Beiträge von Nono

    Den Hund habe ich nie mit in den Supermarkt genommen, nie mit zum Arzt und ich habe das Attest nie für privates Vergnügen genutzt wo Hunde verboten wären. Und ich habe auch nie versucht, solche Rechte mit dem Attest zu bekommen. Wie gesagt habe ich das Attest in 10 Jahren 4x genutzt, für Behördentermine und eine Begutachtung weil das Termine waren die sein mussten. Überall sonst wo keine Hunde rein dürften, habe ich das Attest nicht genutzt weil es für mich nicht zwingend notwendig war dort hin zu gehen. Nicht ins Museum, nichts.


    Mag sein, dass das vielleicht eure Vorstellungen davon sind, das ich ihn mit ins Museum und sonst wohin geschleppt hätte. Aber nein, das habe ich vermieden. Weil ich das Attest eben auch nicht dafür gedacht sehe. Ich weiß das es Idioten gibt, die so ein Attest ganz anders nutzen würden, aber ich sehe mich wirklich als eine der letzen der man da irgendwas unterstellen könnte.


    Ja, wenn ich gewollt hätte, ich hätte das Attest ausnutzen können und bei der Möglichkeit gebe ich euch auch Recht. Aber ich mag mich nicht für einen vorbildlichen Hund und einen vorbildlichen Umgang mit dem Attest noch verteidigen müssen. Und nicht das Gefühl haben müssen, dass mir die Notwendigkeit des Ganzen abgesprochen wird. Es sind zwar zugegeben sehr viele, aber doch nicht alle Menschen auf der Welt verantwortungslose und egoistische Idioten. Ich war trotz Hund auch eingeschränkt, auch wenn mir dadurch vieles möglich geworden wäre, aber Hunde dort eben nicht erlaubt wären. Und zum Privatvergnügen habe ich wie gesagt das Attest nicht und überhaupt auf die dreiste Idee das so zu versuchen, bin ich nichtmal gekommen.

    Es war doch bequem oder sagen wir 'von Vorteil' fuer dich dass das Attest akzeptiert wurde.

    Nein, es war auch oft das ich gefragt hatte und die Person gar kein Attest o.ä. sehen wollte. Aber es macht dann den Unterschied, ob man einfach so seinen Hund mitnehmen will, oder ob man gesundheitliche Gründe dahinter hat. Und diese werden dann mit dem Attest nachgewiesen.


    Das Attest sagt nicht, dass der Hund rein gelassen werden muss. Sondern es sagt, dass ich Erkrankung xy habe und deshalb den Hund brauche, was stimmt. Da steht auch kein Wort von Assistenzhund o.ä. drauf. Es geht aus meiner Sicht vielmehr darum, dass eben nicht jeder behaupten kann "ich brauch den, weil..." sondern dass man es eben auch Nachweisen kann, dass es stimmt.


    Was denkst du denn, wofür ich das Attest genutzt hätte? Klar ist es von Vorteil, wenn ich den Termin z.B. beim Arbeitsamt überhaupt wahrnehmen kann anstatt wegen Ängsten nicht raus, oder geschweigedenn zu dem Termin, zu können. Und vielleicht Sanktionen befürchten zu müssen, weil ich nicht kommen konnte. Ich mach mir da kein schönes Leben mit dem Attest, sondern es ermöglicht mir überhaupt normale und notwendige Dinge im Leben erledigen zu können. Aber mit bequem hat das sicher nichts zu tun, mir wäre es lieber ich hätte diese Einschränkungen nicht.

    Was man vielleicht noch erwähnen sollte, ich weiß ja nicht was ihr euch bei mir vorstellt. Ich war mit dem Attest in den ganzen Jahren 2x bei einer Behörde, 1x in einem Rathaus, und 1x bei einer Begutachtung. Also so von wegen, ich nutze jede Gelegenheit wo kein Hund rein darf weil ich ja ein Attest habe, so ist es mit Nichten.


    Der Unterschied zu einem ausgebildeten Assistenzhund ist für mich, das er im Alltag Aufgaben übernimmt für die ich keinen extra Assistenzhund brauche. Ich brauche keinen, der Menschen von mir fern hält, oder mich an ruhigere Orte bringt, usw. Ich persönlich fände es moralisch eher fragwürdig, mir nur weils die Diagnose rechtfertigen würde auf Kosten der Allgemeinheit einen Assistenzhund ausbilden zu lassen. Und dann noch dazu dadurch Sonderrechte in Anspruch nehmen zu dürfen, die ich aber so gar nicht bräuchte. Das fände ich dann eher ausnutzen, wie wenn ich in 10 Jahren 4x ein Attest nutze.


    Mir reicht es als Aufgabe, dass der Hund anwesend ist (zusätzlich, das er eben souverän in der Situation ist und sich benimmt) aber spezielle Aufgaben braucht er sonst nicht zu erfüllen. Weshalb ich es Unsinn fände, Kosten und Kapazität von einem Assistenzhund in Anspruch zu nehmen, den andere Menschen eher brauchen würden.

    Tatsächlich verstehe ich die Bedenken selbst auch, es ist nichts das sich einfach so oder so entscheiden lässt. Und es ist, aus meiner Sicht, nicht nur ein Problem für Assistenzhunde sondern generell ein Problem für Menschen die aus Gründen auf die Begleitung des Hundes angewiesen sind.


    Wenn das jeder mal eben bekommt und es egal ist wie der Hund drauf ist, wäre das auch für mich und alle die es verantwortungsvoll machen zum Nachteil.


    Für mich wäre es auch kein Problem gewesen, dass man zum Beispiel den Hundeführerschein als Grundlage nehmen würde. Der würde ja auch nachweisen, dass der Hund und der Halter gewisse Kompetenzen mitbringen. Zumindest bei meinem Hundeführerschein wurden auch Situationen in der Öffentlichkeit abverlangt (Fußgängerzone, Cafe, Kaufhaus, etc.) Was, denke ich, nicht die unerzogene Töle und auch nicht charakterlich ungeeignete Hunde problemlos bestehen würden.


    Vielleicht könnte auch eine Hundeschule nach Durchlaufen des Führerscheins eine Eignung für oder gegen einen Hund für diesen Zweck aussprechen. Und man würde dann nur mit diesem Nachweis auch so ein Attest bekommen. Aber die Regeln hab ich nicht gemacht und ich bin dennoch auch sehr dankbar, für diesen Hund und seine Leistung und die Möglichkeit des Attests.


    Unterm Strich fände ich aber auch gut wenn es eine Hürde gäbe, dass nicht jeder Hinz und Kunz völlig unabhängig vom Hund so ein Attest bekommen würde.

    Nono Welcher Arzt hat denn so ein Attest für dich ausgestellt, was stand genau darin und wie hat die Krankenkasse das abgerechnet?


    Die Krankenkasse hatte damit gar nichts zu tun. Ich hatte meinen Hund zu dem Zeitpunkt schon etwa 2 Jahre, er war auch gar nicht zu dem Zweck ausgesucht worden. Er wollte aber sowieso von selbst gerne überall hin mit, und ich hatte gemerkt das es mir auch viel bringt.


    Also es war nie so, dass ich gesagt hätte ich habe Ängste, ich brauche einen Hund und der hat mich überall hin zu begleiten. Wäre das für ihn zu stressig gewesen oder hätte ihm zu viel abverlangt, hätte ich das auch generell nicht gemacht unabhängig von mir. (Sein Vorgänger war z.b. so schnell reizüberflutet und gestresst, dass man mit ihm draußen nichtmal was üben konnte. Da war aufgrund der Umweltreize (ländlich) schon normales Gassigehen das höchste der Gefühle. Da würde ich auch überhaupt gar nicht versuchen, den Hund zu irgendwas zu bringen)


    Ich hatte dann meinen behandelnden Arzt darauf angesprochen, der kannte ja meine Krankheitsgeschichte und Diagnosen, und gefragt ob es möglich wäre ein Attest zu bekommen das ich den Hund als Begleitung brauche. Wortwörtlch möchte ich meine medizinischen Unterlagen nicht im Internet zitieren. Quasi dass hiermit attestiert wird, dass der Patient aufgrund Erkrankung xy auf die Begleitung des Hundes angewiesen ist. Ging mir auch nie um die Kosten (Krankenkasse o.ä.) sondern um die Begleitung.


    Eine spezielle Ausbildung hatte er auch nie, mit meinem 1. Hund hatte ich damals die Begleithundeprüfung gemacht, daher auch ein Bisschen Erfahrung. Aber die 2 nächsten eigneten sich da nicht dafür. Mit dem letzen hatte ich dann später aber noch einen Hundeführerschein gemacht.


    Also für jeden beliebigen Hund würde ich auch nicht ein Attest nutzen, es sollte für den Hund passen von den Anforderungen und man muss dann auch selbst gucken dass der Hund sich zuverlässig so verhält, dass es funktioniert. Wenn es irgendwo hakt, dann auch selbst in die Hundeschule gehen, oder selbst viel üben.


    Der Hund kam ja auch nicht aus dem Tierheim und war startklar, sondern das haben wir uns die Anfangszeit auch zusammen erarbeitet.

    Ja Hektorine ich sehe ESA auch nicht als Assistenzhunde, auch nicht mit denselben Rechten.


    Es ist ja wie ich das nun verstehe quasi ein Haustier, das sich bestenfalls charakterlich dazu eignet seinen Mensch zu unterstützen.

    Die Ausbildung beinhaltet Verhalten, was auf alle alltagstauglichen Hunde zutrifft (nirgends dranpinkeln, nichts fressen, Umgan mit div. Situationen, usw.) Das wird ja auch von Hunden erwartet, die man mit ins Büro oder ins Restaurant nimmt.


    Aber wenn da dann eben zum Beispiel steht:


    Da ESA-Hunde ärztlich verschrieben werden, um Symptome einer Erkrankung zu lindern und den Alltag zu erleichtern, sind sie keine normalen Familienhunde. Dadurch können sie besondere Rechte wahrnehmen. In den USA sind diese Rechte sogar im Gesetz festgeschrieben. In Deutschland leider noch nicht. (...)


    Um diese Rechte zu erhalten, muss ein Attest des Arztes vorgelegt werden und der ESA-Hund muss so ausgebildet sein, ...


    Ich finde das irreführend, in Deutschland mit Rechten aufgrund von einem Attest zu argumentieren, wenn es doch aber in Deutschland keine Rechte Für ESA Hunde gibt.


    Diese Ausbildung scheint etwas im Sinne von Alltagstauglichkeit zu sein, verständlich wenn der Hund im Alltag mitkommen können soll. Aber da tuts dann doch auch in eine Hundeschule zu gehen, und sich ärztlich attestieren zu lassen dass man den Hund braucht, ohne dass ESA draufsteht.


    Ich glaube ich verstehe langsam auch, weshalb das für richtige Assistenzhunde nicht gut ist.


    und müssen im Gegenzug auch keine so lange Ausbildung absolvieren.


    Wenn du dich für die Ausbildung eines ESA-Hundes interessierst


    Müssen sie denn überhaupt eine Ausbildung bekommen? Es scheint ja keine Rechtsgrundlage oder Vorschrift zu geben, was passieren muss damit man ESA draufschreiben kann in Deutschland.

    Wenn also eine Behörde die ich mit einem ESA-Hund rein läßt, ist es eher „Good will“….

    Das habe ich doch auch gar nicht angezweifelt oder als Problem genannt, ist doch auch völlig in Ordnung so.


    Worauf willst du hinaus?

    Aktuell versuche ich zu verstehen, was der Unterschied zwischen ESA Hund und einem Haustier mit Attest ist. Für mich hatte das Thema ESA einen offizielleren Eindruck gemacht, was ja scheinbar nicht der Fall ist aber deswegen kann man sich ja darüber austauschen.


    Ich habe von dem Thema erst vor kurzem durch Zufall erfahren, war positiv überrascht dass es das geben soll. Und habe dann eben hier erfahren, dass es wohl doch nicht so ist und versuche das nun zu verstehen. Also vielleicht wenn möglich z.B. eine Erklärung, was es mit dem ESA in Deutschland auf sich hat, und warum das angeboten wird wenn es nichts offizielles ist, wäre hilfreich.

    Hallo zusammen, in meinem anderen Thread wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es in Deutschland keine "Emotional support dogs" geben würde. Was mich überraschte, da ich mich auf mehreren Seiten darüber informiert hatte (z.B. Deutsches ESA Hunde-Zentrum, Rudelherzen bildet auch aus, Servicehunde Mitteldeutschland, etc.) Zumindest dass es das in Deutschland nicht gäbe, war daher nicht mein Eindruck.


    Auf den Seiten wird der Emotional Support Dog so beschrieben, das seine Anwesenheit z.B. Sicherheit gibt, Stabilität, Stressregulation, usw. Der Hund ist aber auch nicht einfach nur ein Haustier, sondern wird dennoch von der Person benötigt um den Alltag zu bewältigen. In den USA sollen ESA Hunde gesetzlich festgelegte Rechte haben, in Deutschland bisher nicht was für mich nicht heißt dass es das nicht gäbe. Für meinen letzen Hund hatte ich auch ein ärztliches Attest, dass ich auf ihn angewiesen bin und durfte ihn daher auch mitnehmen wenn z.b. irgendwo Hunde verboten waren.


    Durch das Attest dass man den Hund benötigt kann es eben sein, dass man eine Genehmigung beim Vermieter bekommt, oder der Hund auch zum Arbeitsplatz mit darf. Oder so wie ich es selbst erlebt hatte, dass der Hund auch wo mit rein darf wo Hunde verboten sind. (Nicht in den Supermarkt oder zum Arzt, aber z.B. bei manchen Behörden war das auch der Fall)


    Für mich muss es kein ESA Hund sein, aber die Notwendigkeit auf den Hund angewiesen zu sein (wieder) bescheinigt zu bekommen, hatte für mich einen enormen Unterschied gemacht. Auch wenn es keine Sonderrechte gibt, aber das Attest wurde überall in Deutschland ohne Probleme akzeptiert.


    Ich dachte, dass das Thema ESA dasselbe wäre, nur dass es das Thema vor 10 Jahren in Deutschland vielleicht noch nicht gab. Und ESA deshalb etwas offizielleres wäre, als einfach ein Attest für seinen Hund zu bekommen. Aber unterm Strich kann ich von durchweg guten Erfahrungen und Akzeptanz berichten, auch wenn man keine Rechte dazu hat, aber auch ein Attest wird akzeptiert. Wobei ich auch nie etwas durchsetzen wollte, sondern vorher gefragt habe und das Attest gezeigt habe und es ging dann immer in Ordnung. (Also ich bin nie einfach irgendwo hin hab ja das Attest, sondern habe immer vorher gefragt)


    Und auch dass ausgebildete Assistenzhunde ganz andere Rechte und auch Anforderungen haben, den Unterschied sehe ich auch. Weshalb ich auch nie darauf bestehen würde, dass ein Hund mit Attest dieselben Rechte hätte wie ein Assistenzhund. Also ich möchte mich damit auch nicht auf eine Stufe stellen, mit Menschen die einen Assistenzhund brauchen.


    LG Noel.