Dass die Hunde es dennoch meistens besser unter sich klären können wird auch gerne mal vergessen, oder? Ebenso, dass das Trauma dann um so schlimmer wird, wenn der Hund merkt, dass der Halter es so furchtbar findet...
Zu deinem ersten Satz habe ich schon oben was geschrieben.
Dem hinzufügen kann ich folgendes:
Ich möchte hier nicht pauschalisieren, daher schreibe ich über die Beobachtungen in meiner Gegend:
Die meisten Hunde können ES nicht untereinander lösen, weil sie es nie gelernt haben! Von wem sollen sie es auch? Bei Mutter zu kurz gewesen, beim neuen HH werden sie als Welpen auf den Arm genommen, sobald ein Hund nur in die Nähe kommt.
Viele Hunde sind unsozial weil sie total isoliert aufwachsen! Woher soll der arme Kötter es dann wissen, dass der andere Hund, der ihm den Bauch zeigt, sich ihm unterwirft und nicht seine nächste Mahlzeit ist (überspitzt), die sich auch noch selbst anbietet?!
Und zu deinem zweiten Satz: Es kommt darauf an, wie dein Hund erzogen/aufgewachsten ist.
Meine Loona ist einmal von einen großen Labbirüden angegriffen worden. Sie ging an der Leine, er lief frei. Als er angeschossen kam, habe ich die Leine losgelassen und bin zurückgetreten.
Der Rüde hat sie gestellt, sie hat sich unterworfen, darauf hin hat er sie an die Kehle gepackt und zugebissen.
Ich habe aus paar Meter Entferung den Hampelmann gemacht, um den Rüden abzulenken. Er liess tatsächlich los, um zu gucken, was hinter ihm los war. Das nutzte Loona um sich loszumachen und wegzulaufen.
Er ist ihr hinterher, und obwohl sie mehrmals einen Bogen schlagen wollte, um zu mir zurück zu kommen, hat er sie bis auf die Hauptstrasse gehetzt, wo sie beide fast einen Unfall verursacht hätten und ein Laster konnte ihnen gerade noch ausweichen.
Übrigens kam die HH, im normalen Gangschritt auf uns zu, während ihr Hund meinen an der Kehle hielt und rief: "Er beisst nicht!"
Da Loona eine regelrechte Mähne um die Kehle herum hat und noch einiges an Haut wo sie "reinwachsen" sollte, hat der Rüde ihr nur Büschelweise Fell ausgerissen (aber inkl. Skalp) und die Haut an der Kehle einmal durchgebissen (4 Löcher). Wäre Loona ein Kurzhaar, hätte er ihr die Kehle durchgebissen! Die Frau hat sich geweigert, mir ihre Adresse zu geben, ich habe mir aber die Personalien von zufälligen Passanten geben lassen, die den Vorfall beobachtet haben.
Etwa 6 Wo. später begegneten wir den Labbi ein zweites mal. Wieder war Loona angeleint, wieder war der Labbi ohne Leine und kam auf uns zugeschossen. Weil ich mit Loona sehr intensiv gearbeitet habe, hat sie sich auf Kommando sofort hinter mich gestellt, nach dem ich sie abgeleint habe. Ich habe mich größer gemacht, in dem ich die Arme hob und brüllte aus vollem Halse los.
Der Labbi versuchte mir auszuweichen, um mich herum zu laufen um Loona zu packen. Wir drehten uns paar Mal zu Dritt im Kreis herum. Dann hat er mich abgedrängt (ich hätte schon da zutreten sollen) und ist auf Loona los und biss zu. Dann habe ich ihm flach in die Rippen getreten, und während ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde, habe ich ihn mit Loonas Leine angeleint, die Leine um eine nahe Laterne gewickelt und gezogen bis der Hund mit dem Kopf am Mast stand. Nach einer Blitzidee nahm ich dem Hund auch noch die Steuermarke ab.
Die HH zuerst wieder angeschlendert, erst als ich zutrat, kam sie angelaufen. Natürlich weigerte sie sich mir ihren Namen zu nennen, aber da ich die steuermarke hatte und einige Zeugen (Kindergarten gegenüber), gabs eine Anzeige bei der Polizei und Ordnungsamt.
Übrigens hatte der Labbi nur eine leichte Prellung der Rippen, während Loona genäht werden musste. Sie ist immernoch verunsichert wenn ein Hund auf sie zugeschossen kommt, auch wenn sie ihn kennt und dieser offensichtlich sich nur auf ein Rennen freut.
Mal ne Frage: Würdet ihr Euren eigeen Hund auch treten, wenn er angegriffen hätte?
Es wäre nicht nötig, weil ich als HH meinen Hund soweit kenne, dass ich in den meissten Fällen allein mit meiner Stimme den Hund zum Ablassen auffordern könnte. Sollte sie nicht reagieren, würde ich sie wegziehen und auch in Kauf nehmen, dass sie mich aus Versehen beisst. Dies kann ich natürlich nicht von einem anderen Menschen erwarten.
Und auch an dich die Frage: Fällt dir nichts besseres ein, als zu treten? UNd was machst Du, wenn der Hund sich wehrt und gegen dich geht?
Diese Frage hast du zwar nicht mir gestellt, aber ich antworte dir was ich machen würde: Ich habe jahrelang Selbstverteidigung gelernt, auch wie man Hundeangriff abwehrt, sprich wie man die Kehle/Gesicht schützt und nicht zur Boden geht.
Ausserdem wäre ich nicht alleine, denn wäre meine Loona nicht allzu schwer verletzt, würde sie zum Berseker, wenn mich ein Hund angreifen würde. Wir sind ein Team und beschützen einander.