Hallo zusammen,
meine Zwergpudeldame ist nun fast 10 Monate alt und begleitet uns seit 5 Monaten. Da sie ein Bürohund ist, möchte ich sie natürlich auslasten, damit sie im Büro entspannt, was meistens ganz gut klappt.
Unser Alltag ganz grob: Um 7.00 Uhr gehen wir raus. Ich hab ca. 45 Minuten insgesamt, davon laufen wir ca. 20 bis 30 Minuten. Danach noch ein bisschen Übungen wie Sitz, Platz, Bleib oder Spielzeug verstecken oder/und Zerrspiele oder apportieren - je nachdem wie wir uhrzeitmäßig dran sind - das machen wir allerdings max. ca. 5 Minuten lang. Dann geht es gegen 8.00 Uhr in unseren Betrieb, der direkt an unserem Wohnhaus liegt. Hier hat sie eine Stoffbox und eine Hundedecke. Sie bekommt Knabberzeug, an welchem sie manchmal noch rumkaut oder aber sie legt sich auf die Decke, in die Box oder auf die Box und schläft gleich. Gegen 11.30 Uhr dann kurz Pipi machen und dann kümmere ich mich bis 12.00 Uhr ums Mittagessen. In dieser Zeit liegt sie bei gutem Wetter gerne nochmal auf der Terrasse oder sie spielt ein bisschen alleine oder schaut zur Terrassentür raus oder mir zu.
Um 12.20 Uhr gehen wir wieder los und haben bis 13.00 Uhr Zeit. Manchmal machen wir richtig Strecke oder (gerade als es so heiß war), dümpeln am Bach rum bzw. sie schwimmt ein bisschen oder wühlt Mäuse oder so. Wenn wir wieder zuhause sind, beschäftigt sie sich nochmal eine halbe Stunde selbst oder legt sich hin (ich mach in der Zeit noch etwas Haushalt), bis wir wieder ins Büro gehen.
Da schläft sie dann wieder eine Runde, leckt Schleckmatte etc. wie morgens halt auch. Am Nachmittag hält sie allerdings oft nicht durch bis 18.00 Uhr (da machen wir Feierabend), sondern wird meist um 16.30 bis 17.00 Uhr munter. Dann tut sie mir richtig leid und ich möchte sie nicht zwingen, auf ihrem Platz zu bleiben, sie "darf" dann halt auch mal in unseren Büros rumlaufen, Papierkorb ausräumen etc.
Abends das gleiche - wir gehen 30-40 Minuten spazieren, manchmal auch eine Stunde, je nachdem. Danach bei gutem Wetter noch im Garten spielen oder im Haus. Aber die Spielzeit halt nicht immer, da ja auch der Haushalt gemacht werden muss.
Bei all unseren Runden ist sie meistens frei, es sei denn es ist Hochsaison, dann an der Schleppleine. Sie darf dann mehr oder weniger machen was sie will - es ist "ihre" Zeit. Da kann sie auch richtig abgehen und voll speed rumrennen auf der Wiese oder dem Waldweg.
Wir haben kaum andere Hundekontakte, da wir auf dem Land leben - höchstens ab und zu wenn Touristen da sind oder wir im Urlaub.
Neulich war eine Freundin da, die zwei Pudel hat. Meine Tochter hatte erwähnt, dass unser Hund Kommandos nur in Verbindung mit Handzeichen kann. Meine Bekannte meinte, das sei ja ausreichend, sie sei ja noch jung, das sehe ich genau so. Sie findet, dass wir zu viel mit unserem Pudel machen, eben weil er noch so jung ist. Und sie meinte einmal, ich solle nicht so oft bzw. regelmäßig spazieren gehen, damit der Hund sich nicht daran gewöhnt, schließlich könne man das nicht immer leisten. Und Pudel wären ja so anpassungsfähig, die kämen auch ohne Beschäftigung klar. Ich muss dazu sagen, dass ihre Hunde tagsüber wenn sie arbeitet bei ihren Eltern sind, die mit im Haus leben. Diese Hunde brauchen halt nicht, wie meiner, Ruhezeiten einhalten. Sie schlafen wohl viel, kennen allerdings nur Haus und Garten und wären sehr zufrieden (was ich nicht glaube).
Nun bin ich sehr verunsichert - mute ich meinem Zwergpudel zu viel zu? Folgendes hat sie gelernt: Sitz, Platz, Bleib, Pfötchen, auf den Schoß und in den Arm springen, verbeugen und apportieren sowie durch den Tunnel laufen. Im Moment trainiere ich nichts Neues sondern wiederhole das Gelernte.
Sie ist sehr auf mich fixiert. Außerdem kann sie leider noch nicht alleine bleiben. Ich dachte so ein fester, ritualisierter Tagesablauf gibt dem Hund Sicherheit. Ich will jetzt ehrlichgesagt nicht morgens zur Arbeit gehen und sie daheim lassen, weil sie das Mitgehen ja schon gewöhnt ist.
Wenn ich im Haus unterwegs bin, bleibt sie schon mal liegen, aber wenn ich zur Tür raus gehe (Müll rausbringen etc.), kommt sie hinterher und wartet, bis ich wieder da bin.
Zwei mal pro Woche habe ich abends Termin, da bleibt sie bei meiner Familie. Da sei sie dann nie richtig entspannt und unruhig, bis ich wieder da bin.
Nun meine Fragen an euch:
- Mute ich der Kleinen zu viel zu an Erziehung und Tricks für ihr Alter?
- Dieses alleine lassen übe ich tatsächlich in kleinen Schritten aber wie schon erwähnt ist es sehr schwierig, da sie nicht mal mit den anderen Familienmitgliedern entspannt ist. Habt ihr noch ein paar Tipps?
- Meine Familie meint, wir sollten noch einen Hund anschaffen, da sie so wenig Hundekontakt hat - sie ist so ein fröhlicher, lieber Hunde. Ich denke nicht, dass ich nochmal einen solchen Jackpot bekomme. Außerdem hatten wir früher schon mal zwei Hunde gleichzeig. Die haben sich respektiert, das war's auch schon. Wie ist das bei euch mit mehreren Hunden?
- Tja und Tricks beibringen ist ja nicht das gleiche wie Erziehung - sie ist noch nicht leinenführig. Ich würde ihr das gerne beibringen weil ich finde, auch kleine Hunde sollten das können - nichts schlimmeres wenn kleine Rassen dauernd an der Leine zurück gezogen werden, weil der Führer der Stärkere ist. Wir sind im Urlaub ja schon mal in Städten unterwegs, da wäre das schon sinnvoll. Ich weiß nicht genau wann ich das machen soll, weil ich eben möchte, dass sie bei unseren Runden sie selbst sein kann - ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Sie ist unser vierter Hund - aber der erste, den ich so jung bekommen habe, deswegen möchte ich nichts falsch machen.
Vielen Dank für eure Unterstützung.