Wir sind nach fast 30 Jahren Stadtleben aufs platte Land gezogen. Mein Traum ! Und ich sehe nur Vorteile.
Ja, man ist aufs Auto angewiesen, aber hier gibt es nie Stau (höchstens mal einen langsamen Trecker) und man findet immer einen Parkplatz.
Die nächsten Orte mit reichlich Einkaufsmöglichkeiten, Kino, Kunst und Kultur sind zwischen 8 und 12 km entfernt, ca. 10 Minuten Fahrtzeit. Ich fahre 1x Woche zum Sport und erledige dann möglichst auch meine Besorgungen. In einem Ort gilt die Bäderregelung, d.h., die Geschäfte sind dort auch Sonntags geöffnet.
Eine ärztliche Gemeinschaftspraxis, Kindergarten, Schule sind hier im Ort, Fachärzte, Schulen, Fachschulen in der Kreisstadt (12 km). Dort ist auch das Krankenhaus. Termine sind eigentlich kein Problem.
Tierärzte gibt es mehrere zur Auswahl. Nur die nächste Tierklinik ist ca. 1 Std. entfernt.
Wir wohnen etwas außerhalb des Ortes und hier ist himmlische Ruhe, Weite, schöne Spazierwege mit dem Hund. Die Nachbarn sind nett, hilfsbereit, aber nicht aufdringlich - ich möchte nicht mehr tauschen.
Gruß vom Deich
Deichhund
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Genauso wie du es beschreibst sieht es bei uns aus. sehr nette, hundefreundliche Nachbarn und Umgebung. Ansonsten wirklich Klischee-Landleben, mit allen Vor und Nachteilen. Morgens wird man vom krähenden Hahn geweckt, direkt um die Ecke (Fußweg 1 Minute) liegt der nächste Bauernhof.
WENN hier mal Autos fahren (ca. 2-5 an Wochentagen) sind das Jeeps oder SUVs mit Pferdeanhängern. Selten, das hier mal ein normaler PKW rumfährt. Sonst fahren hier Traktoren, Mähdrescher und sonstige Landmaschinen rum.
Es tummeln sich hier mehr Kinder und Labradore als ein Igel Flöhe hat. Auch die Dichte an ,,Garten-Hunden" sowie freilaufenden Hunden und Zwingerhunden ist hier sehr hoch. Gerne gehen einige Hunde auch mit sich selbst Gassi. Ist die Hoftür auf oder Hof offen hat man auch desöfteren mal einen fremden Hund bei sich auf dem Hof stehen.
Macht aber nicht, jeder kennt hier jeden Hund (und dessen Besitzer seit Ewigkeiten) und weiß das der ,,Besuchshund" auch wieder nach Hause geht.
Genauso wird es als völlig normal angesehen, dass Hunde bellen (am Gartenzaun oder im Hof.) niemand regt sich darüber auf. Ein bellender Hund ist (mir fällt leider kein anderes Beispiel ein) wie ein wieherndes Pferd im Western (ich gucke sehr gern Western, fast jeden Tag. Deswegen ist das quasi auch ein Stück meines ,,Alltags"-daher diese Beispiele)
Dieses entspannte, aber auch pragmatische (oft sehr harte z.b. Hunde schlafen nachts im Zwinger/ oder in der Scheune, bekommen das Billig-Futter aus dem Landhandel. Sind, wenn überhaupt über Tag mal in der Küche oder im Flur) Verhältnis zu Hunden und Tieren im Allgemeinen ist sicherlich (für mich) der krasseste Unterschied zwischen dem Leben in der Kreisstadt mit Hund und dem Leben mit den Hunden in meinem Dorf.
Meine Hunde bekommen z.b. sehr wenig Auslastung (im Sinne des DF) sind aber im RL in meinem Alltag sehr gut händelbare, unauffällige Hunde. Sphinx, z.B. würde mitten in der Kreistadt mit mir nicht leben können. Hier, auf dem platten Land macht es keinem was aus, wenn sie 1x in der Woche bellend an der Leine ´nen anderen Hund anpöbelt aus Angst (ist aber schon viel bessr geworden. Stört hier überhaupt keinen. Auch nicht, wenn Ginger und ein Dackel (beide angeleint) sich lautstark ausschließlich verbal (!) in die Köppe kriegen. Der Dackel hat übrigens angefangen.
Für mich persönlich und meine aktuellen Hunde ist das Dorfleben bestens geeignet. Es ist für mich viel entspannter und weniger stressig als es für mich in der Stadt je war. Und für die Hunde auch. Sie können/dürfen sich meistens so austoben wie sie es möchten. Ohne jemanden zu gefährenden oder zu belästigen. Das ist für mich absolut selbstverständlich und nicht diskutabel, dass meine Hunde so gehalten werden, dass aktuell geltendes Recht zu jeder Zeit eingehalten wird.
Es gibt auch bei uns (in der Nähe) eine Hundeschule, die all das anbietet, was man so möchte. (Auch Agi, Hoopers, Obedience etc.) Gut zu wissen, wenn irgendwann bei mir ein Welpe einzieht.
Vielleicht versteht man jetzt besser, warum ich diese Ansichten über Hundehaltung habe und woher. Ich komme (da kein Auto und Führerschein und auch nicht das Bedürfnis und Notwendigkeit) auch nicht wirklich raus oft (2-3x im Jahr muss ich dann gezwungener Maßen in die Kreisstadt.) aus dem Dorf.
Alles was ich über Hundehaltung weiß, habe ich entweder so übernommen, weil es mir so vorgelebt wurde und so beobachtet , angelesen ( ich kaufe mir sehr gerne Hunderatgeber, auch moderne, und Zeitschriften) oder aus Trainingssendungen im Fernsehen oder von Hundetrainer wie Dirk Biller, A. Ohligschläger etc. aus Youtube.
Daher bin ich auch froh Mitglied im DF zu sein, so kann ich mich leicht und ausgiebig mit anderen Menschen über Hunde-Themen unterhalten (so viele unterschiedliche Leute wie hier mit Mitglied sind, würde ich im RL nie treffen.