Die Frage, ob jetzt ein geeigneter Zeitpunkt ist, sich einen Welpen ins Haus zu holen, ist schwer zu beantworten. Letztlich muß jeder für sich entscheiden, ob er dem Stress gewachsen ist. Denn es läßt sich nicht leugnen, die ersten Monate mit einem Welpen sind anstrengend. Der Welpe muß zur Stubenreinheit erzogenen werden , also tagsüber und auch nachts xmal raus - und zwar sofort, wenn der Hund sich bemerkbar macht , der Hund braucht sehr viel Aufmerksamkeit, weil er sonst allen denkbaren Blödsinn ausprobiert. Zudem neigen Welpen dazu, ihre superspitzen Zähnchen nicht nur in Türrahmen und Co. zu bohren, sondern auch in Hände und Hosenbeine, es gibt durchlöcherte Kleidung und auch mal blutige Kratzer. Und dabei macht der Hund natürlich auch vor Kindern nicht halt, das muß er ja erst lernen. Welpen spielen nicht gerade sanft und Junghunde sind meist sehr stürmisch - da reißt es ein nicht standfestes Kind schnell mal um, sofern der Hund nicht gerade sehr klein und leicht ist.
Darüberhinaus ist zu bedenken, daß ein hund auch das Laufen an der Leine lernen muß (kann dauern) und das ist mit Kinderwagen und Kleinkind im Schlepptau auch nicht unbedingt einfach (man braucht so schon manchmal mehr als zwei Hände ).
Das alles soll nicht heißen, daß kleine Kinder und Welpen nicht kompatibel sind, aber es sind halt Sachen, die man vorher bedenken muß.
Ich selbst habe vier Kinder und seit einem knappen Jahr einen Hund (BC/Labbi Mix, 58cm, 25kg). Mein jüngster Sohn ist 6 Jahre alt. Wenn ich so an die erste Zeit mit Hund zurückdenke, dann bin ich froh, daß ich zu dem zeitpunkt kein Kleinkind mehr im Haus hatte. Der Hund hat mich so schon manchmal an Grenzen gebracht (in der ersten Zeit, als alles angenagt wurde, die Pfützen und Haufen blitzschnell im Haus landeten und der Hund morgens um 6 seine 5 Minuten "Welpenspinnen" hatte und wie irre durchs Haus gefegt ist). Mittlerweile hat sich alles eingespielt.
Ich denke das kann auch mit Kleinkindern in der Familie klappen, aber es ist sicher nicht ganz leicht.