TA meine Hündin mehrfach gewollt wieder in diese Situation brachte. Nach dem Motto, wir machen das so oft bis es klappt. Aus meiner Sicht in der Situation zum Scheitern verurteilt, weil meiner Hündin das zu viel war, auch das mehrfache direkt nacheinander Widerholen dieser Extremsituation.


    Anstatt es gut sein zu lassen und die Situation abzubrechen (sorry mir kam es irgendwann vor, wie eine Ego-Show als ob der TA das aus Prinzip durchzieht bis der Hund aufgibt) endete es so, dass der TA ihr eins mit der Leine gab! Da hätte ich dann aber gut einen Maulkorb für mich brauchen können! Wenn man selbst die Situation nicht im Griff hat, den Hund offenbar nicht gehändelt bekommt und sie trotzdem gewollt mehrfach in so eine Situation bringt und dann noch der Hund dafür eins abbekommt...


    Ich habe ihm dann was sehr deutliches gesagt und das war in dem Moment noch bemüht nett von mir. Da hat der sich dann auch noch für seine Aktion mit der Leine gerechtfertigt. Man hätte diese Aggression unterbrechen müssen, das könne man ihr nicht durchgehen lassen. Zum Einen hätte man diese Situation nicht mehrfach provozieren müssen; Zum Anderen wusste er wie sie reagiert und hat nicht vorher gehandelt, sondern sie erst wieder in die Situation laufen lassen, um sie hinterher wieder zu maßregeln.


    Nein ich bin kein Trainer und kein Tierarzt, aber denke man muss selbst keine Fachperson sein um solchen offensichtlichen Mist von Fachpersonen zu erkennen und das auch kritisieren- und für sich ablehnen zu dürfen.


    Ich hatte den Verhaltenstierarzt kontaktiert, weil ich zu dem Zeitpunkt den Eindruck hatte das Training alleine an seine Grenzen kommt und sie evtl. zusätzlich ein Medikament bräuchte für die Psyche. Nichts sedierendes, sondern sowas wie Selegelin (Ein MAO-Hemmer für Hunde bei emotionalen Verhaltensstörungen emotionaler, Ängsten, pathologischen Stimmungsschwankungen, Depressionen, antisozialem Verhalten, Phobien, verbessert die kognitive Funktion und ist sehr nebenwirkungsarm).


    Es gibt auch Menschen die bei psychischen Störungen nur mit Verhaltenstherapie alleine nicht weiterkommen und begleitend eine Medikation dazu brauchen können, damit man quasi überhaupt therapiefähig wird.

    Bei mir war das bisher die 3. Person seit Anfang September etwa. Davor hatte sie vom Tierheim aus Training, was da gemacht wurde weiß ich nicht ich kenne nur den Zeitraum danach.


    Mir reicht das aktuelle Endergebnis, sie wirkt als ob wir Rückschritte gemacht haben in der Bindung. Sie wirkt seitdem weniger ausgelassen, distanzierter. Wieder mehr auf sich gestellt, als ob sie sich eher weniger auf mich verlässt weil anstatt ihr mit der Überforderung zu helfen hat man ihr noch ihre einzige Handlungsstrategie genommen.


    Ich weiß dass Mitleid und der arme Hund auch nicht der Weg ist bei solchen Verhaltensproblemen, mache ich auch nicht. Aber es muss doch auch noch was anderes geben, als entweder ignorieren oder mit der Abrissbirne.


    Gibt es denn keine Trainer die, wie hier schon genannt wurde, an Bindung und Vertrauen ansetzen und da was aufbauen?


    Was ich bei allen Trainern bisher den Eindruck hatte war, dass es immer auf Sofortergebnisse hinauslaufen sollte. Methode x wird angewendet und für den Kunde kommt ein direktes Ergebnis dabei heraus. Ich würde vermuten sie ist vielleicht ein Hund, der womöglich das Grundvertrauen in den Mensch fehlt. Wieso fängt man im Training nicht damit an?

    Wir haben 2 weitere Bausteine, von dem ich bei einem Ansatz mitgehen würde.


    Ein Baustein, eine weitere Trainerin von der ich sagen muss es zeigte mal (direkt) Erfolg. Um die Aggression zu unterbrechen/abzubrechen wurde die euch vielleicht bekannte Wasserflasche (Rütter macht(e?) das ja auch teilweise) eingesetzt. Hund erschrak, hörte auf, war verunsichert. Gut fand ich, dass es nicht dabei blieb sondern nicht ausrasten in derselben Situation danach positiv bestärkt wurde. Also dem Hund auch vermittelt wurde, was stattdessen "richtig" ist oder was man von ihr möchte.


    Ich könnte sagen super, funktioniert ja offenbar sogar mit direktem Erfolg. Die ganze Zeit von Trainern erzählt die nicht hilfreich waren, jetzt gibt es einen bei dem funktioniert es auf Anhieb. Was mich nachdenklich gemacht hat ist der direkte Erfolg. Es gibt bestimmt diverse Methoden mit direktem Ergebnis, aber ist das eine Indikation dafür, dass es gut ist? Ist der Sinn hinter Training nicht auch, dass man etwas übt und schrittweise aufbaut?


    Ich will nichts anzweifeln, es sind einfach Gedanken dazu. Andererseits würde ich es auch verstehen, dass so eine heftige Aggression des Hundes erstmal (laut Trainererklärung) einen deutlichen Abbruch braucht, weil der Hund es sonst nicht lässt. Ich habe es ja auch selbst so erlebt, dass sie wie in einem Tunnel agiert und auf sonst nichts reagiert.


    Aber denke dann widerum, wenn sie so ausrastet ob man als Leinenhalter nicht schon zu spät reagiert hat und es doch mein Job wäre, das Verhalten vorzeitig zu erkennen/einzuschätzen und was zu tun, damit sie erst gar nicht so ausrastet?


    Der zweite Baustein geht in die Richtung, dass ein TA mit Zusatz Verhaltenstherapie sie erlebt hat und es so eingeschätzt hat, das ihr Ausrasten quasi traumabedingt wäre. Das seltsame: Sowohl die Trainerin (obwohl fremd) ging sie gar nicht an, nichtmal schief angeguckt. Auch zumindest diesen Tierarzt nicht, (auch fremd) er konnte sie sogar streicheln und normal mit ihr umgehen. Kein fixieren, kein Erstarren, keine Unsicherheit des Hundes, keine Stresszeichen.


    Es kam eine Sprechstundenhilfe dazu, die wollte sie instant auseinandernehmen. So wie es sonst bei anderen fremden Menschen auch ihre Neigung ist. Der Tierarzt konnte sich den Unterschied nicht erklären, er war ja auch fremd und die Sprechstundenhilfe hatte nichts falsch gemacht (sie nicht angeguckt, nicht frontal zu ihr gestanden, etc.)


    Auch nach mehrmaligem Üben der Situation schaltete sie nicht zurück. Die Sprechstundenhilfe konnte ihr seitlich ein Leckerchen geben (der TA wollte das probieren) und eine Sekunde später ging sie ohne erkennbaren Auslöser wieder auf die Sprechstundenhilfe los. Es gab nichts woran man das Kippen der Situation hätte festmachen können. (Die Leute in dieser Praxis sind Erfahren mit schwierigen Hunden)


    Während sie aber zumindest zu diesem Tierarzt genau so unerklärlich super nett und freundlich war, als ob man sich schon ewig kennen würde. Was ja eher die seltene Außnahme bei ihr ist. Man weiß nicht, was sie triggert. Klar geht es darum, dass sie eh nicht zu wählen hat wen sie angeht sondern ich entscheide, dass sie das generell lässt. Und ich mit ihr trotzdem keine Fußgängerzone durchgehen würde, weil ein Restrisiko dass sie irgendwer plötzlich triggert vermutlich bleibt.


    Die Beschreibung von flying-paws "kompliziertes Spielfeld" fasst es treffend zusammen, der Grad zwischen streng genug um es in Schach zu halten, Schäden zu vermeiden und "normal" am Leben teilnehmen zu können. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass sie aber auch kein Hund für pure Härte und alles über Dominanz regeln ist.


    Wie es insgesamt weiter geht würde ich in dem zusammengefassten Tagebuch-Thread weiter erzählen.