Beiträge von Newbie2024

    Ich weiß jetzt nicht, worauf sich das Schluss beziehen soll.

    Hier hat es sich tatsächlich im Alltag ergeben. Beispielsweise, wenn man mit seinem Spielzeug übermäßig aufdreht „Schluss“. Und ergab das keine Reaktion, wurde das Spieli einkassiert.

    Eine Zeitlang war Dinge klauen und damit stiften gehen auch hoch im Kurs. Da es dabei aber das erklärte Ziel des Hundes war, dass man ihr den Gegenstand abnimmt, ist da tatsächlich auch mal was Richtung Hund geflogen, was sie beeindruckt hat.

    „Schluss“ bedeutet hier nichts weiter als das Beenden einer Aktion. Begrüßung, Spielen etc. Das konnte man wunderbar in den Alltag einbauen. Und entweder ist mein Hund sehr schlau oder ich hab es darüber so gut etabliert, dass es auch generalisiert wurde für „hör auf zu bellen“ oder sonst was. Selbst wenn man mal abends mit dem Spielzeug aufdreht reicht ein Schluss und der Hund legt sich mit Spieli hin, kaut noch kurz und schläft dann ein.

    Es gibt viele Wege. Beim nächsten Hund kann ich damit auch total auf Unverständnis stoßen.

    Naja alternativ hilft ja der Tipp mit der Leine im Körbchen. Ist ja ein ähnliches System. Achte nur auf eine Leine, die man nicht durchkauen kann. Nichts stört mehr beim Ignorieren, als der Gedanke "hoffentlich lernt sie nicht, wie man Leinen löst". :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wo hier gerade so tolle Hilfestellungen kommen. Vielleicht habt ihr für uns ja auch eine Idee.

    Hier wird definitiv aus unterschiedlichen Gründen gepöbelt.

    1. falsche Erwartungshaltung. Welpenspielen... Die Hunde mussten vorher zusammen warten, bis ihnen ein Auslauf zugewiesen wurde. Dort gab es an sich sehr gut moderates Spielen. Aber dieses Warten hat eben eine falsche Erwartungshaltung aufgebaut, was sich in Hundebegegnungen zeigt.

    2. falsche Lösungsstrategie bei Unsicherheit. Gerade in Spookyphasen war die Lösung - erst nach vorne gehen und Pöbeln - fragen stellt man hinterher.


    Wir haben im Dezember einen kompletten Trainingsumbau gemacht. Orientierung verbessern, Leinenführigkeit verbessern, Körpersprache meinerseits verbessern, Grenzen durch Körpersprache auf trainieren. Kurz um - Seither machen wir riesige Fortschritte. Gibt es einen Reiz, wird kurz geschaut und sich freiwillig zu mir umorientiert. Auch bei Hunden in der Ferne!

    Am Wochenende beispielsweise ist sie an der Schlepp mit Geschirr vorgelaufen. Es kam eine Kurve. Und es kam was kommen musste, drei unangeleinte Hunde frontal auf uns zu, die durchaus sehr interessiert waren, da hier die 2. Läufigkeit im Gange ist. Mein Hund spannt sich an, wedelt - und dreht sich um und läuft zu mir. Zwischen den Hunden waren keine 10m Abstand. Gab natürlich ne riesige Party.

    Mein Problem ist aber, dass ich gerade auf Rundwegen so kurz vorm Ende einfach nicht umdrehen und die ganze Strecke zurück laufen kann/will. Also muss ich manchmal mit Bogen vorbei. Und da fliegen ihr einfach die Sicherungen raus. Egal wie weit der Bogen ist. Selbst wenn ich auf einen anderen Weg ausweiche. Selbst 100m sind ihr da nicht genug. In dem Moment, wo der Hund auf unserer Höhe ist, setzt es aus. Der kann 15m hinter uns laufen. Das ist kein Thema. Sondern der Moment, wo er vorbei geht optisch (ich hoffe ihr versteht was ich meine) ist egal, wie weit wir weg sind. Aktuell lenke ich meinen Hund tatsächlich ab, weil ich nicht will, dass sich das Verhalten noch weiter festigt. Sind wir vorbei braucht sie keine 3m und ihre Welt ist wieder voller rosa Glitzerstaub...


    Durch das Umorientieren und die Basicarbeiten, haben wir eine riesige Entwicklung in die richtige Richtung hingelegt. Würdet ihr da erstmal auf dem Weg bleiben und hoffen, dass mit noch etwas mehr Zeit und Festigung sowas für sie machbar wird? Mit 15 Monaten habe ich ja durchaus die Hoffnung, dass wir das noch in den Griff bekommen.

    WorkingDogs vielen Dank für diesen Einblick und die Mühe das aufzudröseln!!!

    Wobei mein Hund ja auch offiziell in die ernsthafte und territoriale Kategorie gehört, bin ich froh, dass sie bisher ihre Rassebeschreibung nicht kennt. :tropf:


    Wie gesagt, hier läuft es eben in vielen Schulen anders. Da geht man in den Junghundealltagskurs und dort wird von den 6 Monate alten Hunden tatsächlich 1h Kadavergehorsam erwartet. Fuß, Sitz, Platz unter Ablenkung an der kurzen Leine. Mit 8 gleichtrainierten Minis.

    Da sieht man halt leider häufig, dass die Hunde eigentlich anders die Konflikte lösen würden. Du hast welche, die kurz zögern, du hast welche, die hinter den Besitzer gehen, du hast welche, die einen Bogen schnüffeln wollen. Und all dies ist verboten in Frontalbegegnungen, weil der Hund muss ja "Fuß" gehen. Mit 6 Monaten. Nach 4 Wochen im Kurs. Und genau an der Stelle, entschließen sich dann leider einige Hunde, nach vorn in die Leine zu gehen. Und die Minis machen ja nicht mal was falsch. Das meine ich halt - nein nicht jeder Hund der nach vorne geht, muss zwingend aggressiv sein. Er hat einfach durch sowas gelernt, dass er in Unsicherheit nur diese Lösung nutzen kann. Weil der Mensch ihm mit solchen Ansätzen die Optionen versaut hat.

    Boar das ist schon eine echte Aufgabe. Gerade gleichgeschlechtige Geschwister werden schnell die Pest. Da solltest du 1000% wissen was du tust. Trennen können, wenn nötig. Gerade in der Pubertät kann es einfach schneller zu Konflikten kommen.

    Natürlich kann es auch gut laufen, aber dann hast du mit der Gruppendynamik immer noch zutun.

    Nein wir reden sicher von verschiedenen Schulen. Leider arbeiten die Schulen hier aber zu 95% so oder ausschließlich über "rein positives" Arbeiten. Darum fahre ich inzwischen 150km eine Strecke zum Training, wo es eben eine Art Mittelweg gibt. :pfeif:


    Ich sage nicht mal, dass ich zu den 10% gehöre. Sondern lediglich, dass ich mir dieses Pöbeln tatsächlich durch den Oberbegriff "Leinenführigkeit" reinerzogen habe. Leider. Ich bin der Grund, wieso sie überhaupt diese Art mit einem inneren Konflikt umzugehen als Lösungsstrategie entwickelt hat. Zu hohe Erwartung, zu viel erwarteter Gehorsam, insgesamt einfach zu viel Druck.

    Und das wieder raus zu bekommen, ist echt ätzend :igitt:

    Ja wobei ich mich mal weit aus dem Fenster lehne und sage: auch das Agressionsverhalten ist bei vielen anerzogen.

    Wie viele Menschen ignorieren das einfrieren vom Junghund in der Situation. Oder verhindern, dass der Hund korrekterweise in überforderten Begegnungen beschwichtigend nen Bogen Schnüffeln will. Warum - weil der Hund ja leinenführig sein muss.