Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier im Forum und dann gleich ein emotional schwerer.
Unser Havi Rüde wird im Mai 14 Jahre alt. Wir haben ihn uns damals geholt, als es hieß, dass wir keine Kinder bekommen können. Er ist quasi unser Fellkind.
Er hat uns begleitet als ich dann doch schwanger wurde und wir dieses Kind dann bei der Geburt völlig unerwartet verloren haben. Ich weiß nicht, ob ich diese Zeit ohne ihn an meiner Seite so überstanden hätte. Er war dann auch dabei als unser zweites Kind geboren wurde und mit ihm aufgewachsen ist. Kurz wir hängen alle unheimlich an ihm und ich muss schon wieder weinen, wenn ich das hier aufschreibe.
So ist er gut drauf und noch sehr verspielt, aber man merkt ihm das Alter auch an. Stöhnt manchmal, Hören ist seit einem Jahr fast weg, die Augen trüben sich und wir haben den Eindruck dass auch eine leichte Demenz beginnt (hatte seine Mutter auch). Er wirkt manchmal verwirrt und bellt grundlos und mehr als früher in den leeren Raum.
Vor vielleicht 1,5 haben wir gemerkt, dass er beim Kotabsetzen lange und mehrfach hockt und dolle presst. Also zum Tierarzt - Untersuchung Blut, Röntgen usw. Erstdiagnose vergrößerte Prostata drückt wahrscheinlich auf den Darm und er hat dadurch ein Gefühl Drücken zu müssen. Haben einen Kastrationschip setzen lassen und die Prostata ist auch kleiner geworden, aber das Problem nicht besser.
Inzwischen stülpte sich immer ein wenig Darm mit raus, der aber direkt danach von selber rein rutschte. Inzwischen seit Ende 2024 rutscht der Knubbel nicht von alleine rein und wir müssen manuel nachhelfen. Hund störte weder der Knubbel draussen noch das reinschieben. Inzwischen ist es ihm aber unangenehm und er fiebst dabei, sofort danach ist aber wieder alles gut und er flitzt hier rum. Es wurde dann noch weitere Untersuchungen gemacht und quasi weiter eskaliert, um zu schauen was los ist. Verdacht war Ausstülpung des Darms wegen Futterunverträglichkeit oder Polypen. Beim Bauchultraschall und Blutbild war alles in Ordnung, Organe sahen auch gut aus...
Am Montag dieser Woche hatten wir dann ein Rektoskopie inkl. Biopsie machen lassen unter Vollnarkose. Hat er gut überstanden. Ergebnis war dass dieser Knubbel ein Tumor ist.
Ob gutartig oder bösartig wissen wir noch nicht. Biopsie dauert 7-14 Tage. Der Rest des Darms sah gut aus.
Wir haben dann kurz die Optionen besprochen:
Befund bösartig würde TA ein CT vorschlagen (auch mit Narkose) und dann ggf. (je nach Streuung und ob es noch Sinn macht) eine OP um den Tumor zu entfernen.
Befund gutartig. Auch besagte OP, da der Tumor ja direkt hinter dem Rektum sitzt und immer mit rausgedrückt wird.
Nun zu meinem Dilemma.
CT bedeutet wieder Narkose. Würdet ihr das machen lassen?
Und zur noch schwereren Frage der OP.
Der Arzt sagte, dass die OP nicht einfach ist. Man müsste den Darm rauslagern (Pull-Through-Technik), der Tumor (der übrigens hinter der Darmwand liegt und nicht im Darm selber), müsste entfernt werden und dann der Darm wieder ans Rektum samt Muskulatur zu nähen.
Hatte hier schonmal jemand so eine OP bei seinem Hund machen lassen? Ich hab Sorge, dass das zu viel für unseren Schnuffel wird und wir ihn damit nur quälen. Er müsste dann bestimmt paar Tage in der Tierklinik bleiben, was für ihn ganz schlimm ist, da er sehr anhänglich ist.
Ob er die OP übersteht und alles gut verwächst oder ob er dann nicht kotinkontinent wird...
Hab schon medizinische Berichte dazu gelesen. Hier steht generell was dazu und weiter unten auch von dieser OP im besonderen:
https://www.vetline.de/chirurg…n-teil-1-wie-beeinflussen
Bei einem jüngeren Hund würde ich auch weniger überlegen.
Aber selbst wenn es gutartig ist, erkaufen wir uns damit ja wahrscheinlich keine Jahre mehr. Man sagt ja so 14-16 Jahre bei Havanesern.
Ich muss gleich nochmal zum Tierarzt, da die Stelle von der Biopsie immer noch nachblutet beim Kotabsetzen.
Hoffe das bedeutet nichts schlimmes.
Mir ist klar, dass uns niemand die Entscheidung abnehmen kann und natürlich würde ich diesen Seelenhund immer behalten wollen, aber ich möchte auch nicht dass er leidet nur für ein paar Wochen mehr...
Was würdet ihr tun, wenn es euer Hund wäre? CT? OP?