Beiträge von Emily Thorne

    Genau so mache ich es: die erste Runde, morgens, dauert mindestens 1 Stunde, dafür fahre ich mit ihm irgendwo hin, z.B. an den Rhein, wo es ruhig ist.

    Nachmittags dann noch mal 45 Min. im Wohngebiet und abends noch mal 10 Min. im Wohngebiet.

    Leine an den Hund, „ausstehen“. Leine kurz, Füße draufstellen, bis der Spuk vorbei ist. Bei uns dauert es ca 1 Minute, dann kann man gesittet weiterlaufen. Mein Tibet hat das übrigens auch gemacht, sein ganzes Leben lang. Ich fands nie so schlimm. Richtig gebissen hat er nie. War eher ein Scheinschnappen. Reizüberempfindlich war der übrigens ebenso wenig wie mein Ridgeback gerade. Eher angefressen, dass das Spiel schon vorbei ist. Wenn es dich stört, unterbinde es.

    Er macht das ausschliesslich im Freilauf. Wirkliches "beissen" ist es nicht, eher: hochspringen und schnappen, aber eben mit den Zähnen.
    Nachdem ich ihn mit dem Ruhegriff beruhigt habe, leine ich ihn an.

    Nein, wie gesagt: es kommt nicht "immer" vor und ist deutlich seltener geworden.

    Ja, ich sehe es genauso wie Du. Er kann ja nicht sprechen, wie soll er sich sonst verständlich machen?


    Natürlich nehme ich ihn nicht mit in die Stadt, oder in die Fussgängerzone oder in volle Cafés oder Restaurants. Das wäre für uns beide purer Stress.


    Genau weil ich die Auslöser erkannt habe, passe ich die Gassirunden an und fahre jeden Tag extra immer mit ihm irgendwo hin, wo es ruhig ist.


    Zudem finde ich nicht nur ruhige, reizarme Nischen-Strecken, sondern gehe auch bewusst "antizyklisch" mit ihm, dass es nicht so voll ist und wir nicht auf unnötig viele aggressive oder pöbelnde andere Hunde treffen.


    Allerdings ist es hier so, dass selbst am Rheindamm, an Feldwegen, an Wäldern usw. immer irgendwo eine Autobahn oder eine Zugstrecke kreuzt/ parallel führt.

    Ja, bei anderen Hunden versteht er das. Nicht im ersten Anlauf, aber dann irgendwann schon.


    Ob er das begriffen hat, weiss ich nicht, weil er das ja bis heute noch macht. Die "Attacken" werden allerdings deutlich seltener. Wie könnte und sollte ich es ihm denn begreiflich machen? Aktuell: Abbruch-Wort SCHLUSS und Ruhegriff. Dann anleinen. Er macht das ja wenn, nur im Freilauf. Hast Du eine Idee?

    Dankeschön. Als Neuling hier, weiss ich noch nicht, wie ich hier auf einen Beitrag antworten kann und hoffe, das ist okay so?

    Ja, so ist es bei meinem auch: Korrekturen stacheln noch mehr an.

    Bewährt hat sich: Ruhe bewahren (so schwer es auch ist), einatmen- ausatmen- souverän bleiben und ihn beruhigen (Beruhigungsgriff, bis er sich entspannt und locker wird).


    Ja, da hast Du Recht, Danke, das mache ich auch schon so.

    Im Moment sind Kontakte mit anderen Hunden auch weniger spiel-orientiert, sondern eher mit Blick auf einen potentiellen "Rivalen".

    Gute Tipps, Dankeschön!

    Danke für Eure Antworten.

    Wie beschrieben: er ist dann so in "Trance", dass er nicht ansprechbar ist und auch nicht umlenkbar ist oder ein Alternativ-Verhalten erreicht werden kann.

    Jagdtrieb hat er nicht.


    Es ist ein rotzfreches mich-anrempeln, mich anspringen und dabei schnappen, "beissen" wäre übertrieben gesagt.


    Ja, genau, ist ein junger Rüpel, der Grenzen testet und klare Ansagen von mir bekommt.


    Deshalb hatte ich beides, "Übermut" und "Reizüberlast" in meine Kopfzeile geschrieben. Energie-Überschuss und Frechheit.


    Er macht das auch mit anderen Hunden, genauso grob, auch im Spiel, und wird von ihnen ebenso gemassregelt.


    Meine Frage war ja auch, ob ich das genauso mit der Zeit "raus-gearbeitet" bekomme wie ich sein anfängliches Springbeissen im Haus oder sein pubertäres Leinenbeissen mit Ruhe und Konsequenz in den Griff bekommen habe.


    Welche Erfahrungen Ihr da gemacht habt und teilen möchtet?

    Hallo, zu mir gehört ein 20 Mon. junger Tibet Terrier Jungspund. Seit seinem 5. Lebensmonat lebt er bei mir, er ist mein Traumhund.


    Bei seinem Züchter ist er sehr gut vorgeprägt/ sozialisiert worden, Beisshemmung ist also vorhanden.


    Dennoch "kippt" er immer wieder zwischendurch, mit "Springbeissen".


    Dazu hatte ich hier bereits einige hilfreiche Beiträge gelesen, z.B. "Hund fliegt mir um die Ohren" vs. "dolle 5 Minuten".


    Mir fällt auf, dass es ohnehin schwierig geworden ist, eine "reizarme", friedliche Umgebung zu finden, weil - zumindest im Ruhrgebiet - viele Hundestrecken "überfüllt" scheinen, meistens eine Autobahn/ Zugstrecke in der Nähe lärmt und hier ohnehin eher aggressive Hunde anzutreffen sind, die ich natürlich vermeide oder nur mit grosszügiger Distanz und Splitten passiere.


    Das Hunde-Miteinander schien mir vor ca. 10 Jahren noch völlig anders, entspannter und rücksichtsvoller zu sein.

    Das Springbeissen passiert meiner Meinung nach aussschliesslich bei Reizüberlast (z.B. Autobahnrauschen, neben dem Spazierweg/ Spielwiese usw., ist im Ruhrgebiet kaum vermeidbar), bei Sensorik-Auslösern (Wasser aus dem Bachlauf, nasse ungemähte Wiese, Schnee, Meer o.ä.), im Übermut beim Spielen oder bei mangelnder Frustrations-/ Impulskontrolle, z.B. bei "ungeduldiger" Futterspiel-Suche. Oder eben bei einer Kombination aus diesen Auslösern.


    Das Springbeissen zeigt er - wenn dann - alle paar Wochen und ausschliesslich im Freilauf, bei o.g. Triggern.


    Es kündigt sich durch "schnauben" und "starren Blick" an, er lässt sich dann kurz zurückfallen und "attackiert" mich dann.


    Er ist dann nicht mehr ansprechbar, wie in Trance; Alternativ-Verhalten kann ich dann von ihm nicht erwarten und er lässt sich dann auch nicht um-lenken.


    Ein Abbruch-Signal haben er und ich bereits etabliert und meist kann ich diesen Spuk mit Ruhe, Souveränität und einem "Beruhigungsgriff" (um seine Schultern/ Brustkorb) zügig beenden.


    Ansonsten ist er zu 99% ein absolut friedlicher und "angenehmer" Begleiter; er und ich fühlen uns rundum wohl miteinander.

    Er ist offen, unbefangen freundlich zu Mensch und Tier und souverän im Alltag. Lernt spielerisch und freudig.


    Insgesamt ist er ein (hoch-)sensibler, überaus intelligenter, pfiffiger und sehr anhänglicher Hund, der auch sehr präzise kommuniziert und für mich "gut lesbar" ist.


    Eine "Rangordnungsproblematik" kann ich in unserem Miteinander nicht erkennen und auch keine "Bindungsstörung" o.ä.

    Nachts schläft er 10-12 Std. und tagsüber 5-7 Std.

    Er und ich verteilen ca. 60-120 Min. Spaziergang auf 3 Gänge über den Tag, mit ausgiebigen Ruhepausen zwischendurch, mal 10 Min. nur "Ruhe und Gucken", auf einer Bank oder einem Baumstamm.


    Ab und an machen er und ich spielerisch 5 Min./ Tag Kopf-Arbeit in reizarmer Umgebung/ zu Hause.

    1-2 Mal/ Woche verabreden wir uns zum Laufen/ Spielen mit souveränen, erwachsenen Hundekumpels. Danach ist er meist völlig überdreht und braucht Stunden, um wieder runterzukommen.


    Sein Futter ist nicht zu proteinhaltig.


    Vom 5.-7. Lebensmonat hat er das Springbeissen auch im Haus gemacht, das konnte ich über "Rudel-Ausschluss", also: er für 10-30 Sek. ins Gäste-WC oder Flur, ihm abgewöhnen.


    Vom 5. - 10. Lebensmonat hat er Leinenbeissen gemacht und sich re-aktiv verhalten, also einen "Konflikt-Übertrag" gemacht, mich mit Springbeissen attackiert, wenn er von anderen Hunden angepöbelt wurde. Auch das konnte ich ihm mit Geduld und Ruhe abgewöhnen.


    Übrig geblieben bis heute, zum 20. Lebensmonat, ist also "nur" das oben beschriebene Springbeissen, im Freilauf, mit definierten Auslösern.


    Long Story short - gibt es hier Erkenntnisse, ob/ wann das Springbeissen aufhört, z.B. nach Beendigung der pubertätsbedingten "Umbau-Arbeiten" in seinem Köpfchen oder wird es auch langfristig so sein, dass es gut ist, vorgenannte Auslöser-Situationen zu vermeiden?

    Dies ist kein "Alarm-"Thema, sondern eher eine Frage nach Euren Erfahrungen, hier habe ich ja bereits einiges sehr Hilfreiches mitlesen können, wofür ich mich an dieser Stelle bei den Autorinnen bedanke.