Guten Tag,
ich heiße Gabi, ich bin 54 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann (61) und unserer Schäferhündin Maja (4) in einem recht abgelegenen Haus im Nirgendwo.
Maja kam vor ein paar Monaten zu uns, weil mein Mann unbedingt einen Hund haben wollte. Er ist mit Schäferhunden aufgewachsen, hatte aber seit er 18 war selbst keinen Hund mehr. Er ist nun in Rente und wollte sich seinen Wunsch endlich erfüllen. Er meinte das er zu alt für einen Welpen wäre also sind wir ins Tierheim gegangen und dort war Maja. Sie wurde als freundlich, offen, aber unerzogen beschrieben und das trifft auch ganz gut zu.
Ich hoffe ich werde nicht gesteinigt, aber Maja sollte ursprünglich nicht ins Haus kommen. Es war geplant, dass sie auf dem fast 30.000 qm großen Grundstück lebt mit isolierter Hütte, einer Scheune in die sich zurückziehen kann und natürlich Kontakt zu uns.
Das hat nicht geklappt. Maja hat eine Woche lang nur gejault, geheult, gebellt und an der Tür gekratzt. Ich konnte meinen Mann dann überreden sie ins Haus zu lassen. Sie darf nun in den Flur und in die Küche. Sie ist nicht ganz zufrieden und heult wenn wir z.B. in der Stube sind, weil sie zu uns möchte, aber sie beruhigt sich auch bald wieder.
Das ist Problem Nummer 1. Ich glaube Maja ist ein immer-dabei-Hund und das können wir nicht bieten. Mein Mann ist da altmodischer als ich. Er will auf keinen Fall Hunde in den Wohnbereichen haben. Mir wäre es egal.
Mein Mann ist grundsätzlich altmodisch was Hundehaltung angeht, was immer wieder zu Streit zwischen ihm und meiner Tochter führt.
Er will nicht mit Maja spazieren gehen, weil sie auf dem riesigen Grundstück genug Auslauf hat.
Er will nicht mit ihr spielen, weil er das albern findet.
Er will sie nicht trainieren weil das neumodischer Schnick-Schnack ist. Ein Hund kann alles was er können muss schon genetisch.
Hier kommt meine Tochter ins Spiel. Sie ist 30 Jahre alt und Maja liebt sie. Wenn sie zu Besuch ist toben die beiden im Garten herum, sie bringt Maja Tricks bei, sie nimmt sie auf Spaziergänge mit usw. Meinen Mann stört das natürlich weil er es unnötig findet. Maja findet es klasse.
Wenn meine Tochter nicht hier ist ist Maja ganz anders. Sie wirkt fast schon depressiv. Sie liegt nur rum. Sie freut sich zwar wenn wir dann bei ihr sind, aber nur kurz, dann legt sie sich wieder ab und schaut ins Leere.
Ich habe das Gefühl, dass sie nur für die Tage lebt an denen meine Tochter sie besuchen kommt, dann ist sie Feuer und Flamme.
Mein Mann meint dass es quatsch ist, dass Maja nicht zu uns passt und das sie sich einfach erst an ihr neues Leben gewöhnen muss, aber ich glaube dass sie woanders, vielleicht sogar bei meiner Tochter, besser aufgehoben wäre.
Denkt ihr dass es möglich ist dass Hunde und Halter nicht zusammen passen? Denkt ihr dass es Hunde gibt, die auf riesige Grundstücke pfeifen und lieber in einer Wohnung, aber dafür mit ständigen Zugang zum Menschen leben würden?