Beiträge von C.Hunter

    Ich gebe hier gerne zu dass ich nicht mehr als Allgemeinwissen von Hunden, Züchtern und Hundeerziehung hatte bevor ich meinen Hund adoptierte. Ich kannte meinen Hund ein bisschen und als der Besitzer (Nachbar) starb und klar wurde dass die Familie nicht wirklich was mit ihm anzufangen wusste und er zwischen mir und Hundepensionen pendelte, bot ich spontan an ihn zu nehmen. (Da ich nichts wusste, war mir nicht klar dass diese Rasse Hund selbst im erwachsenen Alter mit kleinem Herzfehler einfach zu vermitteln ist, die Familie wohl auch nicht. Ich wollte nicht dass er ins Tierheim kommt.) Nun es war ein Rassehund von einem guten Züchter, der trotz Zuchtaufgabe die Hunde weiterhin getrimmt hat und ich kannte den vorherigen Besitzer.

    Die beste Entscheidung meines Lebens.


    Da ich wissenschaftlich arbeite, ist es für mich nicht schwer mir schnell Wissen anzueignen, aber viele Dinge sind einem halt nur klar wenn man davon weiß und weiß wonach man suchen muss. Und im Internet gibt es viele Falschinformationen, viele gegensätzliche Informationen, usw. und ohne guten Anhaltspunkt oder Vergleich kann man denen leicht zum Opfer werden.

    Kommt auf das eigene Umfeld an. In meinem Umfeld ist alles dabei: Rassehund aus seriöser Zucht und TS-Hund vom seriösen TS - teils beides im gleichen Haushalt. Verteufelt wird da gar nix und auch niemandem ein Statussymbol vorgeworfen :ka:

    Das ist schön. Unter den Hundehaltern die ich durch meinen Hund kennengelernt habe gibt es auch viele mit Rassehunden, einige machen Ausstellungen und etc. mit. Da gibt es zwar auch einige die große Augen machen wenn ich sage wieviel so ein Hund vom seriösen Züchter kostet, weil die ausschließlich aus dem Tierschutz holen.


    Aber wenn ich mit Menschen sprechen die gar keine Hunde haben und nicht mit Rassehunden aufgewachsen sind (und wir reden hier ja vom unerfahrenen potentiellen Ersthundehalter), dann gibt diese Meinung schon häufiger. Halt all die armen Hunde im Tierschutz, warum muss man da extra noch züchten, man kann die auch lieb haben, etc..

    Dieses Forum ist aber auch eins der wenigen Orte an denen der Rassehund vom Züchter mehrheitlich als ideal empfunden wird.

    Oft ist es eher umgekehrt, Tierschutz Hunde sollte man adoptieren und alle Züchter werden in einen Topf geworfen und verteufelt und Rassehunde als eitles Statussymbol angesehen für das man unnötige und lächerliche Summen bezahlt).


    Die Tatsache dass ich einen Rassehund hatte und wieder einen will wird definitiv immer wieder kritisiert und ich erkläre tauben Ohren den Unterschied zwischen seriösen und nicht seriösen Züchtern ad infinitum.

    (Warum es besser ist ausgesetzte Vermehrerhunde aus dem Tierheim zu retten verstehe ich auch nicht, aber dann verstehe ich vieles nicht.)


    Zum generellen Kaufverhalten: die meisten Menschen googlen wo das Produkt am günstigsten ist und am bequemsten zu erhalten ist, kaum jemand fährt noch in den lokalen Elektroladen um sich beraten zu lassen. Ich verbringe sehr viel Zeit in meiner Arbeit damit, Fehlinformationen aus dem Internet entgegen zu steuern, die meisten haben null Sinn für seriöse Quellen.

    Woher auch? Es wird ein Riesengegeimnis um Preise gemacht und nachfragen darf man auch auf gar keinen Fall.

    Das verstehe ich allerdings auch nicht. Warum geben Züchter nicht Preise für ihre Welpen an und VDH nicht eine Preisspanne oder Durchschnittspreis pro Rasse an? Dann wüssten potentielle Käufer wieviel ein Rassehund im Durchschnitt kostet, und wenn ein Züchter davon signifikant abweicht kann man nachfragen warum.

    In anderen Ländern macht man das.


    Würde auch helfen sich auf die Kosten vorzubereiten, nicht jeder kann das mal so bezahlen.

    Es liegt auch an der Einstellung, der Vergleich hinkt vielleicht, aber wie mit Kindern, gibt es Eltern die ihr ganzes Leben umkrempeln und solche die ihre Kinder in deren existierendes Leben integrieren. Keins ist gut oder richtig, kommt drauf an was man möchte.

    Uh. Darauf möchte ich Mal eingehen.

    Es kommt eben nicht nur drauf an, was man möchte. Es kommt, sowohl was Hunde als auch Kinder angeht, vor allem darauf an, welches Wesen und welchen Charakter das Kind (oder Hund) mitbringt. Gerne hätte ich auch "einfach" mein Kind in mein existierendes Leben integriert. Ich war auch arroganterweise, bevor ich das Kind hatte, sehr davon überzeugt, dass es vor allem drauf ankommt, wie man selbst an die Sache ran geht. Heute, fast 6 Jahre später, weiß ich, dass diese Aussage wahnsinnig unwissend war und sogar was von Eltern-Shaming hatte.


    Nein, es ist nicht nur eine Frage des Willens. Bei Kindern nicht und auch nicht bei Hunden. Wenn das klappt, hat man einfach wahnsinnig viel Glück gehabt, dass man ein Kind (oder Hund) bekommen hat, mit dem das geht. Weder Kind noch Hund kommen als unbeschriebene Blätter, die man sich formen kann, wie man möchte.

    Na klar liegt es nicht nur daran, aber das liest man auch nur wenn man meinen Kommentar in ein schwarz-weiß Schema packt und alle Vorbehalte überliest, die ich spezifisch in meinen Kommentar eingebaut habe. Und es gibt immer Ausnahmen und spezielle Fälle, aber dann wäre ja jeder Kommentar ellenlang um alle möglichen Vorkommnisse zu erwähnen.


    Es gibt sehr viele "normalen" Hundehalter, deren Leben sich nicht groß verändert hat durch den Hund. Die Hunde sind meist einfache Rassen die viel mitmachen können, und was nicht geht wird durch Fremdbetreuung geregelt. Es gibt andere die ihr Leben (auch gewollt) um den Hund herum orientieren und darin aufgehen, und vielleicht auch eine Rasse ausgesucht haben, die das verlangt.


    Klar geht es manchmal überhaupt nicht so wie man es sich vorgestellt hat, dass ist das Leben. Aber es geht auch sehr vieles, wenn man sich nicht verrückt machen lässt von all dem was man am Optimalsten machen könnte, bzw. es aus irgendwelchen Gründen einfach muss.

    Klar gibt es Einschränkungen oder Veränderungen/

    Umstellungen im eigenen Leben, je nachdem wie man es betrachtet.


    Rein theoretisch kann man Einschränkungen bezüglich Urlauben und Ausflügen, etc. mit einem gut organisierten Netzwerk an Fremdbetreuung minimieren. Du sagst du wohnst ländlich aber auch dort wird es Hundepensionen, Gassigeher, Betreuer, etc. geben, ggf. muss man ein bisschen fahren. Das kann man dann ein Kriterium bei der Rassewahl machen und früh trainieren.

    Ist halt jedem selbst überlassen wie man das sieht, aber viele Eltern haben ihre Kinder ganztags in Fremdbetreuung, und im Schulalter sowieso, sowie manchmal über die Ferien. Also warum nicht auch manchmal den Hund?


    Es liegt auch an der Einstellung, der Vergleich hinkt vielleicht, aber wie mit Kindern, gibt es Eltern die ihr ganzes Leben umkrempeln und solche die ihre Kinder in deren existierendes Leben integrieren. Keins ist gut oder richtig, kommt drauf an was man möchte.


    Wenn Abgabe nicht wirklich in Frage kommt, aber Zeit/ Energie / etc. nicht da ist ihn "sportlich" auszulasten, käme mir noch der Gedanke jemanden zu suchen der dazu ein paar Mal pro Woche Lust hätte entweder mit ihm zu laufen oder sogar spezielleres machen möchte, aber gerade keinen eigenen Hund haben kann/will.

    So sehe ich es auch. Ich glaube diese "Härte" bezieht sich dabei weniger auf die Welpenaufzucht sondern ist eher das allgemeine Credo der Züchter als Hundehalter (sie werden ja sicher zumindest einen eigenen Hund haben, meistens ja eher mehr).


    Stören könnte es eben vmtl "nur" wenn man tatsächlich in engem Kontakt bleiben möchte was ich(!) persl. total verstehen kann. Soll ja auch Züchter geben die bei Problemen mit dem Hund dann schnell die "ich habs dir doch gesagt, so wie du das machst machst du alles falsch" Keule schwingen. Darauf hätte ich einfach keine Lust als Käufer wenn man sich nur nett austauschen möchte und dann ständig bei den kleinsten Problemen auf meinem Erziehungsstil herumgegeschimpft wird. Aber so muss das bei diesen Leuten ja gar nicht sein! Könnte eben nur...

    Ja, die haben eine Seite auf der sie die verschiedene Wochen der Welpenerziehung erklären. Und bis zur Abgabe hört sich alles wirklich super an. Und dann fängt es mit Alpha, Dominanz und Rudelführung an. Nun ein paar Dingen stimme ich zu, aber einigen nicht, und vielleicht liegt es bei manchen Punkten auch an der Wortwahl.


    Sagen wir es mal so, es geht mir bei der Hundeerziehung darum, dass der Hund weiss wie er sich immer zu verhalten hat, nicht nur bei mir, der anerkannten Autoritätsperson (auch wenn ich das sein möchte), aber auch wenn er mal von jemand anderem betreut wird.


    Und der zweite Punkt ist es, wenn es eine Baustelle gibt, und man sich austauschen möchte dann wäre es natürlich schön wenn das ohne Keulenschwingen passiert. Aber ich kenne den Züchter nicht, und möchte hier überhaupt nichts unterstellen.

    Das beides widerspricht sich halt komplett, würde mir zu denken geben bzw ich würde zumindest nachhaken denn da hat jemand offenbar keinen Plan von der simpelsten Lerntherorie, geht mir bisschen in die Richtung "natürliche" Erziehung ohne Belohnung und ohne Bestrafung was halt defacto einfach nicht funktioniert, man konditioniert immer. Und was eine Strafe ist entscheidet ja der Hund und ignorieren ist für die meisten Hunde eine Strafe in dem Moment (was nicht wertend gemeint ist, aber man sollte es halt so benennen dürfen)

    Laut deren Webseite, sind Streicheleinheiten sowie Leckerlies Belohnung für richtiges Verhalten/ Gehorsam. Das heisst der Hund darf beides nicht selbstständig einfordern, bzw. man gibt dem Hund das nicht auf deren Wunsch, sondern nur als Belohnung. Man geht nicht hinter dem Hund her, sondern bleibt standhaft, denn der Hund kommt zum Rudelführer.


    Wie gesagt, ich will den Züchter nicht schlecht reden, die haben Kinder und mehrere Hunde, also eine ganz andere Situation als bei mir, in der wir nur zu zweit sind. Und wie einige schon darauf hingewiesen haben, wie die Realität aussieht kann auch noch mal etwas anders, oder weniger streng sein.


    Aber wie gesagt, so würde ich es nicht handhaben, aber ich habe natürlich auch nur einen Hund gehabt, und habe alles auch so angepasst wie ich das beste Resultat bekommen hatte.

    Und manche Regeln machen für mich gar keinen Sinn, z.B. mein Hund hat immer nach dem Spaziergang sein Fressen bekommen. Er mochte Routine und feste Zeiten, also hat er die bekommen. Ich esse wenn ich Hunger habe, und das hätte gar nicht funktioniert, wenn er erst auf mich warten müsste. Und wenn er mal Streicheleinheiten wollte (die Rasse ist nicht besonders verschmust) dann hat er die bekommen. Für mich stellt dies nicht meine Autorität in Frage.