Hallo!
Ich lese hier zwar öfters mit, aber angemeldet bin ich erst seit heute.
Der Grund könnte trauriger nicht sein.
Meine über alles geliebte Abby Maus musste gestern von uns gehen.
Es tut so weh, dass ich gerade keine Vorstellung davon habe, wie ich damit irgendwann mal "normal" umgehen soll.
Sie war seit 2013 als 3 Monate altes Welpen bei uns aus dem Tierschutz in Bulgarien.
Sie war niemals krank, musste außer zum Impfen und mal Analdrüsen ausdrücken nicht zum Arzt.
Egal wie wenig oder viel sie fraß, sie hatte immer ihr Idealgewicht zwischen 17 und 18kg.
Wir haben sie nicht kastrieren lassen, und die Zeiten der Scheinschwangerschaft und Laktation waren immer sehr "aufregend" und anstrengend, wir haben das aber sehr gerne mit ihr durchgestanden.
Sie war auch eindeutig die Cheffin hier zu Hause. Unser 7 jähriger Rüde Magnus hatte genau so wenig zu melden wie wir!
Ich hätte meinen Arm darauf verwettet, dass sie 15,16,17 Jahre alt wird. Und auch war das mein einziger wirklicher Wunsch den ich hatte.
Aber das Schicksal hatte einen anderen Plan....
Bis vor 2 Wochen hatte sie absolut nichts und war quicklebendig.
Dann viel uns auf, dass sie Probleme hatte aus dem Liegen auszustehen, das Abstützen auf den Hinterpfoten fiel ihr offenbar schwer.
Auch sprang sie vorsichtiger von der Couch, oder drauf.
Zunächst dachten wir, ok sie hat sich was am Bein hinten geholt.
Erstmal 2,3 Tage beobachtet. Wurde aber nicht besser. Beim Spaziergang ging sie auffällig langsam. Sonst aber alles normal .
Dann sind wir am Montag zum Tierarzt mit ihr.
Er stellt eine leichte Schwellung um rechten hinteren Knie/Bein fest und eine recht starke Rötung in der Achselhöhle.
Sie hatte 39,5 erhöhte Temperatur.
Der erste Verdacht war ein evtl. unentdeckter Zeckenbiss. Vielleicht Borliose.
Er nahm Blut ab, und schickte es weg um auf diesen Virus zu testen. Das Ergebnis liegt bis heute nicht vor.
Zum Fieber senken und als Schmerzmittel bekamen wir Novalgin.
Sowie Antibiotika Doxybactin gegen Borliose.
Obwohl natürlich nicht fest stand ob es das ist, wollte er direkt mit der Behandlung beginnen und keine Zeit verlieren.
Wir sollten Dienstag Morgen nochmal rein kommen zur Blutabnahme für das große Blutbild, sowie eine Röntgenaufnahme um eine Gebärmutterentzündung auszuschließen.
Das Blut ergab eine Entzündung, Leber und Niere ok.
Gebärmutter war ok laut Röntgen, beiläufig erwähnte er kurz, dass da irgendwas bei der Milz ist was er nicht wirklich erkennen oder definieren kann, es kann auch nichts sein und das sollten wir erstmal nicht weiter beachten.
Er denke weiterhin, dass es sich um Borliose handeln könnte.
An dem Dienstag konnte sie noch mehr oder wenig gut durch die Praxis laufen. Aber langsam.
Ok sie bekam Medikamente und hatte eine leichte Schwellung am Bein, da kann das sein dachten wir.
Mittwoch dann, also vorgestern, konnte sie aber quasi gar nicht mehr allein aufstehen, sie ging kein Pippi mehr und konnte sich kaum länger als 10 Sekunden auf den Beinen halten.
Sie trank sehr viel, wir stellten ihr immer wieder etwas hin auf die Couch, denn allein kam sie da ja nicht hin. Sie trank dann immer .
Da wir die Medis in Tablettenform geben mussten, kochten wir Rinderfilet und Putenfleisch, kaufen Hundewurst beim Metzger.
Bis Mittwoch Abend fraß sie auch, und wir konnten sie die Medis ihr unterjubeln.
Wobei die schlaue Maus das natürlich schnell raus hatte, und fleißig das Fleisch fraß und die Tabletten ausspuckte. Egal wie klein wir sie machten. Das war echt ein Kampf.
Dann aber nahm sie auch das Leckerste nicht mehr, und hatte Donnerstag Morgen einmal gebrochen.
Wir hatten das Gefühl dass es ihr sukzessive schlechter geht, Trotz Antibiotika und Schmerzmittel.
Eigentlich hätte das Antibiotika langsam anschlagen müssen, tat es aber nicht.
Das rechte hinter Bein war inzwischen richtig dick geschwollen, und zum Pippi machen haben wir sie immer in den Garten getragen und fest gehalten, da sie nicht stehen konnte.
Also Donnerstag Morgen direkt bei einem anderen Tierarzt (wir waren aus verschiedenen Gründen unzufrieden) einen Termin gemacht.
Dort wurde nochmal Blut abgenommen, und ein Röntgenbild des rechten Hinterbeins gemacht, welches so dick war.
Das Blutbild hatte sich im Vergleich zu dem von Dienst verschlechtert, ebenso lag Blutarmut vor und der Blutzucker war niedrig.
Abby hatte wieder 39,6 Temperatur.
Auf dem Röntgenbild konnte am man eine starke Entzündung des Knie Gelenks sehen.
Die Ärztin empfahl, Abby in der Tierklinik stationär aufzunehmen, damit sie Infusionen bekommen kann, und weitere Untersuchungen erfolgen können, da nicht klar war woher die starke Entzündung im Körper kommt.
So landeten wir mit Abby im Vet Zentrum Köln, dort erwartete man uns .
Die Ärztin dort war sehr nett, ihr lagen alle Infos und bisherigen Erkenntnisse vor, wir erzählten trotzdem nochmal die Leidensgeschichte.
Sie stellte dann noch beim abtasten eine undefinierbare Umfangsvergrößerung im rechten Halsbereich/Unterkiefer fest.
Sie wollte eine Röntgenaufnahme vom Brustbereich machen so wie ein Ultraschall vom Bauchraum.
Das Röntgenbild der Brust ergab, dass sich dort Flüssigkeit befand.
Was überhaupt kein gutes Zeichen war.
Da das Ultraschall besetzt war und sie die Brust punktieren wollte, das aber alles dauern wird, sollten wir erstmal nach Hause fahren , sie würde später anrufen und die Ergebnisse mitteilen.
Wir waren keine Stunde zu Hause, da klingelte das Telefon.
Die Probe aus dem Brustraum zeigte hoch verdächtige Zellen, die sich sehr schnell teilen.
Dazu ergab das Ultraschall, dass auf der Milz ein ca. 3x3 cm großer Fleck zu sehen ist der da nicht hingehört.
Die Blutwerte hatten sich gegenüber dem Vormittag weiter verschlechtert. Blutzucker viel zu niedrig.
Alle Indizien zusammen ließen den sehr starken Verdacht eines bösartigen Milztumor zu, der bereits in Lunge und hinteres Bein gestreut hat.
Sie riet und von weiteren Untersuchungen abzusehen und vorbei zu kommen, damit wir uns verabschieden können.
Das war ein riesen großer Schock, sowas habe ich noch nicht gefühlt bis dahin.
Wir fuhren also zurück und die Klinik und verabschiedeten uns in aller Ruhe von unserer Prinzessin.
Wir hatte uns geschworen, wir werden sie nicht leiden lassen und ausschließlich in ihrem Sinne handeln. Noch nie mussten wir eine schwerere Entscheidung treffen, das Leben kann sehr hart zuschlagen.
Dann kam die Ärztin und fragte ob wir bereit sind. Abby schlief sehr sanft und schnell in unseren Armen ein.
Für meine Frau und mich ist das alles unwirklich, surreal.
Ein Schmerz den ich so noch nicht kannte.
Es traf uns aus dem Nichts, sie hatte wie gesagt noch nie irgendetwas, und dann innerhalb weniger Tage sowas, einfach Wahnsinn.
Es ist gerade sehr sehr schwer, und ich denke der Austausch hilft, hoffe ich zumindest.
Niemals werden wir dich vergessen, und wir haben uns fest vorgenommen, die 11 super tollen Jahre nicht zu vergessen und diese in den Vordergrund zu stellen.
Wie sie unsere Leben bereichert hat ist einfach nicht zu beschreiben.
Mach's Gut kleine Maus!!
Wir sehen uns wieder!!