Leila hat sich nach der 1.Läufigkeit in Bezug auf ihr Verhalten Artgenossen gegenüber verändert. Sie wurde mutiger und manchmal auch durchaus zickiger ;). Zudem begann die Leinenpöbelei, die wir mittlerweile zumindest halbwegs wieder im Griff haben.
Man konnte halt merken, daß der Hund erwachsener und irgendwie eigenwilliger geworden war.
In der Läufigkeit und der (bei ihr ausgeprägten) Scheinschwangerschaft wird der hormonelle Einfluss dann aber noch wesentlich deutlicher. Madame ist auf Hündinnen in der Zeit nicht gerade gut zu sprechen (in der letzten Läufigkeit kam es zu einer Beisserei - allerdings spielte da obendrein noch Ressourenverteidigung und Fehlverhalten meinerseits eine Rolle) und legt mehr Wert auf Distanz. Das heißt nicht, daß sie in der Zeit nicht auch mit Hunden beiderlei Geschlechts ganz normal rumtobt. Das gibt es auch. Da scheinen noch andere Faktoren eine Rolle zu spielen, denn sie zickt nicht bei jedem Hund gleichermaßen und bei einigen (vor allem kleineren) sogar gar nicht.
Ihre "Spielfreundin" hatte allerdings etwas zu leiden - die wurde in den ersten Minuten des Kontakts regelmäßig erstmal lautstark zur Schnecke gemacht und bestiegen/berammelt, bevor etwas Ruhe einkehrte und ein normales Spiel begann.
Ich schiebe Leilas Neigung zu Zickereien Artgenossen gegenüber in bestimmten Phasen schon auf hormonelle Schwankungen im Zyklus der Hündin, allerdings entschuldige ich damit keinesfalls jedes Verhalten. Und wenn Madame es zu bunt treibt, dann greife ich ein und mache ihr deutlich, daß das so nicht akzeptabel ist (Leinenpöbelei, ständiges Rammeln, Mobbing).
Ich würde auch bei Rüden nicht jedes "Fehlverhalten" auf Unfähigkeit des Hundehalters, Erziehungsfehler etc. schieben. Denn natürlich agieren auch Rüden unter Einfluss der Hormone, auch wenn sie ndabei keinem Zyklus unterliegen.
Zitat
Bei Hündinnen lese ich so ein Spektrum auch, auch danach sind sie oft verändert. Aber da erklärt man es mit den Hormonen. Keiner rät zu einem verhaltenstherapeuten.
Doch, mir wurde schon gesagt, daß ich an den Zickereien meiner Hündin (zu dem Zeitpunkt heftig scheinschwanger) schuld sein und alles nur eine Erziehungsfrage wäre ;).
Ich denke zwar auch, daß sich manche Verhaltensweisen durch Erziehung in den Griff bekommen lassen und daß der Hundehalter gefragt ist, wenn die Hündin z.B. eine Artgenossin gnadenlos mobbt, aber der Einfluss der Hormone läßt sich trotzdem nicht leugnen. Und er ist sicher individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Hormone sind nur ein Teil des Ganzen - letztlich kommt es auch auf das Wesen des Hundes an, in gewissem Maße auf seine Sozialisierung, seine Erziehung und seine Erfahrungen.