Bei mir war es so, dass ich in zwei Tierheime gegangen bin. Im ersten waren die Hunde alle größer als ich es wollte.
Im zweiten TH gab es ein paar in Beagle-Größe.
Ich bin dann eine Weile mit verschiedenen Hunden Gassi gegangen, aber eigentlich war schon am ersten Tag klar, dass es ein Terriermix (Rüde, zwei Jahre) wird, der von einer deutschen Familie wegen Überforderung abgegeben wurde.
Dann bin ich weitere drei Wochen fast täglich hin gefahren und habe ihn sehr gut kennen lernen können. Meine Eltern mit ihren beiden Hunden durften auch mal kommen, um die "Chemie" im Freigehege (oder wie das heißt) zu testen. Ich bin oft mit ihm Gassi gegangen, habe ihm schon Kleinigkeiten beigebracht, die Fellpflege übernommen usw.
Nun, 10 Jahre später, liegt er gerade neben mir. Es war einfach die perfekte Wahl, es gab in unserem Fall tatsächlich keine bösen Überraschungen. Außer dass er kein Terriermix ist, sondern laut Gentest ein Prager-Rattler-Pudel-Mix ;-)
Er war null erzogen, aber erwies sich dann nach der Adoption als genauso freundlich, lebhaft und vorwitzig, wie ich ihn in den Wochen im Tierheim schon kennen gelernt hatte.
Er war in Deutschland sozialisiert, könnte alleine bleiben und Auto fahren, kannte alles, was man eben so kennen muss.
Tja, ein Leinenpöbler bei intakten Rüden war er von Anfang an, das ist aber besser geworden und auszuhalten.
Nachdem ich nun seit drei Jahren noch einen zweiten Hund habe, den ich als Welpe vom Züchter geholt habe, kann ich feststellen: Der erste Hund war insgesamt einfacher. Aber das ist eben einfach individuell. Das kann "beim nächsten Mal" genau anders herum sein, dass der TS-Hund schwieriger ist und der Welpe einfacher.
Achso, um auf Deine Frage zu antworten, haha: Ich würde vorher nicht sooo verkopft denken. Klar sollte man die eigenen Grenzen kennen (das war bei mir z.B. das Gewicht des Hundes). Dann würde ich viel nach Gefühl gehen, mich aber natürlich über den jeweiligen Hund und die Rasse informieren. Aber zu sagen "ich will unbedingt Rasse XY, weil die soundso ist" halte ich für gefährlich, weil es beim individuellen Tier immer anders kommen kann...