Wir haben für uns das Signal "weiter" gefunden, das überraschend gut funktioniert. Ich hatte gestern dieses Video gesehen
den Tipp mit dem Richtungswechsel kannte ich, das war der Vorschlag des 2. Trainers. Meine Hündin hatte das aber schnell raus, das man irgendwann doch wieder in die ursprünglich gewollte Richtung geht und dann zog sie doch wieder. Was ich heute gemacht hatte war, dahin zu gucken wo ich hin will und alles andere ist quasi egal (kurzgefasst)
Es gab ja ähnliche Ansätze der 2 Trainer (bei der 1. das Hund hinter sich herziehen, dabei hatte ich aber nicht zusätzlich dahin gucken sollen wo ich hin möchte; Und mir hatte da auch irgendwie ein Signal dazu gefehlt. Beim 2. hieß es, dass man den "Feind" (Hund, Auto, Radfahrer, etc.) nicht angucken soll, man würde ihr sonst vormachen den "Feind" zu fixieren) die Details waren aber doch etwas anders, zu dem was ich heute gemacht hatte aus dem Video.
Dass ich dahin guckte wo ich hin möchte führte vermutlich dazu, das ich anders ging und vom Kopf her auf etwas anderes fokussiert war. (Auch wenn ich den "Feind" nicht angucke oder sie mitziehe, hab ich vorher schon gesehen da kommt was und das wird auch Einfluss auf mein Verhalten haben. Bei mir sind es gar nicht die Emotionen, ich bin mir wirklich glaubhaft sicher wir schaffen das und es passiert nichts, wenn sind es bei mir eher körpersprachliche Feinheiten die ihr was anderes signalisieren könnten)
Ich nahm sie kurz und ging in zügiger konstanter Geschwindigkeit, wenn sie schnüffeln wollte, zum fixieren stehenblieben oder sich zu anderen Hunden hindrehen/umdrehen ging ich genau so konstant weiter und gab ihr dazu das Signal "weiter".
Mein Eindruck war, dass vor allem das Signal für sie eine Art Abbruchsignal (hör auf mit dem was du gerade machst, und mach stattdessen das) war, also ihr die Aufgabe zu geben weiter zu gehen anstatt sich der Situation zuzuwenden. Wenn ich ihr stattdessen z.B. "nein" sagen würde hätte sie in dem Moment keine andere Aufgabe, so kam es mir zumindest vor.
Bei mir heißt "weiter" das nichts gemacht wird als weiter zu gehen, nicht zu schnüffeln, nicht stehen zu bleiben, sich nicht umzudrehen, etc. (Bei dem 2. Trainer hieß es wenn sie nach hinten guckte, das ich sie ruhig gucken lassen soll. Mein Eindruck war, dass das bei ihr schon der Anfang von Fixieren war und die Lage zu checken d.h. wieder die Situation zu übernehmen indem sie sich schonmal umguckt ob nicht auch von hinten was kommen könnte)
Wenn ich sie kurz nehme und "weiter" sage (nicht erst während was ist, sondern wenn mit Zeitunglesen und bummeln aufgehört wird), ist das für sie das Signal geworden in meiner Geschwindigkeit mit zu gehen und sonst nichts zu machen. Dass es dazu führt das sie nicht mehr ausrastet (da sie wirklich nichts anderes mehr macht als eben weiter zu gehen) war nicht geplant, aber es funktioniert erstaunlich gut. Weshalb ich das hier mitteilen wollte.
Wir hatten heute 4 Hunde unterwegs, ausgerastet ist sie bei keinem mehr und waren eine größere Gassirunde (etwa 2 Kilometer) und trotz der herausfordernden Situationen war sie danach nicht "drüber" sondern platt und entspannt. Also können wir nun auch zunehmend größere Runden einbauen, ohne das es ihr danach zu viel war und sie überdreht ist. Auf dem Rückweg spielten sogar noch 2 Kinder fangen, selbst das konnte sie aushalten.
Sehr gut finde ich das mit dem Signal, da sie es sehr bald verstanden hatte und wenn sie z.B. einen entgegenkommenden Hund fixierte ich "weiter" sagte, sie direkt den Kopf nach vorne richtete und davon abließ.