Beiträge von FranKatzenjammer

    Hallo allerseits, wir haben ja vor ca. 4 Wochen eine 10 Monate alte Hündin als Zweithund übernommen. Soweit bisher keine Probleme, die "Kleine" macht's uns bisher wirklich leicht.


    Jetzt ist es so, dass unser Ersthund (Luca) schon von Anfang an auf die Couch darf, davon aber nur relativ selten Gebrauch macht. Wenn er mal kommt genießen wir es beide, es wird ihm aber relativ schnell zu nah und zu eng und er geht halt dann wieder, was für mich vollkommen ok ist. Am Boden ist er "schmusiger", mag gerne mal ausgiebig gestreichelt und gekrault werden, aber der Oberkuschler war er nie und wird er auch nie sein. (Inzwischen 12 Jahre alt, davon fast 11 bei mir)


    Als wir Bella (die Zweithündin) übernommen haben war für mich eigentlich klar, dass sie (zumindest vorerst) nicht auf die Couch darf weil ich sie zum einen vorher noch kaum kannte (nach dem Motto: was ich ihr von Anfang an nicht zugestehe, muss ich hinterher auch nicht mühsam wieder abgewöhnen wenn irgendwas schief läuft), zum anderen habe ich die Befürchtung, dass ich meinem Luca-Sensibelchen dadurch etwas wegnehme. Vielleicht ist es in dieser Hinsicht noch wichtig zu erwähnen, dass er nur Menschen gegenüber sehr zurückhaltend ist, gegenüber anderen Hunden (auch Bella) ist er souverän und selbstbewusst.


    Jetzt hat sich Bella bisher (ich weiß, nach 4 Wochen kann man noch gar nix sagen) als wirklich Nette, eher Zurückhaltende erwiesen, die halt ab und an mal ganz nett "anfragt" ob sie mit auf die Couch darf... und ich muss gestehen ich schmelze ein bisschen.


    Ich weiß, ihr kennt meine Hunde und die Dynamik bei uns zu Hause nicht und aus der Ferne ist das auch kaum zu beurteilen. Aber ich habe gerade das Gefühl, dass ich entweder ein Brett vorm Kopf oder vielleicht ein bisschen eine rosarote Brille aufhabe und die Situation deshalb im Moment nicht objektiv beurteilen kann. Meine Intetion war halt, dass Luca hier einfach "die älteren Rechte" hat und somit auch gewisse Privilegien genießen darf.


    Was würdet ihr sagen? Vielleicht hatte jemand schon mal eine ähnlich Situation? Oder die Sachlage ist eigentlich ganz klar und ich sehe nur gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht? Die "Kleine" ist wirklich Zucker, aber mein Luke ist halt mein Luke und da geht nix drüber...

    Also, als ich Luca bekommen habe, habe ich mich auch zuerst relativ strikt nach den Vorgabemengen gerichtet (Erst Dose, dann Barf, aber das ist ja in Prinzip egal). Er war und ist bis heute ein sehr leichtfuttriger Hund, deshalb hab ich dann nach und nach reduziert bis ich gemerkt habe jetzt passt's vom Gewicht her. Heute füttere ich (von der Menge her) "nach Gefühl", am Anfang habe ich natürlich abgewogen, und er hält sein Gewicht prima.


    Wobei ich aber nach wie vor aufpasse, sind Leckerli und Extras. Die muss ich (geht inzwischen auch nach Gefühl) rigoros vom Futter abziehen, sonst hat er in Nullkommanix wieder ein paar Kilo zu viel auf den Rippen.


    Die Vorgaben passen einfach nicht für alle Hunde, es hängt ja auch noch von so viel anderen Faktoren ab.

    Selbst noch kein Foto beigesteuert, aber ich muss einfach mal sagen dass ich eure Senioren alle ganz entzückend finde. :smiling_face_with_hearts: Ältere Hunde, auch Pferde, generell alle Tiere haben so eine ganz besondere Ausstrahlung, die trifft mich noch mehr ins Herz als die der Jungen…

    Mit Senior und neuem Junghund (dieser allerdings angeleint) im Wald unterwegs gewesen. Keine 20 Meter vor uns haben drei Schmaltiere den Weg gequert. Senior dreht sich um, schaut zu mir und befolgt sofort mein leises „dableiben“. Ich weiß ja, dass er das kann, sonst würde er hier nicht frei laufen. Aber ich könnte trotzdem jedesmal platzen vor Stolz. :smiling_face_with_hearts:

    Noch eine Stimme für den TFK. Wir hatten die Zwillingsausführung, deswegen war er leider ziemlich schwer. Aber super geländegängig, Luftreifen, gute Federung und - was mir ganz wichtig war - eine Hand-Scheibenbremse, mit der man den Kinderwagen auch in abschüssigem Gelände sicher abstellen konnte.

    Ich hab jetzt wirklich lange überlegt was ich in dieser Situation getan hätte. Normalerweise gehöre ich zur Fraktion „ich mach mein Ding, du machst deins“.


    Ich hatte mit meinem damaligen Angsthund auch schon Situationen, in denen ich als Tierquälerin beschimpft wurde, ähnlich wie es weiter oben jemand mit dem Knaller beschrieben hat. Bei uns war es eine Bahnbrücke, die wir auf unserem täglichen Gassiweg einfach unter- oder überqueren MUSSTEN und ich folglich meinen Hund durch die Situation „durchgezwungen“ habe.


    In dieser Situation war ich so sehr auf meinem Hund konzentriert, dass ich, darauf angesprochen, auch extrem kurzangebunden und eher genervt reagiert habe.


    Andererseits habe ich auch schon mal einen Hundehalter angesprochen, bzw. ihm meine Meinung gesagt. Er hat sich auf einen (augenscheinlich ziemlich überforderten und planlosen) Junghund immer wieder regelrecht draufgeworfen und den Hund „auf die Seite gelegt“. Er hat wohl meine befremdeten Blicke bemerkt und mir (ungefragt) erklärt, dass ihm das in der Hundeschule so beigebracht wurde und er seinen Hund „dominieren“ müsse. Es hat sich dann schlussendlich ein ganz nettes Gespräch ergeben, denn der Mann war selbst nicht ganz von seinem Tun überzeugt.


    Ich will darauf hinaus, dass der Grat zwischen „ungebeten Einmischen“, „jemanden Maßregeln“ und einem „netten, fruchtbaren Gespräch“ unter Hundehaltern relativ schmal ist. Und wie überall macht natürlich der Ton die Musik.


    Das war jetzt überhaupt nicht als Kritik gedacht, generell finde ich nämlich beherztes Eingreifen wenn ein Tier gequält oder ungerecht behandelt wird sehr mutig und gerechtfertigt. Nur meine Gedanken dazu.

    Es wurde ja schon extrem viel geschrieben und ich hab jetzt wirklich überlegt ob ich - gerade als Forenneuling - auch noch meinen Senf mit dazugeben muss. Aber ja, denn das Thema ist mir ein echtes Anliegen.


    Ich habe vor nunmehr 11 Jahren einen Hund aus dem Auslandstierschutz adoptiert gekauft. Ich dachte damals auch dass ich damit etwas Gutes tu. Der Hund war tatsächlich mit anderen Hunden (und ist es bis heute) sehr sozialkompetent, mit Menschen dafür aber null. Der Hund, der mir als "zugewandt, fröhlich und kinderfreundlich" verkauft wurde hat sich als ein Bündel Angst entpuppt, das buchstäblich NICHTS kannte. Ich will damit nicht mal sagen, dass er Schlechtes erlebt hat, er war einfach nur überhaupt nicht auf Menschen geprägt und Kinder findet er bis heute gruselig.


    Ich hatte damals das unfassbare Glück, eine extrem kompetente Trainerin zur Seite zu haben. Mein Hund ist ein halbes Jahr lang nur doppelt gesichert draußen unterwegs gewesen (mit Halsband, Geschirr und 2 Leinen). Und trotzdem hat er's mal geschafft, sich da rauszuwurschteln. Er war zu dieser Zeit noch kaum abrufbar - die Panik bis er gefunden wurde kann man sich vorstellen.


    Ich habe buchstäblich ein Jahr lang mehr oder weniger nur für und "um diesen Hund rum" gelebt und zeitweise für mich selbst extrem zurückgesteckt. Meine damalige Lebenssituation hat das glücklicherweise zugelassen. "In diesem Hund" stecken so immens viel Arbeit und Herzblut, auch viele Tränen sind geflossen, weil wir über Jahre (!) immer wieder einen zaghaften Schritt nach vorne und dafür oft wieder zwei zurück gegangen sind. Mein absolutes Glück war auch, dass dieser Hund, auch in Situationen größter Not und Bedrängnis niemals die Tendenz hatte, nach vorne zu gehen, was beileibe nicht selbstverständlich ist.


    Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team, das hat uns aber wie gesagt, beiden extrem viel abverlangt. Und trotzdem ist Luca bis heute kein "normaler" Hund, ich muss immer "mehr bei ihm sein"... einem Außenstehenden fällt das glaube ich gar nicht so sehr auf, aber wirklich entspannt ist anders.


    Ich liebe diesen Hund von ganzem Herzen, wir sind durch die "harte Arbeit" extrem zusammengewachsen, vielleicht mehr als mit einem "normalen" Hund. Aber DANKBAR, dankbar ist mir Luca sicher nicht, und das erwarte ich auch nicht... Wofür denn auch, aus Hundesicht. (Dankbar sollte ich eigentlich sein, denn dieser Hund hat mich extrem viel gelehrt) das ist mir noch extrem wichtig zu erwähnen. Man hört so oft: "die Hunde vom Auslandstierschutz sind ja immer so dankbar"... in meinem Fall eben genau nicht. Luca war nie ein Kuschler (naja, ab und zu hat er mal seine 5 Minuten und da stehen mir heute noch fast Glückstränen in den Augen). Er hat ein extremes Gespür für meine Stimmungslage, das schon. Und nicht zu vergessen... klingt so romantisch, ist es aber nicht, dieser Hund ist nach wie vor von MIR extrem abhänging. Er findet sich mit Mann und Kindern ab weil "die gehören halt irgendwie auch dazu", aber gassi gehen ist nach wie vor eigentlich nur mit mir so richtig möglich.


    Hm, eigentlich wollte ich mich kurz fassen, aber dieses Thema ist so umfangreich dass ich wahrscheinlich eh die Hälfte vergessen hab.

    Danke erst mal an alle für die vielen wertvollen Infos!


    Hundeschule würde ich mir sehr genau anschauen. Bodo war da total überfordert.

    Viel zu sensibel und die Trainerin ist auf seine Bedürfnisse nicht eingegangen. Auch für Iwan passte die typische Hundeschule nicht, Einzelstunden gezielt für Probleme waren effektiver.

    Von der Hundeschule-Idee habe ich tatsächlich schon wieder Abstand genommen, nachdem ich mich heute mit einer Bekannten unterhalten habe, die Bella m.E. gut einschätzen kann und unsere (leider einzige) ortsansässige Hundeschule ganz gut kennt. Vielleicht geh ich mal ohne Hund hin und schau mir an, wie die da so trainieren, aber rein von der Erzählung her klang es eher unpassend.


    Eure Hinweise in Bezug auf typische Erkrankungen werde ich auf jeden Fall im Kopf behalten und ggf. den Tierarzt gezielt drauf ansprechen.


    Mein Iwan fand Mantrailing super. Bodo ging nie ohne Dummy raus und Lucy liebt Clicker.

    Das musst Du ausprobieren.

    Wagenziehen wäre noch denkbar, wenn die Gelenke gesund sind.

    Mantrailing fände ich persönlich total cool, habe da an meinem früheren Wohnort auch einige Hunde kennengelernt die da richtig gut drauf waren, trau ich mir alleine aber nicht zu. Dummytraining und Clicker schauen wir mal. Wagenziehen kommt hier glaube ich eher nicht in Frage, wir leben am Berg und unsere normalen Spazierwege sind schon allesamt eher steil und unwegsam.


    Meiner war so ein immer dabei Hund, der hatte auf große Spaziergänge die meiste Zeit wenig Lust. Eher so im Alltag überall dabei sein, auf dem Grundstück rumstreunern, ein bisschen wachen.

    So sehe ich Bella momentan tatsächlich auch. Um Haus und Hof rum immer dabei, kleine Spaziergänge gerne. Wir haben bisher allerdings auch noch nichts weiter großartig ausprobiert, sie sollte ja erst mal in Ruhe hier ankommen und sich einleben.

    Papiere hat dein Hund nicht, oder?

    Cosima hat Hundeschule und Obedience geliebt. Clickern, tricksen, lange Spaziergänge-alles fand sie gut. Und den Hof bewachen. Da war sie auch sehr ernsthaft. Nie aggressiv, aber deutlich und selbstbewusst.

    Das mit den Papieren ist eine sehr gute Frage, lt. Vorbesitzerin hat sie welche, die sie aber im momentanen Umzugschaos angeblich nicht findet. Kann sein, ich mag und kann das nicht beurteilen. Der Ort (ein kleiner) des Züchters wurde mir genannt, ich habe aber über Google nichts finden können. Das bedeutet wahrscheinlich? Hobbyzüchter? Vermehrer? Für mich tatsächlich eine interessante Frage, ich hatte bisher immer nur Second-Hand Hunde, noch nie einen direkt vom Züchter und kenne mich folglich damit auch null aus. Ich habe aber gelesen, dass gute Züchter immer die Option offen lassen, den Hund notfalls zurückzunehmen. Die Mentalität ist hier bei uns auch extrem "landmäßig", einen Hund hat eigentlich jeder, es wird "ka Gschiss drum gmacht" und ich glaube es war für die Vorbesitzerin schon einigermaßen befremdlich, dass ich mich so sehr für Bellas Herkunft, bisheriges Futter, Gewohnheiten etc. interessiert habe.


    Eine Sache sollte man wirklich beachten: Berner sind sehr hitzeempfindlich, im Sommer sollte man, wenn es heiß ist, tagsüber einfach nichts planen. Wenn sie in erster Linie Hofhund ist, wirst du schon merken, dass sie sich von selber ein schattiges Plätzchen sucht und den Tag verdöst.

    Im Winter lassen sie sich dagegen gerne draußen einschneien.

    Ja, das habe ich schon bemerkt, Bella ist ein absoluter Draußen-Hund. Darf sie hier gerne sein. Abends kommt sie gerne rein, aber ich glaube auch eher wegen des Familienanschlusses. Aber - und ich hab sie wirklich schon sehr ins Herz geschlossen - da muss sie dann durch. Sie darf mir jederzeit gerne meine im Winter chronisch kalten Füße wärmen, eine Win-Win Situation sozusagen, sie kann sich abkühlen, ich mich aufwärmen. :winking_face_with_tongue: