Hallo Iris,
danke für Deinen Erfahrungsbericht!
Bei unseren Haushunden muss man ja bedenken, dass im Zuge der jahrtausende langen Domestikation (die übrigens niemals abgeschlossen sein wird, wir domestizieren als weiter) viele Aufgaben der Welpenaufzucht durch den Menschen übernommen wurden und viele Tiere sooo naturnah gar nicht mehr dazu in der Lage sind ihre Welpen aufzuziehen und auch zu erziehen.
Es gibt Domestikationsbedingt immer "Ausfälle" in gewissen Funktionskreisen des Verhaltens, das ist normal!
Daher kommt es auch, dass Mütter oder Väter ihre Welpen totbeissen etc. Würde in der freien Natur nie vorkommen, es sei denn sie sind sehr krank oder behindert, dann kommen diese Tiere aber auch niemals aus der Wurfhöhle, was heisst sie würden niemals das Tageslicht erblicken. Dafür hätte Mama dann schon gesorgt.
Klingt hart, hat aber im Sinne der Gene, wo ja in der Evolution nur die besten und stärksten weiterleben, seinen Sinn! Ein krankes oder behindertes Tier soll seine Gene nicht fortpflanzen!
Deswegen muss man ja soooo aufpassen, dass man das Verhalten von Wölfen, nicht mit denen unserer Haushunde 1:1 gleich setzt!
Hier ist die Doktorarbeit von Erik Zimen sehr sehr aufschlussreich:
"Wölfe und Königspudel" - Ein Verhaltensvergleich!
Tolle wissenschaftliche Arbeit, mit sehr interessanten Erkenntnissen!
Liebe Grüße
Kerstin