Huhu Niklas,
ich muß zugeben, ich kenne mich mit den Rassen, die in deiner Ambra drin stecken nicht aus, daher weiß ich nicht ob meine Vermutung zutrifft.
Bei Borders und Aussies tritt dieses Verhalten auf, wenn sie kopfmässig nicht ausgelastet sind. Diese Rassen brauchen nicht nur viel Bewegung sondern auch Aufgaben, die sie lösen müssen.
Geschieht es nicht, kommt es u.U. exakt zu dem vorn dir beschrieben Verhalten.
Dass du auf die Spielaufforderungen eingehst (eingegangen bist), ist ein großer Fehler. Du überlässt dem Hund die Führung und untergräbst damit deine Rudel-Chef-Position. Denn nur du darfst bestimmen, wo, wie und wann gespielt wird.
Dass Ambra später auf dein verändertes Verhalten (dann doch ignorieren) erstmal noch aufgebrachter reagiert, ist verständlich.
Das ist so als ob du einem Kind ständig erlaubst soviel Süssigkeiten zu essen wie es will und dann aufeinmal willst du es einschränken.
Sicher gibt es auch da viel Geschrei und Protest. Bleibst du konsequent, beruhigt und fügt sich das Kind irgenwann. Genauso ist es beim Hund.
Vielleicht beschreibst du uns, wie der Tagesablauf des Hundes an einen durschnittlichen Tag aussieht.
Wie oft und wie lange geht der Hund raus? Was macht ihr dann draussen? Und wie beschäftigst du den Hund zuhause?
Wie alt ist dein Sohn? Wie beschäftigt er sich mit dem Hund?
Ich denke, Ambra hat im Dezember beschlossen was an der Rangordnung zu ändern und du bist leider darauf eingegangen. Sie fühlt sich als Chef, will Spiele erzwingen und bellt dich an, weil du dich nicht entsprechend deiner niederen Rangordnung verhälst.
Du mußt ihr die evtl. fehlende Beschäftigung bieten und gleichzeitig konsequent die Führung übernehmen.
Wenn sie ihre "Anfälle" hat, stets konsequent ignorieren, sich umdrehen und weggehen. Wenn sie dich dann "anfällt" Zwicker und Anbellen mit einem grollenden (wie ein Hundeknurren) "NEin" quittieren und weiter gehen.
Keine "Diskusionen" mit dem Hund, kein Schimpfen und schon gar nicht Jad-Spielchen, um sie wieder einzufangen.
Entweder du wählst den Ort und den Zeitpunkt zum Ableinen so, daß du problemlos weggehen kannst, ohne den Hund und natürlich auch Passanten/anderer Hunde einer Gefahr auszusetzten, oder du verzichtest auf das Ableinen vorerst, lässt sie nur an der Schleppleine laufen.
Wenn da ihre "Anfälle" nicht kommen, um so besser. Nutze dann die weniger brenzliche Situationen um wieder deine Chefposition zu stärken.
Alle Spielsachen und Kauknochen wegpacken und dann jeweils nur einzeln für kurze Zeit dem Hund anbieten, aber niemals dann wenn er zeigt, daß ER spielen will!
Schicke ihn auf sein Platz (zuhause), warte paar Minuten ab und rufe ihn dann zu dir, um mit ihm zu spielen.
Sobald der Hund übermütig wird, sofort das Spiel beenden mit "Aus", Spielzeug wegnehmen, den Hund auf die Decke schicken und dann ignorieren. Ganz wichtig: Das Kommando durchsetzen!
Wenn der Hund lieb auf der Decke wartet, ihn wieder nach 5 Min. zu sich rufen und Spiel wiederholen. Flippt er wieder aus, die Unterbrechung wiederholen.
Draussen kannst du es auch machen. Sobald der Hund zu übermütig wird, die Schleppleine einholen, denn Hund an kurze Leine nehmen und zügig richtung Zuhause / Auto gehen. Dabei den Hund nicht ansprechen oder angucken.
Das Fehlverhalten abzugewöhnen dauert viel länger, als der Hund es brauchte, um es falsch zu lernen, also nicht verzweifeln.
LG, Luisa