Entschuldigung, dass ich so viel schreibe aber ich muss erklären...
Ich (65) lebe alleine in Ungarn mit Floki 1 1/2 Jahre, Mischling.
Seit einiger Zeit entwickelt sich einiges an Problemen. Er hat Panik beim Autofahren. Nicht von Anfang an. Erst, seit er im Auto irgendeine Witterung aufgenommen hat durch die Lüftung vermute ich, ab da war er panisch. Zittern, hecheln, sabbern.
Dazwischen ging es mal wieder eine Zeit, ich bin viel mit ihm kurze Strecken gefahren, Leckerlis haben auch geholfen. Aber da ist er noch freiwillig ins Auto gesprungen.
Im November sind wir umgezogen, der Umzug, eine Stunde Fahrt hat er ganz gut überstanden und hier fühlt er sich auch wohl. Aber seit einiger Zeit will er nicht mehr alleine sein, vorher gab es da nie Probleme, er zerbeißt und zerstört richtig seine Kissen und Decken. Deshalb hab ich ihn wieder im Auto mitgenommen. Aber es wird immer schlimmer mit seiner Panik. Erst ist er ca. 10 Minuten ganz ok, nimmt auch seine Leckerlis. Dann fängt er panisch an zu schnüffeln und schaut sich um und dann ist es vorbei, nur noch Panik, nimmt auch kein Leckerli mehr. Und seit gestern läuft er vor mir weg, wenn ich die Autotür aufmache. Er kommt erst wieder, wenn ich vom Auto weg bin.
Er hat auch sonst öfter Angst, er zittert, auch auf meinem Schoß. Irgendwas hört oder riecht er und dann geht es los, das war von Anfang an so. Einen Tag vor Silvester war es ganz schlimm, es war nur einmal ein Pfeifen draußen, ich dachte, er kollabiert, er hat sich erst nach vier Stunden beruhigt. Ich bin echt verzweifelt. Denn ich muss ja wegfahren, ich lebe alleine und kenne hier niemanden. Das war nicht von Anfang an so, ich hatte Bekannte und wir haben gegenseitig aufgepasst aber meine Vermieterin hat mir gekündigt, weil sie verkaufen wollte, das ist in Ungarn auch anders geregelt und ich habe nichts in der Nähe gefunden.
Er ist jetzt 9 Monate bei mir. Ich habe ihn privat übernommen, weil der Besitzer sich getrennt hat und seine Frau den Hund nicht mitnehmen wollte und er nicht die Zeit für ihn hatte. Er war schon immer etwas ängstlicher. Aber ich dachte, ich bekomm das hin.
Ich bin mittlerweile verzweifelt, weil ich keine Ahnung habe, wie ich ihm helfen kann. Mittlerweile spürt er auch meine Unsicherheit, bevor ich wegfahre oder wir ins Auto gehen. Zudem hatte ich viel privat Stress und bin nicht in mir gefestigt, er ist sehr sensibel und ich befürchte, er spürt das alles.
Floki ist ein toller Hund
, wirklich, er hört auch sonst sehr gut, er ist sehr anhänglich und ein süßer Clown. Ich habe nicht die Zeit, es langsam anzugehen, wie mit geraten wurde. Ich muss mal zum Arzt oder einkaufen und ich kann ihn ja auch nicht mehr alleine lassen. Hundebox im Auto ging überhaupt nicht. Da ich gesundheitlich nicht in der Lage bin, mit ihm Sport zu machen und er sehr bewegungsfreudig ist, glaube ich, er ist mit mir unterfordert, ich hatte gehofft, wir passen uns gegenseitig an. Er würde gerne laufen aber ohne Leine hier geht nicht, es gibt zu viel streunende Hunde, auch Spaziergänge an der Leine sind fast unmöglich, weil hinter jedem Tor ein Hund bellt und dann verrückt wird. Auch außerhalb vom Dorf laufen oft Hunde frei herum.
Mein Mann besucht uns alle 4 Wochen und bringt Odin mit, einen Rottweiler. Die beiden verstehen sich gut. Kann natürlich auch sein, dass er unterschwellig gestresst ist...weil Odin nicht kastriert ist und meiner Meinung nach etwas "triebgesteuert". Er will ständig an ihm lecken. Aber ansonsten sind sie ein super Team.
Ich spiele mit ihm und er holt auch seinen Ball oder Spielzeug (er kennt jedes Spielzeug mit seinem Namen und holt es) aber das reicht wohl nicht. Er bekommt auch Kausachen (Rinderkopfhaut, Ochsenziemer, getrocknetes Hähnchenfilet usw.). Wir sind viel im Garten auch im Winter.
Er ist organisch gesund. Frisst auch normal.
Ich weiß nicht, was bei ihm alles dabei war aber sicher ein Shar Pei, das sieht man sofort und ich habe nachgelesen, dass sie nicht gerne alleine sind. Aber Autofahren geht auch nicht. Hundetrainer gibt es hier nicht so, wie in Deutschland. Hundeschulen auch nicht. In Ungarn ist das alles etwas anders. Ich hoffe, es gibt keinen Shitstorm, denn ich liebe meinen Hund und möchte einfach, dass es ihm gut geht und damit ja auch mir. Bin für jeden Tip und jede Hilfe dankbar.
Sorry für den langen Text!