Beiträge von Rosenrot

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    Ich habe schon einige Züchter HP durchgelesen,und dort wird der BC als Familienhund angeprisen.Ich werde diverse Züchter einfach mal anschreiben,danke für den Tip


    Nun, die Züchter, die sowas auf ihrer HP stehen haben und den BC als idealen Familiehund (was auch immer das nun sein mag ;)) anpreisen, die werden nicht unbedingt mit sachlicher Information glänzen. Ganz ehrlich - Finger weg vom BC, wenn ihr einen Hund sucht, der mit Spaziergängen und ein bißchen Sport und Spiel zufrieden ist. Es kann gutgehen, wenn ihr den richtigen Welpen erwischt, aber es kann auch gewaltig schiefgehen und die Wahrscheinlchkeit ist beim Border nicht gerade gering - letzteres endet dann mit einem weiteren BC im Tierheim oder bei der Nothilfe, weil der Hund unkontrolliert Autos hüten will, nach tobenden Kindern schnappt, Radfahrer jagdt usw.. Border sind Hunde an der "Grenze zwischen Genie und Wahnsinn" und seit sie dank Film und Fernsehen zum Modehund, von dem man sich Intelligenz und Leichtführigkeit verspricht, geworden sind, leider auch vermehrt "Problemhunde". Sicher, sie haben eine ideale Größe, sind nett anzusehen, aber sie neigen auch zum Entwickeln diverser Fehlverhalten und drehen oft leicht hoch, was dann nicht mehr unbedingt lustig ist. Der BC ist kein Allroundtalent, er ist als Arbeitstier mit speziellen Fähigkeiten gezüchtet worden und auch ein Hund aus "Showzucht" ist nicht zwangsläufig der ideale Kandidat für ein Leben als "Familienhund".
    Informiert euch am besten auf Rescueseiten für BCs mal objektiv (!) über die Rasse und überlegt euch nochmal, ob der Hund trotz seiner ansprechenden Optik die ideale Wahl wäre.
    Ich selbst habe einen BC-Mix und würde mich nicht unbedingt ein zweites Mal für diesen Rassemix oder gar einen reinrassigen Border entscheiden. Ja, ich habe mit meiner Hündin noch Glück gehabt, aber es hätte auch anders ausgehen können. Ich bin blauäugig an die Hundeanschaffung herangegangen und kann vor so einem Vorgehen im nachhinein nur warnen.


    Was Welpe und Baby/Kleinkind betrifft - ich selbst habe vier Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Und ehrlich gesagt, den Stress mit Welpe und Baby hätte ich mir nicht antun wollen. Es war so schon anstrengend genug, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen und ich hatte mehrfach Zweifel, ob meine Entscheidung für einen Welpen richtig war. Mit kleineren kinder wird das erst recht nicht einfach. Erziehung ist viel Arbeit und Welpen können eine Menge "Blödsinn" im Kopf haben. Sicher, es gibt ruhige, friedliche Exemplare, die alles schnell lernen und nie etwas kaputt machen, aber es gibt auch die wilden, daueraktiven Welpen, die sich in Hosenbeine verbeissen, Kinder mit Begeisterung jagen,Arme blutig kratzen, die Wohnungseinrichtung zerschreddern und monatelang Pfützen auf Teppiche setzen. Und man kann einem Welpen nicht ansehen, welcher Kategorie er letztlich angehört ;).
    Aber letztlich ist die Welpenanschaffung eure Sache - ihr müßt euch nur darüber im klaren sein, dass nicht unbedingt alles reibungslos und nach plan verlaufen wird und ein Hund nicht innerhalb von Tagen oder Wochen "gesellschaftsähig" wird ;).

    Von einem Land, in dem Menschenrechte bis heute immer wieder mit Füßen getreten werden, in dem Pressezensur und Folter noch keine Fremdworte sind, kann man wohl kaum erwarten, dass Tiere mit Respekt und Achtung behandelt werden. Daran werden auch noch so viele Petitionen in naher Zukunft kaum etwas ändern, so traurig das auch ist. In China liegt weit mehr im Argen als "nur" der Tierschutz (wobei man beim Thema "Hunde als Fleischlieferanten" immer noch kulturelle Unterschiede bedenken muß) und seien wir ehrlich - auch hier und in anderen westlichen Industrienationen ist der Tierschutz nicht in allen Bereichen beispielhaft und vorzeigewürdig - bei weitem nicht...

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    So wie das aussieht in irgendeinem Inderland oder??


    Aus dem Text zum ersten Video geht hervor, daß es sich um Malaysia handelt ;).


    Ich kann nicht ganz nachvollziehen, weshalb derjenige, der die Videos gedreht hat, sich zwar lang und breit über verantwortungslose Hundebesitzer und menschliche Gleichgültigkeit beim Anblick leidender Tiere auslässt, aber selbst erst an wirkliches Handeln denkt, als es zu spät ist (unabhängig davon, ob der Hund am Tag zuvor noch zu retten gewesen wäre - was ich bezweifele). Ein plausibler Grund wird nämlich nicht geliefert.
    Sich aufregen und im nachhinein Videos ins Net stellen, um allen zu zeigen, wie grausam die Welt doch ist, ist eine Sache - nicht bloß reden und anklagen, sondern handeln, wenn es darauf ankommt, eine andere.
    Ich sehe keine Sinn darin, solche erschütternden Videos zu verbreiten. Damit ist niemandem geholfen. Leider...

    Wenn die Frau selbst ständig nur von "Kampfhund" redet, dann frage ich mich wirklich, weshalb sie sich ausgerechnet für diesen Hund entschieden hat :irre: ...Aber letztlich ist das egal, es hilft der Kleinen nun nicht. Bringt es denn gar nichts, wenn du der Besitzerin erklärst, dass der Hund nicht nur Schmerzen hat, wenn er in die Leine rennt, sondern die gefahr von fehlverknüpfungen immens hoch ist? Was ist denn, wenn der Hund irgendwann Artgenossen oder gar Menschen mit dem vom halsband verursachten Schmerz verknüpft und dadurch aggressiv wird? Das kann ja kaum ihr Ziel sein (vor allem, wenn sie immer wieder die Rassezugehörigkeit der Hündin betont)? Keine Chance die Frau mal zu einer Trainerstunde zu überreden?
    Leider ist deine Einflussnahme aber eben begrenzt, wenn sie sich weiterhin so uneinsichtig zeigt und nicht dazu bereit ist, ihre Erziehungsmittel zu überdenken. Denn ob es uns gefällt oder nicht - "Erziehungshalsbänder" sind nicht verboten. Ich kenne einen älteren Jagdhund, der auch nie von der Leine darf (wegen Jagdtrieb) und außerorts ebenfalls mit Schleppleine und Stachler unterwegs ist, weil die Besitzerin Angst hat, der Hund könne bei Wildsichtung austicken und sie von den Füßen reißen. Sie sieht keine Alternative, denn der Hund war auf ihren verstorbenen Mann fixiert und sie ist unsicher im Umgang mit dem Rüden.

    Wenn mal wieder jemand behauptet, dein Hund sei dominant, dann erklär ihm, dass Dominanz keine Charaktereigenschaft ist, sondern eine Eigenschaft einer (Zweier)beziehung ;).
    Zudem ist es in der Tat wenig sinnvoll, jedes vom Menschen nicht gewünschte "Fehl"verhalten als Dominanz zu interpretieren. Aber es bietet sich halt an, wenn man sonst nicht weiter weiß ;).
    Theater beim Tierarzt und Unmutsäußerungen, wenn es um Ressourcenverteidigung (Kauknochen, Bett als bequemer, erhöhter Liegeplatz) geht, sind erstmal normal. Warum sollte der Hund sich einfach so Beute wegnehmen lassen? Du läßt dir sicher auch nicht kommentarlos das Essen vom Teller nehmen.
    Der Hund muß lernen, dass keine Notwendigkeit besteht, Beute verteidigen zu müssen (also die erwähnten Tauschgeschäfte üben) und dass t.B. beim TA nichts schlimmes passiert (also Leckerliebestechung, Geduld und zuhause event. mit jemandem üben, dass der Hund sich überall anfassen läßt). Du kannst auch ein Kommando wie "Halt still" einführen (habe ich bei meiner Hündin so gemacht und es hat sich beim Zecken entfernen und beim Augentropfen verabreichen schon als sehr nützlich erwiesen).
    Ein Hund mit 14 Wochen muß erst noch lernen, seinem Besitzer auch in Stresssituationen 100%ig zu vertrauen (das geht nicht von heute auf morgen) und begehrte Beute abzugeben. Daran ist nichts unnormal.
    Natürlich gibt es bei Hunden Unterschiede - der eine knurrt nie und gibt jeden Knochen sofort her, der andere ist sturer und muß er davon überzeugt werden, dass sich bspw. ein Tausch für ihn lohnt.



    Was Hundebegegnungen betrifft - ich habe eine Hündin, die laut (auch mit Knurren und Gebell) und manchmal wild spielt. Das sieht dann schon mal gefährlich aus. Dabei ist sie die erste, die einen Rückzieher macht, wenn es ernst wird (Futterverteidigung gegenüber Artgenossen ausgenommen - da versteht sie keinen Spaß, obwohl Menschen ihr alles abnehmen können).
    Sie wurde auch schon als "dominant" betitelt. Dabei ist sie tatsächlich unsicher und das ist in manchen Situationen bis heute ein Thema.

    Ich frage mich immer noch, welchen Sinn der ganze Thread nun bezweckt. Mich beschleicht so das Gefühl, dass alle BC-Besitzer, die ihren Hund mal irgendwann als "Hütehund" bezeichnen, als - wie drückt mein Sohn sich neusprachlich aus- "Vollpfosten" hingestellt werden sollen. Denn schließlich läuft ja alles darauf hinaus, dass der BC ein Koppelgebrauchshund ist (was nie bezweifelt wurde), der aber zum Hüten nichts taugt - zumindest nach Ansicht des Threadstarters. Bleibt doch die Frage, wie umgangssprachlich denn nun "Hüten" und damit auch "Hütehund" heute definiert ist. Denn wenn ich mich so auf diversen Seiten, auch denen es um BCs geht (und damit meine ich in dem Fall arbeitende Hunde), dann fällt der Begriff "Hütehund" und "Hüten" doch regelmäßig (genau wie Koppelgebrauchshund). Da gibt es dann Hütetraining, Hüteseminare und gar Hütewettbewerbe - und das alles für BCs ;). Haben die Leute nun alle keine Ahnung? :???:
    Ich persönlich betrachte die Bezeichnung "Hütehund" irgendwie als Oberbegriff. Genau wie die Bezeichnung "Jagdhund". Letztere unterteilen sich ja auch in Spezialisten, vom Vorsteher bis zum Stöberer oder der Bracke. Die Hunde sind auch nicht universell für jede Form der Kagd bzw. für jeden Teil der Jagd einsetzbar und sind doch alle Jagdhunde.

    Na ja, das Threads sich hinziehen ist ja nun keine Seltenheit ;).
    Und so provokativ die Ausgangsfrage auch rüberkommt, sie ist schon interessant - allerdings wäre sie in einem spezialisierten Forum wohl besser aufgehoben als hier ;).


    Mir kann es prinzipiell egal sein, was genau nun Hütehund, Koppelgebrauchshund, Herdengebrauchshund usw. ist. Ich habe eh nur einen Mix, der zwar fast aussieht wie ein BC, aber nicht wirklich einer ist . Und somit ist Madame auch kein Hütehund (und kein Koppelgebrauchshund) ;), sondern eher "Familienhund" (ups, die Bezeichnung schreit nach Diskussion *LOL*).

    Ich glaueb, die Frage, wie genau denn "Hüten" definiert wird, müßte mal geklärt werden.


    Ach ja, und mal ein Link zum Thema, der auch auf den BC als Modeerscheinung eingeht: http://www.abcdev.de/artikel/QuoVadis.html.
    Aus dem text erschließt sich auch, warum der BC in der Wanderschäferei nicht ideal aufgehoben ist. Aber daraus läßt sich im Umkehrschluß ja keinesfalls folgern, daß ein Koppelgebrauchshund kein Hütehund ist, oder?

    Dass Züchter das behaupten ist nicht verwunderlich - schließlich möchte man der zahlenden potentiellen Kundschaft ja den pflegeleichten Familienhund mit ansprechender Optik anbieten können (gern in super-plüschig und mit Merlezeichnung). Da wird dann schnell mal was von "Showlinie" erzählt. Es kann gut sein, dass Hunde aus so einer Zucht so rein gar nicht an Schafen zu gebrauchen sind, was aber nicht heißt, dass sie keinen entsprechenden Trieb mehr haben. Und da kann es dann problematisch werden - denn was macht man mit einem Hund, der hüten will, es aber nicht kann?
    Natürlich werden nicht alle Hunde, denen man den Trieb versucht hat wegzuzüchten, zu Problemfällen. Aber die Gefahr ist da und einem Welpen kann niemand ansehen, wie er sich genau entwickeln wird.
    Und letztlich sind BCs, denen der Trieb "weggezüchtet" wurde (mit welchem Erfolg auch immer) eigentlich nur noch Hunde, die lediglich irgendwie wie BCs aussehen. Mit der auf Arbeitssleistung ausgerichteten Zucht von Koppelgebrauchshunden haben sie nichts mehr viel zu tun.


    Wenn es so einfach wäre, Triebe wegzuzüchten, dann wäre der "ideale Familienhund" schon längst eine eigenständige Rasse. Schließlich sind Hüte- und Jagdtrieb ja nur lästig ;).


    Aber das gehört jetzt alles gar nicht mehr zur Ausgangsfrage. Die war ja, ob der BC nun als Hütehund zu bezeichnen ist, oder?
    Ja , das ist er. Dabei ist er ein Spezialist und sein Einsatzgebiet liegt in erster Linie in der Koppelarbeit. Dafür wurde er selektiv gezüchtet. Genau wie die Altdeutschen, der Aussie, der Kelpie, der Cattledog usw. für ihre Aufgaben gezüchtet wurden und werden.


    Edit: Google doch mal nach einem speziellen BC Forum und stell die Frage dort. Aber Vorsicht - da bekommst du garantiert eine rege Diskussion zur Frage, ob der BC denn nun ein Hütehund ist ;).
    Und Profis sind da neben "Hobbyschaffhaltern" auch anzutreffen.