Beiträge von Amica93

    Hallo,


    ich selbst kann dazu nichts Qualifiziertes beitragen, würde mich aber in eurer Situation wohl an den Tierarzt meines Vertrauens wenden. Der kann das Risiko vielleicht besser einschätzen.

    Allzu viel wird man vorbeugend wahrscheinlich nicht machen können, aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Hannahs Immunsystem "anzuschmeißen", sodass es den Erreger (sofern sie sich denn infiziert hat) effektiver bekämpft...?


    Wie gesagt, ich bin diesbezüglich Laie, aber wenn es euch so beunruhigt würde ich einfach einmal den Tierarzt drauf ansprechen.


    Liebe Grüße und alles Gute!

    Amica

    Ich mag hier noch mal ein Update posten. :)


    So langsam pegelt sich hier alles wieder ein. Ricos Werte waren ja wieder etwas zu niedrig und wir sollten noch mal etwas hochdosieren. Gefühlt hat es diesmal lange gedauert, bis die veränderte Dosis sich auf sein Verhalten ausgewirkt hat. Aaaaber es war auch extrem viel los...


    Ca. eine/anderthalb Wochen nach der Dosisanpassung sind meine Eltern, bei denen Rico ja seit der "Explosion" seiner Verhaltensproblematik hauptsächlich lebt, ohne ihn in Urlaub gefahren. Zu diesem Zeitpunkt war er definitiv mit der Hormonumstellung noch nicht durch. Durch die Urlaubsreise veränderte sich sein Tagesablauf natürlich für eine Woche deutlich; er war viel mehr bei uns zuhause als sonst. Da mein Mann "unglücklicherweise" in dieser Woche auch noch viel frei hatte, waren wir dann auch meist zu dritt bei uns zuhause. Wir haben immer versucht, es so zu gestalten, dass wir erst eine gewisse Zeit zu dritt zusammen waren und ich mich dann mit Rico in mein Arbeitszimmer zurückgezogen habe, damit er nicht zu lange die Anwesenheit meines Mannes "aushalten" muss. Aber es war sooo anstrengend! Rico zeigte zwar keinerlei Anflüge von Aggressionsverhalten, aber er war sooo aufgeregt und hektisch. Da wir zeitlebens viel geshapt haben (und das auch in seiner Verhaltenstherapie bisher eine wichtige Rolle spielte), spulte Rico sich permanent in einen Shaping-Tunnel, bot dauerhaft verschiedene Verhaltensweisen an und war frustriert, sobald die Belohnungsquote nicht stimmte. Normalerweise reagiert er gut auf ein "Pause"-Signal bzw. auf einen Übergang vom Shaping ins Kraulen, aber in dieser Woche... keine Chance. Ich fand das recht belastend, zumal bei uns die Sorge, sein Verhalten könnte plötzlich wieder in Aggression kippen, natürlich schnell wieder präsent ist.

    Wenn ich mit Rico allein in meinem Arbeitszimmer war, war es deutlich besser; er kam zur Ruhe und döste vor sich hin. Aber mehr als ein Dösen war es nicht; immer wenn er meinen Mann hörte, war er direkt wieder wach und schaute aufmerksam (allerdings nicht erschrocken oder so; es zeigte mir nur, dass er nicht tief schlief).


    Wir bekamen diese Woche irgendwie herum. Dann kamen meine Eltern zurück und gleich zwei Tage später begann in meinem Elternhaus eine Baustelle (neues Badezimmer). Rico wirkte allerdings recht gut drauf und wir waren positiv überrascht, wie gelassen er den Lärm und die fremden Leute im Haus wegsteckte.


    Eine weitere Woche später fuhren dann mein Mann und ich für fünf Tage in Urlaub. Also wieder veränderter Tagesablauf für Rico: Weiterhin Baustelle und zusätzlich fünf Tage komplett ohne "sein Lieblingsfrauchen". In dieser Zeit war er wohl auch recht quengelig und unruhig, und vor allem morgens immer sehr früh wach.


    Jetzt sind wir seit ca. zwei Wochen wieder zurück und seitdem läuft es (trotz andauernder Badezimmerbaustelle) ganz gut. Früh wach ist Rico zwar morgens immer noch, aber das kann auch der Zeitumstellung geschuldet sein; außerdem scheint es langsam besser zu werden. Ansonsten wirkt er ausgeglichen und fröhlich und verhält sich so, wie er es mit gut eingestellter Schilddrüse immer tat.


    Unser Tierverhaltenstherapeut deutet Ricos Verhalten insgesamt sehr positiv. Während mich die letzten Wochen doch etwas gestresst haben, wertet er es als sehr gutes Zeichen, dass Rico in einer Zeit, in der kaum etwas an seinem Tagesablauf unverändert geblieben ist, immer noch ein (wie er sagt) "für einen Kooiker überdurchschnittlich reguliertes Verhalten" zeigt. Das freut und beruhigt mich natürlich sehr! Dennoch schwirrt mir die Frage, wie es auf Dauer weitergeht (inwieweit soll er bei meinen Eltern bleiben / inwieweit wieder zu uns ziehen?), immer wieder durch den Kopf, besonders in Bezug auf das Baby, das wir im Februar erwarten...


    So weit das Update - fast schon ein kleiner Roman.... Danke fürs Lesen!


    Liebe Grüße

    Amica

    Ich denke auch, dass die Regelmäßigkeit eine ganz große Rolle spielt. Dann könnte er sich besser an die Abläufe gewöhnen, die beim Sitter evtl. (zwangsläufig) anders sind als bei dir.

    Außerdem wäre vielleicht eine Festlegung von Spielzeiten mit den Hundekumpels und außerhalb dieser Zeiten eine konsequente Trennung wichtig. Manche Hunde haben in Anwesenheit anderer Hunde Probleme, runterzukommen, vor allem wenn sie eigentlich Einzelhund sind. Auch dieses Problem ließe sich aber durch eine regelmäßigere Betreuung evtl. lösen, da es dann für ihn normaler wird, nicht der einzige Hund im Raum/Haushalt zu sein.

    Ich würde es auch davon abhängig machen, wie euer individueller Welpe drauf ist.


    Meinen Rico habe ich an einem Samstag abgeholt und da auch die Welpengruppe immer samstags war, war ich genau eine Woche später dann mit ihm da. Für ihn passte das super, und er wirkte insgesamt schon nach ein, zwei Tagen so unbefangen, dass er sicher auch verkraftet hätte, wenn die Welpengruppe schon Mittwoch oder Donnerstag gewesen wäre. Aber es gibt auch Welpen, die unsicherer sind und mehr Zeit brauchen. Dann wartet man halt eine Woche länger und lässt sie erst mal im neuen Zuhause ankommen.


    Einmal ohne Hund das Training anzuschauen und darauf zu achten, wirklich eine gute(!) Welpengruppe zu erwischen, ist aber unabhängig davon wirklich wichtig!


    Liebe Grüße und viel Freude mit eurem Fellzwerg!

    Amica

    So, habe jetzt die Rückmeldung von Frau Wergowski. Wir sollen die Fortyron-Dosis nochmals um 50µg erhöhen. Wegen der schon recht hohen Gesamtdosis schien sie sich noch keine Gedanken zu machen, zumindest hat sie nichts dazu geschrieben (hat mir nur per Mail geantwortet).


    Habt ihr eigentlich schon mal bei einem Hund die Erfahrung gemacht, dass er je nach Jahreszeit unterschiedlich viel Fortyron benötigt? Ich habe das neulich gelesen und mich gefragt, ob Rico vielleicht jetzt über den Winter etwas mehr braucht und es sein kann, dass sein Bedarf im Frühjahr wieder etwas sinkt?


    Was ich interessant finde: In den letzten Wochen (ungefähr parallel zu Ricos Verhaltensänderungen) habe ich bemerkt, dass er beim Agility immer direkt nach einem Lauf eine bläuliche Zunge hatte. Die Verfärbung war jedes Mal so schnell wieder verschwunden, dass ich erst dachte, ich bilde es mir ein. Aber beim letzten Mal habe ich die Trainerin darum gebeten, mal mit darauf zu achten, und sie hat es bestätigt. Jedenfalls habe ich diese Beobachtung einfach mal mit Frau Wergowski geteilt, weil ich dachte, wenn ich mich ohnehin bei ihr melden muss, kann ich auch deswegen mal nachfragen. Sie meinte, dass das durchaus mit der SDU zusammenhängen könne. Wegen des zeitlichen Zusammenhangs hatte ich das ja auch schon gedacht, hatte aber noch nie davon gehört, dass eine SDU die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen könnte... Wisst ihr etwas darüber?

    Jedenfalls bin ich jetzt mit ihr so verblieben, erst mal zu beobachten, ob sich das Problem legt, wenn er wieder passend eingestellt ist. Falls nicht, habe ich natürlich das Herz im Hinterkopf und würde da ggf. mal einen Ultraschall machen lassen.



    DarFay , ich kann leider zu deiner Frage nichts Sinnvolles beitragen, da ich selbst zum Thema Schilddrüse noch Lernerin bin. Aber ich drücke euch auf jeden Fall fest die Daumen, dass der Ultraschall etwas möglichst Harmloses zutage fördert!


    Liebe Grüße

    Amica

    Den habe ich die letzten beiden Male nicht machen lassen. Rico bekommt ja schon seit knapp zwei Jahren Fortyron und bis Anfang des Jahres mussten wir alle 2 -3 Monate die Werte checken lassen, weil er so instabil war. Ganz zu Beginn haben wir natürlich das komplette Profil machen lassen. Ich meine, irgendwann zwischendurch wollte Frau Wergowski dann auch noch ein zweites Mal den TSH überprüfen, aber seitdem reichen ihr T4 und fT4.

    Seltsam, bei mir wollte sie definitiv immer T4, fT4 und TSH. Frau Boden ebenso. Ich drücke euch die Daumen das ihr bald wieder die richtige Dosis findet. Welches Labor war es denn? So unterschiedliche Referenzbereiche ist schon komisch aber ja, die Werte sind deutlich gesunken.


    Rein Interessenhalber: wieviel wiegt er denn und wieviel Forthyron gibst du?

    Ich verlasse mich da jetzt einfach mal auf Frau Wergowski, was die angeforderten Werte betrifft. Das Labor ist Idexx.

    Rico wiegt knapp 11 kg und bekommt momentan 450 Mikrogramm täglich (1,25 Tabletten morgens und eine nachmittags).

    Hast du noch den TSH oder benötigt den Wergowski nicht?

    Den habe ich die letzten beiden Male nicht machen lassen. Rico bekommt ja schon seit knapp zwei Jahren Fortyron und bis Anfang des Jahres mussten wir alle 2 -3 Monate die Werte checken lassen, weil er so instabil war. Ganz zu Beginn haben wir natürlich das komplette Profil machen lassen. Ich meine, irgendwann zwischendurch wollte Frau Wergowski dann auch noch ein zweites Mal den TSH überprüfen, aber seitdem reichen ihr T4 und fT4.

    Hallo zusammen,


    ich hatte hier ( Kooikerhondje-Thread ) ja schon mal von unserem schweren, aber auch hoffnungsvollen Weg mit meinem Rico berichtet und wollte mal ein kurzes Update geben, wobei ich denke, dass es hierhin besser passt als in den Kooiker-Thread....


    Nachdem Rico jetzt fast ein Jahr lang konstant super drauf war, bemerken wir seit ca. vier Wochen wieder leichte Veränderungen in seinem Verhalten: Insbesondere ist er wieder angespannter in Situationen, die ihn potentiell triggern, die er aber in den vergangenen Monaten immer ziemlich entspannt meistern konnte. Im Wesentlichen sind das Begegnungen mit Fremdhunden und der Kontakt mit meinem Mann. Es gab bisher keine weiteren Aggressionsvorfälle, aber er fixiert andere Hunde wieder stärker als vorher und fühlt sich im Kontakt mit meinem Mann plötzlich wieder unwohler. Außerdem bemerke ich, dass seine Frustrationstoleranz abgenommen hat; er gerät schneller ins Jaulen und Kläffen, wenn er z. B. warten muss oder wir shapen.


    Für die Interessierten hier mal eine Schilddrüsenwerte:


    März 2024:

    T4: 38,61 (Referenz: 12,87 - 51,48)

    fT4: 2,3 (Referenz: 0,6 - 3,7)

    Mit diesen Werten war er prima drauf.


    September 2024:

    T4: 2,3 (Referenz: 1 - 4)

    fT4: 1,5 (Referenz: 0,6 - 3,7)


    Mich irriteren die unterschiedlichen Referenzbereiche beim T4, obwohl es sich um dasselbe Labor handelt, aber die Werte scheinen ja definitiv abgesunken zu sein. Ich warte jetzt mal die Rückmeldung von Frau Wergowski ab, aber schätze mal, dass wir hochdosieren müssen.


    Das Erfreuliche ist aber: Die Verhaltenstherapie scheint deutliche Früchte zu tragen. Obwohl Rico sich zur Zeit im Kontakt mit meinem Mann unwohl fühlt, greift er (bisher) ausschließlich auf deeskalierende Verhaltensweisen zurück - früher hat er stattdessen gedroht und angegriffen. Bei Fremdhundebegegnungen fixiert er zwar momentan wieder vermehrt, reißt sich aber dennoch nach wie vor arg zusammen und knurrt beispielsweise, während er früher direkt explodiert wäre. Bei aller Sorge, die aufgrund unseres "Traumas" durch seine plötzliche unberechenbare Aggression vor zwei Jahren bei uns gerade wieder hochkommt, ist das etwas Beruhigendes: Verhaltenstraining kann, wenn es ausreichend gefestigt ist, gesundheitliche Problemzustände "abpuffern".