Beiträge von Nono

    nopro89 Habt ihr mal in den umliegenden Tierheimen z.B. nach Mischungen geguckt?


    Da kennen die Mitarbeiter auch schon den Charakter des Hundes, man kann vorher gucken wie es zwischen den Hunden funktioniert. Gassigänge, Freilauf, Probewohnen, etc.


    Gibt da auch "massige" Mischlinge, die aber aufgrund der Mischung vielleicht nicht ganz so extrem groß und schwer sind. Und dass mal noch eine umgänglichere Rasse mit reinmischt, kann auch hilfreich sein.


    Vielleicht würde es dem Spitz, der eh schon keine große Lust auf andere Hunde hat, auch noch zusätzlich auf die Nüsse gehen wenn man ihm auch noch einen nervigen Welpe in sein zu Hause setzt. Und der Welpe bekommt dann die meiste Aufmerksamkeit, da neu und klein und süß, und deine Freundin mag ja eh auch lieber große Hunde. Und der Spitz wird dann eifersüchtig und verhaltensauffällig?

    Kann man das da nicht auch so machen wie bei Hunden aus dem Tierschutz, dass man vorher guckt ob die beiden sich leiden können?


    Wir hatten davor auch 2 (im Senior Alter) und kenne es so, dass sich der vorhandene Hund und der potentielle erstmal kennenlernen ob die Chemie stimmt. Daher hätte ich gedacht, ob man das bei einem gedachten Welpe nicht auch so machen könnte, dass man vor einer Adoption vielleicht erstmal guckt wie so die Grundstimmung untereinander ist. Müssen ja nicht best friends sein, aber dass man eben falls es so gar gar nichts wäre für den Zwergspitz, dass man dann evtl. vor einer Adoption des 2. Hundes noch davon absehen könnte.


    Das wird ja nicht der letzte Boerboel sein der zur Welt kommt, und ich fände es gegenüber dem Zwergspitz schon auch fair wenn er sich seinen zukünftigen und lebenslangen Mitbewohner auch mit aussuchen dürfte.


    Meiner Ansicht nach sagt das Verhalten draußen bei frontalen Hundebegegnungen wenig bis gar nix darüber aus wie es dann mit einem Zweithund im häuslichen Umfeld funktioniert. Meine Hündin war/ist auch stark leinenaggressiv und muss selbst im Freilauf angeleitet werden meinerseits (was bei euch ja schonmal besser zu laufen scheint) und trotzdem lebte hier ein Zweithund und auch etliche Sittinghunde.


    Bei uns war es anders herum, der Ersthund liebte Hundekontakte, wurde immer gerne gespielt und es gab keinen Hund den er nicht mochte. Selbst wenn er angeschnautzt wurde. Wir dachten daher ihm was gutes zu tun, wenn er einen Hundekumpel/ine zu Hause hätte. Er war auch mit im Tierheim Gassi, mochte den potentiellen Mitbewohner. Zu Hause hat er ihn aber mit dem Arsch nicht angeguckt, sie kamen zwar stets konfliktfrei miteinander aus aber drinnen war er coexistent dem anderen gegenüber.

    Wow, auf was für Ideen die Leute kommen...krass. Ich würde ja nichtmal einen Assistenzhund mit ins Kino nehmen wollen, dem Hund zuliebe.


    Braucht es denn für so einen ESA Zettel zumindest eine Art Grundausbildung für den Hund, oder ist das freiwillig und jedem selbst überlassen?


    Ich hatte das so verstanden, dass zum ESA Hund auch die Ausbildung, wenn auch nicht einheitlich, zumindest zwingend dazugehörgen würde. Wenn diese Art ESA Ausbildung aber nur ein nettes, und zudem teures aber rein freiwilliges gimmik wäre, dann macht das doch kaum einer.

    Die Angst davor, dass sowas mit einem einfachen Attest wie meinem in großem Stil ausgenutzt werden könnte, halte ich für unrealistisch. Sonst wäre das schon häufiger vorgekommen, die letzten 10, 20 Jahre. Und ich denke zudem, würde sowas tatsächlich gehäuft vorkommen mit dem Attest, dann würden Mitarbeiter sich spätestens dann auch auskennen, eben weil sie dann auch öfters damit zu tun hätten. Dass Mitarbeiter keine Ahnung davon zu haben scheinen zeigt doch auch, wie selten offenbar jemand überhaupt mit so einem Attest vorbei kommt.


    Ein weiterer Punkt aus meiner Sicht ist, dass jemand der Ängste hat, oder Panik, Trauma, oder andere psychische Gründe, dem wird eine stressige unerzogene Kläffertöle keine Hilfe unterwegs sein sondern nur Stressfaktor. Das werden Menschen mit Einschränkungen schon auch selbst merken können. Ein Hund der mir nicht hilft, weil er unterwegs ein reiner Stressfaktor ist, ich ständig gucken müsste das er nirgends hinpinkelt, das er nicht kläfft und die Mitmenschen nicht belästigt; Sowas ist gar nicht erst als Unterstützung zu gebrauchen.


    Auch wenn mir z.B. die reine Anwesenheit eine Hilfe ist und er keine speziellen Aufgaben bräuchte, würde das trotzdem keinen Hund betreffen der mich zusätzlich stressen würde. Und ich würde davon ausgehen, dass andere Menschen mit Einschränkungen das auch selbst merken und erkennen, dass eine unerzogene Kläffertöle oder ähnliches keine Hilfe ist.


    Und ehrlich gesagt fände ich diese ESA Sache vom Grundgedanke her gar nicht so schlecht, da betreffende Hunde dann auch wenigstens eine Art Grunderziehung bekommen. Eben um sich z.B. in der Öffentlichkeit zu benehmen, und solche Dinge. Gerade das hat man ja bei einem einfachen Attest vom Arzt eben nicht gewährleistet. Das es eben nicht geschützt zu sein scheint und es keine Standards gibt, ist die andere Sache. Aber grundsätzlich ja nicht verkehrt, dass ein support dog zumindest die notwendigen Benimmregeln in der Öffentlichkeit gewährleistet hätte.

    Naja als Nutzer dieses Attests hab ich mich da schon irgendwo von der Kritik gegenüber dieser Möglichkeit angesprochen gefühlt. Vielleicht auch irgendwo die Angst im Hinterkopf aufgeploppt, was es im Umkehrschluss bedeuten würde wenn man mir diese Möglichkeit mit dem Attest wieder nehmen würde.


    Verstehe auch die Argumentation von Ariodante dass man quasi einfach so den Zettel bekommt, und es egal ist was für ein Hund und wie man das nutzt.


    Können Ärzte tatsächlich so frei Dinge beurkunden?


    Genau genommen ist es noch problematischer, das Attest ist nichtmal auf einen bestimmten Hund ausgestellt. Wenn ich wollte könnte ich das Attest für jeden x-beliebigen Hund nutzen, nachfolgende Hunde, und unbegrenzt. Wenn ich mehrere Hunde hätte, könnte ich immer mal einen anderen mitnehmen.

    Wenn man von Vorteil oder bequem spricht, wäre es das wenn ich mir einen ausgebildeten Assistenzhund bezahlen lasse. Und dann zum Privatvergnügen Sonderrechte in Anspruch nehmen würde, nur weil er es eben dürfte aber ich das so gar nicht zwingend bräuchte. Dann bräuchte ich nirgendwo vorher fragen, und könnte wohl einfach überall hin wo offiziell Hunde verboten wären. Das fände ich moralisch fragwürdiger, als ein Attest für zwingend notwendige Situationen zu nutzen.


    Aber ich verstehe auch, dass ich meine Situation vorher nicht ausführlicher beschrieben hatte. Und verstehe und teile auch die Bedenken, dass diese Möglichkeit zu einfach ausgenutzt werden könnte. Und wenn dann jeder 3. plötzlich mit seinem Fifi in den Rosengarten kommt und z.B. Schäden anrichtet, dann hat das leider negative Konsequenzen für alle.


    Es greift Dich doch keiner an. Dir wird lediglich die Frage beantwortet, die Du selbst gestellt hast.


    Ich hatte stellenweise den Eindruck, dass angezweifelt wird dass das mit dem Attest in ordnung wäre. Und gemeint wurde, dass es negative Konsequenzen für richtige Assistenzhunde hätte. Aber ich denke ich bin gerade auch zu aufgewühlt, um irgendwas nicht persönlich zu nehmen. Ich werde demnächst nochmal drüber lesen.

    Den Hund habe ich nie mit in den Supermarkt genommen, nie mit zum Arzt und ich habe das Attest nie für privates Vergnügen genutzt wo Hunde verboten wären. Und ich habe auch nie versucht, solche Rechte mit dem Attest zu bekommen. Wie gesagt habe ich das Attest in 10 Jahren 4x genutzt, für Behördentermine und eine Begutachtung weil das Termine waren die sein mussten. Überall sonst wo keine Hunde rein dürften, habe ich das Attest nicht genutzt weil es für mich nicht zwingend notwendig war dort hin zu gehen. Nicht ins Museum, nichts.


    Mag sein, dass das vielleicht eure Vorstellungen davon sind, das ich ihn mit ins Museum und sonst wohin geschleppt hätte. Aber nein, das habe ich vermieden. Weil ich das Attest eben auch nicht dafür gedacht sehe. Ich weiß das es Idioten gibt, die so ein Attest ganz anders nutzen würden, aber ich sehe mich wirklich als eine der letzen der man da irgendwas unterstellen könnte.


    Ja, wenn ich gewollt hätte, ich hätte das Attest ausnutzen können und bei der Möglichkeit gebe ich euch auch Recht. Aber ich mag mich nicht für einen vorbildlichen Hund und einen vorbildlichen Umgang mit dem Attest noch verteidigen müssen. Und nicht das Gefühl haben müssen, dass mir die Notwendigkeit des Ganzen abgesprochen wird. Es sind zwar zugegeben sehr viele, aber doch nicht alle Menschen auf der Welt verantwortungslose und egoistische Idioten. Ich war trotz Hund auch eingeschränkt, auch wenn mir dadurch vieles möglich geworden wäre, aber Hunde dort eben nicht erlaubt wären. Und zum Privatvergnügen habe ich wie gesagt das Attest nicht und überhaupt auf die dreiste Idee das so zu versuchen, bin ich nichtmal gekommen.

    Es war doch bequem oder sagen wir 'von Vorteil' fuer dich dass das Attest akzeptiert wurde.

    Nein, es war auch oft das ich gefragt hatte und die Person gar kein Attest o.ä. sehen wollte. Aber es macht dann den Unterschied, ob man einfach so seinen Hund mitnehmen will, oder ob man gesundheitliche Gründe dahinter hat. Und diese werden dann mit dem Attest nachgewiesen.


    Das Attest sagt nicht, dass der Hund rein gelassen werden muss. Sondern es sagt, dass ich Erkrankung xy habe und deshalb den Hund brauche, was stimmt. Da steht auch kein Wort von Assistenzhund o.ä. drauf. Es geht aus meiner Sicht vielmehr darum, dass eben nicht jeder behaupten kann "ich brauch den, weil..." sondern dass man es eben auch Nachweisen kann, dass es stimmt.


    Was denkst du denn, wofür ich das Attest genutzt hätte? Klar ist es von Vorteil, wenn ich den Termin z.B. beim Arbeitsamt überhaupt wahrnehmen kann anstatt wegen Ängsten nicht raus, oder geschweigedenn zu dem Termin, zu können. Und vielleicht Sanktionen befürchten zu müssen, weil ich nicht kommen konnte. Ich mach mir da kein schönes Leben mit dem Attest, sondern es ermöglicht mir überhaupt normale und notwendige Dinge im Leben erledigen zu können. Aber mit bequem hat das sicher nichts zu tun, mir wäre es lieber ich hätte diese Einschränkungen nicht.

    Was man vielleicht noch erwähnen sollte, ich weiß ja nicht was ihr euch bei mir vorstellt. Ich war mit dem Attest in den ganzen Jahren 2x bei einer Behörde, 1x in einem Rathaus, und 1x bei einer Begutachtung. Also so von wegen, ich nutze jede Gelegenheit wo kein Hund rein darf weil ich ja ein Attest habe, so ist es mit Nichten.


    Der Unterschied zu einem ausgebildeten Assistenzhund ist für mich, das er im Alltag Aufgaben übernimmt für die ich keinen extra Assistenzhund brauche. Ich brauche keinen, der Menschen von mir fern hält, oder mich an ruhigere Orte bringt, usw. Ich persönlich fände es moralisch eher fragwürdig, mir nur weils die Diagnose rechtfertigen würde auf Kosten der Allgemeinheit einen Assistenzhund ausbilden zu lassen. Und dann noch dazu dadurch Sonderrechte in Anspruch nehmen zu dürfen, die ich aber so gar nicht bräuchte. Das fände ich dann eher ausnutzen, wie wenn ich in 10 Jahren 4x ein Attest nutze.


    Mir reicht es als Aufgabe, dass der Hund anwesend ist (zusätzlich, das er eben souverän in der Situation ist und sich benimmt) aber spezielle Aufgaben braucht er sonst nicht zu erfüllen. Weshalb ich es Unsinn fände, Kosten und Kapazität von einem Assistenzhund in Anspruch zu nehmen, den andere Menschen eher brauchen würden.

    Tatsächlich verstehe ich die Bedenken selbst auch, es ist nichts das sich einfach so oder so entscheiden lässt. Und es ist, aus meiner Sicht, nicht nur ein Problem für Assistenzhunde sondern generell ein Problem für Menschen die aus Gründen auf die Begleitung des Hundes angewiesen sind.


    Wenn das jeder mal eben bekommt und es egal ist wie der Hund drauf ist, wäre das auch für mich und alle die es verantwortungsvoll machen zum Nachteil.


    Für mich wäre es auch kein Problem gewesen, dass man zum Beispiel den Hundeführerschein als Grundlage nehmen würde. Der würde ja auch nachweisen, dass der Hund und der Halter gewisse Kompetenzen mitbringen. Zumindest bei meinem Hundeführerschein wurden auch Situationen in der Öffentlichkeit abverlangt (Fußgängerzone, Cafe, Kaufhaus, etc.) Was, denke ich, nicht die unerzogene Töle und auch nicht charakterlich ungeeignete Hunde problemlos bestehen würden.


    Vielleicht könnte auch eine Hundeschule nach Durchlaufen des Führerscheins eine Eignung für oder gegen einen Hund für diesen Zweck aussprechen. Und man würde dann nur mit diesem Nachweis auch so ein Attest bekommen. Aber die Regeln hab ich nicht gemacht und ich bin dennoch auch sehr dankbar, für diesen Hund und seine Leistung und die Möglichkeit des Attests.


    Unterm Strich fände ich aber auch gut wenn es eine Hürde gäbe, dass nicht jeder Hinz und Kunz völlig unabhängig vom Hund so ein Attest bekommen würde.