Hallo zusammen!
Unser knapp 3-jähriger Groß-Elo-Rüde macht uns aktuell große Sorgen. Im vergangenen Jahr haben wir ihm mit 2,5 Jahren einen Hormonchip setzen lassen, da er zunehmend schlechter gefressen hat, draußen nicht mehr ansprechbar war und es einige Vorfälle mit anderen Hunden gab. Für den Chip haben wir uns entschieden, da sich die Problematik nicht auf wenige Wochen im Jahr beschränkt hat, sondern ein Dauerthema war. Vor allem sein Fressverhalten hat dann auch zu einem wirklich kritischen Gewichtsverlust geführt.
Unter dem Chip war er wie ausgewechselt: Er wurde weicher, draußen super ansprechbar und hat wieder besser gefressen (wobei er auch unter dem Chip kein besonders guter Esser war). Gleichzeitig hatte er aber auch hin und wieder Probleme mit Inkontinenz, war sehr "welpenhaft" und bekam den typischen Welpenplüsch. Wir haben die Zeit des Chips aber für intensives Training genutzt, einen sauberen Abbruch aufgebaut und ihm erklärt, wie man sich in Gegenwart anderer Hunde höflich verhalten kann. Es war insgesamt also eigentlich eine gute Sache.
Nun ist der Chip seit 1,5 Monaten ausgelaufen und die alten Probleme sind schlimmer denn je zurück. Er frisst aktuell fast gar nicht mehr - wenn es gut läuft an jedem zweiten Tag pro Woche. Aber dann auch keine komplette Tagesration. Draußen ist er wieder vollkommen im Tunnel, steigert sich in alles rein und jammert auch in der Wohnung viel. Bis er dann irgendwann vor Erschöpfung einschläft. Natürlich kann ich ihm draußen verbieten, Pipipfützen aufzuschlecken, aber ich kann eben nicht gegen seine Unruhe und die Appetitlosigkeit erzieherisch einwirken.
Er wurde aufgrund der Appetitlosigkeit auch tierärztlich durchgecheckt und scheint gesund zu sein: Zähne, Gelenke, Kot, Entzündungswerte... Alles im grünen Bereich. Nur die Schilddrüsenwerte haben im ersten Blutbild auf eine Schilddrüsenunterfunktion (T4 stark erniedrigt, TSH stark erhöht) hingedeutet. Allerdings ist die SDU noch nicht gesichert und erst in 6 Wochen soll ein umfassendes Schilddrüsenprofil gemacht werden, da seine übrigen Symptome/Verhaltensweisen nicht auf die klassische SDU hindeuten.
Nun zu meinen Fragen:
1) Haltet ihr es aufgrund der beschriebenen Umstände für gerechtfertigt, eine chirurgische Kastration in Betracht zu ziehen? Wir haben noch immer die Hoffnung, dass er vielleicht einfach länger braucht, um erwachsen zu werden. Wie viel Hormonstress muss ein Rüde (und sein Halter 😉) mit 3 Jahren vielleicht auch einfach aushalten? Und ab wann fängt wirklich ein Leidensdruck an? Wir möchten vor einer chirurgischen Kastration wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft wissen und das wäre für uns die letzte Option.
2) Hat jemand Erfahrungen mit sexuell bedingtem Stress in Kombination mit einer (potenziellen) SDU, die zu sehr diffusen Symptomen geführt hat?
Ich freue mich über eure Rückmeldungen!