Liebe TE,
vielleicht hilft Dir ein Erfahrungsbericht: Wir haben auch einen jungen Dalmirüden, knapp 2 Jahre alt, bewußt ausgesucht vom Züchter. Und ja, auch unser Rüde ist sehr reizoffen, was den Alltag nicht immer einfach macht.
Ich bin ganz ehrlich, wir haben uns auch manches anders oder einfacher vorgestellt und bei manchen Sachen machen wir Abstriche.
Aber: Es wird besser, mit Zeit, Gedult und Training.
Was aber meiner Erfahrung nach total wichtig ist: Es braucht eine Mischung aus körperlicher Auslastung- und damit meine ich nicht gemütliches Gassigehen, sondern wirklich gleichmäßiges Laufen, ob am Rad oder beim Joggen- und ein bißchen Kopfarbeit. Und wir passen stark auf, dass wir nicht zu viele Aktivitäten hintereinander packen und er dazwischen oder am Tag danach Auszeit bekommt.
Mal als Beispiel: wir waren am Wochenende beim Vortrag in der Hundeschule, Thema häusliches Management. Alle Hunde lagen nur neben ihren Besitzern, trotzdem war meiner hinterher so fertig, dass wir auf die anschließende Stunde dann verzichtet haben.
Für ihn sind allein die Reize durch andere Menschen, andere Hunde (vor allem andere Rüden), andere Lärmkulisse mega anstrengend. Das war auch Thema im Vortrag: Wir Menschen unterschätzen oft, wie anstregend manche Aktivitäten, die wir als angenehm empfinden, für unsere Hunde sind.
Dazu gehört für manche Hunde auch stundenlanges Spaziergehen, wandern etc.
Wir halten unsere Runde z.B. eher kurz, meist nur ca 20-30 min, vor allem, wenn wir Richtung Stadt unterwegs sind. Dafür geht er 2-3 mal die Woche mit meinem Mann knapp 10 km laufen, Canicross, also im Zuggeschirr. Und für den Kopf machen wir Dummytraining (just for fun) und Fährtenarbeit.
Und wir üben gezielt auf Anraten der Trainerin mit Außenreizen, 1-2 mal pro Woche, wie es grade in den Alltag passt: Mit Hund zum Baumarkt, Dehner, Tiergehege etc. fahren, Hund 10-15 raus aus Auto, ruhig irgendwo hinsetzen, anschauen lassen, Hund wieder rein ins Auto, heimfahren, schlafen lassen.
Wenn wir bei Freunden zum Grillen waren oder wir wegen einer Familienfeier die Verwandschaft da hatten, am nächsten Tag Auszeit daheim und kein großes Programm.
Für uns ist das aber auch kein Problem, zumal ich langsam die Fortschritte sehe, die wir machen.
Wir waren kürzlich im Urlaub-übrigens an der Nordsee, aber nicht wegen Hund, sondern weil Mann und Kind dahin wollten . Da haben wir zwar auch auf Ruhephasen geachtet, es war aber trotzdem etwas mehr Programm wie daheim. Er war aber diesmal schon deutlich relaxter im Vergleich zum Vorjahr und hat es viel besser wegsteckt.