Ich glaube du brauchst jemanden, der da mal drauf schaut. Jemand mit Hütehund Erfahrung.
Ich hatte nach jemand mit Hütehund-Erfahrung gesucht, fand einen Trainer der selbst 3 Hütehunde hat. Was nichts aussagen muss, aber vielleicht zumindest schonmal eigene Erfahrungen mit solchen Charakteren.
Es war von den Ratschlägen könnte man sagen sehr abweichend zur 1. Trainerin. Mein Problem mit dem hinterher ziehen war vermutlich das mich das gestresst hat, weshalb sich das auf meine Hündin übertragen hatte. Bei dem anderen Trainer war es so, das Energie rausgenommen wurde aus betreffenden Situationen.
Scheinbar orientiert sie sich schon gut an mir, aber durch die Tipps das ich alles checken und regeln soll (ihr das abnehmen), hat sie damit nicht aufgehört. Sie hat dann auf mich geguckt "ah, Frauchen ist aufmerksam, dann ist da vorne wohl etwas" und hat dann quasi mit gemacht. Von dem Trainer kam dann der Tipp, das ich wo anders hingucken soll. Nicht auf die Situation (Auto, Radfahrer, etc.) gucken.
Es war für mich eine Überwindung das abzulegen, da ich ja quasi auch gelernt hatte irgendwo damit zu rechnen wie sie sich verhält. Und wieso sollte ich dann von jetzt auf gleich einfach so davon ausgehen, dass wir plötzlich entspannt dran vorbei laufen. Aber zu denken da passiert nichts und der Radfahrer interessiert gar nicht, das überträgt sich direkt auf sie (vermute auch durch meine unbewussten Signale) wodurch sie das dann auch gar nicht interessiert.
Spaziergänge sollen langweilig und öde sein. Vor sich hin Latschen, Zeitung lesen, entspannt sein.
Das war vor ein paar Tagen dann auch unser gemeinsames Aha Erlebnis, aber öde im Sinne von richtig öde und garnichts garnichts passiert. Leine halten, langsam gehen und sich selbst die Umgebung angucken und jeglichen Krümel an Energie vermeiden. Schon wenn ich sie z.B. an bestimmten Stellen hergerufen hatte (vom Tierheim mitbekommen, das ich vorbereitet sein muss falls nach der nächsten Kurve was kommen könnte) hat das Dynamik und Spannung rein gebracht.
Mittlerweile mache ich es so, das wir schlendern und vor unübersichtlichen Stellen sammle ich sie ein (wenn sie z.B. schnüffelt die Leine kurz nehmen ohne Aufmerksamkeit rein zu geben) Neulich war z.B. ein Gärtner außerhalb eines Grundstücks, würde schätzen 5-8 Meter neben dem Weg. Ich hab dem nichtmal gedanklich Aufmerksamkeit geschenkt, sondern mich verhalten als wäre er nicht da. Sie hat ihn gesehen, hat wohl gemerkt ich reagiere nicht drauf also hat sie es auch nicht gemacht und wir sind ohne Vorkomnis weiter gegangen. Ich glaub so gefreut hab ich mich schon länger nicht mehr.
Ich hatte auch den Eindruck, das alles was sie irgendwie beansprucht (man will irgendwas von ihr) und wenn es ein Leckerchen suchen, oder ein her rufen ist, versetzt sie schon direkt in eine Art Arbeitsmodus. Selbst wenn ich zügiger gehen würde und auch das wieder eine andere Energie in die Situation bringt.
Ein anderer Trainer, wohl von damals noch als sie im Tierheim war, hatte z.B. die Methode ständig an der Leine zu zupfen. Das wirkte auf mich wie eine Spirale, sie war von irgendwas gestresst er hatte ständig gezupft wohl um sie zu korrigieren ? und sie wirkte nach dem Gassi eher gestresster als vorher. Und sie ist dann vermutlich schon mit einer gelernten Erwartungshaltung Gassi gegangen das es draußen wieder stressig wird?