Hallo zusammen
Letzten Donnerstag ist meine 13 Jährige Beauceron Hündin gestorben und ich ertrage es einfach nicht. Ich mache mir schwere Vorwürfe.
Meine süsse Prinzessin starb an einer Blutvergiftung. Jil war ihr Name. Sie war meine erste Hündin die ich mit 15 erhielt und seither war sie an meiner Seite. Sie begleitete mich durch meinen Schulabschluss, mein Studium, meinen ersten Job, erste eigene Wohnung und schliesslich in die Ehe.
Ich habe noch einen zweiten Hund der 3 1/2 Jahre ist und für den sie wie eine Mutter ist.
Ich mache mir schreckliche Vorwürfe. Sie hatte eine Blutvergiftung. Der Tierarzt vermutet etwas wie Rattengift. Wir wissen es aber nicht. Sie hat weder Seewasser getrunken, noch hatte sie irgendwas draussen gegessen ausser Grass. Sie war immer an der Leine.
Zur Vorgeschichte:
Meine Hündin isst seit einem Jahr nur noch Hähnchen mit Gemüse und etwas Reis/Kartoffeln/Haferflocken, da sie Hundefutter nicht mehr vertrug und im Schlaf Stuhlgang liess. Es ist also nichts besonderes wenn sie im Schlaf kotet. Das macht sie seit einem Jahr, phasenweise mehr, manchmal weniger.
Am Wochenende musste ich selber Samstags und Sonntags erbrechen und hatte Durchfall. Ich hatte Hähnchen gegessen. Vom selben Supermarkt hatte sie Hähnchen wie gewohnt am Montag Abend gegessen. Am Dienstag Morgen früh Kotete sie im schlaf, aber sonst war sie fit.
Ich ging dann zur Arbeit und meine Frau rief mich um 8 Uhr an, dass sie sich übergeben musste. Ich dachte sofort, an das Hähnchen, welches auch ich hatte und sagte meiner Frau sie sollte ihr einfach nur Wasser und kein Frühstück geben. Und das werde ich mir niemals in Leben verzeihen. Wenn ich damals am DIENSTAG MORGEN zum Tierarzt gegangen wäre, wäre sie nicht Donnerstags Nachmittag gestorben. Warum? Warum bin ich nicht zum Tierarzt. Selbst wenn es nur das Hähnchen war, wäre es für einen alten Hund gefährlich gewesen. Ich hätte meine Frau am Morgen direkt zum Tierarzt schicken sollen. Ich dachte einen Tag nichts essen, dann wird das wieder. Mein anderer Hund übergibt sich einmal im Monat, aber bei ihr war es ungewöhnlich. Es war ein Fehler den ich nicht Rückgängig machen kann, so sehr ich es mir wünsche.
Wir haben nichts getan und am Abend nach der Arbeit war ich mit ihr auch kurz laufen. Als ich die Leine nahm, stand sie gleich auf. Am Mittwoch morgen wollten wir ihr wieder essen geben aber sie wollte nichts essen. Auch hier, wir hätten sofort zum Tierarzt sollen, ich dachte mir evt hat sie vom erbrechen schmerzen und will darum nichts essen. Erst am Mittwoch Nachmittag als sie auf einmal nicht mehr aufstand und Wasser erbrach, sind wir direkt Notfalls zum Tierarzt.
Dieser sagte mir, dass die Nire und Leber kurz vor dem Versagen sind. Es gab ihr eine Menge Antibiotikum und Infusionen. Übernacht nahmen wir sie heim und ich verabreichte ihr zwei weitere Beutel Infusion, welche mir der TA mitgab. Sie schlief in meinem Arm im Bett, wie ein Baby. Wir hatten auf den Morgen einen Termin für eine Stationären Aufenthalt den Tag über. Der Tierarzt checkte Nire und Leber und diese waren BESSER! Er meine ich könne sie vermutlich am Mittag schon nachhause nehmen.
Dann rief er mir kurz vor Mittag an. Ihre Temperatur sei gefallen und in ihrer Lunge hatte es Blut. Ich müsse sofort kommen. Warum auf einmal frage ich mich immer noch?
Unsere ganze Familie kam. Und das verzeihe ich mir nie. Ich liess sie gehen. Während ich das schreibe wird mir einmal mehr bewusst, dass ich sie getötet habe. Das meine süsse Prinzessin, wegen einer Fehlentscheidung und nie wieder kommen wird.
Als wir beim TA war, war ihre Lunge voll mit Blut und wir konnten es am Brustkorb sogar hören. Ich geriet in Panik weil ich gelesen habe, dass Blut in der Lunge einer der Schmerzhaftesten Tode ist. Ich wollte sie erlösen und nicht leiden lassen, aber das war falsch. Als der Tierarzt die Spritze machte, zuckte sie mit dem Arm weg, als wollte sie NEIN schreien. Dann schlief sie ein. Es tut mir leid, ich bereue das so sehr. Ich bin sicher, sie hätte kämpfen wollen und überlebt. Ihre Nire und Leber waren schon wieder gesund. Der TA meinte, er könne die Blutung stoppen und sie betäuben, dass sie nichts spürt, dann hätte die Lunge sich über Nacht evt wieder regeneriert. Er meinte 10%-20% Chance. Das ist nicht wenig und ich würde an ihrer Stelle auch kämpfen wollen. Aber ich wollte nicht, dass sie schmerzen hat oder alleine in der Nacht im Krankenhaus stirbt. Ich fühle mich so schlecht und schuldig das ich das getan habe, da ich weiss, sie hätte nicht so entschieden.
Ich werfe mir vor, sie nicht schneller zum TA gefahren zu haben, dann hätte man die Vergiftung rechtzeitig erkannt. Und ich werfe mir vor, sie getötet zu haben. Ich weiss nicht ob sie wieder gesund geworden wäre, aber Nire und Leber heilten von selbst, warum nicht die Lunge?
Beides kann ich mir nicht verzeihen.
Vor allem Frage ich mich auch, warum? Warum hatte meine 13 Jährige Hündin, die ihr Leben lang gesund war, eine Blutvergiftung. Von was und warum jetzt? Kann es wirklich von Hähnchen sein, oder hat sie wirklich unbemerkt Rattengift aufgenommen…
Meine 13 Jährige Prinzessin, ich vermisse sie so sehr bereits und ich glaube nicht, dass sie nicht mehr auf mich warten wird, wenn ich nach hause komme, das wir nicht mehr jeden Morgen zusammen aufstehen und unsere Morgenrunde drehen. Sie fehlt mir und das schlimmste ist, es hätte nicht auf diese Weise geschehen müssen. Das hatte sie nicht verdient und es tut mir so leid, dass ich sie nicht beschützen konnte, nachdem sie mich mein Leben lang beschützte.