Beiträge von Gordon_Shumway

    Sehr interessant und schön, dass es jetzt klappt! Bei uns ist es nach wie vor nicht so, dass wir nicht den Raum verlassen können. Gerade ist unsere Hündin seit mehr als 20 Minuten hinter einem Türgitter, liegt aber völlig entspannt auf der Couch.


    Ich bin theoretisch in Sichtweite in der Küche, aber sie nutzt das gar nicht und bleibt auf der Couch, wo sie mich nicht sehen kann. Das ist selbst dann noch so, wenn ich am Wohnzimmer vorbeilaufe, um in einen anderen Raum zu gehen, wo sie mich nicht sehen könnte. Sie bemerkt, dass ich in einen Raum außer Sichtweite gehe, aber rührt sich nicht.


    Wie ich weiter oben schon beschrieben habe, ist die Wohnungstür unser Riesenproblem. Das Geräusch beim Schließen der Tür versetzt unsere Hündin in große Panik. Interessant war, dass unsere Hündin auch bei Freunden, also in einer fremden Wohnung, auf die Wohnungstür reagiert. Als sie dort das Schließen der Wohnungstür vernommen hat (als der Wohnungseigentümer und keiner ihrer Bezugspersonen die Wohnung verlassen hat), konnten wir eine Reaktion bei unserer Hündin feststellen, die sehr nach Stress ausgesehen hat.


    Weißt Du, oder jemand anderes, wie man das Geräusch der Wohnungstür desensibilisieren könnte? Mit Leckerlis? Mit ständigen Wiederholungen? Leider haben wir nur diese Tür, um nach draußen zu kommen, sie verknüpft diese also unwiderruflich mit dem Verlassen der Wohnung, um an die frische Luft zu gehen.


    Was ich deutlich machen möchte ist, dass unsere Hündin scheinbar unsere potenzielle Verfügbarkeit braucht. Sobald sich die Wohnungstür schließt, kommt sie in riesigen Stress und jegliche Ruhe ist sofort dahin. Sie würde dann sehr laut jaulen und bellen. Das wissen wir aus Erfahrung. Das würde auch passieren (was ich natürlich nicht provoziere), wenn sie wie jetzt schon fast eine halbe Stunde lang keinen Kontakt zu mir gesucht hat und mich nicht einmal sehen wollte in dieser Zeit, ich jetzt aber einfach aus der Wohnungstür rausgehen würde.


    Leider ist das Schließen unserer Wohnungstür immer recht laut, da sie von außen keine Türklinke hat.


    Es ist seit ein paar Tagen für uns absolute Pflicht geworden, dass immer wenigstens einer von zwei Hauptbezugspersonen in der Wohnung ist, wenn wir keine andere Betreuungsperson für sie haben.


    Ergänzung: Nach exakt 30 Minuten hat sie sich nun das erste Mal vor das Gitter gestellt, um mich sehen zu können. Nach zehn Sekunden ist sie wieder außer Sichtweite gegangen und liegt jetzt wieder auf der Couch.

    Irgendwie brauche ich die Sicherheit, dass sich das ganze kleinschrittige Training vor dem richtigen Weggehen überhaupt lohnt, versteht ihr?


    Da wir gerade in der Situation sind, in der wir sind, ist es zugegebenermaßen schwer objektiv zu bleiben und zu verstehen, dass andere auch mit schwierigen Fällen von Trennungsangst umgehen müssen. Man denkt ja immer, dass es bei einem selbst am schlimmsten ist und es bei keinem anderen ähnlich sein kann.


    Vielleicht kennt ja jemand eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht.

    Das werden wir ausprobieren, danke. Wir haben so ein Gitter und haben da auch schon öfter mit geübt. Dabei hat sie sich auch schon mal aufs Gitter mit den Vorderpfoten gestellt oder sich davor gelegt und gefiept. Sowohl als wir in Sichtweite waren als auch als wir nicht Sichtweite waren. Wie reagiert man darauf? Sie in beiden Fällen sofort wegschicken? Oder ignorieren? Wie macht man so etwas am effektivsten?

    Wenn das schon zu viel ist dann schick sie erstmal im Raum auf einen Platz und wenn das geht dann schicke sie von einem Raum in einen anderen. Wenn sie wieder kommt, dann wieder weg schicken.

    Das ganze begleitet von Ritualen wie konditionierter Entspannung

    Okay, werden wir machen. Empfiehlt es sich denn jetzt schon, parallel den Schlüsselreiz "Wohnungstür" anzugehen? Also die Tür immer wieder zu öffnen und zu schließen zum Beispiel? Oder wie macht man das am besten? Natürlich so, dass wir erstmal in der Wohnung bleiben. Geschlossene Tür ist bei uns nicht gleich geschlossene Tür. Eine geschlossene Tür in der Wohnung erzeugt bei weitem nicht so viel Panik, wie das Geräusch beim Schließen der Wohnungstür und im Treppenhaus stehen. Haben uns schon sehr den Kopf über diese Tür zerbrochen, da selbst das Stehen vor der Wohnungstür alles zum Beben bringt. Sie müsste doch eigentlich checken, dass wir nicht ganz weg sind, wenn wir noch vor der Tür stehen. Tut sie aber nicht. Üben wir jetzt natürlich auch erstmal nicht, sie soll uns ja am Anfang noch sehen können. Wir starten ja wieder bei Null gerade.


    Klar, wir müssen viele Sachen vorher üben, bevor wir ganz weggehen. Aber irgendwie fehlt uns die Fantasie, dass sie irgendwann das Schließen der Wohnungstür nicht mehr stören wird. Sie verknüpft das ja mit, "die sind nicht mehr verfügbar für mich, weil Wohnungstür heißt nach draußen gehen und weit von der Wohnung weggehen." So wie ich es verstanden habe, kann sie auch gar nicht verstehen oder lernen, dass wir immer wieder zurückkommen werden und wird es auch niemals können.


    Kann doch sein, dass sie irgendwann auf jegliche Arten getrennt von uns in der Wohnung sein kann, aber wenn wir ganz nach draußen gehen, nicht mehr. Sie hat ja auch aus verschiedenen Fenstern rausgeschaut, wenn wir ganz weggehen. Das macht sie natürlich nicht, wenn wir sie in der Wohnung räumlich von uns trennen.


    Vielleicht sollten wir die Wohnungstür gerade auch ganz vergessen und nur die Trennung in der Wohnung üben. Würde mich trotzdem stark interessieren, wie das klappen soll, dass diese Tür irgendwann gar kein Problem mehr darstellt. Damit man weiß, dass sich das ganze kleinschrittige Training davor überhaupt lohnt.

    Sie liegt selbstgewählt da. Wir sitzen in der Küche und unterhalten uns, sie liegt bei uns. Dann steht sie irgendwann auf und geht durch den Flur ins Wohnzimmer, oder ins Schlafzimmer. Sie kann da immer etwa eine Stunde liegen, ohne uns zu sehen. Dann kommt sie zu uns zurück. Da sind gar keine Kommandos oder geschlossene Türen im Spiel.

    Ja dann würde ich genau damit anfangen.
    Ihr einen Bereich zuweisen in dem sie von euch getrennt ist (z.B. Welpengitter), anfangs auf Sicht, später geht ihr in andere Räume.

    Langsam steigern und nur dann was neues hinzufügen, wenn sie entspannt ist.


    Solange sie selbstständig entscheiden kann ob sie bei euch liegen kann oder nicht, ist es kein wirkliches getrennt sein.

    Das werden wir ausprobieren, danke. Wir haben so ein Gitter und haben da auch schon öfter mit geübt. Machen dann jetzt aber erstmal nur Gitter + in Sichtweite sein, bis sie das perfekt kann. In der Vergangenheit hat sie sich auch schon mal aufs Gitter mit den Vorderpfoten gestellt oder sich davor gelegt und gefiept. Sowohl als wir in Sichtweite waren als auch als wir nicht Sichtweite waren. Wie reagiert man darauf? Sie in beiden Fällen sofort wegschicken? Oder ignorieren? Wie macht man so etwas am effektivsten?

    ist aber schon seit ungefähr zehn Tagen kein Problem mehr

    Finde ich jetzt nicht wahnsinnig lange, daher würde ich das nicht pauschal als "im Haus kann sie total entspannt getrennt sein" bezeichnen.


    Die Standard-Tipps wären dann als nächste Schritte konditionierte Entspannung und Desensibilisierung. Idealerweise mit Begleitung von kompetenter Trainer*in.

    Ob es total entspannt ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, was mittlerweile zutrifft ist das: "Sie liegt selbstgewählt da. Wir sitzen in der Küche und unterhalten uns, sie liegt bei uns. Dann steht sie irgendwann auf und geht durch den Flur ins Wohnzimmer, oder ins Schlafzimmer. Sie kann da immer etwa eine Stunde liegen, ohne uns zu sehen. Dann kommt sie zu uns zurück. Da sind gar keine Kommandos oder geschlossene Türen im Spiel." Klar, seit Monaten ist das noch nicht so. Danke für die Tipps mit der Entspannung, wir konditionieren sie gerade auf Entspannungsmusik. Wäre denn Deiner Meinung nach eine Desensibilisierung durch ständiges Tür auf Tür zu (der Wohnungstür und ohne rauszugehen) sinnvoll?

    Sie liegt selbstgewählt da. Wir sitzen in der Küche und unterhalten uns, sie liegt bei uns. Dann steht sie irgendwann auf und geht durch den Flur ins Wohnzimmer, oder ins Schlafzimmer. Sie kann da immer etwa eine Stunde liegen, ohne uns zu sehen. Dann kommt sie zu uns zurück. Da sind gar keine Kommandos oder geschlossene Türen im Spiel.

    Hallo, hat jemand einen Tipp, wie wir unsere Hündin schrittweise an das Alleinesein gewöhnen können? Es ist so, dass sie im Haus getrennt von uns sein kann (wir sitzen in der Küche, sie liegt im Wohnzimmer und sieht uns nicht), wenn wir jedoch die Wohnung verlassen, rastet sie aus. Sie heult dann wie ein Wolf und bellt sehr laut.


    Dabei spielt es keine Rolle, ob sie die ganze Wohnung (55qm) zu Verfügung hat, oder, ob sie nur einen Raum hat. Am Anfang hat sie noch Sachen zerstört. Das macht sie nicht mehr, dafür ist sie aber erheblich lauter geworden. Sie folgt uns gar nicht die ganze Zeit, das Riesenproblem ist die Wohnungstür. Wenn wir rausgehen und die Tür schließen, geht es sofort los. Sie bellt und heult dann immer mal wieder für ungefähr zwei Minuten und pausiert dann auch wieder ungefähr zwei Minuten.


    Wir haben schon viel ausprobiert: Sie hat eine gute Auslastung vor dem Alleinsein an der frischen Luft, frisst und trinkt danach und dann warten wir noch 30 Minuten, bis wir sie alleine lassen. Die Trennungsangst unserer Hündin ist mittlerweile deutlich schlimmer, als wir sie bekommen haben. Das Bellen und Heulen ist lauter geworden. Unsere Hündin ist fast 11 Monate alt und wir haben sie seit fast einem halben Jahr. Hat jemand eine Idee, wie man jetzt am besten trainieren kann?


    Es ist nicht so einfach herauszufinden, was jetzt der beste Schritt wäre, da sie ja in der Wohnung selbst entspannt von uns für längere Zeit getrennt sein kann. Ich habe schon an anderer Stelle ins "dogforum" geschrieben, dabei wurde ich auf diese Gruppe hier verwiesen. Uns ist klar, dass wenn unsere Hündin durch das Schließen der Wohnungstür schon komplett ausrastet, dass der Schritt zu groß gewesen ist. Das wurde unter einem anderen Beitrag von mir auch immer wieder thematisiert. Das habe ich auch begriffen.


    Aber welche Schritte sollten wir denn vorher noch unternehmen, bevor wir die Wohnungstür schließen? Sollen wir die Tür am Tag tausend Mal auf und zu machen? Wir können ja nicht einmal eine Sekunde vor der Wohnungstür stehen bleiben, weil man ja schon wieder reinkommen soll, bevor der Hund ausrastet, unsere Hündin aber mit dem Schließen der Tür (und wir stehen im Treppenhaus davor) vollkommen eskaliert...


    Hat oder hatte jemand einen ähnlichen Härtefall bei sich zuhause? Ist eine Hundebox oder ein Hundehaus in der Wohnung eine Lösung? Wir sind wirklich verzweifelt, da unsere Hündin zum einen sehr leidet und wir zum anderen an die Wohnung gefesselt sind, da das Bellen und Jaulen unserer Hündin für unsere Nachbarn nicht tragbar ist. Wir haben das Alleinsein schon viel geübt, aber offensichtlich falsch.


    Ansonsten läuft mit unserer Hündin vieles sehr gut, sie ist ein Tierschutzhund aus Rumänien. Sie ist eine Mischlingshündin, die wohl Anteile eines Hütehundes und eines Windhundes hat. Muss nichts mit dem Alleinsein zu tun haben, könnte aber eine wichtige Information sein.

    Danke für die aufmunternden Worte. Wir glauben auch daran, dass wir es schaffen. Die Angst vor Rückschlägen ist trotzdem groß, vor allem, weil gefühlt jeder Fehler sofort den ganzen Fortschritt zunichte macht. Ich habe das Gefühl, man muss bei dem Thema sehr analytisch arbeiten, um es nicht zu vermasseln. Wir starten jetzt auf jeden Fall bei Null, weil ja mittlerweile schon das Schließen der Wohnungstür für sofortiges Bellen und Jaulen sorgt und wir nicht einmal eine Minute das Alleinsein üben können. Es ist jetzt genauso heftig, wie vor fünf Monaten als wir sie bekommen haben. Jeglicher Fortschritt scheint innerhalb weniger Tage weg zu sein. Vor ein paar Tagen hat sie sich wenigstens bei mir, nach dem ich hinter der Wohnungstür verschwunden bin, aufs Bett gelegt. Sie hat da nur zu Beginn wenige Laute von sich gegeben und hat sich danach entspannt. Das habe ich auch daran festgemacht, dass sie den Kopf abgelegt hat. Klar, wahrscheinlich werden viele sagen, dass auch das kein Zeichen für Entspanntheit ist. Am Mittwoch waren auch noch 30 Minuten ohne Bellen und Heulen möglich, ob sie da durchgehend entspannt war, kann ich nicht beurteilen. Aber gestern und heute war es, wie als wir sie bekommen haben. Daher gehen wir davon aus, dass wir nun ganz von Vorne beginnen müssen. Die Sorge ist schon da, dass wir vielleicht sieben Tage alles richtig machen und dann eine Sache das ganze Training wieder kaputt macht...

    Wir machen trotzdem weiter.


    Die Wohnungstür scheint das Riesending zu sein. Sie folgt uns nicht einmal in der Wohnung die ganze Zeit. Es scheint, dass sie nur möchte, dass wir potenziell verfügbar sind, wenn sie uns bräuchte. Woher sollen wir dann erkennen, wenn sie innerhalb der Wohnung entspannt von uns getrennt sein kann, dass die Wohnungstür so ein Problem ist? Die Tür ist wirklich verflucht. Andere geschlossene Türen in der Wohnung sind kein Problem.


    Es dreht sich im Kreis. Wir bleiben dran.