Alles anzeigenIch muss mal meinen Senf in Sachen Altdeutsch/Retro loswerden.
Ich stehe dem zugegeben auch etwas skeptisch gegenüber. Denn ehrlich,innerhalb der Rasse gibt es kaum etwas sinnvolles kreuzbares, wodurch die Rasse gesunden sollten.
Nun bin ich ja eher an der Frenchiefront, aber da ist es einfach dasselbe.
Das bedeutet, selbst ein du "langnasige" Möpse kreuzt, mag da am Ende zwar 2 3 cm Nase rauskommen, aber da drin sieht es ja immer noch genauso verwurschtelt aus. Viel zu viel Material in viel zu wenig Stauraum. Entschuldige die pragmatische Formulierung, aber manchmal hilft es, sich das plastisch vorzustellen. Noch dazu mag es dann Würfe geben, die zum Teil längere Nasen haben, aber die bei denen das nicht so ist, haben dann Pech gehabt...
Und dazu kommt, dass die Atmung beiweitem nicht das einzige Problem. Die Rückzucht vom gesamten Bewegungsapparat stünde da ja auch noch auf dem Plan. Mit der gleichen Auswirkung.
Weil es nicht gerne gesehen wird, wenn ich über neine Hunde schreibe, kommt das im Spoiler.
Mein FrenchieRüde (kein Mix) hat mit dem Standard quasi nix mehr zu tun. Wäre optisch vermutlich das, was man sich unter einem gesünderen Hund vostellt. Er hat ne super Nase, keinen so arg gedrungen Körperbau, keine Allergien, keine Magen/Darmproblematik.
Ging immer problemlos mit wandern, war sehr sportlich und aktiv, rundum einfach ein Hund, mit dem man alles machen konnte und der richtig Spaß macht. Eigentlich genau das, was man sich unter einem kleinen kernugen Begleiter vorstellt (also ich zumindest).
Dennoch hatte er vor einem knappen Jahr mit 6 ohne Vorzeichen einen massiven Bandscheibenvorfall, der ihn über Nacht zum Vollpflegefall gemacht hat.
Das muss man sich einfach vor Augen halten, dass es ein bißchen mehr Nase und etwas besserer Körperbau nicht ausreichend retten.
Ich liebe diese Rassen, keine Frage, es sind echte Charakterköppe (sind sie wirklich, das kann man nicht wegreden), aber man muss sich eingestehen, dass da die Zucht mehr als an die Wand gefahren ist.
Meine Hündin ist Tochter einer Retromopshündin. Da sind noch so viele weitere Rassen drin, dass die mit einem Mops absolut nichts mehr gemeinsam hat. Das ist ein fitter kleiner Hund, aber eben kein "Sportmops", sondern ein Mischling.
Beide meiner Hunde waren und sind keine Schlaftabletten. Also nix mit angenehmer Begleiter, mit dem man nix machen muss. Auch nicht mein Rüde. Selbst zweibeinig fordert der reichlich Beschäftigung ein und seine Erziehung war echt knackig.
Auch das wollen scheinbar viele Rasseliebhaber nicht.
Möpse und Frenchies haben demnach (meine Erfahrung) keine Chance wieder zu gesunden Rassen zu werden, weil das im Gesamten auch gar nicht gewollt ist.
Das ist einfach das Problem, warum diese Diskussionen hier keinen Bestand haben und warum man "Retro" sehr kritisch sieht.
Und für die, die sich jetzt dran aufhängen wollen:
-nein, ich fühle mich nicht persönlich angesprochen
-Nein, wir sind keine Opferrolle
Usw
Ich versuche nur, beide "Seiten" zu vermitteln und zueinander zu bringen.
Mein Scotty hatte kaum Atemprobleme. Dafür aber massive wiederkehrende Ohrenentzündungen weil innen drin alles viel zu eng was. Dazu war sämtliches Bindegewebe viel zu weich. Er entwickelte Spreizpfoten usw. Es ist verdammter Mist was Menschen aus diesen wunderbaren Bollerköpfen gemacht haben.