Beiträge von Amica93

    Es freut mich sehr für dich, dass dein Partner diese - aus meiner Sicht - vernünftigste Entscheidung getroffen und sich damit auch ganz klar für dich und euer Kind entschieden hat.


    Ich habe ja meine eigenen Erfahrungen bereits geschildert: Mir fiel dieser "Abschied" am Anfang auch sehr, sehr schwer und ich habe wirklich getrauert. Aber mit der Zeit habe ich mich an die neue Situation gewöhnt und habe inzwischen wirklich meinen Frieden mit der Situation, aufgrund der Überzeugung, dass es die (einzig) richtige Entscheidung war. Ich wünsche dir und vor allem auch deinem Partner, dass er das ebenso empfindet, nachdem er Zeit hatte, die Veränderung zu verarbeiten.


    Alles Gute für euch! 🍀

    wenn es darum ginge, den Hund GANZ wegzugeben.

    Dann mal eine andere Perspektive. Das hier etwas passieren muss, keine Frage.

    Aber wie schwer das fällt und wie die Lösung ausschaut ist eben individuell.


    Mir persönlich würde, zum Nachbarn geben und wenn es die eigene Mutter ist viel schwerer fallen als ganz weg. Aus den Augen, aus dem Sinn ist für mich leichter. Als immer um mich herum, aber doch nie bei mir. Keinen Abschluss finden.

    Hm, okay, so habe ich das noch nicht betrachtet. Ehrlich gesagt eine Sichtweise, die ich persönlich nicht nachempfinden kann, da er ja den Hund nicht nur weiterhin (passiv) sehen würde, sondern auch weiterhin täglich interagieren könnte (Spaziergänge, Spiele, Kuscheleinheiten usw.). Aber ja, anderer Mensch, andere Empfindungen; kann natürlich sein, dass er da völlig anders tickt als ich. Danke für diese neue Perspektive.

    Man darf auch nicht vergessen, dass kann auch ganz schnell zu einem dauerhaften Beziehungsproblem werden. Für beide Seiten. Das ist eine wirklich verzwickte Lage.

    Natürlich, und den Gedanken hatte ich auch schon, als die TE schrieb, ihr Freund würde ihr eine Abgabe des Hundes wohl langfristig im Streit immer vorhalten. Das wäre natürlich auf Dauer Gift für die Beziehung - die Abgabe müsste schon aus eigener Einsicht seitens des Partners erfolgen.

    Aber genauso könnte ja auch der TE bei jeder blöden Situation mit dem Hund der Gedanke durch den Kopf schießen: "Weil ihm der Hund das Wichtigste ist, muss ich / mein Kind das hier jetzt aushalten!" Würde die Beziehung genauso belasten...

    Ich gebe dir recht, es ist wirklich verzwickt - für beide Seiten. Welche Vorgehensweise die Beziehung am meisten schonen oder aber belasten würde, wird nur die TE selbst einschätzen können.


    Und ich glaube auch, das da durchaus von seiner Seite der Gedanke, der Hund ist 9 Jahre alt, sie wird nicht mehr ewig leben. Es ist noch gut ein halbes Jahr bis zur Geburt. Baby und Hund trennen ist kein Problem. Bis das Kind sich frei bewegt und Türen öffnen kann dauert. Besuch noch länger, ob der Hund bis dahin noch da ist, fraglich.

    Denke da ist ein viel geringerer Leidensdruck da als bei ihr. Und wahrscheinlich ist das Damoklesschwert Abgabe schwerwiegender als der jetzige Zustand.

    Kann man natürlich so sehen. Ich würde es eher so einschätzen, dass die allerersten Jahre mit Kind & Hund die gefährlichsten sind. Ältere Kinder bewegen und verhalten sich für einen Hund berechenbarer als ganz kleine. Ältere Kinder sind schon so verständig, dass sie Verhaltensregeln bezüglich des Hundes verstehen und umsetzen können. Ältere Kinder wirken auf einen Hund mit Beschützerinstinkt evtl. nicht mehr so schutzbedürftig, dass sie vor allen möglichen Leuten verteidigt werden müssen...

    Es scheint definitiv so zu sein, dass der Leidensdruck des Hundebesitzers viel geringer ist als der der TE bzw. dass er eben die Abgabe als den größeren Leidensdruck empfindet. Trotzdem finde ich es heftig, dass er ihre Ängste so wenig ernst zu nehmen und sich so auf stur zu stellen scheint. Denn dass die Situation eine potentielle Gefahr für die Beziehung ist, müsste ihm doch irgendwie auch klar sein....

    Ja er hat sich eben geschworen das dieser Hund auf Lebenszeit bei ihm sein wird und Penny jetzt abzugeben ist für ihn eine schwere Niederlage. Er hat mir auch versichert das er sich danach niemals wieder einen Hund nehmen wird. Ich glaube auch das er schon begriffen hat, das Penny bei der Schwiegermutter ein ruhigeres Leben hätte, aber er will es sich einfach nicht eingestehen.

    Dabei sehe ich es auch so, das genau weil er so auf das Wohl des Hundes bedacht ist, ihn lieber in ein ruhiges, bekanntes zu Hause umzusiedeln. Eben auch für das Wohl des Hundes.

    Ich kann deinen Freund durchaus ein Stück weit verstehen. Ich hatte meinen Hund auch lange vor meinem Partner und mir wäre nie, nie, NIE in den Sinn gekommen, ihn irgendwann mal für einen Mann (oder für sonst irgendetwas) wegzugeben. Nun war bei uns auch die Situation anders, weil mein Hund zuerst völlig problemlos mit meinem Mann und mir zusammengewohnt hat und dann ganz plötzlich (für uns wirklich aus heiterem Himmel) ihn gebissen - also auch wirklich verletzt - hat. Mir hat der Gedanke, meinen Hund wegzugeben, auch wirklich das Herz zerrissen. Wirklich. Ich hatte regelrecht depressive Stimmungen im dieser Zeit und ich schätze, hätte ich ihn "ganz" weggeben müssen, hätte ich wohl eine Therapie gebraucht, so schlimm war das für mich.


    Also ich verstehe auch die Seite deines Partners - zumindest ein Stück weit. Aber, so hart es klingt, am Ende ist es die Entscheidung, wer wichtiger ist: du und euer gemeinsames Kind, oder der Hund.

    Ich könnte das Hadern, das Vor-sich-Herschieben, das Sich-einen-Wolf-Trainieren usw. ein Stück weit verstehen, wenn es darum ginge, den Hund GANZ wegzugeben. Weil man eben den geliebten Hund nicht vorschnell aufgeben möchte. Aber ihn zur benachbarten Mutter zu geben, um Gefahr von seiner eigenen, ebenfalls geliebten Partnerin und seinem Kind abzuwenden, dass muss doch drin sein! Zumal Penny ja jederzeit in euren Haushalt zurückkehren könnte, sollten sich die Probleme mithilfe eines kompetenten Trainers lösen lassen.

    Eine Abgabe ist in dem Fall eine angebrachte Vorsichtsmaßnahme, der Hund kann durch sein gezeigtes Verhalten einfach ein Risiko für ein Neugeborenes sein. Unfälle passieren so schnell, ich würde mir endlose Vorwürfe machen, wenn mein Kind zu Schaden kommt, weil ich nicht Klartext reden konnte oder eine Entscheidung gescheut habe. Dein Bauchgefühl ist mMn völlig korrekt und deine Bedenken absolut gerechtfertigt.

    Und ich möchte noch mal betonen, dass die Abgabe zur Schwiegermutter (sofern diese dazu bereit ist) eine absolute Luxus- und Glückssituation wäre, da der Hund ja eben nicht komplett aus dem Leben deines Freundes verschwindet! Wie viele Hundehalter mit solchen Problemen haben diese Möglichkeit nicht, sondern müssen ihren Hund "ganz" (sprich an Fremde, ohne späteren regelmäßigen Kontakt) abgeben - DAS wäre ein großes (aber eben dennoch ggf. notwendiges!) Opfer! Was dein Freund verkraften müsste, wäre ja lediglich eine "Abgabe light"...

    Habt ihr eine Idee wie ich das meinem Partner schonend beibringen kann? Ohne das er das Gefühl hat wir schieben den Hund ab? Es ist schon ein sehr sensibles Thema bei uns geworden…

    Ich habe über diesen Punkt noch mal nachgedacht: Ich glaube, es gibt keine schonende Art und Weise, und vielleicht wäre das auch kontraproduktiv, weil dein Partner deine (berechtigten!) Ängste ernstnehmen und das objektiv vorhandene Risiko begreifen muss.


    Zwischen mir und meinem Mann gab es in den letzten zwei Jahren immer wieder sachliche, aber schon recht direkte Gespräche. Darüber, wie die Situation mit unserem Hund gerade aussieht, was wir uns wünschen, wie weit wir zu gehen bereit sind und wie weit nicht... Diese Dinge mussten und müssen auch immer wieder neu ausgehandelt werden, weil sich sowohl unsere Lebenssituation als auch das Verhalten des Hundes immer wieder verändert und wir deshalb vor anderen Voraussetzungen stehen. Diese Gespräche sind manchmal schmerzhaft und waren bisher (v.a. von meiner Seite) auch schon mehrfach tränenreich. Aber aus meiner Sicht sind sie die einzige Möglichkeit, mit der Situation als Paar gemeinschaftlich und konstruktiv umzugehen.


    Zwei Dinge, die vielleicht noch helfen könnten:


    1) Die Sichtweise, dass ein (vorübergehendes) Wohnen bei deiner Schwiegermutter auch für den Hund die entspannteste Variante sein könnte. Mit jemandem, den man nicht leiden kann, unter einem Dach leben zu müssen, die ein immenser Stressfaktor, auch für einen Hund!


    2) Ein Trainer/Verhaltenstherapeut, der deinem Partner aus der Warte eines außenstehendes Experten die Probleme aufzeigt. Unser Verhaltenstherapeut hat uns im Hinblick auf unser Baby gesagt, er traue uns zu, das zu managen (allerdings v.a. deswegen, weil jetzt, noch ohne Baby, alles sehr gut läuft, und weil ich bereits viel Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Hunden und viel Wissen über Hundesprache und -verhalten mitbringe). Dennoch sagt er ganz klar, man könne nicht vorhersehen, wie sich unser Hund gegenüber dem Baby verhalten wird und es sei sehr wertvoll, dass wir die Möglichkeit der Unterbringung bei meinen Eltern haben. Vielleicht würden solche klaren Worte von einem Außenstehenden auch euch helfen. Denn die kann dein Partner dann nicht auf irrationale Ängste und Schwangerschaftshormone schieben...

    Habt ihr eine Idee wie ich das meinem Partner schonend beibringen kann? Ohne das er das Gefühl hat wir schieben den Hund ab? Es ist schon ein sehr sensibles Thema bei uns geworden…

    Teilt er denn deine Sorgen nicht (also denkt er, "das wird mit dem Baby schon irgendwie klappen") oder möchte er den Hund trotz des Risikos unbedingt im eigenen Haushalt belassen?


    Wir haben übrigens bei uns eine ähnliche Situation & Konstellation: Nachdem mein Hund (wie sich später herausstellte, aufgrund gesundheitlicher Baustellen und dadurch verursachter Traumata) meinen Mann gebissen und sich dann so auf ihn "eingeschossen" hatte, dass ein Zusammenleben definitiv erst mal nicht mehr möglich war, zog er zu meinen Eltern. Durch Beheben der gesundheitlichen Probleme sowie intensive Verhaltenstherapie wäre er jetzt so weit, dass er wieder bei uns einziehen könnte - wäre da nicht das Baby. Mit Baby ist uns das (bis auf Weiteres) zu heikel, also bleibt er bei meinen Eltern und wir schauen in Ruhe, wie er auf den Familienzuwachs reagiert und ob wir uns dann zutrauen, das zu managen.


    Mir fiel das auch schwer und es fehlt mir nach wie vor, meinen Hund den ganzen Tag um mich zu haben, obwohl ich ihn täglich sehe. Aber meine Familie (mein Mann und jetzt unser Kind) geht vor und letztlich bin ich dankbar, meinen Hund nicht "richtig" abgeben zu müssen, sondern ihn immer noch in meinem Leben haben zu können.

    Ja tatsächlich haben wir das auch schon in Erwägung gezogen. Mein Partner will aber auf biegen und brechen alles mögliche Versuchen um den Hund nicht abgeben zu müssen und er meint auch den Hund nur auf Zeit zu seiner Mam zu bringen und dann wieder umzusiedeln wäre zuviel Stress für den Hund.

    Wenn du bei deinem Freund (und dem Hund) einziehst und dann demnächst noch ein Baby da ist, ist das aber ebenfalls nicht zu unterschätzender Stress für den Hund.😉 Vor allem das Baby, sofern der Hund den Umgang mit Babys bzw. Kleinkindern noch nicht gewöhnt ist.


    Hat dein Freund denn eine Vorstellung davon, wie das Zusammenleben mit dir, dem Baby und eurem Hund praktisch aussehen könnte?

    Darf ich fragen, wie weit deine Schwangerschaft fortgeschritten ist?

    Bin jz bald in der 20. Woche also Halbzeit 🙂


    Mir ist es wirklich sehr wichtig das es funktioniert, möchten ja auch so schnell wie möglich zusammen ziehen aber solang das mit dem Hund nicht hinhaut hab ich da einfach kein gutes Gefühl.

    Früher war ich da auch „taffer“, mir kommt vor durch die SS bin ich viel ängstlicher geworden.

    Ich verstehe das total (bin selbst gerade hochschwanger und habe einen nicht ganz unproblematischen Hund). Mag sein, dass die Hormone dich sensibler machen, aber die Bedenken sind ja auch rational berechtigt. Zum einen hat ein Baby selbst einem relativ kleinen Hund absolut nichts entgegenzusetzen, zum anderen verhalten sich Kleinkinder, sobald sie mobil sind, potentiell unberechenbar. Dadurch kann es schnell mal zu für den Hund doofen Situationen kommen, die er dann wiederum mit für uns doofen Reaktionen löst...


    Ich finde die Idee von Tröti gut, den Hund (falls möglich) erst mal bei der Mutter deines Freundes einzuquartieren - oder aber sich das zumindest als Plan B für die Zeit um die / nach der Geburt vorzubehalten. Das kann für alle Beteiligten enorm viel Druck rausnehmen.

    Darf ich fragen, wie weit deine Schwangerschaft fortgeschritten ist?


    Ich kann deine Sorgen und Bedenken sehr gut verstehen. Ich halte es auch für extrem wichtig, dass ihr die Sache möglichst bald mit einem sehr kompetenten Trainer bzw. Verhaltenstherapeuten angeht und eine Strategie entwickelt, gerade dazu, wie das Alltagsleben mit Baby / Kleinkind aussehen kann - und ob ihr euch dem gewachsen fühlt.


    Vielleicht magst du die Frage nach der PLZ noch mal beantworten, evtl. kennt ja hier jemand jemanden aus deiner Umgebung.