Beiträge von Rotti-Chauffeur

    @onyvl
    Ja ja, die Wärmebildkameras.... *kopfschüttel* Eine solche Kamera hat in einem Wald vom Hubschrauber aus keine Chance. Erst recht nicht wenn auch Unterholz vorhanden ist, bzw. Gebüsche. Ebenso bei Trümmern ab einer Tiefe von ca. 2m. Hunde sind da immer noch weitaus fähiger.
    Weiterhin der Zeitfaktor. Bei Rettungshunden wird davon ausgegangen, dass 2 Rettungshundeteams 1 Quadratkilometer in einer Stunde abarbeiten. Zum Vergleich: Für die gleiche Fläche in der gleichen Zeit wird eine Hundertschaft benötigt!
    Zum monetären Aspekt: Sicherlich sind Rettungshundestaffeln bei Veranstaltungen immer ein Zugpferd und auch in den HiOrgs finanzieren sich die meisten Staffeln selbst. Dazu ist Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Und Gerätearbeit ist für die Hunde a) eine Abwechslung und b) nie schlecht was das Körpergefühl (Trittsicherheit) etc. angeht


    Aber zurück zur Ausgangsfrage:
    Am besten ist es, auch in der RH-Arbeit, wenn man mit einem Welpen anfängt. Hängt natürlich von der Staffel und den Ausbildern ab wie die das Ganze handhaben.
    Unser Ridgeback hat beispielsweise im Alter von 12 Wochen damit angefangen. Immer zu empfehlen ist eine Welpengruppe in einer Hundschule oder einem Hundeplatz - auch parallel zur Staffel.
    Wichtig bei allem ist, dass mit dem Hund Alters und Rassegerecht gearbeitet wird.
    Zur Eignungsprüfung/-test: Dieser kann in den HiOrg (DRK/BRK, ASB, Malteser, Johanniter) auch mit Junghunden abgelet werden. Meiner Meinung nach sollten diese aber mindestens 9-10 Monate alt sein. Eine Mindestbeschränkung, was das Alter angeht, ist aber in der gemeinsamen Prüfungsordnung dieser Org's nicht angegeben.
    Du solltest dir jedoch überlegen, ob du deinen Hund nur "bespaßen" willst oder die Sache ernsthaft betreiben willst - denn das Ziel ist die Einsatzfähigkeit und dann bei Alarmierungen eben auch in den Einsatz gehen - auch wenn es Silvester ist, arschkalt und du lieber mit Freunden ins neue Jahr reinfeiern willst.
    Auch den Zeitfaktor solltest du nicht vergessen - um einen Hund einsatzfähig zu bekommen sind 2-2,5 Jahre Ausbildungszeit nötig. Im Jahresdurchschnitt heißt das ca. 10 Stunden wöchentlich für dich!

    Malik


    Deswegen kann man sich ja austauschen. Und dass ihr das Ganze nach IRO macht find ich klasse.
    Da arbeitet ihr zumindest fundiert und mit einem entsprechenden Anspruch an Euch und Eure Hunde :2thumbs:


    Allerdings machen es so die wenigsten.


    Grüße
    Kai

    Wenn der Hund im Kreis bleibt, ohne dass er eine Hilfe braucht, gestalten wir den Übergang in der Art, dass eine Person sich aus dem Kreis entfernt, ohne dass Hund es mitbekommt (erstmal nur 3-5 Meter nach hinten).


    Der nächste Schritt ist, dass der Kreis in eine Fläche im Wald verlegt wird, und wenn die Person sich aus dem Kreis entfernt, diese sich auch hinter einen Baum etc. setzt, um aus dem Sichtfeld des Hundes heraus zu sein.


    Wann immer der Hund Hilfe benötigt, bekommt er diese. Die Hilfe kann abgebaut werden.
    Wenn das alles klappt, gehen wir in den "Spaziergang" über.


    Belohnt wird der Hund IMMER, wenn er die ihm gestellte Aufgabe belohnt. Er soll halt relativ schnell lernen, zu der Person zu gehen, die in der Hocke ist bzw. sitzt. Und das eben ohne locken. Personen die stehen, sollen erstmal uninteressant sein!

    Das Laufen indem Sinn üben wir automatisch mit, dadurch, dass bei den Anfängern bei den Witterungsübungen anfänglich 5-6 VP im Wald liegen, an denen der Hund automatisch vorbeikommt und direkt bestätigt wird. Natürlich auch immer angepaßt an das Alter des Hundes.
    Das Ganze läuft auch ohne Druck durch den HF, denn er bekommt durch den Ausbilder die "Anweisung" mit seinem Hund einfach nur einen gemütlichen Spaziergang durch den Wald zumachen. So bekommt man bereits am Anfang mittlere Distanzen, die der Hund laufen muss. Ohne mit Kommandos auf ihn einzuwirken (außer natürlich der Hund will "stiften" gehen etc.)
    Diese Übung machen wir aber erst, nachdem der Hund in einem Kreis gezeigt hat, dass er von sich aus zu sitzenden Personen läuft und sich seine Bestätigung holt, ohne dass er gerufen oder gelockt wird. Sich aber nicht aus dem Kreis bewegt, um nach Anderen interessanten Gerüchen etc. zu suchen.

    Einen Ausbildungsplan in dem Sinn haben wir nicht. Ist auch schwierig, da jeder Hund sein eigenes "Tempo" hat. Manchmal muss man auch wieder einen oder zwei Schritte "zurückgehen" in der Ausbildung. Wir behalten den Überblick dadurch, dass die HF in der Hinsicht stark mit einbezogen werden und wir auch keine festen Ausbildungsgruppen haben. Wir sind 3 Ausbilder und die HF sind mal dem einen, dann beim nächsten Training wieder bei dem anderen Ausbilder.
    Die HF müssen den Ausbildern Auskunft geben können, wie und was das letzte Mal mit Hund gearbeitet wurde. Selbstverständlich tauschen sich die Ausbilder auch aus.


    Wir unterscheiden eigentlich in der Ausbildung dahingehend, dass wir immer auch mehrgleisig fahren. Soll heißen, dass ein Hund wenn er die Grundlagen gelernt hat, dann nicht ständig und nur an der Anzeige arbeitet, sondern auch beispielsweise Witterungsübung macht. Bei den Witterungsübungen liegt das Hauptaugenmerk dann auf der Nasenarbeit. Stück für Stück werden dann die einzelnen Teile zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt.
    So wird es keinem Hund langweilig, wird nach seinem Leistungsstand gefördert und gefordert, erlebt immer wieder neues.


    Beispielsweise hatte letzte Woche ein 10monatiger Ridgeback kein Problem mit stehenden Personen und lief gestern eine Suche wie sie die Prüfungskandidaten laufen. Immer jedoch mit der Prämisse, dass wenn der HF oder der Ausbilder den Eindruck haben, dass er überfordert ist, die Suche abgebrochen wird und der HF den Hinweis bekommt, wo die VP liegen, um seinem Hund helfen zu können.
    Er lief die Suche mit Bravour, beide VP gefunden, beide verbellt und das in 8 Minuten.
    Das ging aber nur, weil der Hund sowohl vom läuferischen als auch von der Nasenarbeit das Potential dazu hat. Deswegen wird er trotzdem jedoch frühestens(!) (wenn seine Entwicklung so weiterläuft) im September 2009 zur Prüfung gehen. Wir werden keinen Hund "verheizen" und den HF auch ganz klar sagen, wenn wir den Ehrgeiz für zu groß halten. Die letztendlich Entscheidung wer, wann zur Prüfung geht hat die Staffelleitung in Absprache mit den Ausbildern.

    Wenn ich von der Ausbildung hier bei uns ausgehe, sollte der Hund bis zur ersten Prüfung möglichst viel verschiedenes kennengelernt haben. Natürlich ohne Überforderung des Hundes.


    Wir arbeiten im Training vor(!) der ersten Prüfung - natürlich je nach Stand des Hundes - auch mit Sachen wie:


    VP sitzt im Auto, VP hört Musik, VP raucht, VP sitzt auf einem Hochsitz, VP riecht nach Alkohol (nein, wir betrinken uns im Training nicht), Blutgeruch an der VP. Das nächste was wir machen werden ist, eine VP mithilfe eines Klettergurtes und eines Kletterseiles in einen Baum hängen.
    VP spricht mit dem Hund. VP schreit wenn der Hund da ist.


    kelpju
    1-2 Jahre Ausbildungszeit halte ich persönlich etwas eng. 2-2,5 Jahre sind eher realistisch einen Hund ausbilden zu können, damit er zuverlässig arbeitet. Denn nach der 1. Prüfung kann er ja in den Einsatz gehen.


    In Bezug auf die Suchdauer: Ein Hund der in den Einsatz geht sollte bei normalem Gelände und normaler Witterung, je nach Tagesform mindestens zwischen 30 und 60 Minuten suchen können.

    Malik (Tanja)


    Entschuldige, wenn ich Einspruch gegen deinen Post einlege... Mag für manche vielleicht auch etwas engstirnig sein.


    Ich will auch eure Leistung nicht schmälern, aber ich persönlich sehe es einfach so, dass ihr keine Rettungshundeausbildung macht, sondern Rettungshundesport.
    Zur Rettungshundeausbildung bzw. Rettungshundearbeit gehört nicht nur die Ausbildung des Hundes sondern auch des HF in Bezug auf Sprechfunk, Sanitätsausbildung und und und.....


    Leider gibt es immer wieder HF, die in einer Hundeschule Rettungshundesport machen und dann bei Realeinsätzen auftauchen ohne Kenntnisse was alles dahinter steht und beachtet werden muss bzw. welche Verantwortung ein HF hat, wenn er ein Gebiet freigeben muss. Solche Personen bringen dann jedoch die Rettungshundearbeit bei Polizei etc. absolut in Verruf.


    Aus diesen Gründen reagier ich etwas allergisch wenn jemand sagt, er macht in einer Hundeschule Rettungshundeausbildung.

    Hallo,


    als aktiver und geprüfter Rettungshundeführer hast du eigentlich 365 Tage, 24h Bereitschaft.


    Einsätze und Alarmierungen sind nicht planbar.


    Klar hat jeder auch ein Privatleben und einen Beruf. Ob du zu einem Einsatz kannst hängt davon ab, ob dein Arbeitgeber dich gehen lässt... wenn nicht, dann kannst du nicht in den jeweiligen Einsatz. Ebenso, wenn Du auf einer Familienfeier bist und schon 3 Glas Wein oder Bier getrunken hast. Das Entschuldigungsgründe, die dir keiner krumm nehmen wird.


    Genauso kann es passieren, dass Du um 23:00 Uhr wegen einem Voralarm (heißt fertigmachen aber noch nicht losfahren) aus dem Bett geklingelt wirst und um 23:05 Uhr den Anruf kriegst, dass du wieder ins Bett kannst, da der Einsatz abgebrochen wurde.


    Über dies alles sollte man sich vorher Gedanken machen bzw. wird die Staffel dich darüber aufklären.
    Das Ganze kann dir auch passieren, wenn dein Hund noch nicht geprüft bist, Du aber deine Ausbildungen schon durchlaufen hast und als Helfer eingesetzt wirst.


    Gruß
    Kai

    Mach dir mal wegen dem Eignungstest nicht soviel Gedanken.


    Er besteht eigentlich nur aus Alltagssituationen, mit denen jeder normal sozialisierte Hund umgehen können sollte. (Die Trageübung solltet ihr vorher ein paar mal machen. Sie wird auch mit Maulkorb gemacht).


    Ich würde dir auch abraten, speziell darauf zu trainieren. Deine Staffel sollte dich darauf vorbereiten und dir auch die Prüfungsordnung zur Verfügung stellen. Da ist der Eignungstest drin.


    Sehen wollen dir Prüfer im Großen und Ganzen nur ob ein Hund aggressiv bzw. überängstlich ist.


    Grüße aus Bayern
    Kai

    Also ich verstehe die Argumentation derjenigen in keinster Weise, die sagen sie wollen unbedingt einen Nachkommen ihres Hundes.


    Diese Vertreter haben wohl im Biologie-Unterricht - Unterrichtseinheit Genetik nicht aufgepasst. Ich erinnere nur an die 3. Mendel'sche Regel: Neukombination der Gene.


    Genausowenig verstehe ich die Argumentation der militantenMischlings- bzw. Rassehundefans!!


    Für mich ausschlaggebend ist, dass die "Ich-will-ein-Baby-von-meinem-Hund-weil-der-so-süß-ist"-Vertreter in 95% der Fälle nicht wissen, was es heißt einen Wurf von 5,6,7 oder mehr Welpen aufzuziehen. Sozialisation, Prägephase, Rangordnungsphase, Betreuung der Hündin während der Tragezeit etc. etc. sind Fremdworte. Und es ist unverantwortlich ohne das entsprechende Wissen, Welpen in die Welt zu setzen.
    Und was viele vergessen: Auch in Bezug Hunde gilt die gesetzliche Gewährleistungspflicht!!!!!


    Klar werden auch Rassehunde immer wieder abgegeben, doch die wenigsten landen im Tierheim, da eigentlich jeder Rassehunde-Verein seine eigene Vermittlungsstelle für Notfälle etc. hat.


    Ich (wir) haben 3 Hunde:


    - einen 6jährigen reinrassigen Rotti (aus einem Vermittlungsfall)
    - eine 8jährige Mischlingshündin
    - einen 5 Monate alten reinrassigen Ridgeback


    Wir haben uns beim Ridgeback ganz bewußt für einen Hund vom Züchter entschieden, den Züchter bewußt ausgewählt, die Rasse bewußt ausgewählt, da alle 3 in der RH-Arbeit geführt werden und der "Kleine" von Anfang in die Ausbildung ging.