Ich war mit Leila in der Welpenstunde auf dem Hundeplatz - die Hundeschule hier in der Nähe ist nicht gerade für ihre sanften Methoden bekannt (Erziehung mit Leinenruck, Unterwerfen und Co., ein Stachler wird durchaus auch mal empfohlen). Ich hätte noch einen Trainerin, die nach ND arbeitet, hier in der Nähe gehabt, aber mit der Philosophie kann ich mich nicht 100%ig anfreunden.
Die Hundeplatzbesuche sind mit der Zeit eingeschlafen. Ich will keinen besonderen Hundesport zu festen Zeiten betreiben (das wäre organisatorisch schwierig) und bei Problemen im Hinblick auf Jagdtrieb und Leinenpöbelei aus Unsicherheit war der Verein keine große Hilfe.
Im Moment kommt zu dem problem, eine geeignete Schule zu finden noch hinzu, daß es zur Zeit finanziell nicht machbar wäre (die Umstände, die dazu geführt haben, waren bei Hundeanschaffung nicht vorhersehbar).
Sollte ich mit meinem Hund allerdings irgendwann echte Probleme bekommen, dann würde ich alles mögliche tun, um einen Trainer zu finden und zu finanzieren. Aber so lange wir so klarkommen, ist es für mich auch so wie es jetzt ist in Ordnung.
Beiträge von Rosenrot
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Leila bekommt das große "P" in den Augen, wenn sie sieht, daß ich den Staubsauger in die Hand nehme. Dann geht sie sofort einige Schritte zurück und schaut regelrecht hektisch, nach dem besten Fluchweg. Und wenn sie sich dann verkrümelt, dann so weit wie möglich vom Ungetüm weg (meist auf mein Bett).
Ich weiß nicht, weshalb der Staubsauger ihr so eine Angst macht, während Bohrmaschine, Rasenmäher und Tischkreissäge ignoriert werden.
Aber einen kleinen Vorteil hat es - ich kann ungestört staubsaugen.Früher hat Leila obendrein Besen und Schrubber bellend attackiert. Aber für die Teile interessiert sie sich mittlerweile nicht mehr. Nur die "Staubsaugerpanik" ist geblieben.
Was sie noch überhaupt nicht mag - elektrische Rollstühle, tierähnliche Gartenfiguren und den Brummton, der entseht, wenn man in eine (fast) leere Glasflasche pustet.
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Hm...Natürlich ist der Jagdtrieb unterschiedlich ausgeprägt - einmal natürlich rassebedingt und dann sicher auch individuell. Rassebedingte Eigenschaften sind ja durch Menschenhand, nämlich durch selektives Auswahl von Tieren zur Fortpflanzung, herausgezüchtet worden - dazu gehört auch der Jagdtrieb. Gänzlich "wegzüchten" eines so elementaren Triebes an sich dürfte wohl unmöglich möglich sein, sehr wohl aber das Verstärken bzw. Abschwächen einzelner Sequenzen der Jagd.
Letztlich ist es aber zumindest in einem Punkt egal, ob der Hund die Jagd vom Aufspüren bis zum Töten komplett beherrscht, oder er nur Gefallen am Hetzen selbst hat - nämlich wenn der zuständige Jagdpächter den Hund bei der Wildverfolgung sieht. Der wird schießen - ob der Hund nun töten (und das auch könnte), hüten oder nur seine Neugier befriedigen will. Allein deshalb und weil Hetzen für das fleihende Wildtier enormer Stress ist, ist es mir wichtig, diesen Trieb in gewissem Maße kontrollieren zu können.
Meine Hündin ist ein Hütehundmix und Sichtjägerin. Im Einsatz der Nase ist sie nicht die Begabteste und Wildfährten interessieren sie nicht sonderlich. Deshalb beschränkt sich das Problem mit der Jagd bei ihr auf Tiere, die ihr quasi direkt vor die Pfoten springen. Ist es eine Maus, dann wird blitzschnell zugeschnappt oder mit der Pfote draufgehauen (was die Maus aufgrund der Grössenverhältnisse eher nicht überlebt), ist es ein Hase gibt Madame Gas und hetzt hinterher. Sie kehrt um bzw. reagiert auf Rückruf sobald das Objekt der Begierde deutlichen Vorsprung hat oder außer Sicht ist (weil es z.B. in ein Gebüsch, ins hohe Gras oder Getreide flüchtet). Erfolg hatte sie dabei noch nie und wir arbeiten intensiv daran, daß das auch so bleibt. Bei Vögeln klappt der Abruf mittlerweile schon, wenn sie bereits losgesprintet ist.
Ob sie ein Beutetier größer als eine Mause töten würde, wenn sie es erwischt? Ich weiß es nicht, zweifele aber daran. Madame hat bspw. nie versucht, das aus dem Gehege entkommene Meerschweinchen zu töten - das Tierchen war nur nassgesabbert. Und den Hasen, der ihr letztes Jahr quasi ins Maul gesprungen ist (da war sie sogar angeleint), hat sie auf mein reflexartiges Anbrüllen losgelassen - er konnte offensichtlich völlig unverletzt entkommen.Ich kenne Hunde, die keinen erkennbaren Jagdtrieb zeigen. Leilas (Staffmix) Hundefreundin bspw. guckt fliehendem Wild nur hinterher und macht auch keinen Satz ins Gras am Wegesrand, wenn da Mäuse herumhuschen.
Das macht Spaziergänge - vor allem ohne Leine - natürlich entspannter ;).
Ich kann mir nicht erlauben, mal nicht auf meinen Hund und die Umgebung zu achten - von der Sache mit den Mäusen mal abgesehen (dafür habe ich ja nun auch ordentlich verbale Prügel bezogen), denn dann müßte ich dem Hund jegliches Schnüffeln am Feldrand (Rand, nicht im Feld oder auf einer Wiese!) untersagen.Edit: Ich kann mir allerdings vorstellen, daß ein Hund, der am Verhungern ist und eine entsprechend höhere Motivation hat, Jagen (oder es zumindest versuchen) würde, obwohl er vorher nie sonderliches Interesse daran gezeigt hat.
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Sagt doch die eine Mutter zu mir, das sind schließlich Kinder, er ist doch nur ein Hund. knüppeln
Zwar gehört Kinderlärm zum täglichen Leben, allerdings kann man auch Kinder dazu anhalten, nicht pausenlos die ganze Nachbarschaft zusammenzuschreien ;). Ich habe selbst vier Kinder und Krawall von morgens bis abends (ob nun im Haus oder direkt vor der Haustür) muß echt nicht sein.
Und warum ein Hund nicht gelegentlich mal kurz bellen darf, ist mir ein Rätsel. Muß ja eine furchtbare Belästigung in den ach so ruhigen Wohnvierteln sein, wo im Sommer aus jeder Ecke ein Radio im Garten schallt, die Rasenmäher und diverse andere elektrische Werkzeuge dröhnen...;)
Mein Hund bellt wenig, nur im Spiel mit Artgenossen hat sie durchaus mal Anfälle akuter Bellfreudigkeit. Aber in dem Fall bekommt man dann durchaus auch von anderen Hundebesitzern Kommentare ala "Da hast du was falsch gemacht in der Erziehung, ICH hätte ihr das schon längst abgewöhnt."
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bin ich am überlegen ob ich sie nicht wieder reinhol denn bei 27 grad und ohne saufen inkl erhöter temperatur find ich nicht sooo prickelnd
Unbedingt, Welpen trocknen genauso schnell aus wie Kleinkinder. Hat der TA dazu nichts gesagt? Wasseraufnahme ist wichtig - notfalls etwas in Maul träufeln o.ä..
Leila hatte mit 9 Wochen einen MD-Infekt, der TA hatte extra drauf hingewiesen, dass sie in die Klink muss, wenn sie nicht innerhalb eines halben Tages wieder anfängt wenigstens Wasser zu sich zu nehmen. Zudem hatte er, da sie nicht geimpft war (kam aus schlechter Haltung, war zudem völlig mit Spulwürmern verwurmt), den Verdacht auf Erkrankungen wie Parvovirose im Hinterkopf. Glücklicherweise war es nur ein Virusinfekt.
Gute Besserung für die Kleine!
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Das ist so nicht ganz richtig. Dira ist 9 Monate alt und wir haben gerade mit dem Aufbaukkurs zur Begleithundeprüfung angefangen. Die Prüfung wird Mitte September sein, da ist sie nicht ganz 13 Monate alt.
Ist da was geändert worden? Jegliche Quelle zur Prüfung, die ich kenne, gibt als Mindestalter 15 Monate an (auch wenn es sicher Hunde gibt, die das schon früher könnten).
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Es ist der Umgangston der hier herrscht. Dieses zynische "Och mein Hund tötet arme Mäuschen. So what" schockiert
Zitier mich gefälligst im richtigen Zusammenhang, wenn du schon drauflospolterst! Und lies alles - nicht nur das, was in deine Argumentation so reinpasst!
Mehr sag ich dazu jetzt nicht mehr, ist eh hoffnungslos.
Ich bin halt ein durch und durch schlechter Mensch mit einem blutrünstigen Killer an der Leine :x . Möchte nicht jemand den Tierschutz anrufen? Das Ordnungsamt? Die Herren in Grün...äh...Blau?Jepp, ich bin gerade zynisch - hat sich irgendwie im Verlauf dieses Threads so ergeben.
Übrigens hatte ich schon diverse verschiedene Kleintiere als Haustiere und oh Wunder, der Hund hat die Meerschweinchen nicht gefressen .
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Gegenfrage: Du kennst den Unterschied zwischen Insekten und Säugetieren? Für MICH besteht da jedenfalls ein erheblicher Unterschied,
Mit dem Argument war zu rechnen und wenn man es konsequent sieht, dann ist es keines - denn Leben ist Leben, in welcher Form auch immer. Wer schon Grundsatzdiskussionen führt, muß genau das auch anerkennen - rein vom wissenschaftlichen, biologischen Standpunkt aus. Dumm nur, dass das so schlecht mit der Diskussionsführung zu vereinbaren ist - da gehen einem dann nämlich schnell die Argumente aus. Der Unterschied, den du machst, existiert nämlich nur rein subjektiv und ist unabhängig von der Einteilung in Arten. Aber es kommt einem natürlich ganz recht, wenn man sagen kann, daß alles eklige oder gar schädliche Krabbelgetier ruhig zermatscht werden darf ;).
Man könnte diese Diskussion noch viel weiter auf die Spitze treiben, aber das würde effektiv und letztendlich rein gar nichts bringen.Fakt ist, daß man irgendwo eine Grenze ziehen muß. Für den einen darf der Hund nicht mal dran denken, eine am Wegrand entlanghuschende Maus zu töten, für den anderen ist es unvermeidbares Restrisiko und für mich eben kein Weltuntergang (ja, steinigt mich - vielleicht schmore ich eines Tages auch in der Hölle dafür, wer weiß). Einig sind sich doch alle, daß der Hund kein Wild aufzustöbern und zu hetzen hat - damit gehe auch ich 100%ig konform (und trainiere entsprechend seit Wochen mit meinem Sichtjäger). Nur 100%ige Sicherheit kann niemand erreichen - es kann immer zu einer Situation kommen, in der der Hund tut, was für ihn normal ist - und genau das ist doch mit Emma passiert. Es war ein Unfall, ein unglücklicher Zufall - mehr nicht. Und dass der Hund die Beute gefressen hat - sehe ich auch kein Drama drin (aber ich bin ja eh Tierquäler von Beruf ;)). Für das Tier war es ein schnelles Ende - das sind Dinge, die eben passieren können. Ganz ohne jegliche Absicht, ganz ohne Gleichgültigkeit.
Was ich aber immer noch nicht nachvollziehen kann - wieso ist es moralisch so viel verwerflicher, den Hund ein Kleintier fressen zu lassen, während Tiere als Schlachtvieh gezüchtet werden? Irgendwie gehört das nämlcih sehr wohl zusammen - der Akt des Tötens anderer Lebewesen und der Sinn dahinter. Das kann man nicht trennen.
Für viele ist es heutzutage normal, nicht mit dem Töten von Tieren konfrontiert zu werden und entsprechend heftig sind die Reaktionen, wenn es doch mal dazu kommt. Wenn wir nur mal eine oder zwei Generationen zurückblicken, dann sieht es anders aus. Da war Hausschlachtung normal, da wurde der Hausmaus ein Besen über den Schädel gezogen und der ungewollte Katzen- oder Hundewelpe wurde in der Regentonne ersäuft. Ich weiß, dass mein eigener Großvater eine "hässliche" Katze ertränkt und eine weitere erschossen hat (Anzeige wegen Tierquälerei zwecklos - der Mann ist seit Jahren tot ;)). Das ist keine Handlung, die ich billige oder nachvollziehen kann, aber ich habe eben andere Ansichten. Und wieder andere haben noch strengere Ansichten. -
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..und der Dame mit der angeblichen Mäuseplage : Sei froh, dass dein Hund keine vergiftete Maus gefressen hat, das hätte auch böse ausgehen können. Der Hund meiner Nachbarn ist wahrscheinlich daran gestorben.
zu deinen anderen Äusserungen halte ich mich bedeckt!Stell dir mal vor, dass weiß ich ;).
Und ansonsten ist schon klar, dass dir nun nichts mehr einfällt. Kannst mich gern als Tierquäler abstempeln - ist mir mittlerweile egal, weil ich die Diskussion nur noch lächerlich finde.
Und jetzt kaufe ich meinem Hund einen Maulkorb, damit er nicht irgendwann unschuldige Kleinkinder im Blutrausch anfällt *ironie off*
Ich bin weg aus diesem Thread - und wohl nicht nur hier raus.
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Das wird ja immer interessanter ...
Also, ja mein Hund reagiert auf "Aus" und spuckt auch die geschnappte Maus wieder aus. Nur hat die Maus da nichts mehr von, weil sie dann bereits halbtot ist. Soll ich dann vielleicht lieber drauftreten, um sie zu erlösen?
Und nur weil ein Hund Mäuse "jagt" (absichtlich in Häkchen gesetzt), hetzt er noch längst keine Jogger oder Radfahrer. Und man mags kaum glauben, Madame läßt sich von Vögeln abrufen und wenn ich schnell reagiere, dann bleibt auch der Hase ungestört - sofern er ihr nicht direkt vor die Pfoten springt (und auch dem besagten Hasen wurde von meinem Sichtjäger kein Haar gekrümmt ).
Und Kleinkinder? Ich glaube, der Hund erkennt den Unterschied - für so blöd sollten wir die Vierbeiner dann doch nicht halten (Verhaltensstörungen ernster Natur mal ausgenommen). Meine Kinder (okay, aus dem Krabbelalter sind sie raus) wurden jedenfalls noch nie für potentielle Beute (oder Hüteobjekte ;)) gehalten.
Ich bin schon erstaunt, was für eine Lawine ich mit der Bekenntnis, mein Hund würde sich auch mal Mäuse schnappen, losgetreten habe. Hätte nicht gedacht, daß das solche Kreise ziehen würde...