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Ich habe gelesen, dass sie anfangs einiges anstellen und kaputt machen im Haus. Ist es wirklich so heftig anstrengend?
Im Normalfall muß man diese Frage mit JA beantworten - ein Welpe ist anfangs durchaus Stress und wenn noch ein Kleinkind im Haus ist, dann wird es dadurch nicht einfacher. Der Welpe läuft im Gegensatz zum erwachsenen Hund nicht einfach mal so nebenbei mit, wenn gerade keine Zeit für den hund da ist.
Ein Welpe muß erstmal stubenrein werden - das kann durchaus einige Wochen dauern. Da gibt es große individuelle Schwankungen - ein Welpe ist nach vier Wochen stubenrein, der andere braucht vier Monate.
Es heißt erstmal natürlich nach jedem Fressen, Schlafen, Spielen raus - auch nachts. Und da darf es keine Verzögerungen geben (weil z.B. das Kind erst noch angezogen werden muß), sonst gehen die Pfütze oder der Haufen halt ins Haus (läßt sich anfangs ohnehin nicht ganz vermeiden). Wer einen Garten hat, ist natürlich im Vorteil - anfangs kann der Hund sich ja dort lösen.
Dann haben die meisten Welpen die Eigenart wirklich alles anzukauen - von Schuhen, über Türzargen bis zum Telefonkabel. Da muß man dem hund erstmal hinterher sein ähnlich wie bei einem Kleinkind. Denn Verbote und ein "Nein" oder "Aus" lernt der Hund nicht von heute auf morgen zuverlässig. Welpen sind eben neugierig und wollen ihre Umwelt erkunden. Da kann es durchaus mal zu Verlusten kommen ;).
Lange Spaziergänge sind anfangs noch nicht drin, vielmehr viele kleinere Runden mit der Möglichkeit für den Welpen, viele Dinge kennenzulernen.
Was die Kombination Welpe und Kleinkind auch nicht einfacher macht - Welpen müssen die Beisshemmung erstmal lernen. Meistens sind sie anfangs kleine Schnappschildkröten und die kleinen, spitzen Welpenzähne können auch mal blutige Kratzer und Löcher in der Kleidung hinterlassen.
Was die Beisshemmung betrifft ist auch eine Welpengruppe in einer guten Hundeschule empfehlenswert (Zeitfaktor ist hier zu bedenken), da lernt der Hund dann das richtige Verhalten Artgenossen gegenüber, wird mit Umweltreizen konfrontiert und übt erste Grundkommandos.
Kleinkind und Hund dürfen zudem nicht ohne Aufsicht zusammen sein, denn das kind kann mit 14 Monaten noch nicht wirklich begreifen, daß der Hund kein Spielzeug ist.
Das klingt jetzt sicher alles recht negativ. Ich will hier nicht davon abraten, sich einen Welpen zu einem Kleinkind zu holen, aber es ist nicht einfach, ein so kleines Kind und einen Hund im Babyalter allein zu managen (Partner fällt bei der Arbeitsbelastung ja zwangsläufig aus). Darüber muß man sich vor der Hundeanschaffung im Klaren sein, damit es kein böses Erwachen gibt. Ein Hund bedeutet Arbeit, vor allem im Welpen- und Junghundalter und er will beschäftigt werden. Warten oder einfach mal einen Tag ohne jegliche Action zu akzeptieren muß er erstmal lernen ;).
Ich persönlich hätte mit die Kombi aus Welpe und Kleinkind nicht zugetraut. Mir war der Welpe mit Kindern zwischen 5 und 10 anstrengend genug ;). Aber ich kann hier nur für mich sprechen. Es gibt sicher auch andere Beispiele, wo es gut geklappt hat. Die Frage, ob es sinnvoll ist, den Welpen jetzt zu holen oder eben lieber noch zu warten, muß jeder für sich selbst beantworten.