Wie genau kommunizierst Du das?
Puh, da gibt es keine wirkliche Anleitung für. Das ist einfach ein ehrliches, aus dem Herzen kommendes Grenzen-setzen mit entsprechender Körpersprache, Ton und Mindset.
Wenn dir z.B. ein fremder Mensch auf der Straße einfach so heftig an den Haaren ziehen würde (dummes Beispiel, ich weiß ), wie reagierst du dann? Wahrscheinlich eher nicht nach vorher festgelegtem, pädagogisch wertvollem Plan, sondern vielleicht mit einem sehr entrüsteten, absolut ernst gemeinten "EY!" und du schubst die Hand weg oder so. Auf jeden Fall reagierst du da vermutlich aus dem Bauch heraus, ehrlich und direkt und setzt eine Grenze.
Und genau diese Energie darf man bei klaren Grenzüberschreitungen finde ich auch beim Hund einsetzen. Das ist Kommunikation. Die ist nicht immer nett, die ist auch oft nicht genau geplant, aber sie ist wie gesagt ehrlich und direkt und eine ganz arg wichtige Basis für ein gemeinsames Zusammenleben.
Während wir im Kontakt mit anderen Menschen oft wenig Probleme haben, klare Grenzüberschreitungen, Frechheiten und richtig doofes Verhalten entsprechend zu quittieren, wird da beim Hund häufig ein ziemliches Heckmeck draus gemacht. Da wird Alternativverhalten auftrainiert, ein Abbruch-Signal konditioniert, unerwünschtes Verhalten ignoriert oder umgelenkt usw.
Das hat zweifellos alles seine Daseinsberechtigung, im richtigen Moment, beim richtigen Hund und im richtigen Kontext. Aber sich bei der Hundeerziehung nur darauf zu verlassen, finde ich schade. Hunde sind so intelligente, soziale Lebewesen, die verstehen Kommunikation in der Regel besser als so mancher Mensch. Warum also die Kommunikation mit unseren Hunden an vielen Stellen so arg verkomplizieren und um 20 Ecken denken?
Ich kenne keinen Hund, der nicht davon profitiert hat, wenn sein Mensch einfach mal ehrlich mit ihm kommuniziert hat. Ohne Marker-Signal, sondern mit echter Freude und Lob aus dem Bauch heraus genauso wie ohne Abbruch-Signal, sondern mit einem kurzen, gepfefferten Anschiss, wenn Hund Scheiße gebaut hat.
Ich bin selbst sehr verkopft und habe lange versucht, im Hundetraining alles perfekt und pädagogisch wertvoll nach Lehrbuch aufzubauen. Letztendlich habe ich aber festgestellt: Weniger Kopf und mehr Herz ist manchmal ganz heilsam.