Du schreibst aber so schön LAUF-HUND.
Es ist und bleibt in erster Linie ein Hund. Und da musst du einfach etwas mehr als nur das Laufen in den Fokus nehmen.
Mal ganz blöd: Ein Dressurpferd kann auch springen. Ein Springpferd braucht Dressurarbeit.
Fokussiere dich doch erstmal auf den Begriff Hund.
Ein Hund muss die Welt mit der Nase erkunden. Er muss toben können und Hund sein dürfen. Und dieser Aspekt fehlt mir aktuell etwas bei deinen ganzen Beschreibungen.
Ich hab einen Gebrauch- und Arbeitshund. Dennoch ist sie in erster Linie erstmal ein Hund.
Ja gerade in der ersten Zeit scheint einiges nicht ganz richtig gelaufen zu sein. Ja passiert. Ist nicht schön, kommt aber vor und ich vermute die meisten Ersthundehalter können sich davon nicht freisprechen. Aber nach 6 Monaten sollte der Hund den Stress ja abgebaut haben. Also scheint aktuell was an anderer Stelle nicht zu passen.
Bitte nimm diesen Absatz nicht allzu persönlich, aber ich erlebe im Umfeld ganz viele Hunde die Leben sollen wie du dir das vorstellst. Mir persönlich fehlt da immer ein wenig das Verständnis, wenn ein Hund einfach da sein soll. Ein bisschen durch die Gegend laufen, auf dem Sofa kuscheln und niedlich sein. Das reicht vielen Menschen. Für mich wäre das nichts und ich vermute mal, gerade hier im Forum sind viele Menschen unterwegs, die einfach "mehr" von ihrem Leben mit Hund wollen. Du scheinst einfach einen Hund zu haben, der dafür nicht gemacht ist.
Was du einfach für dich einfach klar bekommen musst, ist ob du diese Challange annimmst. Du musst ja nicht täglich 3h auf dem Hundeplatz verbringen. Aber erstmal deinen Fokus ändern in "was braucht mein Hund". Völlig losgelöst von deinen Bedürfnissen. Stell mal für einige Wochen die Hundehaltung auf Platz 1 deiner Prioritäten.
Und dann teste einfach mal aus, was passiert! Wenn der Hund einfach mal nach dem Ausritt ne Weile durch die Gegend toben darf. Oder du Suchspiele einbaust und aufbaust. Oder einen Blick in Dummyarbeit oder so wirfst. Da würde ich ansetze. Und wenn du etwas gefunden hast, wo dein Punktefreund ganz viel Begeisterung für zeigt, hast du vielleicht ein gemeinsames Hobby gefunden. Versuch aber (ganz wichtig) es nicht als Einschränkung zu empfinden!!! Kein du musst das jetzt aber. Sondern ein du willst das jetzt. Für euch!
Versuch einfach mal die anderen Facetten der Hundehaltung zu erkunden und zu entdecken. Manche Dinge werden für euch nicht passen. Andere vielleicht aber schon. Und daraus würde ich ein Paket für mich entwickeln, was zu deinem vorherigem Leben passt.
Vielleicht mal ein Gedanke, was hier hilft als Beispiel: Ich hab so ein kleines Suchmonster. Schnell und arbeitswillig. Wir haben vormittags ein paar kleine Runden Flächensuche gemacht. Danach war Hundi müde. Und konnte für spätere Menschenaktivitäten seelig im Auto schlafen. Auf dich übertragen, du könntest abends entspannt mit Freunden was machen, während der Hund zu hause schläft. Du hast kein schlechtes Gewissen. Der Hund ist happy. Tadaaa ein Schritt Richtung dein vorheriges Leben.
Das wird aber Zeit und Geduld brauchen. Vor allem bei dir.
Wenn du das nicht möchtest oder leisten kannst, ja dann passt ein Hund vielleicht nicht in dein Leben. Ihn dann zu behalten, wäre allerdings sehr egoistisch..