Hallo zusammen,
weil ich hier schon einige hilfreiche Tipps bekommen habe, versuche ich es jetzt nochmal mit unserem aktuellen Thema hier und bin für jeden Ratschlag dankbar!
Unsere Spaziergänge gestalten sich derzeit schwierig. Das bedeutet, wenn ein anderer Hund erblickt wird, kommen wir häufig nicht von der Stelle, oder es wird sich dermaßen in die Leine gehängt (schwer gemacht), dass es mich schon Kraft kostet, einfach stehenzubleiben. Wir wohnen in der Großstadt und hier wimmelt es von Hunden, sodass wir täglich, insbesondere auf unserer Mittagsrunde einige Begegnungen haben. Die meisten Hundebesitzer lassen Kontakt an der Leine zu und ja, da habe ich auch mit begonnen, was vielleicht einer der Fehler war bzw. mit zu Oskars jetzigen Verhalten geführt hat.
Hundekontakte scheinen meinem Hund sehr wichtig zu sein, sowohl auf der Hundewiese ohne Leine, als auch an der Leine. Er ist sehr freundlich anderen Hunden gegenüber. In der Praxis bedeutet das dabb teilweise, dass er sich hinsetzt oder gar hinlegt, wenn er z.B. 100m von uns entfernt einen Hund erblickt. Sobald der Hund dann näher kommt, was ja auch nicht immer der Fall ist,ä, freut er sich und möchte diesen freundlich begrüßen. Das stehen bleiben und warten ist schon etwas nervig, aber noch auszuhalten.
Kommt allerdings kein Kontakt zustande, weil ich anders laufen möchte, oder die anderen Hunde anders als wir laufen, dann ist es teilweise unmöglich, überhaupt weiterzugehen und mein Hund verfällt in eine Art Sitzstreik. Gleiches gilt, wenn wir beispielsweise die Hundewiese nach dem Spielen und Freilauf wieder verlassen, dort aber noch andere Hunde verbleiben. Er würde am liebsten dort bleiben, was ich ja auch nachvollziehen kann.
Einerseits freue ich mich natürlich darüber, dass er (noch) so positiv auf andere Hunde reagiert und sozial so gut verträglich ist. Auf der anderen Seite geht das aber auf Dauer so nicht weiter. Ich möchte schon, dass er weiterläuft, wenn ich dies signalisiere. Dabei muss man natürlich auch bedenken, dass er mit seinen 6,5 Monaten noch echt jung ist und schon insgesamt gut an der Leine läuft.
Mein Trainer sagte, ich solle nicht übermäßig auf ihn einreden oder ihn gar locken mit Leckerlies, sondern „weitergehen“ und ihn „mitnehmen“. Hört sich so einfach an, ist aber nicht möglich! Ich schleife meinen Hund ja nicht durch die Gegend, denn anders wäre es teilweise nicht möglich.
Belohnen könnte ich ihn, wenn er gut läuft. Ja, das tut er auch die überwiegende Zeit, keine Frage.
Außerdem sagte der Trainer, dass die Spaziergänge ja die Highlights des Hundes sind und ich deshalb nicht allzu streng sein sollte. Bin ich nicht zu 100% von überzeugt. Es gibt ja schon noch Regeln und ich kann auch nicht jeden Mittag die Runde auf 2 Stunden ausdehnen, weil wir nicht voran kommen.
Jetzt ist meine Frage an euch: Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Bin ich selbst Schuld, weil ich Hundekontakte (auch an der Leine) zugelassen habe und kann ich da jetzt noch entgegenwirken? Ich würde ihn halt ungern von anderen Hunden fernhalten und dafür würde ich grundsätzlich in Kauf nehmen, dass es auch mal langsamer voran geht und er auch andere Hunde wahrnimmt und sich nicht nur zu 100% auf mich konzentriert. Aber kompletten Stillstand oder Widerstand würde ich gern auf Dauer vermeiden.
Habt ihr Empfehlungen, wie ich reagieren kann, damit es wieder besser läuft? Z.B. still warten, bis er irgendwann doch mit läuft, oder setze ich damit die falschen Signale?
Und erwarte ich vielleicht einfach zu viel von ihm? Er ist ja noch jung.
Danke für euer ehrliches Feedback!