Beiträge von Newbie2024

    Nun ist ein Dalmatiner ja aber kein Sporthund.


    Dennoch finde ich das Pensum auch etwas spärlich. Wann darf der Hund denn toben und flitzen und die Energie raus lassen? Und wie lange?

    Ich lese hier raus, dass es der Job des Hundes ist, dich in deiner Freizeit zu begleiten. Soweit so gut. Aber wie begleitest du ihn in seiner Freizeit?

    Was mir gerade noch einfällt - mit was für Hundehaltern umgibst du dich???


    Ich hatte eine Zeit nur "Vorzeigehunde" um mich. Also Hunde, die alles mitgemacht haben, gut gehorcht haben, entspannt im Restaurant schliefen, jederzeit frei laufen konnten. Da habe ich zeitweise wirklich gedacht, ich bin der schlimmste und unfähigste Hundehalter aller Zeiten.


    Ich habe mit der Trainerin der Gruppenstunde darüber gesprochen. Die Gruppe hab gefühlt ich und die Terrorerbse regelmäßig gesprengt. Alle anderen waren soooo artig... Das waren aber auch alles ganz andere Typen Hund.

    Mir hat wahnsinnig geholfen, die Gruppe zu wechseln. Da sind nun ähnliche Hunde wie unsere dabei. Da fühlt man sich viel weniger unfähig, wenn andere Hunde mal lospöbeln.

    Eine Freundin ist auch Trainerin. Die hört sich immer mal wieder mein Gejammer an schlechten Tagen an (sehr wichtig übrigens, dass du jemanden hast, wo dich auch mal ausnörgeln kannst). Die hat mich zu einer Junghundestunde eingeladen. Und ich hab festgestellt, ich hab einen sooooo gut erzogen Junghund und darf gar nicht so viel meckern.


    Was ich damit sagen will - wenn du die Möglichkeit hast, schau dir ruhig auch mal andere Teams mit Hunden deines Alters und Typs an. Manchmal sehen wir gar nicht, was für Schätzchen uns da eigentlich begleiten.

    Peanut_the_Dalmi


    Also alles in allem liest sich das bei dir doch gar nicht so schlecht.

    Mal im Vergleich - mein Reizoffener Hund muss im Auto warte, wenn ich reite :pfeif: Klar wäre es ein Traum, den Hund einfach in die Halle zu legen. Aber nope - das kann die kleine Hexe nicht. Auch wenn viele andere Hunde auf dem Hof sind. Oder ich einfach mal entspannt mit einer Freundin quatschen möchte. Hier bleibt der Hund im Auto und pennt ne Runde tief und fest.

    Ja sie ist noch etwas jünger als dein Dalmi, aber dennoch hab ich mich damit arrangiert. Und ich denke auch nicht, dass sich das vor dem 3. Geburtstag hier ändern wird. Bis dahin hält jeder Tag neue Überraschungen bereit.

    Draußen chillen - never ever. Trotz Training. Als Welpe - joar da konnte sie stundenlang im Restaurant unterm Tisch schlafen. Heute könnte man ja was verpassen. Aber das wird hier halt trainiert. Ruhe - überall wo wir sind. Ist das lästig? Absolut. Hab ich mir das anders gewünscht? Ja sicher. Ist aber jetzt nunmal so.


    Ich bin jetzt nicht soooooo der Rassekenner. Aber die Dalmatiner, die ich kennengelernt habe, wurden erst irgendwo zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr entspannter. Also entspann dich.


    Wenn ich übrigens genau drüber nachdenke: Ja mein ganzes Leben steht Kopf mit der kleinen Hexe hier. Aber nur, wenn ich drüber nachdenke. Sonst merke ich es im Alltag nicht wirklich. Ich liebe das "neue" Leben mit ihr. Also so voll und ganz. Sie bereichert mein Leben jeden Tag so sehr, dass mir die Abstriche nicht schwer fallen.

    Ich finde da kann man sogar noch einen drauf setzen.
    Ein Hund der erzogen ist, kann viel mehr Freiheiten von "früher" genießen.

    Und gerade als jemand, der vielleicht körperlich eingeschränkt ist, sollte das doch das Ziel der Ziele sein. Denn dann braucht es teils keine Leine mehr. Weil der Hund auf Rückrufe hört, niemanden belästigt und sich selbst nicht in Gefahr bringt.

    Okay versuchen wir es mal ganz stumpf andersrum.


    Du hast ein Problem mit Ängsten die deine Hunde therapieren. Deine Hündin hat Ängste und steht allein da. Da sehen einige hier das Problem.


    Es gibt grundsätzlich keine A*-Hunde. Sondern Hunde wo emotional etwas aus dem Ruder läuft. Wie bei uns Menschen ja auch. Es ist der Job der Menschen da zu helfen.

    Klar machen das nicht alle Menschen. Ist aber kein Grund sich das als Vorbild zu nehmen. Es gab auch mal Menschen die Behinderte als nicht lebenswürdig beurteilt haben. Ist halt trotzdem nicht richtig nur weil es mal so war…

    Es geht nicht darum das deine Hunde leiden. Es geht nicht darum, dass du ein schlechter Hundehalter bist. Zumindest mir nicht!!!


    Leinenführigkeit ist kein Kommando. Es ist Erziehung. Genauso wie Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Und all das macht dein Leben einfacher!


    Ich hab hier übrigens einen DSH-Mix. Noch kein Jahr.

    Wenn sie dürfte, würde sie gern fremden Menschen die Zunge ins Gesicht stecken. Sie würde mit jedem Hund gerne Rugby spielen. Vögelchen jagen. Und am liebsten wäre es ihr, wenn sich das ganze Universum um sie dreht. All das geht aber nicht.

    Und es ist mein Job ihr das beizubringen. Gleichzeitig ist es aber auch mein Job ihr zu ermöglichen sich auszuleben. Ich garantiere dir, dass du sie mit deinen Einschränkungen nicht halten könntest. Und das sie dir nach wenigen Tagen die Bude zerlegen würde, wenn du sie behandelst wie deine Hunde.

    Wenn ein junger großer Hund sich plötzlich entscheiden würde, in dich rein zu springen als Spielaufforderung, kannst du das ausbalancieren? Wenn der Hund ohne Vorwarnung mit Schwung in die Leine springt (da federst du schnell mal 200kg an nach mathematischen Gesetzen) kannst du das halten?


    Du sagst ihr kommt gut klar. Und ich glaube dir das auch.

    Aber du hast so viele Möglichkeiten auf "mehr". Reizt es dich nicht, diese zu entdecken und kennenzulernen?

    Okay du sagst du wünschst dir gern auch kontroverse Diskussionen und bist nicht so empfindlich, wenn es um dich geht. Ich glaube das mal und schreib frei heraus:


    Wir können uns alle nur ein Bild machen von dem was du schreibst. Und das Bild hier in meinem Kopf sieht wie folgt aus.

    Da ist ein Mensch für den die Hunde existenziell im Leben sind. Ein Mensch der seinen Hunden viel zu verdanken hat.


    Auf der anderen Seite sehe ich Hunde, die einen Teil ihrer Grundbedürfnisse erfüllt bekommen. Und zwar nur diese, die das Tierschutzgesetz für jeden Hund fordert.

    Kein eingehen auf das Individuum, obwohl die Persönlichkeiten schon recht gut bekannt sind.


    In meinem Weltverständnis solltest du deinen Hunden unfassbar dankbar sein. Dafür das sie solche Schätze sind und dafür, dass du dank ihnen viel mehr Möglichkeiten und Freiheiten hast. Diese Dankbarkeit sehe ich in deinen Texten nicht. Es geht überall um dich und deine Bedürfnisse.


    Ich verstehe deinen Wunsch sogar zum Teil nach einem Beschützer. Den Wunsch nach Hunden allgemein.. Ja sogar den Wunsch nach zwei Hunden.

    Was ich widerum nicht verstehe ist die Überschätzung deiner Kompetenzen.


    Ich weiß, dass es für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht leicht ist. Und das man sich selbst seine Träume und Wünsche erfüllen will. Alles völlig ok.

    Genauso wie Defizite in der Hundeerziehung normal sind.


    Was ich mir für deine jetzigen Hunde wünschen würde:

    -mehr Beschäftigung zur Erfüllung ihrer individuellen Bedürfnisse

    -mehr Erziehungsarbeit und Training die euch das Leben erleichtern

    -mehr Dankbarkeit von dir und Wertschätzung der gemeinsamen Zeit


    Was ich mir für deinen künftigen Hund wünschen würde:

    -mehr Erfahrung in Bezug auf Hunde und Training

    -alles was ich deinen aktuellen Hunden wünsche

    -eine reflektierte Rassewahl im Rahmen deiner Möglichkeiten


    Nichts davon ist böse gemein. Ich verstehe, dass das Weltbild für Menschen mit Autismus anders ist. Und darüber urteile ich nicht!!! Genauso wenig urteile ich über Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Genauso wenig schließt sich sowas mit Hundehaltung aus. Das kann super funktionieren. Nur wie man dich da eventuell zu einem Umdenken bringen kann, dass ist für mich leider schwer. Aber ich würde es dir und deinen Nasen wünschen. Damit du merkst, dass dein Leben mit Hunden noch einfacher und schöner sein könnte!

    Aber wieso genau machst du dir das Leben denn so schwer?

    Leinenführigkeit kannst du üben. Das können die Hunde lernen. Wie möchtest du denn einen jungen Hund fürs Leben ausbilden, wenn du nicht bereit bist mit deinen Hunden zu trainieren? Also nicht böse gemein. Aber Ginger ist seit 10 Jahren bei dir. Wieso zieht sie noch?