Hm, das kommt mir doch so bekannt vor...
Habe eine 1jährige Tierschutzhündin hier, die auch so wahnsinnig schnell aufdreht und dann bellt, schnappt etc. Ich weiß also, wie sehr das stressen kann. ABER, es stresst auch deine Hündin.
Versuch mal, dich von dem Gedanken zu lösen, dass sie dich ärgern will. Für mich klingt das alles viel eher nach Übersprungshandlung und Stressabbau.
Sky hat das schon wunderbar beschrieben, finde ich. Was bei UNS auch hilft, ist gaanz viel Ruhe. Nicht immer einach, die Balance zwischen Unter- un Überforderung zu finden, aber so langsam krieg ichs raus
Dann haben wir ihr einen ultimativen Rückzugsort eingerichtet (Box unter dem Schreibtisch), an dem sie nie, aber auch wirklich nie, gestört wird. Diese Höhle nimmt sie sehr gut an. Momentan versuchen wir, ihr zu zeigen, dass das auch beim Türklingeln ein toller Ort ist
Außerdem arbeiten wir noch an einem konditionierten Entspannungssignal, das ist aber wirklich schwierig.
Damit meine Arme etwas Ruhe bekommen, habe ich eine alte Socke mit anderen alten Socken ausgestopft, so ne Art Beißwurst. Anfangs habe ich sie ihr blitzschnell hingehalten, wenn ich gemerkt habe, mein Hund setzt zum Sprung an. Mittlerweile holt sie sich sie selbst, wenn sie erregt ist und kaut da drauf rum.
Langfristig hilft aber meiner Meinung nach nur, die Stressoren zu verringern, bzw. zu lernen, damit umzugehen. Je nach Stressor bietet sich da eine Alternativhandlung an. Bei uns zum Beispiel das Signal zum Blickkontakt, wenn Leute an uns vorbeigehen. Das belohne ich mit der Futtertube, weil ich das Gefühl habe, das Nuckeln beruhigt.
Ansonsten Übungen zur Impulskontrolle, Problemlösung, Teamarbeit, Nasenarbeit in Maßen.
Ansonsten habe ich mitlerweile ein Gefühl dafür, wie viel Aufregung noch ertragbar ist und versuche das Stresslevel gering zu halten. Merke ich, dass sie kurz vorm Kippen ist, biete ich ihr eine KLEINE Aufgabe, die sie wieder runterholt und das Gehirn einschaltet. Aber eigetnlich sollte es soweit gar nicht kommen. Schwierig, ich weiß.
Ansonsten, selbst ruhig bleiben, bei uns ganz wichtig, und auch dem Hund die Möglichkeit zur Ruhe bieten, um wieder runterzukommen. Stresshormone brauchen ne Weile bis sie abgebaut werden.
Wir haben unsere Kleine kürzlich durchchecken lassen und rausgefunden, dass sie sehr niedrige Schilddrüsenwerte hat. Wir füttern seitdem die Kehlkopfdosen von Lunderland und ich habe das Gefühl, es bringt etwas. Die Gespräche mit dem TA laufen noch. Womit ich jetzt nicht sagen will, das ist der Grund, warum sie oft so abdreht, aber man freut sich ja über jede kleine Verbesserung.
So, das sind so unsere Erfahrungen, damit fahren wir ganz gut. Es wird, langsam, aber es wird.
Fühl dich mal gedrückt und gib nicht auf! Ihr schafft das!